Krämpfe im Unterbauch

Ursachen für Krämpfe im Unterbauch können Durchfall, Reizdarmsyndrom oder je nach Geschlecht verschiedene andere sein. Begleitsymptome wie Übelkeit oder ausstrahlende Schmerzen in den Rücken sind dabei keine Seltenheit.

Krämpfe im Unterbauch

Einleitung

Krämpfe im Unterbauch sind für die Betroffenen sehr belastend. Vor allem während der Arbeit oder anderen alltäglichen Tätigkeiten führen sie je nach Dauer und Stärke zur erheblichen Einschränkungen. Bei Krämpfen im Unterbauch ziehen sich die Muskel der jeweiligen Hohlorgane zusammen (kontrahieren) und verursachen so die Schmerzwahrnehmung. Die Ursachen für solche Krämpfe können in verschiedenen Krankheiten liegen. Zum einen können sie bakterieller Herkunft sein, wie zum Beispiel Durchfälle durch Kolibakterien verursacht. Zum anderen gibt es auch chronische Erkrankungen wie die Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Auch Stress im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom ist gerade bei Frauen oft eine Ursache für Krämpfe im Unterbauch.

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Im Folgenden können Sie nachlesen, wie sich Krämpfe im Unterbauch in Begleitung mit anderen Symptomen, wie zum Beispiel Durchfall und Übelkeit, verhalten. Auch verschiedene Lokalisationen der Krämpfe deuten auf verschiedene Erkrankungen.

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Durchfall

  • Symptome

Durchfall (Diarrhoe) ist eine sehr häufige Erkrankung, die weltweit auftritt. Meist ist sie ein Symptom einer manchmal auch schwerwiegenderen Erkrankung, die dem Durchfall zugrunde liegt. Im Normalfall hat der gesunde Mensch dreimal am Tag bis dreimal die Woche Stuhl (ca. 90 bis 200g pro Tag) und dieser ist von weicher bis sehr fester Konsistenz. Leidet man an Diarrhoe, hat man deutlich häufiger Stuhlgang, welcher von flüssiger Konsistenz ist. Außerdem erhöht sich die Stuhlmenge pro Tag merkbar. Meist verschwindet der Durchfall nach ein paar wenigen Tagen von selbst. Ist dies nicht der Fall, sollte auf alle Fälle der Arzt aufgesucht werden, vor allem, wenn noch andere Symptome wie Fieber vorhanden sind. Durchfall kann für den Patienten äußerst gefährlich sein, da der Körper durch den enormen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust sehr leicht austrocknen (dehydrieren) kann. Besonders bei Kindern und alten Menschen ist höchste Vorsicht geboten. Sehr oft gehen mit dem Durchfall auch Übelkeit, Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen, sowie in manchen Fällen auch Fieber einher.

  • Ursachen

Es gibt zahlreiche Ursachen für den Durchfall. Am häufigsten liegt ihm eine Magen-Darm Infektion zugrunde, die in den Industrieländern eher durch den Norovirus, den Rotavirus oder durch Salmonellen verursacht wird. In den Entwicklungsländern hingegen ist meist eine Erkrankung an Cholera (Erreger: Vibrio cholerae) die Ursache für schwere Durchfälle, welche oft bei Kindern und alten Menschen durch die mangelnde medizinische Versorgung zum Tode führt. Eine weitere häufige Ursache sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Hier bekommen die Betroffenen oft neben Durchfall auch schwere Bauchkrämpfe. Außerdem gibt es noch Lebensmittelvergiftungen, andere Vergiftungen, Unverträglichkeiten von Medikamenten, hormonelle Erkrankungen und psychische Auslöser.

  • Diagnose

Ein wichtiges Mittel, um Durchfall oder zugrunde liegende Erkrankungen zu diagnostizieren ist es, eine ausführliche Anamnese durchzuführen. Es ist wichtig heraus zu finden, wie häufig der Patient/die Patientin Stuhlgang hat, wie die Konsistenz und die Farbe sind und ob es noch andere Symptome zusätzlich gibt. Außerdem ist immer wichtig, einen etwaigen kürzlich beendeten Auslandsaufenthalt mit einzubeziehen. Des Weiteren sollte der behandelnde Arzt, die behandelnde Ärztin genau eruieren, welche Medikamente der Patient/die Patientin einnimmt.

