Die wichtigste Methode zur Brustkrebs zu erkennen, ist das Abtasten der Brust. Weitere Methoden um Brustkrebs zu erkennen sind die Ultraschalluntersuchung und die Mammographie.
Gerade zu Beginn einer Brustkrebserkrankung, wenn der Tumor noch sehr klein und im Anfangsstadium ist, treten oftmals keine großartig spürbaren Anzeichen auf. Häufig wird der Tumor durch Zufall im Rahmen der Selbstabtastung der Frau oder bei Routineuntersuchungen beim Frauenarzt entdeckt.
Die knotige Veränderung, die dabei getastet werden kann, ist in der Regel hart und unscharf begrenzt. Oftmals kann er auch nicht mehr allzu gut im Gewebe verschoben werden, weil bösartige Gewebstumore die Tendenz haben, mit der Umgebung zu verwachsen.
Ist der Tumor hinter der Brustwarze lokalisiert, kann auch eine Einziehung der Brustwarze und der umgebenden Haut auffallen. Desweiteren kann in einigen Fällen auch eine Veränderung der Haut in dem Areal über dem Tumor in Form von einer orangenhautartigen Beschaffenheit bemerkt werden. In fortgeschrittenen Stadien kann es sogar zu richtigen Geschwürbildungen (Ulzerationen) kommen.
Bei dem sogenannten inflammatorischen Brustkrebs – eine Sonderform des Mammakarzinoms – können alle Anzeichen einer Entzündung vorliegen (Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerzen) und dadurch oft nur schwer von einer Brustentzündung (Mastitis) unterschiedenen werden.
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Im Folgenden werden Methoden zur Untersuchung der weiblichen Brust beschrieben. Dabei ist die Reihenfolge nach der „Invasivität“ (in der Medizin werden Methoden als invasiv bezeichnet, die in den Körper eindringen) und dem Aufwand der Untersuchung gewählt. Die Selbstuntersuchung, die am Anfang steht, ist für den Körper in keiner Weise belastend und einfach durchzuführen.
Die einfachste Methode, die weibliche Brust zu untersuchen ist sie abzutasten. Immer noch werden 80 % der Krebsfälle an der Brust von den betroffenen Frauen selbst entdeckt.
Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms für Brustkrebs ist eine Tastuntersuchung der Brust ab dem 30. Lebensjahr. In Anbetracht der Einfachheit dieser „Methode“, der geringen Kosten und dem völligen Fehlen von Nebenwirkungen sollten jedoch auch jüngere Frauen diese Möglichkeit nutzen und sich selbst untersuchen.
Dabei gilt, dass nicht jede ertastete Verhärtung oder Veränderung in der Brust immer gleich auch Brustkrebs bedeutet. In 80% der Fälle handelt es sich bei den tastbaren knotigen Strukturen um gutartige Veränderungen.
Ungefähr einmal im Monat sollte eine Frau ihre Brüste im Spiegel betrachten und sie in Ruhe abtasten. Stellen Sie sich vor den Spiegel mit herabhängenden Armen. Betrachten Sie ihre Brüste von vorne und von der Seite. Achten Sie auf einseitige Veränderungen z.B. der Hautoberfläche, Vorwölbungen, Falten oder Einziehung der Brustwarzen.
Anschließend können die Arme beidseitig hinter den Kopf gelegt werden. Die Brüste sollten der Bewegung dabei folgen und sich mit nach oben bewegen. Auch hier sollte auf Einziehungen oder einseitige Veränderungen der Form der Brüste geachtet werden. Neu aufgetretene Veränderungen der Hautoberfläche, Vorwölbungen oder Einziehungen sind in jedem Fall ein Grund, einen Kontrolltermin mit dem Frauenarzt zu vereinbaren.
Der beste Zeitpunkt für das Abtasten der Brust liegt ungefähr eine Woche nach dem Beginn der letzten Regelblutung. Zu diesem Zeitpunkt ist die Brust besonders weich, später im Zyklus wird das Brustgewebe unter dem Einfluss der Hormone härter und knotiger.
