In diesem Artikel geht es um die Lymphknotenschwellung im Achselbereich. Unter anderem werden die verschiedenen Ursachen besprochen wie Infektionen, Krebserkrankungen oder Schwellung nach einer Impfung sowie wie gefährlich dies ist. Außerdem werden die Symptome, Therapieansätze, Prognose, Prophylaxe und die Dauer thematisiert.
Der menschliche Körper beinhaltet 600-700 Lymphknoten, die als eine Art Filterstation für die Lymphflüssigkeit dienen. In den Lymphknoten befindet sich eine wichtige Abwehrstation des Immunsystems, die auf angeschwemmte Krankheitserreger oder sonstige störende Einflüsse reagiert.
Die meisten Lymphknoten befinden sich im Kopf-Hals-Bereich, gefolgt von den Achselhöhlen und der Leistenregion. Die restlichen Lymphknoten sind über Brustkorb, Bauchraum und den restlichen Körper verteilt.
Reagieren diese Filterstationen auf störende Ereignisse, so schwellen die Lymphknoten an. Dies ist Ausdruck der Immunreaktion. Meist handelt es sich dabei um entzündliche Vorgänge im Rahmen einfacher Infektionskrankheiten, allerdings können die Lymphknoten auch bei bösartigen Erkrankungen vergrößert sein.
Um bösartige von gutartigen Lymphknotenschwellungen zu unterscheiden, gibt es verschiedene klinische Hinweise, die eine gute Orientierung bieten. Mittels einer Biopsie kann die Diagnose im Ernstfall gesichert werden.
Ob eine Schwellung der Lymphknoten in der Achsel gefählich ist oder nicht, entscheidet also was der Auslöser ist.
Eine Lymphknotenschwellung in der Achselhöhle fällt durch einen "Knubbel" in der sonst glatten Achsel auf. Wird eine solche Schwellung festgestellt, sollte auf verschiedene Kriterien dieser Schwellung geachtet werden.
So ist es beispielsweise wichtig, ob der Lymphknoten druckschmerzhaft ist. Wenn ja, ist dies zunächst einmal ein gutes Zeichen, da die Lymphknoten im Rahmen einer Infektion sehr schnell anschwellen, was dann Schmerzen verursachen kann. Bösartig vergrößerte Lymphknoten sind tendenziell eher nicht schmerzhaft.
Ein weiteres Kriterium ist die Verschieblichkeit. Entzündlich vergrößerte Lymphknoten sind in der Regel glatt begrenzt, homogen und im Gewebe gut verschieblich. Hingegen sind bösartig vergrößerte Lymphknoten eher unregelmäßig konturiert, inhomogen und mit dem umliegenden Gewebe oder auch weiteren Lymphknoten verbacken.
Tritt die Lymphknotenschwellung auf beiden Seiten des Körpers symmetrisch auf, so ist dies ebenfalls eher ein gutes Zeichen und spricht eher für einen gutartigen Befund.
Eine einseitige Lymphknotenschwellung muss deshalb aber nicht per se bösartig sein. Die Konsistenz des Lymphknotens spielt ebenso eine Rolle. Gutartige Lymphknoten sind prall-elastisch, bösartige eher derb und fest. Ist die Haut über dem Lymphknoten gerötet, kann dies ein Anhaltspunkt für eine rapide Lymphknotenvergrößerung sein. Die Haut wird dann schnell gedehnt und reagiert mit Rötung.
Im Rahmen einer Infektion vergrößerte Lymphknoten verkleinern sich meist wieder, sobald die Infektion vorüber ist. Während der Schwellung bestehen daher ebenfalls die typischen Krankheitssymptome.
Eine isolierte Lymphknotenschwellung ohne kürzlich durchgemachte Infektion oder sonstige offensichtliche Ursachen, wie Hautverletzungen in der unmittelbaren Umgebung des Lymphknotens, ist aus medizinischer Sicht eher als suspekt zu werten und sollte zeitnah abgeklärt werden.
