Charakteristisch für Krämpfe ist meistens ein zeitlich begrenztes Zusammenziehen von Muskulatur. Man unterscheidet Krämpfe der quergestreiften Muskulatur (Bsp.: Hände, Arme, Beine), die meistens durch eine mechanische Überdehnung oder durch einen Magnesiummangel zustande kommen. Meistens treten diese Muskelkrämpfe in der Nacht auf. Die Betroffenen klagen über starke Schmerzen und einer Muskelverdickung an der betroffenen Stelle. Nach wenigen Minuten lösen sich die Krämpfe von alleine. Davon abzugrenzen sind Krämpfe der glatten Muskulatur, die man z.B. im Magen-Darm-Trakt und in der Lunge und Bronchien findet. Krämpfe in diesen Organen kommen vor allem durch Giftstoffe (sogenannte Allergene oder Noxen) zustande.
Clonus, Spasmus
engl.: convulsion
Unter einem Krampf im Allgemeinen versteht man zeitlich begrenzte, unter Schmerzen sich rhythmisch zusammenziehende Muskelpartien (Muskulatur).
Jeder kennt die Situation, wenn man in einer sportlichen Belastung auf einmal ein Stechen, Zwicken und Ziehen in einem Muskel verspürt. Die Muskulatur hat sich verkrampft und schmerzt. Dadurch kann man seine Leistung nicht mehr abrufen. Was genau verbirgt sich hinter einem Krampf, wo kommt er her und wie kann ich ihn loswerden, bzw. ihm vorbeugen?
Ein Muskelkrampf ist eine unwillkürliche Muskelkontraktion (Anspannung) , die bspw. in der Wadenmuskulatur oder der Muskulatur des Oberschenkels auftritt, bei oder nach einer intensiven Belastung.
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Dieser Krampf dauert meistens einige Sekunden an, ist allerdings schmerzhaft und verhindert eine normale Funktionsweise des betroffenen Körperteils. Muskelkrämpfe gehen in der Regel nicht vom Muskel selbst aus, sondern vom Nerv der den Muskel im Normalfall steuert.
Über Nervenzellen sendet das Gehirn Signale in Form elektrischer Impulse an den Muskel. Diese Signale entscheiden darüber, ob der Muskel sich entspannen oder anspannen soll. Beim Übergang von Nerv auf Muskelzelle entstehen die meisten Krämpfe. Die Nervenzellen senden dann willkürlich Signale an die Muskelzelle sich zu kontrahieren. Der Vorgang das die Nerven unkontrolliert Signale an den Muskel senden, nehmen wir als Muskelkrampf war, bei dem es zu einer bis zu Minuten anhaltenden Verkrampfung des Muskels kommt. Aber nicht nur der Muskel verkrampft, sonder auch die Schmerzrezeptoren in dem betroffenen Bereich werden erregt und bereiten somit die Schmerzen beim Krampf. Warum es zu diesem unkontrollierten Abfeuern von Nervensignalen kommt, kann unterschiedlichste Gründe haben.
Dem Aufbau eines jeden Muskels ist es zu verdanken, dass sich die einzelnen Muskelfasern verzahnt ineinander und gegeneinander verschieben und aneinander vorbeigleiten können. Kommt es zu einer Verdrehung bzw. Verhakung der einzelnen Muskelfasern spricht man von einem Krampf, der es für einen gewissen Zeitpunkt nicht möglich macht, dass die Muskelfasern, wie gewohnt, aneinander vorbeigleiten und so den normalen Bewegungsablauf garantieren können. Meistens geht ein Krampf mit einer Verhärtung der entsprechenden Muskelpartie einher. Man unterscheidet generell zwischen Muskelkrämpfen der quergestreiften Muskulatur, die meistens tastbare Muskelpartien an Armen und Beinen betreffen, von zerebralen, neurologischen Krämpfen sowie von organischen Krämpfen der glatten Muskulatur.
Folgende Ursachen können zu (nächtlichen) Krämpfen der (Waden)Muskulatur führen:
Der Elektrolythaushalt ist verantwortlich für die Entstehung von Krämpfen, somit:
Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter Krämpfen in den Beinen, man schätzt, dass 40% der Bevölkerung betroffen ist.
Die Krämpfe können zu unterschiedlichen Tageszeiten und in verschiedenen Situationen auftreten. So werden manche Menschen nachts von Wadenkrämpfen geweckt. Bei anderen wiederum treten die Krämpfe tagsüber bei Belastung oder langem Sitzen sowie abends im Bett auf.
Die Ursachen für diese Krämpfe können von ganz unterschiedlicher Natur sein. In den meisten Fällen verbergen sich harmlose Auslöser hinter den Krämpfen.
Zwei der häufigsten Ursachen sind eine Unterforderung und eine Überforderung der Muskulatur.
Bei langem Sitzen ohne ausgleichende Bewegung sowie bei länger anhaltenden unnatürlichen Haltungen kann es zu einer Verkürzung der Muskulatur kommen, die sich dann bei Belastung als Krämpfe bemerkbar macht, wenn die verkürzten Muskeln bei ungewohnter Beanspruchung gedehnt werden.
Des Weiteren kann ein Mangel an Flüssigkeit und Mineralstoffen zu Krämpfen führen. Häufig tritt dieser bei starkem Erbrechen und Durchfall sowie bei sportlichen Aktivitäten, bei denen zu wenig getrunken wird, auf.
Die Nerven benötigen die Elektrolyte, um die Erregung auf die Muskulatur zu übertragen und auf diese Weise eine Kontraktion auszulösen. Für die Funktionstüchtigkeit der Muskulatur ist vor allem Calcium erforderlich. Sind die benötigten Mineralstoffe in zu geringer Menge vorhanden, kommt es zu einer gesteigerten Reaktivität der Muskulatur, was dann im Folgenden zu Krämpfen führt.