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Nach der Anamnese ist eine orientierende körperliche Untersuchung wichtig. Der Arzt tastet (palpatiert) den gesamten Bauch ab und hört ihn ab (auskultieren). Außerdem sollte man gerade bei Kindern und alten Menschen und wenn der Durchfall schon längere Zeit anhält, auf die typischen Zeichen der Austrocknung (Dehydratation) achten. Man kann dies leicht an der Haut auf dem Handrücken austesten. Macht man eine Falte mit der Haut und bleibt diese stehen, so fehlt dem Körper Wasser. Zusätzlich kann dann noch der Stuhl entsprechend untersucht werden. Hält der Durchfall schon sehr lange an und/oder möchte man schwerwiegende Grunderkrankungen wie beispielsweise Tumore ausschließen, kann eine Darmspiegelung (Endoskopie) durchgeführt werden.

  • Therapie

Am wichtigsten ist es, die verlorene Flüssigkeit wieder dem Körper zuzuführen, in dem die betroffene Person ausreichend trinkt. Da durch die Diarrhoe ebenso viele Elektrolyte verloren gehen, eignen sich zur Flüssigkeitszufuhr elektrolythaltige Getränke äußerst gut. Sollte der Durchfall länger anhalten und schwerwiegender sein, dann gilt es natürlich immer eine zugrunde liegende Erkrankung zu erkennen und diese speziell zu therapieren. In den seltensten Fällen ist der Einsatz von Antibiotika nötig.

  • Prophylaxe

Um sich vor Durchfallerkrankungen zu schützen, ist es in erster Linie ratsam, ein gewisses Maß an Hygiene zu bewahren, wie sich regelmäßig die Hände zu waschen. Ganz besonders wichtig ist dies, wenn man sich auf Reisen befindet, vor allem in Ländern, wo es noch häufig Erkrankungen an Cholera gibt. Man sollte niemals rohe Sachen essen und das Trinken von Wasser aus der Leitung unterlassen. Nur abgekochtes oder speziell gereinigtes Wasser, sollte getrunken werden.

  • Prognose

In der Regel klingt der normale Durchfall von selbst innerhalb weniger Tage wieder ab, ohne dass man Medikamente einnehmen muss.

Übelkeit

Übelkeit in Verbindung mit Krämpfen im Unterbauch hat fast immer seinen Ursprung im Darmbereich. Oft ist es ein Symptom von vielen, bei einer Magen-Darm Grippe, die meist von Koli Bakterien oder von Yersiniose Bakterien verursacht wird. Dennoch ist es wichtig, sollten die Symptome länger anhalten und auch mit Gewichtsverlust einher gehen, einen Arzt aufzusuchen, um eine Tumorerkrankung auszuschließen. Außerdem kann es sich auch um Nahrungsmittelunverträglichkeiten handeln, oder wenn man sich generell falsch oder schlecht ernährt. Übelkeit in Verbindung mit Krämpfen im Unterbauch kann auch ein Hinweis auf eine Vergiftung sein oder eine Nebenwirkung von Medikamenten.

Darm

Wie oben schon erwähnt, sind es oft Erkrankungen des Darmes, die zu den Krämpfen im Unterbauch führen. Man unterscheidet zwischen linksseitigen Schmerzen, rechtsseitigen Schmerzen, Schmerzen in der Mitte des Unterbauches und Schmerzen auf beiden Seiten. Diese Information ist für den Arzt von großer Bedeutung, wenn er mittels Anamnese die Beschwerden, die Vorgeschichte, usw. erhebt. So kann man manche Erkrankungen bereits ausschließen oder auf Erkrankungen schließen.

Die Enddiagnose erfordert aber immer bildgebende Verfahren und eine gründliche Untersuchung des Arztes. Es kann sich um chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa handeln, aber auch um eine Erkrankung an Bakterien, die sehr weit verbreitet sind, man spricht hier auch von akuten Darmerkrankungen. Die drei häufigsten sind die Shigellose, Yersiniose und Koli-Bakterien. Mit Shigellen infizieren sich die meisten Menschen im Urlaub in tropischen Ländern. Die meisten anderen Bakterien sind auch in Europa zu finden und lösen meist krampfartige Bauchschmerzen aus.

Reizdarmsyndrom

  • Defintion

Beim Reizdarmsyndrom, kurz RDS, findet man mehrere Symptome vor, weshalb diese Erkrankung als Syndrom bezeichnet wird. In erster Linie vereint das Reizdarmsyndrom Bauchkrämpfe und Durchfall. Man spricht in der Regel dann von einem Reizdarm, wenn alle anderen möglichen Erkrankungen ausgeschlossen werden können.