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Eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung in der Achselhöhle weist meist auf eine aktuelle Infektion hin. Schmerzhafte Lymphknoten sind tendenziell immer eher ein gutes Zeichen, da sie für eine akute Reaktion des Körpers sprechen. Bei einer frischen Infektion schwellen die Lymphknoten innerhalb kurzer Zeit stark an, wodurch das umgebende Gewebe gedehnt wird. Da dort Nervenfasern verlaufen, kann die Schwellung dann schmerzhaft sein.
Bösartige Lymphknotenveränderungen wachsen häufig eher langsam. Das Gewebe hat dann Zeit, sich an die Vergrößerung des Lymphknotens anzupassen, weshalb entartete Lymphknoten häufig schmerzlos bleiben. Wenn die akute Infektion abklingt, geht auch die Schwellung der Lymphknoten wieder zurück und die Schmerzen lassen nach. Dies bedarf normalerweise keiner Therapie.
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Oft ist es so, dass bei einer harmlosen Ursache die Lymphknotenschwellung einseitig ist. Das hängt damit zusammen, dass sie oftmals durch lokale Ereignisse wie zum Beispiel eine Verletzung am rechten oder linken Arm hervorgerufen wird. Meist sind dann auch nur die Lymphknoten des betroffenen Arms geschwollen. Ebenso verhält es sich meist bei einer Impfung in einen der beiden Oberarme. Bei Infektionen kommt es jedoch häufig zu beidseitigen Lymphknotenschwellungen da die Ursache nicht lokal ist sondern den ganzen Körper betrifft. Besonders häufig sind beidseitige Lymphknotenschwellungen am Hals. Auch in der Achsel können sie vorkommen wenn auch seltener. Wie immer gilt auch hier, dass bei länger bestehender beidseitiger Schwellung, bei fehlender Druckschmerzhaftigkeit und bei mangelnder Verschieblichkeit gegen das umliegende Gewebe ein Arzt aufgesucht werden sollte der gegebenenfalls weitere Diagnostik veranlassen kann.
Eine einseitige Lymphknotenschwellung in der Achselhöhle, die über einen längeren Zeitraum besteht, sollte ärztlich abgeklärt werden. Meist ist die Ursache harmlos, beispielsweise ein bakterieller oder viraler Infekt, jedoch können sich gerade hinter einseitigen Lymphknotenschwellungen auch bösartige Erkrankungen verbergen. Insbesondere wenn der Lymphknoten zusätzlich sehr hart, unregelmäßig, schlecht im Gewebe verschieblich und nicht schmerzhaft ist, könnte es sich um einen entarteten Lymphknoten handeln.
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Der Arzt wird den Lymphknoten ebenfalls abtasten und anschließend mit dem Ultraschallgerät untersuchen. Durch diese Untersuchung können weitere Hinweise auf eine Gut-oder Bösartigkeit des Lymphknotens erlangt werden. Bei einem entsprechenden Verdacht kann zusätzlich eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und unter dem Mikroskop untersucht werden.
In der Achsel und Leiste liegen zahlreiche Lymphknoten. Hier wird die Lymphe gefiltert. Eine Lymphknotenschwellung kann zahlreiche Ursachen haben und ist in vielen Fällen harmlos und verschwindet nach einigen Tagen wieder. Besteht eine Lymphknotenschwellung im Bereich der Achseln so ist die Ursache häufig der Eintritt von Erregern über eine kleine Hautverletzung. Diese kann zum Beispiel beim Rasieren entstehen. Die Erreger verursachen ein Anschwellen der Lymphknoten da diese vermehrt arbeiten. Die Lymphknoten bei einer solch harmlosen Ursache sind meist gut gegen das umgebende Gewebe verschieblich und druckschmerzhaft. Meist verschwindet die Schwellung nach wenigen Tagen wieder.
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Auch bei Lymphknotenschwellungen in der Leiste sind meist Bagatellverletzungen durch die Erreger eindringen können ursächlich.