Nach dem Eintreten der Wechseljahre kann die Brust zu jedem Zeitpunkt gleich gut abgetastet werden. Sollten Sie ihre Brust zum ersten Mal untersuchen erschrecken Sie nicht! Das Brustgewebe besteht nicht nur aus Fett, sondern auch aus den Milchdrüsen, tastbare Unebenheiten und kleinere Knubbel sind normal. Wichtig sind vor allem Veränderungen über die Zeit. Achten Sie also vor allem darauf, ob Sie Knoten tasten, die vor einem Monat noch nicht da waren.
Bei dem Abtasten der Brüste handelt es sich in der Regel um einfache Handgriffe, durch die ein recht genauer Überblick über die Beschaffenheit des Brustgewebes möglich ist. Zum Abtasten der Brust nehmen Sie am besten den Arm der gleichen Seite hinter den Kopf. Eine weitere Möglichkeit ist die Hand unter die Brust zu legen und sie leicht anzuheben, um beim Abtasten einen Widerstand zu bilden.
Die Brust wird in vier Quadranten unterteilt, indem man sich ein Kreuz, dessen Zentrum die Brustwarze bildet, denkt. Beginnen Sie z.B. am oberen inneren Quadranten und arbeiten sich mit leicht kreisenden Bewegungen von außen nach innen voran, von Quadrant zu Quadrant.
Getastet wird mit den Fingerkuppen des Zeige-, Mittel- und Ringfingers von außen zur Brustwarze hin, immer in Form von leicht druckvollen, kleinen, kreisförmigen Bewegungen. Danach sollten Sie die Mitte der Brust um die Brustwarze herum untersuchen. Verändern Sie dabei den Druck, den ihre Finger ausüben, tasten Sie die Oberfläche und die Tiefe des Gewebes.
Befühlen Sie auch ihre Achselhöhle und tasten Sie am Rand des Brustmuskels entlang und achten Sie darauf, ob Ihnen Veränderungen auffallen, wie z.B. Knoten oder Knubbel, die sich z.B. durch leichten Druck nicht verschieben lassen.
Am Ende sollten Sie ihre Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und leicht zusammendrücken. Verspüren Sie dabei starke Schmerzen oder beobachten Sie den Austritt von Flüssigkeit oder Blut, sollten Sie einen Kontrolltermin mit Ihrem Arzt vereinbaren.
Auch den Bereich der Brust direkt unter der Brustwarze und unter dem Brustwarzenhof sollten Sie mit leichtem Druck abtasten. Um Veränderungen leichter erkennen zu können, sollten diesen Vorgang im Liegen wiederholen, gerade so können die unteren Quadranten leichter untersucht werden.
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Am häufigsten, nämlich zu ca. 55 %, findet sich der Brustkrebs im oberen äußeren Quadranten, also nahe der Achsel. Im oberen inneren Quadranten und im Bereich der Brustwarze findet sich der Krebs in ca. 15 % der Fälle. Der untere innere Quadrant ist in 10 % aller Fälle betroffen. Am seltensten, nämlich mit 5 %, findet sich der Brustkrebs im unteren äußeren Quadranten.
Zeichen, die bei Brustkrebs auftreten können, werden im Folgenden noch einmal ausführlich beschrieben. Alle genannten Veränderungen geben Hinweis auf eine Erkrankung der Brust. Welcher Art diese Erkrankung ist, muss Ihr Arzt durch weitere diagnostische Mittel feststellen. Sollten Sie bei sich eine der nachstehenden Veränderungen bemerken, vereinbaren Sie einen Termin bei ihrem Frauenarzt.
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Das klinisch wichtigste Zeichen ist der tastbare derbe Knoten. Bei jedem getasteten Knoten in der Brust muss immer untersucht werden, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt, oder ob die Diagnose „Brustkrebs“ ausgeschlossenen werden kann.