  • Symptome

Zu den häufigsten Symptomen zählen Bauchkrämpfe. Sie können in unterschiedlich starkem Maße auftreten. Außerdem verändern sich die Stuhlgewohnheiten. Viele Menschen, die unter einem Reizdarm leiden, neigen zu Durchfall. Andere wiederum haben Verstopfungen. Bei Verstopfungen nimmt der Körper zu viel Wasser auf, sodass der Stuhl im Darm austrocknet und kaum noch verformbar ist, wodurch er nicht mehr durch die Darmbewegung (Peristaltik) bewegt werden kann. Bei Menschen mit Reizdarmsyndrom kann der Durchfall mehrere Wochen bis Monate anhalten und den Darm nachhaltig schädigen. Ebenso häufig findet man Blähungen vor, die den Patienten das Leben deutlich erschweren.

  • Ursachen

Die genaue Ursache ist noch nicht geklärt, vielmehr gibt es viele verschiedene mögliche Auslöser, allen voran Stress und psychische Überlastungen. Unser Magen-Darm Trakt verfügt über ein eigenes Nervensystem, das enterische Nervensystem, wodurch er gesteuert wird. Funktioniert dieses Nervensystem nicht wie gewohnt, kann ein Reizdarm verursacht werden. Weitere mögliche Ursachen sind MedikamenteMedikamente, die nicht vertragen werden, falsche Essgewohnheiten, Hypersensibilität und man sieht einen deutlich stärkeren Hang zum RDS bei Frauen als bei Männern.

  • Diagnose

Das RDS wird meist durch das Ausschlussverfahren diagnostiziert. Zuerst werden die Patienten auf alle möglichen Erkrankungen hin getestet und alle möglichen Untersuchungen durchgeführt. Erst wenn diese Ergebnisse alle negativ sind, kann man sicher von einem Reizdarm sprechen. Um alle anderen Erkrankungen auszuschließen, werden Bluttests und Stuhlproben durchgeführt.

Weiters kann eine Darmspiegelung (Endoskopie) durchgeführt werden, genau so wie Ultraschall (Sonographie) oder ein CT (Computertomographie). Außerdem macht der Arzt eine ordentliche und ausführliche Anamnese und untersucht den Bauchraum mittels Abhören und Abklopfen genau. Es gibt aber auch Hinweise – sollten alle Kriterien erfüllt sein, die direkt auf das Reizdarmsyndrom hinweisen. Erstens ist es wichtig, dass die Symptome 12 Wochen lang auftreten oder aufgetreten sind. Dann sind weitere wichtige Anhaltspunkte wie die Veränderung der Stuhlkonsistenz und die Häufigkeit des Stuhlganges mit dem Beginn der Schmerzen zusammenhängt und ob eine Linderung der Symptome durch den Stuhlgang eintritt oder eingetreten ist.

  • Therapie

Je nach Art der Beschwerden können entsprechende Medikamente wie Abführmittel bei Verstopfungen oder Schmerzmittel verabreicht werden. Ebenso wird oft eine Ernährungsberatung durchgeführt, da durch die richtige Auswahl der Lebensmittel bei einigen Patienten die Symptome vermindert werden können. Liegt eine psychische Erkrankung zugrunde, kann diese entsprechend mit Therapien oder/und Psychopharmaka behandelt werden.

  • Prophylaxe

Bedingt kann man sich gegen das RDS schützen, indem man im vorhinein auf ausgewogene, gesunde Ernährung achtet, sich genug Zeit für sich nimmt und auf Ruhepausen achtet und man Körper und Geist, so weit es geht, schont.

  • Prognose

Das Reizdarmsyndrom kann durch seine Symptome das Leben der Betroffenen stark einschränken und erschweren. Dennoch ist es keine Erkrankung, die zum Tode führen kann: Ebenso bedingt das RDS keine weiteren Erkrankungen.

Krämpfe im Unterbauch links

Die Ursachen für Krämpfe im linken Unterbauch können sehr vielfältig sein. Meist betreffen sie aber den Dickdarm (Intestinum crassum). Oft werden bei Patienten Dickdarmdivertikel festgestellt, die große Schmerzen verursachen können.