Doch es kommen auch zahlreiche Infektionserkrankungen in Frage die mit einer Schwellung von Lymphknoten einhergehen können. Handelt es sich um Erkrankungen der Atemwege so sind oftmals vor allem die Lymphknoten des Halses geschwollen. Doch auch Lymphknoten von Leiste und Achsel können betroffen sein. Eine mögliche auslösende Infektion ist beispielsweise das Pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose). Auch bei einer Tuberkulose (Schwindsucht) kann es zu Lymphknotenschwellungen kommen. Weiterhin kann es im Anfangsstadium einer HIV-Erkrankung, also kurz nach der Infektion, zu einem Anschwellen von Lymphknoten kommen, die Schwellung hält oft über einen relativ langen Zeitraum an.
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Besteht eine Lymphknotenschwellung über längere Zeit, nimmt der Lymphknoten zunehmend an Größe zu oder ist er schlecht verschieblich gegen das umliegende Gewebe so können dies Hinweise auf eine schwerwiegendere Erkrankung sein. Hier kommen zahlreiche Krebserkrankungen in Frage. Eine verdächtige Lymphknotenschwellung im Bereich der Achsel kann ein Hinweiszeichen auf eine Brusterkrankung sein. Auch Lymphknotenschwellungen im Bereich der Leiste können auf das Vorliegen einer Krebserkrankung hinweisen. Auch Lymphome wie beispielsweise das Hodgkin-Lymphom gehen sehr häufig mit Lymphknotenschwellungen einher, am häufigsten sind die Halslymphknoten betroffen, seltener die von Leiste und Achsel.
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Eine Lymphknotenschwellung in der Achselhöhle kann in der Regel problemlos festgestellt werden. Bereits beim Abtasten der typischen Stellen kann der Arzt die Schwellung bemerken. Um sicher zu gehen, dass es sich um einen Lymphknoten handelt, kann eine Ultraschalluntersuchung gemacht werden. Dabei kann der Arzt zusätzlich die Größe des Lymphknotens bestimmen.
Als vergrößert gilt dieser, wenn er einen Durchmesser über einen Zentimeter aufweist.
Zudem kann der Arzt Hinweise bekommen, ob es sich tendenziell eher um einen gutartigen oder einen bösartigen Lymphknoten handelt, indem er nachsieht, wie sich der Lymphknoten im Ultraschall darstellt.
Gutartige Lymphknotenvergrößerungen sehen im Ultraschall eher länglich oder oval aus, sind von gleichmäßiger Struktur und sind nicht fest mit dem umgebenden Gewebe verwachsen.
Bösartige Lymphknoten sind häufig unregelmäßig geformt, abgekugelt und fest mit umgebenden Strukturen verbacken.
Liegen Hinweise auf eine bösartige Lymphknotenschwellung vor, so sollte der Lymphknoten entfernt, beziehungsweise biopsiert werden. Dazu wird eine Probe aus dem Lymphknoten entnommen und unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht. Mit dieser Untersuchung kann dann abschließend geklärt werden, ob eine bösartige Ursache zugrunde liegt.
Im Ernstfall schließt sich dann weitere Diagnostik an, um mögliche Primärtumoren, die in die Achselhöhle gestreut haben, ausfindig zu machen (Röntgen, Computertomographie, Magnetresonanztomographie).
Lymphknotenschwellungen in der Achsel werden in der Regel nicht therapiert, da die Schwellung bei Beseitigung der Ursache von alleine verschwindet. Handelt es sich um eine Infektionserkrankung, zeigt die Lymphknotenschwellung die Aktivität des Immunsystems an. Ist der Infekt bekämpft, wird sich auch die Schwellung zurückbilden.