Eine weitere Ursache von Krämpfen können Nervenschäden sein, die durch Vorerkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder äußere Einflüsse wie Alkoholkonsum bedingt sind. Im Rahmen einer Schwangerschaft kann es aufgrund einer Elektrolytverschiebung ebenfalls zu Krämpfen in den Beinen kommen. Selten können die Krämpfe allerdings auch Ausdruck einer schwerwiegenderen Grunderkrankung sein, zum Beispiel der amyotrophen Lateralsklerose, eine degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems, oder Muskelerkrankungen wie Dystonie oder Myotonie.
Bei einem Wadenkrampf kommt es zu typischen, starken, stechenden Schmerzen in der Wade. Meist ist nur eine Seite betroffen. Ein Krampf dauert meist eine bis mehrere Minuten und hört von allein wieder auf. Während eines Krampfes in der Wade kann man versuchen die Fußspitze anzuheben, durch diese Bewegung dehnt man den Wadenmuskel, was dazuführen kann, den Krampf zu verkürzen und gleichzeitig die Schmerzen zu mildern. Des Weiteren hilft es, das betroffene Bein hochzulagern und ruhig zuhalten. Im akuten Krampf kann man auch versuchen, durch Lockerung der verspannten Muskelpartie oder der Anwendung von trockener Wärme (beispielsweise durch ein Kirschkernkissen) die Symptome zu lindern.
Sind andere Ursachen der Auslöser dieser Krämpfe, müssen diese beseitigt werden, wie zum Beispiel die Untersuchung auf einen Magnesiummangel, das Austauschen von krampffördernden Medikamenten, zu anderen die besser vertragen werden. Bei überlastungsbedingten Krämpfen können Magnesium oder Chininsulfat helfen. Chinin ist ein Präparat, welches bei Krämpfen angewendet werden kann und bei regelmäßiger Einnahme auch den Krämpfen vorbeugen kann. Die Anwendung sollte mit dem Arzt abgesprochen werden und die emfpohlenen Tagesdosis von 200-400 mg täglich nicht überschritten werden. Typischerweise treten Krämpfe auch bei älteren Menschen auf. Um häufigen Krämpfen entgegen zukommen hilft eine ausgewogene, magnesiumreiche Kost, Ausdauersport und moderate Bewegung. Auch Gymnastik mit Hauptaugenmerk auf die Dehnung der Muskulatur kann neuerliche Krämpfe verhindern.
Sollten die Krämpfe häufig auftreten, sich trotz Dehnung nicht lösen oder mit weiteren Symptomen wie Lähmungserscheinungen, Kribbeln oder Taubheit einhergehen, muss zur weiteren Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.
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Im Bereich des Oberbauches befinden sich viele verschiedene Strukturen, die zu Beschwerden im Sinne von Oberbauchbeschwerden führen können. Krämpfe im Oberbauch werden häufig durch ein krampfhaftes Zusammenziehen der Muskulatur in den Verdauungsorganen hervorgerufen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Begleitet werden die Krämpfe manchmal auch von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Unwohlsein, vermehrtes Schwitzen oder Durchfall.
Entzündungen im Bereich der Organe, wie Gallenblase, Magen oder Bauchspeicheldrüse können Beschwerden im Sinne eines Krampfes erzeugen. Diese Entzündungen können durch Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze entstehen. Auch mechanische Reizungen wie die durch Gallensteine verursacht, erzeugen solche Krämpfe. Der Magen reagiert mit Oberbauchkrämpfen bei Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten (Bsp.: Milch, Weizenmehle etc.), einem erhöhten Kaffee oder Alkoholkonsum. Manchmal können hinter diesen Beschwerden auch Magen- oder Speiseröhrenentzündungen sowie Magengeschwüre oder Darmgeschwüre stecken.
Die Bauchspeicheldrüse macht sich bei einer Entzündung oder Steinen auch durch Krämpfe bemerkbar. Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) führt zu gürtelförmigen Krämpfen im Oberbauch, die sich bis in den Rücken erstrecken können. Eine solche Entzündung kann durch unterschiedliche Auslöser verursacht werden. Häufig liegen Gallenwegserkrankungen oder ein übermäßiger Alkoholkonsum zugrunde. Aufgrund zahlreicher Nebenwirkungen ist eine schnelle und gründliche Behandlung erforderlich.
So können Krämpfe im Oberbrauch durch Vorgänge in der Gallenblase und den Gallengängen hervorgerufen werden. Dazu zählen die Entzündung der Gallenblase, in Fachkreisen Cholezystitis genannt, und Gallengangssteine, Choledocholithiasis. Wenn Gallensteine die Gallenwege verstopfen, reagiert der Körper, indem er versucht durch heftige Kontraktionen der Gallengänge die Steine zu entfernen. Patienten berichten über kolikartige Krämpfe und eine Besserung durch Bewegung. Zusätzlich können Fieber und Gelbsucht auftreten. Sollte sich ein Gallenstein nicht von alleine wieder lösen, muss er operativ entfernt werden. Heutzutage werden Gallensteine minimal-invasiv über ein Endoskop entfernt.
Auch Erkrankungen, welche die Nieren betreffen, können zu Krämpfen im Oberbauch führen. Beispielhaft seien hier Nierensteine (Nephrolithiasis) und die Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) genannt.
Ähnlich wie bei den Gallensteinen versucht der Körper auch bei Nierensteinen, diese durch Kontraktionen zu entfernen. Die heftigen Kontraktionen werden von den Patienten als Krämpfe im Oberbauch wahrgenommen. Eine Entfernung erfolgt bei Versagen einer konservativen Therapie operativ. Die Nierenbeckenentzündung kann neben Schmerzen und Krämpfen noch eine Vielzahl weiterer Symptome hervorrufen, unter anderem Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Gewichtsabnahme.
Ein Milzinfarkt sowie eine Milzruptur können in seltenen Fällen ebenfalls Ursache für Krämpfe im Oberbauch sein. Je nach Schwere von Milzinfarkt oder Milzruptur umfasst die Therapie konservative Maßnahmen bis hin zur vollständigen Entfernung der Milz.