Divertikel (Divertikulose) entstehen generell eher bei Menschen mit höherem Alter, wenn das Gewebe des Darms dünner wird. Sie sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut und vorwiegend an Stellen, wan denen auch Gefäße durch die Wand treten. Am häufigsten findet man sie beim Dickdarmabschnitt, der direkt vor dem Enddarm liegt. Man nennt diesen Dickdarmabschnitt Sigmoideum, weil er eine entsprechende S-förmige Krümmung aufweist.

Meist gehen mit den Divertikeln keine Beschwerden einher, brechen sie aber auf, beginnt eine Blutung. Entzünden sie sich, spricht man von einer Divertikulitis und diese kann extrem schmerzhaft sein. Mit den kolikartigen Bauchschmerzen gehen oft Verstopfung, Blähungen oder Durchfall einher. Manche erkrankte Menschen weisen auch leichtes Fieber auf.

Neben den Divertikeln, die die häufigste Ursache für Schmerzen im linken Unterbauch darstellen, gibt es auch noch die Möglichkeit eines Darmdurchbruches. Von einem Durchbruch spricht man, wenn die Wand des Darmes einreißt und sich der Darminhalt in die Bauchhöhle verteilt. Diese Erkrankung ist äußert gefährlich und muss sofort im Krankenhaus behandelt werden. Der Darm ist ca. 7 Meter lang und muss in viele Schlingen gelegt sein, damit er in unseren Unterbauch passt. Manchmal können sich die Schlingen so legen, dass einzelne Darmabschnitte abgeschnürt werden und dadurch eine Minderdurchblutung bedingt ist, bzw. der Darmabschnitt gar nicht mehr durchblutet wird. Dies kann wiederum zu einem Darmverschluss führen.

Ein weiterer Grund für Schmerzen im Unterbauch kann eine Stuhlknolle sein. Dies sind knollenartige Gebilde aus Stuhl, die durch zu viel Absorption von Wasser so fest geworden sind, dass sie sich nicht mehr von selbst lösen können und mit unter auch starke Schmerzen verursachen können.

Natürlich müssen auch gutartige und bösartige TumoreTumorerkrankungen in Betracht gezogen werden, die meist erst relativ spät Symptome verursachen.

Bei Frauen ist es wichtig, neben den möglichen Erkrankungen des Darmes auch Erkrankungen der Eierstöcke und Eileiter in Betracht zu ziehen. Meist gibt es kein genaues Muster für Schmerzen und ihre dazugehörigen Erkrankungen, so muss man, bei Schmerzen im Unterbauch immer auch Erkrankungen der Harnwege in Betracht ziehen und diese entsprechend untersuchen.

Krämpfe im Unterbauch mitte

In der Mitte des Unterbauches sind vor allem die Organe der Harnwege angesiedelt und bei der Frau noch die Geschlechtsorgane wie Eierstöcke, Gebärmutter und Eileiter. Bei beiden Geschlechtern findet man in diesem Bereich des Unterbauches noch den Enddarm. Treten Krämpfe in der Mitte des Unterbauches auf, müssen sämtliche hier angesiedelte Organe untersucht werden.

Es kann sich beispielsweise um Blasensteine handeln, die anfangs oder generell oft keine Symptome machen, dies kommt jedoch darauf an, wo sich der Stein befindet. Ist der Blasenstein an der unteren Blasenwand lokalisiert, wo er den Ausgang der Blase verlegt, kommt es zu Beschwerden. Wenn sie Schmerzen verursachen, dann kolikartige Krämpfe im Unterbauch.

Viele Frauen verspüren auch während der Menstruation Schmerzen im Unterbauch. In manchen Fällen sogar in der Mitte des Zyklus zwei Tage lang.

Generell ist aber wichtig, dass der Arzt immer den gesamten Unterbauch untersucht. Für keine Erkrankung gibt es eine bindende Regel, nach der sie sich ausdehnt oder sich die gleichen Symptome zeigen.

Ein weiterer Grund für Krämpfe im Unterbauch können Tumore in den entsprechenden Organen sein. Beim Darmkrebs zum Beispiel stellen sich die Schmerzen erst sehr spät ein, können dann aber sehr heftig sein. Ein sehr häufiger Grund für Schmerzen im Unterbauch kann die Blasenentzündung Harnwegsinfekt sein. Auch sie verursacht im Unterbauch in manchen Fällen Krämpfe.