Bösartige Erkrankungen die im Lymphknoten selbst oder durch andere tumoröse Erkrankungen, wie etwa Brustkrebs entstanden sind, werden je nach zugrunde liegender Ursache therapiert. In bestimmten Fällen kann eine Operation und/oder Chemotherapie und/oder Bestrahlung indiziert sein. Der genaue Behandlungsmechanismus hängt immer spezifisch von der Erkrankung ab und kann nur von einem Facharzt festgelegt werden.
Es gibt verschieden Hausmittel die zur Linderung der Beschwerden bei angeschwollenen Lymphknoten zum Einsatz kommen können. Eine Möglichkeit ist die Wärmeanwendung. Hierzu können beispielsweise warme Kompressen genutzt werden. Dazu einen Waschlappen ins warme Wasser eintauchen, auswringen und auf die betroffene Stelle legen. Auch eine Wärmeanwendung mittels warmem Kirschkernkissen oder lauwarmer Wärmflasche ist eine Möglichkeit.
Weiterhin empfinden einige Menschen eine sanfte Massage der betroffenen Lymphknoten als Linderung. Hierzu die betroffene Stelle mit etwas Massageöl oder ähnlichem einreiben und sanft einmassieren. Als Öl eignet sich wohl besonders Rizinusöl da diesem eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird.
Weitere Maßnahmen die hilfreich sein können, warme Tees mehrmals täglich, Vermeidung von Nikotin, Alkohol und Stressvermeidung. Die Techniken der Massageanwendung und Wärmetherapie sollten nicht bei Lymphknotenschwellungen im Rahmen einer bösartigen Erkrankung erfolgen bzw. sollte vorher Rücksprache mit dem behandelnden Onkologen (Krebsarzt) gehalten werden.
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Bei Lymphknotenschwellungen werden in der Homöopathie vor allem Schüsslersalze empfohlen. Hier kommen unter anderem Kalium chloratum und Natrium phosphoricum in Frage. Besteht über längeren Zeitraum eine Lymphknotenschwellung sollte jedoch immer ein Arzt aufgesucht werden. Homöopathische Mittel können zwar unter Umständen die Beschwerden lindern jedoch nicht die Ursache behandeln.
Die Ursachen für eine Lymphknotenschwellung in der Achselhöhle sind vielfältig. Meist reagieren diese Lymphknoten auf eine Infektion, beispielsweise einen grippalen Infekt der Atemwege. Das Immunsystem wehrt sich gegen die Krankheitserreger und tötet diese ab, dadurch kommt es zu der reaktiven Vergrößerung der Lymphknoten. Sowohl bei bakteriellen, als auch bei viralen Infektionen können die Lymphknoten diese Reaktion zeigen. Beispiele für solche Infektionen sind das Pfeiffer’sche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose, EBV), Masern, Röteln, Tuberkulose und Syphilis.
Auch andere Erreger können eine solche Immunreaktion hervorrufen, zum Beispiel im Rahmen einer Malaria oder Toxoplasmose.
Nach einer Impfung gegen Infektionskrankheiten, kann es ebenfalls zu einer Lymphknotenschwellung kommen. Auch durch kleine Hautwunden oder sonstige Traumata können Krankheitserreger in den Körper gelangen und eine Schwellung der Lymphknoten hervorrufen.
Schließlich gibt es Krankheiten aus dem rheumatischen Formenkreis, die nicht selten mit einer Lymphknotenschwellung einhergehen. So zum Beispiel die rheumatoide Arthritis und der systemische Lupus erythematodes. Eine gutartige systemische Lymphknotenschwellung ruft die Sarkoidose hervor.
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Bei einer Lymphknotenvergrößerung in der Achselhöhle müssen auch immer bösartige Erkrankungen in Betracht gezogen werden, beispielsweise Brustkrebs oder Lymphome (Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphom).