Ein weiterer seltener Auslöser von Krämpfen im Oberbauch kann ein untypischer Herzinfarkt sein. Insbesondere Frauen zeigen bei einem Herzinfarkt nicht zwangsläufig die typischen Symptome. Eine Abklärung ist daher dringend angeraten.
Weitaus harmlosere Ursachen von Oberbauchbeschwerden sind Krämpfe, ausgelöst durch die in diesem Bereich befindlichen Muskeln. Bei untrainierten Anfängern kann es dazu kommen, dass sich nach dem Training diese Muskulatur schmerzhaft verkrampft. Vom Gefühl her sind dies Beschwerden vergleichbar mit den Krämpfen, die man in der Wade haben kann.
Um Oberbauchkrämpfe behandeln zu können, muss die Ursache herausgefunden werden. Bei organischen Ursachen muss das Grundleiden erkannt und behandelt werden. Bei Muskelkrämpfen hilft eine anfängliche Pausierung des Trainings und moderaten Wiedereinstieg ins Training. Zur Besserung der Beschwerden hilft Ruhe, Wärme im Bereich der Schmerz und eventuelle Einnahme von Schmerzmedikamenten in Absprache mit dem behandelnden Arzt. Um diesen Beschwerden vorzubeugen, sollte man auch die Ursache des Leidens kennen. Beispielsweise die Vermeidung der unverträglichen Medikamente, körperliche Leistungen dem Trainigszustand anzupassen oder die Behandlung des Grundleidens beim Arzt.
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Krämpfe im Unterbauch sind schmerzhafte ungewollte Zusammenziehungen von Muskeln im Bereich des Unterbauches. Dies kann hervorgerufen werden durch Erkrankungen der dort befindlichen Organe oder der Muskeln des Unterbauches. Unterbauchkrämpfe können begleitet werden durch Symptome wie Fieber, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen in diesem Bereich oder auch Durchfälle. Es ist ratsam einen Arzt bei Unterbauchkrämpfen aufzusuchen. Da die Ursachen vielfältig sind, ist es nicht so einfach herauszufinden, woher die Beschwerden kommen, auch aus diesem Grund ist ein Arztbesuch immer zu empfehlen. Wie bei den Krämpfen im Oberbauch kommen auch bei Krämpfen im Unterbauch zahlreiche Differentialdiagnosen in Frage.
Ähnlich wie bei den Oberbauchkrämpfen können Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder ein übermäßiger Konsum schädlicher Stoffe ursächlich sein ( Kaffee, Nikotin, Medikamente etc.). Der Darm ist möglicherweise entzündet und reagiert daraufhin mit Krämpfen, begleitet wird eine Darmentzündung meist durch Fieber, Schmerzen und Durchfälle.
Sind Krämpfe und Schmerzen vorrangig auf der rechten Seite des Unterbauches gegeben kann dies womöglich Zeichen einer Blinddarmentzündung sein. Hier lliegt eine Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendizitis) vor. Typische Zeichen für eine Appendizitis sind ein Druckschmerz im rechten Unterbauch, Schmerzen bei Bewegungen des rechten Beines und ein Loslassschmerz auf der Gegenseite. Neben diesen Zeichen dienen dem Arzt Laborwerte und Ultraschall zur Sicherung der Diagnose. Die Therapie besteht aus der operativen Entfernung des Wurmfortsatzes.
Da sich der Dick- und Dünndarm im gesamten Bauchbereich ausbreiten, kann eine Darmentzündung an jeder Stelle die Ursache der Krämpfe sein. Linksseitig betonte Beschwerden sprechen eher für eine Entzündung im Sigmoideum ( = s-förmig gekrümmter Teil des Darmes). Viele Menschen haben im Dickdarm Aussackungen der Darmwand, die sogenannten Divertikel, besonders häufig treten diese im Sigmoideum auf. Entzünden sich diese Divertikel, dann spricht man von einer Divertikulitis. Diese kann Krämpfe im Unterbauch auslösen. Daneben treten Symptome wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen auf. Behandelt wird eine Divertikulitis entweder konservativ mit Flüssigkeitsgabe und Antibiotika oder in schwereren Fällen operativ.
Ebenfalls den Dickdarm betreffend kann ein Tumor, also ein Kolonkarzinom, für Krämpfe im Unterbauch verantwortlich sein. Häufig sind blutige Stühle, übermäßiges nächtliches Schwitzen sowie ungewollter Gewichtsverlust Begleiterscheinungen eines Dickdarmkarzinoms. Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und kann Chemotherapie, Bestrahlung oder die Entfernung des Tumors umfassen.
Eine Blasenentzündung kann sich auch durch verkrampfende Beschwerden äußern. Da die Blasenwand aus Muskulatur besteht, reagiert auch dieses Organ bei Reizung häufig mit Verkrampfungen.
Bei Frauen kommen weitere spezifische Ursachen in Frage. Bei Unterbauchbeschwerden muss bei Frauen auch immer an Ursachen im Bereich der Gebärmutter und Eierstöcke gedacht werden, manchmal sind die Beschwerden auch im Zusammenhang mit der Menstruation zu beobachten. Die Behandlung der Beschwerden richtet sich nach der Grunderkrankung. Grundsätzlich können körperliche Schonung, Wärme (Kirschkernkissen, Wärmflasche, warme Badewanne) und milde Schmerzmittel schon zu einer Besserung der Symptome führen. In seltenen Fällen verbirgt sich hinter den Symptomen eine ernsthafte Erkrankung, die einer schnellen Behandlung bedarf. Diese könnte sich durch vorher nie so da gewesener Schmerzen oder Blutbeimengungen zum Beispiel im Stuhl äußern. Entsprechend sollte schnell ein Arzt kontaktiert werden.
So kann eine Eileiterschwangerschaft (Extrauterine Gravidität) zu Krämpfen im Unterbauch führen. Eine extrauterine Schwangerschaft kann für die Frau lebensbedrohlich werden, da das Kind außerhalb der Gebärmutter heranwächst. Aus diesem Grund ist eine genaue Planung des weiteren Vorgehens wichtig. In vielen Fällen erfolgt eine chirurgische oder medikamentöse Abtreibung, um das Leben der Schwangeren nicht zu gefährden.