Die Größe eines Knotens kann je nach Stadium des Krebses zwischen erbsengroß bis hin zur Größe einer Limone schwanken. Manchmal können die Knoten druckschmerzhaft sein oder zu einem schmerzhaften Zuggefühl führen, es gibt jedoch auch Befunde die völlig schmerzlos sind.
Brustkrebsknoten sind meist mit ihrer Umgebung verwachsen, was durch das zersetzende Wachstum des Krebses bedingt ist. Sie sind deshalb innerhalb des Gewebes oft schlecht verschiebbar und folgen nicht dem Druck der Hand beim Abtasten.
Je nach Größe der Brüste und des Knotens kann es zu einer auffälligen Größenzunahme einer Brust kommen. Unregelmäßigkeiten in der Größe zwischen beiden Brüsten, die dagegen schon immer bestehen, sind ganz natürlich und bedürfen keiner weiteren Abklärung. Durchschnittlich beträgt die Größe der Knoten, die in der Selbstuntersuchung getastet werden etwas über 2 cm. Durch die Mammographie können Knoten schon ab einer Größe von etwa 1 cm erkannt werden. Allerdings sind 15 % der tastbaren Tumore auf Grund der Gewebebeschaffenheit in der Mammographie und somit der Brustkrebs nicht erkennbar.
Knoten können auch am Rand des Brustmuskels bzw. in den Achselhöhlen getastet werden. Dabei handelt es sich dann wahrscheinlich um vergrößerte Lymphknoten in der Achsel. Sie sind normalerweise etwa linsengroß und in der Regel nicht zu tasten. Man unterscheidet gutartige von bösartigen Lymphknotenvergrößerungen. Gutartige Vergrößerungen liegen bei Infektionserkrankungen vor, wie z.B. einer einfachen Erkältung aber auch bei Hautinfektionen oder verschiedenen Virus-Erkrankungen. Die Vergrößerung ist dann auf die Aktivierung des Immunsystems zurückzuführen. Diese Lymphknotenschwellungen treten meist plötzlich auf und die tastbaren Lymphknoten fühlen sich weich an, sind gut verschiebbar und druckschmerzlos. Bösartige Vergrößerungen können z.B. bei Leukämien aber auch bei anderen Krebserkrankungen (so z.B. Brustkrebs) auftreten. Die Lymphknoten können dabei sehr groß werden und fühlen sich meistens hart an, sind schlecht gegen die Umgebung verschiebbar und druckempfindlich.
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Knoten in der Brust können allein durch ihr Volumen zu sichtbaren Vorwölbungen führen. Öfter jedoch führen sie zu Einziehungen der Haut (auch Plateauphänomen genannt), die meistens besonders deutlich werden, wenn der Arm angehoben wird. Einziehungen entstehen durch die tumorbedingten Verwachsungen von Binde-, Fett- und Hautgewebe. Auch schon ganz kleine Knoten, die kaum oder gar nicht tastbar sind, können zu solchen Verwachsungen führen und damit zu Einziehungen oder Vorwölbungen.
Apfelsinenhaut, auch Apfelsinenschalenphänomen oder französisch peau d’oranges genannt, ist ein Symptom, das eher in weiter fortgeschrittenen Stadien auftritt. Der Begriff beschreibt anschaulich die Veränderung der Haut über dem Tumor. Die Haut ist leicht gerötet und die Poren sind vergrößert und betont. Die Apfelsinenhaut entsteht durch Einlagerung von Flüssigkeit in der Haut, die diese aufquellen lässt. Zugrunde liegt eine Störung des Abflusses über die Lymphbahnen durch den Tumor. In diesem Stadium ist der Brustkrebs leichter zu erkennen.
Die Einziehung der Brustwarze ist wie die Apfelsinenhaut ein Symptom, das eher im Spätstadium der Erkrankung auftritt.