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Im Rahmen einer Erkältung kommt es nicht selten zu einem Anschwellen einiger Lymphknoten (Lymphadenopathie). Am häufigsten sind in diesem Fall die Lymphknoten des Halses betroffen. Es können Lymphknoten hinter dem Ohr, oberhalb der Schlüsselbeine, am Hals und im Bereich des Unterkiefers angeschwollen sein. Seltener sind Lymphknoten im Bereich der Achsel betroffen. Die Lymphknoten sind gut gegen das umgebende Gewebe verschieblich und die Schwellung geht nach einigen Tagen wieder zurück. Die Schwellung entsteht dadurch dass die bei einer Erkältung oft vorkommenden Viren in den Körper gelangen und im Verlauf in die Lymphknoten. Kommen die Zellen des Immunsystems die im Lymphknoten sitzen mit den Erregern in Kontakt, vermehren sie sich. Dies führt zu einem Anschwellen der Lymphknoten.
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Es ist nicht ungewöhnlich, dass nach einer Impfung die Lymphknoten im Bereich der Impfstelle anschwellen. Nach einer Impfung kann es zu einer Schwellung der Lymphknoten in der Achselhöhle kommen, da der Körper sogenannte Antikörper gegen den injizierten Impfstoff bildet. Dies hängt damit zusammen, dass bei einer Impfung teilweise abgetötete oder inaktivierte Erreger oder Erregerbestandteile in den Körper gespritzt werden.
Besonders bei einer Impfung mit Lebendimpfstoffen, beispielsweise bei der Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR-Impfung), der Windpocken- und Gelbfieberimpfung, kann es zu einer solchen Impfreaktion kommen, da dabei eine geringe Menge lebender Krankheitserreger injiziert werden. Dies gleicht einer echten Infektion, sodass der Körper wie bei einer realen Infektion auf die Erreger reagiert. Da in den Lymphknoten viele Immunzellen sitzen, vergrößern sich diese reaktiv.
Das wiederum bedeutet, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass die Lymphknoten bereits kurz nach der Impfung langsam anschwellen, Die Schwellung kann für einige Tage, sogar bis Wochen, anhalten. Sie sollte jedoch ihr Maximum bereits in den ersten 1-2 Tagen erreicht haben sonst ist die Schwellung eher durch eine andere Ursachen entstanden. Die Lymphknotenschwellung nach Impfung geht in der Regel von selbst wieder zurück und hat keinen Krankheitswert. Nicht selten wird sie von Symptomen wie Abgeschlagenheit und Müdigkeit begleitet. Sie sind nach einigen Tagen rückläufig.
Heutzutage wird in der Regel in den Deltoid-Muskel am Oberarm geimpft. Dieser befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Achselhöhle, weshalb die dortigen Lymphknoten nicht selten im Anschluss an eine Impfung anschwellen. Dies ist somit nicht ungewöhnlich und vergeht in der Regel nach einigen Tagen wieder.
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Auch nach Insektenstichen kann es zu einem Anschwellen der Lymphknoten kommen. Entweder weil die Insekten selbst Überträger eines Erregers waren (dies kommt in Europa eher selten vor) oder weil durch den Stich oder Biss eine winzig kleine Hautläsion entsteht durch die Bakterie eindringen können. Diese führen dann zu einer Aktivierung der Immunabwehrzellen im Lymphknoten und somit zu einem Anschwellen des Lymphknotens.
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Die Lymphknoten in der Achselhöhle können auch in der Schwangerschaft oder Stillzeit anschwellen. Dies ist meist kein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung, sondern kommt häufig im Rahmen von Infektionserkrankungen vor, beispielsweise bei einer Erkältung. Die Schwellung zeigt an, dass der Körper auf Krankheitserreger reagiert und diese bekämpft. Bei zusätzlichen Krankheitssymptomen, die über längere Zeit anhalten oder sich verschlechtern, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, damit die Schwangerschaft und das Baby keiner Gefährdung ausgesetzt sind.
Auf die eigenmächtige Einnahme von Medikamenten sollte in Schwangerschaft und Stillzeit unbedingt verzichtet werden, da sie gegebenenfalls schädlich für das Ungeborene, beziehungsweise den Säugling sein können.
