Schmerzen im Unterleib stellen besonders bei Frauen ein häufiges Problem dar. Die Ursachen sind jedoch vielfältig und manchmal schwer zu finden. Prinzipiell kann jedes Organ schmerzen verursachen, so können natürlich auch Männer betroffen sein.
Sie sind weiblich und auf der Suche nach einer möglichen Ursache für Ihre Unterleibsschmerzen? Dann finden SIe in unserem folgenden Artikel hilfreiche Informationen.
Schmerzen im Unterleib stellen besonders bei Frauen ein häufiges Problem dar. Die Ursachen sind jedoch vielfältig und manchmal schwer zu finden.
Im Unterleib der Frau befinden sich unter anderem:
Falls Sie einer unserer männlichen Leser sind, besuchen Sie unsere Seite: Unterleibsschmerzen beim Mann
Prinzipiell kann neben den normalen Menstruationsschmerzen jedes Organ die Schmerzen verursachen. Um die Diagnose zu stellen ist daher eine gründliche Anamnese wichtig.
Hier wird besonders geachtet auf:
Da die Diagnose leichter zu stellen ist, wenn die Lokalisation genau bekannt ist, sind die Ursachen hier nach der Lokalisation geordnet.
Schmerzen im Unterleib - Frau
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Auch eine Blasenentzündung, bei der es zu einem Aufstieg von Krankheitserregern durch die Harnröhre bis in die Blase kommt und dort eine Entzündung der Blasenschleimhaut verursacht, kann ebenfalls Schmerzen im Unterleib auslösen. Diese können aufgrund der anatomischen Nähe bis in den Rücken ziehen. Symptome, wie häufiges schmerzhaftes Wasserlassen kleiner Mengen Urin deuten auf eine Blasenentzündung hin.
Eine Blasentzündung kann durch Schwangerschaft, Diabetes, Abwehrschwäche, Harnsteine, Tumore, Blasenfunktionsstörungen bei bestimmten Nervenerkrankungen oder als Reflux bezeichneter Rückfluss von Harnmengen aus der Blase zurück zur Niere begünstigt werden.
Verschwinden die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen nicht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Unbehandelt kann die Infektion der Blase über die Harnleiter bis in die Niere aufsteigen und dort eine sehr schmerzhafte, häufig von Fieber begleitete Nierenbeckenentzündung auslösen.
Auch eine sogenannte Reizblase, die mit ähnlichen Symptomen einer Blasenentzündung einhergeht, kann stechende Schmerzen in Unterleib und Rücken hervorrufen. Die Ursache hierfür ist nicht ausreichend geklärt. Man vermutet eine psychische Komponente. Die Patienten sind zusätzlich oft anfällig für Infekte und Verspannungen.
Harnsteine und Mineralsalze, die normalerweise im Urin gelöst vorkommen und problemlos ausgeschieden werden, können bei Stoffwechselstörungen, wie Gicht oder Diabetes in Niere, Harnleiter, Blase oder Harnröhre in Form kleiner Kristalle ausfallen. Lagern sich die kristallinen Auflagerungen aufeinander ab und werden somit größer, können sie krampfartige Schmerzen im Unterleib verursachen, die von den Genitalien bis in den Rücken ausstrahlen können. Die Therapie richtet sich nach der Größe der Steine und reicht von der medikamentösen Auflösung über Stoßwellenzertrümmerung bis hin zur Operation bei sehr großen Harnsteinen.
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Bei Frauen kommt es häufig während ihrer Monatsblutung zu krampfartigen Schmerzen im Unterleib, die völlig natürlich und harmlos sind.
Während der Periode kommt es zur Ablösung und Kontraktion der Gebärmutterschleimhaut und ihrer vaginalen Ausscheidung. Die dadurch ausgelösten Unterleibsschmerzen strahlen nicht selten bis in den unteren Rücken aus. Wärmflaschen, Entspannungsbäder oder eine Massage können den ziehenden Unterbauchschmerzen entgegenwirken. Unter Umständen kann hier der in der Naturheilkunde angewandte Mönchspfeffer helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren und so die Schmerzen eventuell zu reduzieren.