Auch klarer oder blutiger Ausfluss aus der Brustwarze deutet eher auf ein fortgeschrittenes Stadium hin. Durch Verwachsungen der Milchgänge mit dem Tumor kommt es zur Einziehung der Brustwarze.
Bei manchen Frauen sind die Brustwarzen auf dem gleichen Niveau wie der Brustwarzenhof, man nennt sie dann Schlupf- oder Hohlwarzen. Handelt es sich dabei nicht um eine einseitige oder plötzlich entstandene Veränderung, ist dies nicht bedenklich.
Blutiger Ausfluss aus der Brustwarze entsteht dann, wenn der Tumor durch sein Wachstum Gewebe verletzt und dadurch eine Verbindung zwischen einem Blutgefäß und den Milchgängen schafft. Die genannten Veränderungen können auch in früheren Stadien auftreten, wenn der Tumor z.B. direkt hinter der Brustwarze sitzt. Wie oben schon gesagt können auch diese, vielleicht erschreckend wirkenden Veränderungen aufgrund anderer Erkrankungen der Brust auftreten.
Die Brust (in der überwiegenden Zahl der Fälle ist nur eine Seite betroffen) fühlt sich rot und warm an, ist geschwollen und berührungsempfindlich.
Eine Brustentzündung, Mastitis genannt, kann unter anderem durch eine spezielle Art des Brustkrebses, das inflammatorische Mammakarzinom entstehen.
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Andere Arten der Brustentzündung finden Sie unter gutartige Brusttumore und andere Erkrankungen der Brust.
Das Paget Karzinom ist eine besondere Unterform des duktalen Brustkrebses. Der Tumor ist hier in die Brustwarze eingewachsen. Die Brustwarze ist dabei geschwollen, gerötet und wund. Es kommt zu Ausfluss und Krustenbildung rund um die Brustwarze. Gerade in der Stillzeit gibt es jedoch auch viele andere Gründe, die zu einem Brustwarzen-Ekzem führen können.
Bei Frauen über 35 Jahren sollte bei länger bestehendem Brustschmerzen immer eine Untersuchung durchgeführt werden, um Brustkrebs als Ursache ausschließen zu können. Bei immerhin 10 % der von Brustkrebs betroffenen Frauen kann Schmerz als das alleinige erste Symptom auftreten und ein Anzeichen für Brustkrebs sein.
Allerdings ist der Brustkrebs eine Erkrankung, die – besonders im frühen Stadium – nur sehr selten zu Schmerzen in der betroffenen Brust führt. Treten Schmerzen in der Brust auf, handelt es sich meist um eine andere zugrundeliegende Ursache und weniger um einen manifesten Brustkrebs.
In selten Fällen jedoch, wenn die Schmerzen zusammen mit weiteren Entzündungszeichen, wie Rötung, Erwärmung und Schwellung des betroffenen Bereichs, kann es sich um eine Sonderform des Brustkrebses handeln (inflammatorisches Mamma-Karzinom), oftmals handelt es sich dann jedoch eher um eine Entzündung der Brust (Mastitis).
Viel häufiger ist die Ursache für Spannungsgefühle, Druckschmerzen und Stechen in der Brust ein hormoneller Umschwung, z.B. im Rahmen der zweiten Zyklushälfte oder vor/während der Wechseljahre. Dies wird auch Mastopathie genannt.
Genauso können auch Zysten in der Brust zu Schmerzen führen: Zysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Drüsengewebe der Brust, die durch ihr Anschwellen ein schmerzhaftes Druckgefühl hervorrufen können. In der Regel sind diese gutartig und können bei stark belastenden Beschwerden punktiert (Entnahme der Flüssigkeit mit einer feinen Nadel) und damit entlastet werden.