Sollten die Lymphknoten in der Achselhöhle ohne erkennbaren Grund anschwellen, also ohne dass Krankheitssymptome vorliegen, sollte dies beobachtet und ebenfalls vom einem Arzt abgeklärt werden. Dieser kann zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung der Achselhöhle veranlassen, um die Lymphknotenschwellung weiter abzuklären.
Manche Frauen beklagen vor Einsetzen des weiblichen Zyklus gelegentlich angeschwollene Lymphknoten, vor allem im Bereich der Achsel. Dies scheint nicht ungewöhnlich zu sein, die Ursache ist jedoch nicht ganz klar da eine Lymphknotenschwellung eigentlich nicht mit dem Hormonspiegel zusammenhängt. Besteht die Schwellung über einen längeren Zeitraum hinweg so sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Eine Lymphknotenschwellung die nach einer Rasur auftritt ist ein sehr häufiges Phänomen. Durch die Rasur kommt es oftmals zu kleinen Läsionen im Bereich der Hautoberfläche. Durch diese Läsionen können Bakterien in den Körper eindringen. Diese gelangen dann bis in die Lymphknoten wo sie eine Immunreaktion auslösen. Das heißt, dass die Abwehrzellen des Körpers in den Lymphknoten die Erreger wahrnehmen und mit einer vermehrten Zellproduktion reagieren, dies führt zu einer Schwellung der Lymphknoten. Die Lymphknotenschwellung ist meist einseitig auf der Seite der Läsion und hält über einige Tage an. Sie verschwindet dann von selbst wieder.
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Eine Lymphknotenschwellung in der Achselhöhle hängt in der Regel nicht mit dem Gebrauch von Deodorants zusammen. Wird die Achsel jedoch rasiert, können sich Keime durch Mikroverletzungen ins Gewebe ausbreiten. Die dort liegenden Lymphknoten reagieren auf die eingedrungenen Erreger und bekämpfen sie. Dadurch kann es zu einer Lymphknotenschwellung kommen.
Auch bei einer Unverträglichkeitsreaktion gegen ein verwendetes Deo kann es zur Schwellung kommen, dabei schwillt jedoch eher das Gewebe generell an und nicht nur ein Lymphknoten. Gegenstand aktueller Debatten sind zudem Deos, die Aluminium enthalten. Dieses steht im Verdacht, die Entstehung von Brustkrebs zu fördern, wenn es in der Achsel durch kleine Rasurverletzungen ins Gewebe eindringt. Brustkrebs wiederum kann in die Achsellymphknoten streuen und dadurch eine Vergrößerung der Lymphknoten hervorrufen.
Lymphknotenschwellungen deuten auch beim Kind häufig auf Infektionen hin. Manchmal sind harmlose Erkältungen die Ursache, es können jedoch auch schwerwiegendere Infektionen wie beispielsweise Scharlach, Masern oder Röteln die auslösende Ursache sein. Allen drei Erkrankungen ist jedoch gemein, dass die Lymphknotenschwellung meist im Halsbereich und selten in der Achsel auftritt.
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Schwellungen im Bereich der Achsel treten bei Kindern zum Beispiel bei Verletzungen im Bereich von Hand und Arm auf, auch Bagatellverletzungen, also zum Beispiel nur kleine Kratzer, können hier ein Auslöser sein. Doch auch bei Kindern kann in seltenen Fällen eine ernsthafte Erkrankung wie beispielsweise eine Krebserkrankung hinter einer dauerhaften Lymphknotenschwellung stecken. Deshalb sollte der Arzt aufgesucht werden wenn die Schwellung nicht abklingt.
Eine Lymphknotenschwellung kann in seltenen Fällen auf einen Krebs hindeuten.
Die Lymphknoten sammeln die Lymphflüssigkeit verschiedener Körperregionen, um diese auf ihre Schadstoffe, Gifte und Erreger zu untersuchen, sie zu filtrieren und den Körper darauf vorzubereiten. Neben Erregern können auch bösartige Tumorzellen in die Lymphflüssigkeit gelangen und zum nächstgelegenen Lymphknoten transportiert werden. Die Zellen können sich dort vermehren und sogenannte „Lymphknotenmetastasen“ ausbilden.