Eine weitere Ursache für Krämpfe im Unterbauch kann eine Entzündung von Eileiter, Eierstock und umgebendem Gewebe sein (Adnexitis). Diese tritt besonders bei jüngeren Frauen auf und kann durch verschiedene Keime heervorgerufen werden. Als Komplikation ist die Infertilität zu nennen. Behandelt wird eine solche Entzündung mit Antibiotika.
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Bei Krämpfen im Rücken handelt sich häufig um Beschwerden im muskulären Bereich. Im gesamten Bereich des Rückens kann es zu Beschwerden und schmerzhaften Veränderungen kommen. Entstehen können diese Muskelverspannungen oder Verkrampfungen durch Fehlhaltung, aber auch Sorgen und psychische Probleme können dazu führen, dass es im Rücken schmerzt und krampft.
Die Verkrampfungen kommen häufiger bei untrainierten Muskeln vor. Meist reicht eine unbedachte Bewegung, die Tiefenmuskulatur verkrampft sich reflexartig und es kommt zu einschießenden Schmerzen. Dieses Beschwerdebild wird im Volksmund auch Hexenschuss genannt. Der Mediziner nennt diese Erscheinung Lumbago.
Bei einem Hexenschuss haben viele Menschen Angst davor, dass die Schmerzen von einem Bandscheibenvorfall kommen, allerdings wären hierbei eher Schmerzen zu erwarten die in Schultern, Gesäß oder Beine ausstrahlen. Bei einer Muskelverkrampfung bleibt der Schmerz eher an einer Stelle am Rücken bestehen. Der Krampf im Rücken verursacht Schmerzen und diese wiederum führen zu einer weiteren Verspannung - häufig der Beginn eines Teufelskreises.
Hilfreich sind bei Verkrampfungen Wärme in Form von heißen Bädern, Kirschkernkissen oder Muskelsalben, die im Bereich der Verkrampfung die Durchblutung erhöhen und damit auch lokal Wärme erzeugen. In der Regel ist ein Krampf im Rücken nach wenigen Stunden bis Tagen wieder vorbei. Sollte dies nicht der Fall sein, ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren, da sich auch ernste Ursachen hinter einem derartigen Krampf verbergen können.
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Der Arzt erhebt die Krankengeschichte des Sportlers, um etwaige Vorerkrankungen auszuschließen. Dem folgt eine körperliche Untersuchung mit den normalen Hilfsmitteln (Abhören, Abklopfen, Betrachten, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von Krankengeschichte und Untersuchung können anschließend weitere Untersuchungen vorgenommen werden, um schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen. Weitere Untersuchungen können in dem Fall sein: Blutuntersuchung, Harnuntersuchung, bildgebende Verfahren, Ultraschalluntersuchung, Röntgendarstellung oder Gewebeentnahme.
Krämpfe können eigentlich in jedem Skelettmuskel des Körpers auftreten. Allerdings gibt es Muskeln die bevorzugt von diesem Phänomen betroffen sind. Dies sind vor allem die Waden-, Fuß-, Schienbein- und Handmuskeln. Auch ein Krampf im Zeh, Kiefer oder Ringmuskels des Auges ist keine Seltenheit.
Die Behandlung von Muskelkrämpfen in akuten Fällen ist die sofortige Dehnung des betroffenen Muskels oder die Anspannung des Antagonisten der betroffenen Muskulatur. Bei Wadenkrämpfen zum Beispiel streckt man das betroffene Bein aus und zieht die Zehenspitzen nach oben, während das Knie ganz durchgedrückt wird. Auch regelmäßig passive Dehnübungen können zur Verbesserung bei z.B. nächtlichen Krämpfen beitragen.
Leicht entspannende Massagen der betroffenen Muskeln bringen Linderung und die Muskulatur wird entspannt und die Durchblutung gesteigert. Außerdem sollte man darauf achten, dass der Elektrolythaushalt im Lot ist und starkes Schwitzen beim Sport durch viel Flüssigkeit nach dem Sport ausgeglichen wird. Beim Schwitzen gehen vor allem wichtige Salze dem Körper verloren, die dann nach dem Sport durch ein Glas Orangensaft mit einer Prise Salz oder einem alkoholfreien Bier wieder aufgefüllt werden können. Vor allem bei älteren Menschen treten Krämpfe mitten in der Nacht auf und sind daher besonders unangenehm.
Durch regelmäßiges Stretchen vor dem Schlafen gehen können nächtliche Krämpfe gut bekämpft werden. Schon drei Minuten Stretching vor dem Schlafen gehen kann gute Erfolge erzielen.
Magnesium kann der Auslöser für Krämpfe, aber auch das Gegenmittel sein. Als altbewährtes Hausmittel konnte es in Studien seine Effektivität nur bei Schwangeren unter Beweis stellen. Bei Muskelkrämpfen nach dem Sport konnte die Wirksamkeit einen ähnlichen Erfolg nicht hervorrufen. Um den Elektrolythaushalt wieder auszugleichen schadet Magnesium allerdings keinesfalls, und kann daher problemlos eingenommen werden.
Ein einfaches Mittel, um einen Wadenkrampf zu lösen ist ein anregendes Fußbad. Dabei ist vor allem der Wechsel zwischen kaltem und warmem Wasser sehr effektiv und regt die Durchblutung an. Dadurch wird dann die Muskulatur besser versorgt und der Muskelkrampf gelockert und gelöst. Falsches Schuhwerk kann auch ein Grund für schneller auftretende Wadenkrämpfe sein. Daher empfiehlt es sich falsches Schuhwerk zu erkennen und durch andere Schuhe oder Einlagen zu beheben.