Ganz typische Unterleibsschmerzen bei Frauen sind die Regelschmerzen. Sie treten bei den meisten Frauen auf und sind von unterschiedlicher Intensität. Je nach Lebensalter können sich die Schmerzen auch verändern, oder irgendwann ganz ausbleiben. In weniger häufigen Fällen treten Schmerzen auch an einem bis zwei Tagen in der Mitte des Zyklus auf. Sie markieren den Eisprung. Sind die Schmerzen sehr stark, ist es wichtig davon dem Frauenarzt oder der Frauenärztin zu erzählen, um mögliche Erkrankungen auszuschließen.

Krämpfe im Unterbauch können oft mit Durchfall einhergehen. Dieses Thema könnte für Sie ebenfalls interessant sein: Darmkrämpfe mit Durchfall

Krämpfe im Unterbauch rechts

Bauchschmerzen oder Krämpfe, die sich auf die rechte Seite des Unterbauches konzentrieren hängen ebenfalls meist mit dem Darm zusammen. Aber sie können auch auf Brüche (Hernien) hinweisen oder Erkrankungen des Beckens.

Meistens ist aber eine Entzündung des Blinddarmes (Appendizitis) die Ursache für den Schmerz. Bei einer Blinddarmentzündung ist nicht der gesamte Blinddarm (Caecum) sondern meist nur der Wurmfortsatz (Appendix) von der Entzündung betroffen. Die Patienten klagen meist vor allem über einen stechenden Schmerz im rechten Unterbauch. Neben den Hauptsymptomen können noch Fieber, Erbrechen und Übelkeit hinzu kommen. Da es bei einer sehr schweren Form der Blinddarmentzündung zu einem Darmdurchbruch (Perforation) kommen kann, bei dem sich der Darminhalt im Bauchraum verteilt und eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) verursacht wird und dies sehr gefährlich ist, sollte man bei einem Verdacht auf diese Erkrankung sofort einen Arzt aufsuchen. Im weiteren Verlauf kann nämlich eine Blutvergiftung (Sepsis) hinzu kommen.

Ein weiterer möglicher Grund für Krämpfe im rechten Unterbauch kann auch die Autoimmunerkrankung Morbus Crohn sein. Sie kann jeden Teil des Darmes befallen, vorwiegend aber den Dickdarm. Diese Erkrankung ist nicht ansteckend und schreitet diskontinuierlich voran. Das heißt, dass zwischen erkrankten Darmabschnitte welche sein können, die völlig gesund sind. Die Ursache für Morbus Crohn kennt man noch nicht, man geht aber davon aus, dass die Anfälligkeit dafür möglicherweise vererbt wird, da meist mehr Betroffene pro Familie zu finden sind. Die häufigsten Symptome sind neben Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust auch oft blutige Durchfälle und Abzesse, die dann auch chirurgisch entfernt werden müssen. Zur Therapie werden vor allem entzündungshemmende Medikamente verwendet und auch Immunsuppressiva, die das eigene Immunsystem davon abhalten sollen, den Darm anzugreifen.

Rücken

Durch die Nähe zur Wirbelsäule und die Nervenstränge die dort verlaufen, kann es vorkommen, dass die Schmerzen in eine ganz andere Körperregion projiziert werden. Außerdem ist der Körper in Headzonen eingeteilt. Das heißt, dass der gesamte Körper in Hautareale (Dermatome) eingeteilt ist, die über Nerven immer in Verbindung mit einem Organ stehen können. Dadurch entsteht ein übertragener Schmerz. Das heißt, dass die Symptome, die das erkrankte Organ verursacht, ganz woanders in Erscheinung treten. Oft sind es Harnwegsinfekte, eine Blasenentzündung oder Harnsteine, die diese Symptomkombination verursachen.

Vielfach gibt es bei Frauen auch einen Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen, Bauchkrämpfen und der Menstruation. In ganz schlimmen Fällen können Bauchkrämpfe im Zusammenhang mit Rückenschmerzen auch ein Zeichen für ein Aortenaneurysma sein. Unter einem Aorten-Aneurysma versteht man eine pathologische Ausweitung der Aorta, die oft im Bauchraum zu finden ist. Meist ist die Grundlage für ein Aneurysma Arteriosklerose und arterielle Hypertonie.