Desweiteren können auch sogenannte Papillome, gutartige Neubildungen im Milchdrüsengang, Schmerzen verursachen. Oft fällt dieser Tumor durch einseitige Flüssigkeitsabsonderung aus nur einer Brustwarze auf, die selten auch einmal durch Schmerzen begleitet werden kann. Auch dieser Tumor ist in der Regel kein Grund zur Sorge, sollte allerdings regelmäßig kontrolliert und untersucht werden oder ggf. operativ entfernt werden.
In einigen Fällen, können auch Kalkablagerungen im Brustdrüsengewebe Schmerzen hervorrufen, wobei es sich hierbei auch um einen Hinweis auf eine bösartige Erkrankung handeln kann.
Daher sind Schmerzen in der Brust in der Regel immer genauer abzuklären (Ultraschall, Mammographie), da sich der sogenannte Mikrokalk nicht tasten lässt, aber ein wichtiger Marker in der Früherkennung von Brustkrebs ist.
Symptom:
Brustkrebs - Mammakarzinom
(Bösartige Tumor der Brustdrüse)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Der Begriff „Krebsvorsorge“ ist eigentlich irreführend. Mit der Darmspiegelung oder der Röntgenuntersuchung der Brust, den beiden wohl bekanntesten Untersuchungen zur „Krebsvorsorge“ kann nicht verhindert werden, dass Krebs im Darm oder in der Brust entsteht.
Ein besseres Wort ist deshalb die „Krebsfrüherkennung“. Ziel dieser Screening-Maßnahmen ist es, Brustkrebs möglichst frühzeitige zu erkennen und diie Lebenserwartung an Brustkrebs erkrankter Frauen zu verlängern, zumindest aber ihre Lebensqualität auf Dauer zu verbessern.
Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass frühes Erkennen eines Brustkrebses eine Garantie dafür ist, dass er heilbar ist. Auch die Art des Krebses, die Größe, die Lage und andere Faktoren haben maßgeblichen Einfluss auf die Prognose. Trotzdem ist das Stadium, in dem ein bösartiger Tumor entdeckt wird, ein maßgeblicher Prognosefaktor für den Erfolg einer Therapie.
Nicht jeder sollte immer und in jedem Alter zur Früherkennung gehen. Dass es keinen Sinn macht, ein 12-jähriges Mädchen einer Röntgenuntersuchung der Brust zu unterziehen und es damit einer erheblichen Strahlenbelastung auszusetzen, leuchtet jedem ein. Aber wie sieht es bei einer 30-jährigen Frau oder wie bei einer 60-Jährigen aus?
Die Ultraschalluntersuchung ist die wichtigste zusätzliche Methode zur Selbstuntersuchung und zur Mammographie. Sie spielt in der Brustkrebs-Früherkennung eine große Rolle und hat einen hohen Stellenwert. Im Gegensatz zu vielen anderen bildgebenden Verfahren kommen hierbei keine schädlichen Röntgenstrahlen zum Einsatz. Die Qualität der Untersuchung ist stark abhängig vom Untersucher, sie eignet sich vor allem zur gezielten Abklärung von tastbaren Befunden oder Mammographiebefunden.
Wegen des Zeitaufwandes der vollständigen Untersuchung und der unterschiedlichen Einsetzbarkeit bei verschiedenen Brustgeweben der ganzen Brust ist sie aber als Screening-Methode geeignet.
Jeder Frauenarzt verfügt in der Regel über ein Ultraschallgerät (Sonografiegerät) und kann mithilfe des Schallkopfes und davon ausgesendeten Ultraschalwellen das Brustgewebe bildlich darstellen. Die Ultraschalluntersuchung kommt zumeist im direkten Anschluss an der vom Arzt durchgeführten Tastuntersuchung, wenn sich hierbei z.B. suspekte Befunde (wie beispielsweise Knoten oder Verhärtungen) ertasten lassen. Mithilfe des Ultraschallbildes kann dann genauer differenziert werden, um was es sich bei dem Tastbefund handelt (z.B. Zyste, Tumor).