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Wer häufig unter Wadenkrämpfen leidet, hat sicher schon zu Präparaten gegriffen, die Magnesium beinhalten. Krämpfe können durch einen Mangel an Magnesium hervorgerufen werden, in diesen Fällen hilft die Gabe von Magnesium, um den Krampf zu lindern. Magnesium wirkt als Gegenspieler zu Kalzium und verhindert somit eine durch Kalzium ausgelöste Kontraktion.
Zum Leidwesen einiger Betroffener kommt es in einigen Fällen nicht zur Besserung der Symptome, sondern die Wadenkrämpfe bestehen fort. Magnesiummangel ist nicht die einzige Ursache für Wadenkrämpfe. Auch bei einem Mangel an Kalzium kann es zu ausgeprägten Wadenkrämpfen kommen. In diesem Fall lohnt sich dann eher der Griff zu Kalziumpräparaten, einer Erhöhung der Kalziumzufuhr in Form von Milchprodukten oder die Abklärung auf Resorptionsstörungen im Magen-Darmbereich.
Weiterhin kann ein erhöhter Phosphorspiegel im Blut zu schmerzhaften Wadenkrämpfen führen, Ursache hierfür können eine Fehlernährungen mit Lebensmitteln wie Fast Food oder kohlensäurehaltigen Getränken sein. Es kann in diesem Fall helfen, die Ernährung umzustellen und auf gesünderes Essen umzusteigen.
Zu wenig Flüssigkeit kann genauso zu Krämpfen führen wie eine Überlastung der Muskeln durch zu viel Bewegung, schweres Heben, Tragen oder durch das Mehrgewicht einer Schwangerschaft , welches dann mehr auf den Beinen lastet. In allen Fällen hilft es die Muskulatur zu schonen und mit moderater Bewegung zu beginnen, um dann das Pensum zu steigern.
Auch Systemerkrankungen des Körpers können sich durch Krämpfe äußern. So kann es beispielsweise bei Diabetes zu krankheitsbedingten Nervenschäden und dadurch besonders in der Nacht zu Wadenkrämpfen kommen. Ebenso kann es im Rahmen von Muskelerkrankungen zu Krämpfen kommen, die sich durch Magnesium nicht behandeln lassen.
Weitere Auslöser von Krämpfen können Durchblutungsstörungen, Medikamenteneinnahme und Arthrose sein. Insgesamt gilt, dass ein Arzt aufgesucht werden sollte, wenn sich trotz Magnesium des Öfteren ein Krampf entwickelt.
Will man Muskelkrämpfen effektiv vorbeugen empfiehlt es sich immer genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und ebenso auf seinen Elektrolythaushalt zu achten. Eine ausgewogene Ernährung trägt auch ihren Teil zur Vorbeugung vor Muskelkrämpfen bei.
Magnesiumreiche Nahrungsmittel wie Nüsse, Spinat und Vollkornprodukte sollten auf dem Speiseplan stehen. Ungesunde Nahrungsmittel wie Kaffee, Alkohol und zu viel Süßes sollten vermieden werden. Auch das Rauchen (Nikotin) erhöht die Wahrscheinlichkeit von plötzlich auftretenden Krämpfen. Vor einer sportlichen Betätigung sollte man ein ansprechendes Aufwärmprogramm durchführen. Auch Gymnastik und Wechselbäder führen zu einer Durchblutungssteigerung und beugen somit einem Krampf vor. Beim Training selbst sollten Überlastungen vor allem in der Anfangsphase eines Trainings vermieden werden, da dort die Krampfgefahr am höchsten ist.
Sollten Krämpfe durch die gängigen Methoden nicht verschwinden und sondern weiterhin auftreten, sollte der Hausarzt aufgesucht werden, um die genauen Gründe abzuklären. Auch ein Internist oder Orthopäde kann hinzugezogen werden. Entscheidend für die Diagnose eines Muskelkrampfes ist, wo genau die Beschwerden auftreten. Ebenso sollten Intensität und zeitliche Abfolge der Auftritte genauestens mitgeteilt werden, um eine gute Diagnose erhalten zu können.
Um Krämpfen vorzubeugen, empfehlen sich regelmäßige Bewegung und Dehnübungen für die Beine und den Rücken, um einer Muskelverkürzung vorzubeugen. Bei Wadenkrämpfen, die ihre Ursache an einem zu viel oder zu wenig an Spurenelementen im Blut haben, lohnt es sich genauere Untersuchungen anzuregen, um herauszufinden, um welches Spurenelement es sich handelt. Bei zu wenig Magnesium oder Kalzium können diese ergänzend zur Nahrung eingenommen werden. Ist zu viel Phosphor im Blut verantwortlich für einen Wadenkrampf kann eine Ernährungsumstellung mit Verzicht auf ungesunde Lebensmittel wie Fast food oder Softdrinks mit Kohlensäure hilfreich sein.
Unterschätzte Ursache von Wadenkrämpfen kann ein Flüssigkeitsmangel sein. Man sollte im Allgemeinen stets darauf achten kontinuierlich über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sodass am am Ende des Tage ungefähr 1,5 bis 2 Liter an Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßten Tees zu sich genommen wird.
Nach einer anstrengenden Sporteinheit kann der Entstehung von Krämpfen durch die Einnahme von Magnesium oder Chininsulfat entgegengewirkt werden. Diese sind beide in der Apotheke ohne Rezept erhältlich.
Insgesamt gilt Chininsulfat als effektiver als Magnesium. Die Wirkung dieser beiden Präparate kann bei verschiedenen Anwendern unterschiedliche Effektivität zeigen. Während Magnesium als unbedenklich angesehen wird, ist bei der Anwendung von Chininsulfat darauf zu achten, dass es gelegentlich zu Nebenwirkungen wie beispielsweise einer Veränderung des Blutes, Herzrhythmusstörungen sowie Nierenversagen kommen kann.