Treten während der Schwangerschaft Schmerzen im Unterleib auf, kann dies die werdende Mutter sehr beunruhigen. Nicht alle Beschwerden im Unterbauch sind gefährlich, viele sogar ganz natürlich und normal. Vor allem im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel, in etwa bis zur 20. Woche, klagen Schwangere häufig über Schmerzen im Unterleib. Um dem heranwachsenden Baby Platz zu schaffen, kommt es unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone zu einer Vergrößerung der Gebärmutter. Das umliegende Bindegewebe und die dazugehörigen Bänder sowie Muskeln werden gedehnt und aufgelockert. Sie führen so zu den typischen Schmerzen im Unterleib in der Frühschwangerschaft. Versuchen Sie, den Beschwerden durch beispielsweise Entspannungsübungen oder ein warmes Bad entgegenzuwirken.
Treten allerdings in der sogenannten kritischen Phase, den ersten zwölf Schwangerschaftswochen, in denen der Körper der Schwangeren entscheidet, ob der Embryo überlebensfähig ist oder nicht, Schmerzen im Unterleib begleitet von Blutungen und starken Krämpfen auf, kann dies auch ein Hinweis auf eine drohende Fehlgeburt sein.
Kommt es zusätzlich zu den Unterleibsschmerzen zu einer gespannten harten Bauchdecke, handelt es sich möglicherweise um eine sogenannte Eileiterschwangerschaft. Dabei hat sich das befruchtete Ei fälschlicherweise nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter eingenistet. Solch ein Eileiter kann aufgrund der Größenzunahme des Ungeborenen platzen und innere Blutungen verursachen. Beide Fälle, die drohende Fehlgeburt und die Eileiterschwangerschaft, stellen medizinische Notfälle dar. Deshalb sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.
In der Spätschwangerschaft, etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche, gibt es unterschiedliche Gründe für Schmerzen im Unterleib. In der 23. bis zur 37. Schwangerschaftswoche können die Schmerzen, eventuell begleitet von Blutungen, ein Hinweis auf eine zu schnelle Vorbereitung der werdenden Mutter auf die Geburt und somit auf eine drohende Frühgeburt sein. Suchen Sie dringend einen Arzt auf!
Einige Tage vor der geplanten Geburt, kommt es zur Erweiterung des Gebärmutterhalses und den damit verbundenen Schmerzen im Unterleib. Dies sind die ersten Wehen und der Abgang des Fruchtwassers. Es handelt es sich um einen natürlichen Vorgang, der die bevorstehende Geburt ihres Kindes ankündigt.
Ersuchen Sie in jedem Fall medizinischen Rat, falls Sie während der Schwangerschaft Schmerzen im Unterleib verspüren, die Sie für sich selbst nicht sinnvoll einordnen können. Es kann sich einerseits um völlig harmloseUrsachen für die Unterleibsschmerzen handeln, andererseits aber auch um ernsthafte Probleme für ihr Ungeborenes.
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Die Diagnosestellung kann äußerst schwierig sein, da die Schmerzen oft ausstrahlen oder diffus sind und somit eine genaue Lokalisation nicht bestimmbar ist.
Trotzdem ist eine genaue Anamnese unumgänglich, da sie wichtige Hinweise auf eine schwere Erkrankung geben kann. Besonders wichtig bei der Anamnese sind:
Je nach Verdacht der Erkrankung können verschiedene Untersuchungen nötig sein. Bei gynäkologischen Erkrankungen beinhaltet die Untersuchung eine Spekulumeinstellung, Abstrich und einen Ultraschall.
Bei Verdacht auf eine Magenerkrankung kann es nötig sein, eine Magenspiegelung durchzuführen. Bei Darmerkrankungen kann eine Darmspiegelung zur Diagnostik hilfreich sein. Auch CTs, MRTs, Röntgenuntersuchungen oder Blutuntersuchungen können Aufschluss über die Erkrankung bieten.
Therapiemöglichkeiten richten sich individuell nach der Diagnosestellung.
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