Die genaue Beurteilung hinsichtlich gutartiger oder bösartiger Gewebsveränderungen lässt sich jedoch meist nicht gesichert abgeben, sodass sich dann oftmals noch weitere Untersuchungen wie eine Biopsie (Probeentnahme des suspekten Gewebes unter Ultraschallsicht) oder einer Mammographie.
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Eine Ultraschallaufnahme der Brust wird im Liegen angefertigt. Der Untersucher fährt dabei die Brust mit einem Schallkopf ab, auf den er vorher ein Gel aufgetragen hat. Der Schallkopf gibt für das menschliche Ohr nicht hörbare Schallwellen ab. Durch das unterschiedliche Ausmaß mit dem die Schallwellen, abhängig von der Dichte des Gewebes, reflektiert werden, entsteht ein Bild auf dem Monitor. Lassen Sie sich, wenn Sie wollen, die Bilder auf dem Monitor von Ihrem Arzt zeigen und erklären, was er sieht.
Bei jungen Frauen kann ein Ultraschall auch als alleinige Untersuchung durchgeführt werden, bei älteren Frauen sollte er aber kein Ersatz für eine Mammographie sein.
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Die Ultraschalluntersuchung ist ein wichtiges diagnostisches Mittel der modernen Medizin, welches nicht mit Nebenwirkungen oder einer Strahlenbelastung für die Patienten einhergeht.
In der Früherkennung des Brustkrebses spielt der Ultraschall im Gegensatz zur Mammographie allerdings eine untergeordnete Rolle, da er als unterlegen in der Diagnostizierung eines Brustkrebses gilt.
Anders ist es jedoch, wenn ein Knoten in der Brust getatest wurde, sei es selbst oder durch einen Arzt, oder verdächtige Symptome bestehen. In diesem Fall kann der Frauenarzt durch eine Ultraschall-Untersuchung sehr leicht feststellen, ob es sich beispielsweise um eine gutartige Zyste oder ein gutartiges Fibroadenom handelt.
Vor allem bei jungen Frauen ist letzteres sehr häufig. In diesem Fall ist der Ultraschall aussagekräftiger als die Mammographie, da diese das dichte Drüsengewebe einer jungen Brust nicht gut abbilden kann.
Bei älteren Frauen ist die Mammographie allerdings, wie bereits gesagt, dem Ultraschall in puncto Aussagekraft klar überlegen.
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Die Mammographie ist ein gängiges bildgebendes Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs oder zur Abklärung von auffälligen Symptomen. Diese radiologische Untersuchung sollte zur Früherkennung des Brustkrebs bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr durchgeführt werden. So können bereits Krebsvorstufen und verdächtige Mikroverkalkungen erkannt werden, bevor Symptome auftreten.
Bei jungen Frauen macht die Mammographie hingegen nur wenig Sinn, da das sehr dichte Brustgewebe nicht besonders gut abgebildet wird. Dadurch ist die Beurteilbarkeit des Bildes eingeschränkt. Junge Frauen sollten daher mithilfe anderer bildgebender Verfahren, wie Ultraschall oder MRT, untersucht werden.
Die Brustkrebsdiagnostik im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen umfasst in der Regel keine Blutuntersuchung, Bei bestehendem Verdacht werden neben weiteren diagnostischen Untersuchen auch Bluttests durchgeführt. In diesem Zusammenhang wird das Blut der Patienten auf sogenannte Tumormarker getestet. Dabei handelt es sich um spezifische bekannte Moleküle, die bei einer Tumorerkrankung im Blut erhöht sind bzw. nur im Erkrankungsfall im Blut nachweisbar sind.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich jedoch herausgestellt, dass die gängigen Brustkrebs-Tumormarker nur bedingt aussagekräftig sind. Die Problematik besteht darin, dass Tumore sehr individuelle Charakteristika bei verschiedenen Patienten zeigen. Zudem können auch andere Tumorarten oder Erkrankungen zu einem Anstieg bestimmter Tumormarker führen. Dementsprechend stellt die Untersuchung der bekannten Tumormarker nicht für jeden Patienten eine sichere diagnostische Methode dar.