Magnesium bewirkt eine Blockade von Calciumkanälen, wodurch die Reizübertragung sowie die Kontraktion der Muskulatur gehemmt und Krämpfe gelöst werden. So kann eine ausgewogene Ernährung mit einer ausreichenden Menge an Magnesium dazu beitragen, Krämpfen vorzubeugen. Nahrungsergängunzsmittel wie Biolectra können den Körper dabei unterstüzen, einem Magnesiummangel vorzubeugen.
Chininsulfat entfaltet seine Wirkung über eine direkte Hemmung des Transmitters Acetylcholin, der benötigt wird, um den Befehl zu Kontraktion auf die Muskulatur weiterzuleiten. Ohne Acetylcholin findet also keine Kontraktion statt und der Entstehung von Krämpfen wird vorgebeugt.
Des Weiteren sollte darauf geachtet werden dass die Schuhe bequem sind und dem Fuß zwar festen Halt geben aber nicht drücken.
Bei einer längeren sportlichen Pause sollte man nicht gleich von null auf hundert alles geben, sondern langsam beginnen und sich dann mit jeder Trainingseinheit steigern. Die Muskeln müssen sich erst wieder auf die Belastung einstellen. Überforderte Muskeln führen zu Krämpfen. Untrainierte Muskulatur die zeitweise zu stark überlastet wird, kann auch eher zu Krämpfen neigen als Muskulatur die häufige Anstrengung gewöhnt ist. Hierzu zählt auch unaufgewärmtes Training, aber auch ein zu langer Dauerlauf. Ebenso kann das Gewicht einer Schwangerschaft zu Krämpfen führen.
Man sollte stets beobachten, ob die Krämpfe mit den empfohlen Maßnahmen bei Krämpfen zurückgehen oder bestehen bleiben. Hilfreiche Maßnahmen sind das Dehnen des Muskels, Massieren der verkrampften Muskulatur, Wärmen der betroffenen Stelle oder Hin- und Hergehen. Bleibt alles ohne Erfolg, ist es sehr wichtig auch auf Begleitsymptome zu achten. Krämpfe können gleichzeitig mit Spannungsgefühl, Überwärmung, aber auch mit Anschwellung der jeweiligen Muskelpartie vergesellschaftet sein. Hierbei ratsam zum Arzt zu gehen, um schlimmere Folgen zu vermeiden.
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Muskelkrämpfe können in verschiedene Typen eingeteilt werden.
Paraphysiologische Krämpfe sind die am häufigsten auftretenden Krampfarten und entstehen in Folge einer sehr intensiven Muskelbelastung, wie sie bspw. nach einem Wettkampf (Marathon, Fußballspiel, etc.) auftreten können.
Symptomatische Krämpfe gehen meistens auf eine neurologische oder internistische Erkrankung zurück und haben nichts mit einer Überlastung oder einem Mineralstoffmangel zu tun. Ursachen für symptomatische Krämpfe sind oftmals internistische Grunderkrankungen wie Durchblutungsstörungen, Beinödeme und Urämie (Harnvergiftung).
Neurologische Erkrankungen können Nervenschädigungen, ALS (eine chronisch-degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems) oder eine erhöhte Erregbarkeit der Skelettmuskulatur sein.
Idiopathische Krämpfe haben keine erkennbare Ursache und treten willkürlich auf.
Bei vielen Frauen treten während der Schwangerschaft Krämpfe im Bauch auf. Grund dafür ist die während der Schwangerschaft auftretende ungewohnt starke Belastung von Bändern, Venen, Muskeln und Organen im Bauch- und Beckenraum. Genauso kann eine Schwangerschaft zu Krämpfen in den Waden führen, die Ursache hierfür ist, dass ein viel höheres Gewicht auf den Beinen als sonst lastet.
Die Krämpfe treten dabei häufig bei längerem Stehen oder Gehen auf. In diesem Fall kann es Besserung schaffen, wenn man sich einfach kurz hinsetzt oder sogar hinlegt. Am besten legt man sich dabei auf die nicht schmerzende Seite mit den Füßen ebenfalls nach oben.
Wichtig ist, dass man versucht, sich zu entspannen und nicht gegen die Krämpfe zu arbeiten. Obwohl Bauchkrämpfe in der Schwangerschaft häufig keine ernste Ursache haben, ist es dennoch ratsam, dem Gynäkologen von den Schmerzen zu berichten. Grund für Krämpfe können nämlich auch ernstzunehmende Erkrankungen wie beispielsweise eine Blinddarmentzündung, Nierensteine und gutartige Geschwülste in der Gebärmutter, sogenannte Myome, sein.
Viele Schwangere berichten über nächtliche Krämpfe. Diese resultieren aus einem unausgeglichenen Magnesiumhaushalt während der Schwangerschaft. Durch den erhöhten Bedarf an Magnesium, besonders in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, und eine Verschiebung von Flüssigkeit und Mineralstoffen herrscht häufig ein Mangel vor, der dann aufgrund der erhöhten Kontraktionsbereitschaft der Muskulatur zu Krämpfen führen kann. Vorbeugend empfiehlt sich hier eine angepasste Einnahme von Magnesium.
Ein weiterer Mineralstoff im Blut ist Phosphor, kommt davon zuviel im Blut vor, kommt es auch zu Krämpfen. Viel Phosphor findet sich beispielsweise in Fertigessen und allen kohlensäureartigen Getränken.
Hilfreich zur Verkürzung des Krampfes kann Dehnen des betroffenen Muskels sein. In der Wade hilft es hierbei die Fußspitze anzuheben. Massieren ist eine weitere Möglichkeit die überaktiven Muskeln zu entspannen. Und auch Wärme ist eine gute Möglichkeit die Muskulatur zu beruhigen. Man kann es auch mit Hin und Hergehen ausprobieren, auch Bewegung des Muskels kann zur Beendigung des Krampfes führen.
Bedenklich werden die Schmerzen und Krämpfe, wenn sie anhalten, nicht durch die oben genannten Maßnahmen gelindert werden können oder Beschwerden wie Schwellung und Überwärmung hinzutreten. Dann ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.