Nach dem Essen

Bauchkrämpfe nach dem Essen können viele Ursachen haben. Es kann entweder an Nahrungsmittelallergien, Intoleranzen oder auch an Tumoren liegen, dass der Bauch so schmerzt. Man kann erst herausfinden, woran es liegt, wenn der Arzt eine ausführliche Anamnese durchführt, Allergietests macht und durch bildgebende Verfahren Tumore oder andere Erkrankungen ausschließen kann.

Die häufigste Ursache für Schmerzen im Unterbauch lösen Nahrungsmittelunverträglichkeiten aus. Handelt es sich beispielsweise um blähende Speisen, können Krämpfe im Unterbauch entstehen, aber durch Ablassen von Luft (Flatulenz) und durch Stuhlentleerung sofort gelindert werden, aber durchaus nochmal wieder an Intensität zunehmen.

Leidet ein Mensch an einer Intoleranz, wie Laktoseintoleranz, kommt es oft neben Übelkeit zu stechenden und krampfartigen Bauchschmerzen im Unterbauch. Meist bessern sich diese Schmerzen nur allmählich nach einmaligem oder mehrmaligem Toilettengang. Natürlich spielt auch die Art der Ernährung eine große Rolle. Wenn man sich sehr fettig ernährt, zu viel isst oder auch zu schnell, kann es leicht zu Bauchschmerzen kommen.

Ebenso kann eine chronische Verstopfung (Obstipation) zu schweren Bauchkrämpfen und Völlegefühl nach dem Essen führen. Falsche Ernährungsweisen kann man leicht alleine oder mit Hilfe von einer/einem ErnährungsberaterIn ändern. Intoleranzen müssen durch den Arzt diagnostiziert werden und die Symptome lassen sich insofern behandeln, als dass der/die Betroffene strikt seine Ernährung umstellt und krankmachende Lebensmittel gemieden werden. Es gibt natürlich immer auch die Möglichkeit von Abführmitteln, wenn der/die Betroffene an Obstipation leidet und besonders wichtig ist, dass man täglich genug trinkt. Denn ist der Stuhl weicher, lässt er sich viel schneller und einfach ausscheiden. Sollten alle Untersuchungen ohne Ergebnis bleiben, sollte man immer eine psychische Erkrankung oder seelische Überlastung als Ursache für die Bauchkrämpfe in Betracht ziehen.

Frau

Wie schon erwähnt, ist bei Frauen das Symptom der Bauchkrämpfe deutlich häufiger zu erkennen. Vor allem unter einem Reizdarm leiden in der Regel häufiger Frauen. Man spricht davon, dass etwa 2/3 der Frauen an RDS erkrankt sind. Möglicherweise liegt oft Stress durch die Mehrfachbelastung vieler Frauen zugrunde. Man muss bei Frauen immer auch eine Erkrankung der Eileiter, der Eierstöcke und der Gebärmutter in Betracht ziehen, wenn die Patientin über Schmerzen im Bauchraum klagt.

Mann

Bei Männern findet man Bauchkrämpfe in der Regel weniger häufig vor, als bei Frauen. Dies ist möglicherweise bedingt durch die Mehrfachbelastungen vieler Frauen und damit einhergehende Magen-Darm Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom.

Schwangerschaft

Da sich während einer Schwangerschaft vieles im Körper der Mutter verändert, kommt es oft zu Bauchschmerzen im Unterleib. Meist handelt es sich um Verstopfungen aufgrund der Hormonumstellungen. Am Anfang der Schwangerschaft können Bauchschmerzen ein Hinweis darauf sein, dass sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Auch in einer späteren Phase der Schwangerschaft sind Krämpfe im Unterbauch oft normal, sofern sie alleine und mit keinen anderen Symptomen auftreten. Der Körper muss sich an der wachsende Kind gewöhnen und auf die zunehmende Belastung der Muskeln, Sehnen und Venen einstellen. Man nennt diese Form der Bauchschmerzen „Dehnungsschmerz“. Außerdem klagen viele werdende Mütter über oft große Schmerzen, wenn das Kind anfängt sich zu bewegen und gegen die Bauchdecke zu treten. Dennoch ist immer Vorsicht geboten und man sollte die Symptome gut beobachten, denn auch bei einer schwangeren Frau können Krämpfe im Unterbauch auf einen Harnwegsinfekt, Darmerkrankungen oder Erkrankungen der Geschlechtsorgane hinweisen. Eine sichere Diagnose kann nur der Arzt stellen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.09.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024