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Frauen mit Brustimplantaten haben ein höheres Risiko dafür, dass der Brustkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt und diagnostiziert wird, als Frauen, die keine Implantate haben.
Das hat verschiedene Gründe. Brustimplantate bestehen aus röntgendichtem Material. Das bedeutet, dass sie in der Mammographie Teile der Brust verdecken und diese nicht richtig beurteilt werden können. Dadurch kann ein Brustkrebs versteckt bleiben.
Weiterhin erschweren sie je nach Lage die Tastuntersuchung der Brust, sodass sich manche Befunde nicht mehr so gut ertasten lassen.
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Anders als bei Frauen erfolgen bei Männern keine oder nur in sehr seltenen Fällen Untersuchungen der Brust. Daher wird der Brustkrebs beim Mann nur sehr selten im Zuge einer medizinischen Untersuchung entdeckt. Meist erkennen die Betroffenen selbst Warnzeichen und Symptome des Brustkrebses, woraufhin ein Arztbesuch folgt.
Doch wie erkennt man nun Brustkrebs beim Mann? Meist tasten die betroffenen Männer selbst eine Veränderung in ihrem Brustgewebe oder gar einen soliden und derben Knoten. Dieser kann sowohl schmerzhaft als auch schmerzlos sein, wobei letzteres häufiger der Fall ist.
Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite: Wie erkennt man Brustkrebs beim Mann?
Abgesehen von solch einem „Tastbefund“ existieren jedoch auch weitere Warnzeichen für einen Brustkrebs beim Mann.
Einziehungen der Haut oder Brustwarze, die wie Dellen aussehen können, sind ebenfalls verdächtig und sollten abgeklärt werden. Ein weiteres Symptom kann eine Flüssigkeitsabsonderung aus der Brustwarze sein. Das abgesonderte Sekret kann sowohl durchsichtig, trüb als auch blutig sein.
Auch kleine entzündliche Veränderungen an der Brust oder Wunden, die nicht abheilen sind mögliche Symptome, auf die man achten sollte.
Abgesehen von knotigen Veränderungen in der Brust sind auch knotige Veränderungen in den Achseln als verdächtig anzusehen. Dabei kann es sich um geschwollene Lymphknoten handeln, die ebenfalls auf einen Brustkrebs hindeuten können.
Der Brustkrebs beim Mann ist wesentlich seltener, als bei der Frau (jährlich erkranken ca. 500 Männer und 60.000 Frauen neu), dennoch kann diese „Frauenkrankheit“ aber auch das männliche Geschlecht betreffen. Die Diagnosestellung und Erkennung von Brustkrebs beim Mann unterscheidet sich im Allgemeinen nicht sonderlich von der einer Frau.
Auch hier werden in der Regel Tastuntersuchungen, eine Ultraschallbildgebung und eine Mammographie durchgeführt. Die Bildgebung (Ultraschall und Mammographie) liefert dabei meist eine sehr aussagekräftige Darstellung von der Brustdrüsengewebsveränderung, was an dem viel geringeren Drüsen- und Fettanteil der männlichen Brust liegt.
Jeder suspekte Befund aus der Tast- und Bilduntersuchung sollte beim Mann, wie auch bei der Frau, anschließend mittels einer Biopsie (Probeentnahme des betroffenen Gewebes) gesichert werden und genauestens in Hinsicht auf die „Tumoridentität“ bzw. den „Tumorcharakter“ beurteilt werden (Art des Tumors). Eine Besonderheit des Brustkrebses beim Mann ist hierbei, dass die Tumorzellen in den meisten Fällen hormonabhängig wachsen und somit zahlreiche Rezeptoren für Östrogene aufweisen (dies ist wichtig für die evtl. spätere Therapie).
Eine Übersicht aller Themen der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z