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Ursache von Krämpfen der quergestreiften Muskulatur, also der Muskulatur, die direkt unter der Haut zu tasten ist, und die u.a. zur Fortbewegung beitragen, können zum einen rein mechanische Verhakungen und Verdrehungen der einzelnen Muskelfasern sein, zum anderen können auch Ungleichgewichte der für die Muskelkontraktion wichtigen Mineralien zu Krämpfen führen. Oft kommt es vor, dass man gerade während des Schlafens so ungünstig liegt, dass man vor allem in den Beinen ungünstige Dehnungen unbewusst durchführt, und dadurch eine Verhakung der entsprechenden Muskelfasern stattfindet und Krämpfe auslösen.
Meist unter starken Schmerzen wachen die Betroffenen dann auf und können an der betroffenen Stelle eine Verhärtung und Verdickung tasten, die sich nach einigen Augenblicken unter Schmerzlinderung wieder löst.
Eine Muskelbewegung kann nur ablaufen, wenn im Körper ein ausgeglichenes Verhältnis der Mineralien Calcium, Magnesium und Kalium herrscht.
Magnesium sorgt dafür, dass Kalium in die Muskelzelle einströmt, das dafür sorgt, dass eine Muskelkontraktion beendet wird. Weiterhin vermindert Kalium den Einstrom von Kalzium in den Muskel, welches wiederum notwendig ist, um die Muskelbewegung einzuleiten.
Magnesium ist also auf zwei unterschiedlichen Wegen am Beenden einer Muskelbewegung beteiligt. Herrscht im Körper ein Mangel an Magnesium, kommt es nicht zu einem ordnungsgemäßen Beenden der Muskelkontraktion, es resultiert eine Dauerkontraktion, die dann als schmerzhafter Krampf oder Krämpfe von den Betroffenen empfunden wird. Da Kalium ebenfalls am Beenden einer Muskelkontraktion beteiligt ist, führt ein Mangel dieses Minerals ebenfalls zu Krämpfen der Muskulatur.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Krämpfe trotz Magnesium.
Neben den Muskeln, die für Körperbewegungen zuständig sind, besitzen die meisten Organe im Gegensatz dazu eine sog. glatte Muskulatur. Diese Muskelzellen unterscheiden sich in ihrem Aufbau von den quergestreiften Muskeln. Der größte Unterschied liegt darin, dass diese Muskeln nicht bewusst bewegt werden können. Könnte das Herz oder der Darm vom Willen gesteuert werden, hätte das unter Umständen katastrophale Folgen.
Ein Mineralienmangel spielt bei den Krämpfen von Organen eine eher untergeordnete Rolle. Ebenso die mechanische Komponente. Vielmehr sind es Entzündungen oder Giftstoffe (Noxen), die das entsprechende Organ beeinträchtigen und so zu krampfartigen Beschwerden führen.
Organe, die am häufigsten von Krämpfen betroffen sind, sind Organe des Magen-Darm-Traktes, Lungen und Bronchien, Nieren und harnableitende Organe.
Wohl jedem bekannt und damit auch die bekannteste Form, stellen Magenkrämpfe dar. Jeder, der sich schon einmal mit den falschen Lebensmitteln ernährt hat, die z.B. das Bakterium Staph. aureus (der häufigste Erreger einer harmlosen Gastroenteritis) enthielten, weiß welche schmerzhaften und krampfartigen Beschwerden daraus resultieren können.
Meistens lassen diese Krämpfe nach wenigen Minuten nach, um aber dann wieder an Intensität zuzunehmen. Der Toilettengang, mit meistens flüssigen Stühlen, führt ebenfalls zur Besserung. Im Falle von Magenkrämpfen lässt sich ganz gut verdeutlichen, dass es sich hierbei nicht um eine mechanische Ursache oder um ein Mineralungleichgewicht handelt, sondern vielmehr um eine Noxe, (in diesem Fall ein Bakterium) dass die Magenschleimhaut und die Darmschleimhaut reizt und so zu krampfartigen Beschwerden führt.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen von Magenkrämpfen.
Ziel dieser Krämpfe ist es, den für den Körper als schädlich eingestuften Magen und Darminhalt so schnell wie möglich nach außen zu befördern.
Die Bronchien der Lunge besitzen ebenfalls glatte Muskelzellen. Werden diese durch eingeatmete Stoffe, wie z.B. Stäube oder Pollen gereizt, kommt es zu einer Verkrampfung der Muskulatur und damit zur Einengung der luftleitenden Wege. Der Betroffene empfindet dann, je nach Ausprägung, Atemnot. Auch hier ist der Sinn, dass die für den Körper als schädlich eingestuften Stoffe, nicht weiter in den Körper gelangen können. Kommt es nicht mehr zur Einwirkung des „Giftstoffes“, bilden sich die Krämpfe sowohl an den Bronchien, als auch am Magen-Darm-Trakt wieder zurück.
Krämpfe können auch mechanisch bedingt sein. Meistens ebenfalls in Verbindung mit glatten Muskelzellen, führen feste Stoffe, z.B. ein Nieren- oder ein Gallenstein, der sich durch die Gallenwege oder dem harnableitenden System hindurchzwängt und hängenbleibt, reflektorisch zu einer Verengung der glatten Muskelschicht. Diese auch als Kolik bezeichnete Kontraktion der Muskelschicht, wird als eine der stärksten Schmerzen (neben dem Herzinfarkt) im menschlichen Körper wahrgenommen.
Eine ganz andere Ursache haben neurologische Krämpfe, die auch als epileptische Krämpfe (Epilepsie) bezeichnet werden. Neurologische Vorgänge werden vor allem durch Einstrom von Natrium und dem Ausstrom von Kalium beeinflusst. Glutamat und Gamma-Amino-Buttersäure stellen hierbei nervenleitungsbeendende Faktoren dar.
Im zentralen Nervensystem ist das ausgewogene Verhältnis der einzelnen Stoffe sehr viel wichtiger, als in den Zellen der quergestreiften Muskulatur, denn ein Missverhältnis der einzelnen Stoffe senkt die sogenannte Krampfschwelle. Kommt es zum Überschreiten dieser Schwelle, beginnen die Betroffenen zu krampfen. Wie stark dies vonstatten geht, hängt von der Art des Krampfes ab (unterschiedliche Krampfformen sind tonische Krämpfe, klonische Krämpfe, tonisch-klonische Krämpfe, fokale Anfälle, generalisierte Anfälle, Absencen und einige mehr).
Die Krampfschwelle kann meistens nicht, wie bei der quergestreiften Muskelzelle durch Zuführung irgendwelcher Mineralien nach oben gesetzt werden, da es sich nicht nur um ein beeinflussbares Ungleichgewicht, der auch als Neurotransmitter bezeichneten Stoffe, sondern um viele, zum Teil auch noch nicht identifizierte Faktoren handelt.
Die Wahrscheinlichkeit einen Krampf zu bekommen steigt mit mangelndem Schlaf, erhöhtem Alkoholkonsum, Blutungen oder Gefäßverschlüsse im Gehirn u.v.m. Auch eine genetisch vererbte Komponente von Krampfanfällen ist bekannt. Im Gegensatz zu den nicht neurologischen Krampfanfällen der quergestreiften Muskulatur, bei der es an den jeweiligen Muskelzellen zu den Krämpfen direkt kommt, liegt die Ursache von neurologischen Krämpfen im Gehirn. Trotzdem kommt es zu einer Muskelkontraktion der meist quergestreiften Muskulatur. Kommt es beim neurologischen Krampf zu einem schnellen Wechsel aus Anspannen und Erschlaffen der entsprechenden Muskelzellen spricht man von einem tonisch-klonischem Anfall. Ist nur eine Körperregion betroffen, spricht man auch von einem fokalen Anfall, wenn der ganze Körper betroffen ist, spricht man von einem systematisierten Anfall.
Neurologische Anfälle gehen meistens mit einer Bewusstlosigkeit einher, und die Betroffenen merken nichts davon. Die größte Gefahr von epileptischen Anfällen liegt in einem unkontrollierten Sturz, mit oft massiven und lebensgefährlichen Verletzungen. Ein neurologischer Krampf kann wenige Sekunden aber auch bis zu einer halben Stunde dauern. Bei letzterer Zeitdauer muss unbedingt der Krampf medikamentös unterbrochen werden, da Lebensgefahr besteht. Kurze Anfälle müssen zum Zeitpunkt des Krampfens nicht unbedingt behandelt werden.
Lesen Sie mehr zu epileptischen Anfällen unter: Ursachen eines epileptischen Anfalls.
Vor allem bei kleinen Kindern kommt es manchmal zu plötzlich ansteigenden sehr hohen Körpertemperaturen, die in Verbindung mit neurologischen Krämpfen auftreten. Dieser Symptomkomplex wird auch als Fieberkrampf bezeichnet. Kinder, die solche Symptome aufzeigen, sollten unbedingt in einer Kinderklinik untersucht werden. Oft sogar mit Hubschrauber in die Kinderklinik verbracht weist meistens dann nur noch eine leicht erhöhte Körpertemperatur auf den kürzlich stattgefundenen Fieberkrampf hin. Die Ursachen eines Fieberkrampfes können Infektionen, genetische bedingt, altersspezifische Hirnveränderungen sowie eine Temperaturempfindlichkeit von GABA-Rezeptoren im Gehirn sein.
10-20% aller Neugeborenen leiden unter diesem Krankheitsbild. Die krampfartigen Bauchschmerzen beginnen in den meisten Fällen im Alter der 2.-4- Lebenswoche und enden mit ungefähr drei Monaten. Die Schmerzen beginnen meistens am Nachmittag und ziehen sich bis in die späten Abendstunden. Die Schmerzen beginnen meistens direkt nach den Mahlzeiten. Die Ursache wird in dem noch unreifen Verdauungstrakt des Kindes gesehen, der bei Mahlzeitaufnahme besonders starke Bewegungen durchführt, die dann als Schmerzen wahrgenommen werden. Auch wird darüber diskutiert, ob die Beschwerden durch eine übermäßige Darmgasentwicklung entsteht.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Drei Monats Koliken.
Der Prototyp eines hormonbedingten Krampfes sind zyklusbedingte Regelbeschwerden. Gerade jüngere Frauen, deren Körper sich erst noch auf eine ausgeglichene Hormonbilanz einstellen muss, reagieren bei einem Ungleichgewicht der weiblichen Hormone häufig mit krampfartigen Unterbauchschmerzen, die aber nach Ende der Periode meistens rückläufig ist.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Regelschmerzen.
Bei Krämpfen sollte man außerdem auf einige wichtige Punkte achten.
Hat man einen Krampf in der Wade, sollte man dem Bein auf keinen Fall ruckartig versuchen zu helfen. Das Strecken der Muskulatur sollte immer vorsichtig und langsam erfolgen und ohne federn geschehen. Bei schnellen und ruckartigen Bewegungen geht man lediglich das Risiko eines Muskelrisses ein.
Nach einem Krampf sollte man die sportliche Aktivität erst einmal einstellen und dem betroffenen Muskel ein wenig Ruhe und Erholung gönnen. Fährt man mit dem Sporttreiben fort, wird der Krampf sicherlich wiederkehren.
Bevor man in ein Schwimmbecken springt sollte man stets die Wassertemperatur prüfen und sich vorher immer abduschen. Plötzlich kaltes Wasser kann ebenso einen Krampf auslösen. Falls es doch einmal passieren sollte, dass man im Wasser einen Krampf bekommt, sollte man auf jeden Fall Panik vermeiden und die Ruhe bewahren. Man sollte außerdem versuchen mit Hilfe seiner Armkraft an den Rand zu schwimmen oder sich erst einmal auf dem Rücken treiben zu lassen und dabei versuchen den Muskel zu dehnen. Längere Schwimmstrecken sollte man niemals alleine zurücklegen, sondern immer einen Partner dabei haben.
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