Seltener können sich auch die Lymphozyten, die im Lymphknoten vorhanden sind, bösartig verändern und zu einem Lymphdrüsenkrebs führen, der in den Lymphknoten selbst entsteht. In beiden Fällen schwellen die Lymphknoten nach einer Weile an und können sich auf sämtliche umliegende Lymphbahnen und Lymphknoten ausbreiten. Der Lymphknoten ist dabei typischerweise nicht schmerzhaft. Geschwollene Lymphknoten in der Achsel können nicht selten Absiedlungen eines Brustkrebses darstellen, welcher sich oft in dieser Region manifestiert.
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Es gibt keine gezielte Prophylaxe, um Lymphknotenschwellungen in der Achselhöhle zu vermeiden. Allgemeine Maßnahmen, die vor Infektionserkrankungen schützen, senken gleichzeitig auch die Häufigkeit von Lymphknotenschwellungen, da diese mit Infektionen einhergehen.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Flüssigkeitszufuhr, sowie ein regelmäßiger Tagesrhythmus mit Ruhephasen beeinflussen den Gesundheitszustand positiv.
Besonders in den Erkältungsmonaten sollte auf eine gute Händehygiene geachtet und der nahe Kontakt mit erkrankten Personen möglichst gemieden werden. Da eine Infektion dennoch nicht immer zu vermeiden ist, kann es trotzdem auch zu einer Lymphknotenschwellung kommen.
Auch für bösartige Lymphknotenschwellungen im Rahmen einer Krebserkrankung kann keine gezielte Prophylaxe getroffen werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt können im Ernstfall jedoch eine Früherkennung ermöglichen.
Die Dauer einer Lymphknotenschwellung sowohl in den Achseln als auch an anderen Stellen hängt stark von der auslösenden Ursache ab. Schwellungen die im Rahmen eines Infekts auftreten sollten nach einigen Tagen rückläufig sein. Tritt die Schwellung nach einer Verletzung auf, so kann die Schwellung ebenfalls über einige Tage anhalten. Sie nimmt erst zu und dann wieder ab.
Gründe die dafür sprechen, zeitnah einen Arzt aufzusuchen um behandlungsbedürftige Diagnosen auszuschließen sind folgende: Lymphknotenschwellungen die über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen) hinweg bestehen; Lymphknoten die mit dem umgebenden Gewebe verbacken, also wenig verschieblich, sind; Lymphknoten die nicht druckschmerzhaft sind.
Die Prognose einer Lymphknotenschwellung in der Achsel ist gut. Meist handelt es sich lediglich um eine infektionsbedingte Schwellung, die sich mit Abklingen des Infektes wieder zurückbildet. In der Regel dauert dies nicht viel länger als 2-3 Wochen. Manchmal können die Lymphknoten auch deutlich länger oder sogar dauerhaft vergrößert bleiben, insbesondere wenn in der Vorgeschichte viele Infektionen aufgetreten sind. In diesem Fall kommt es mit der Zeit zu einer Vermehrung des Bindegewebes (Fibrose) im Lymphknoten, weshalb dieser dann vergrößert bleibt.
Bei bösartigen Lymphknotenschwellungen hängt die Prognose vom Therapieerfolg der Grunderkrankung ab.
Ob eine Schwellung der Lymphknoten in der Achsel gefährlich ist oder nicht, hängt vom Auslöser beziehungsweise der Ursache ab.
Meist handelt es sich lediglich um eine Reaktion der Immunsystems auf eine einfache ungefährliche Infektion, wie zum Beispiel eine Grippe. Dann verschwindet die Schwellung meist mit Abklingen des Infektes wieder und ist nicht gefährlich. Auch nach einer Impfung ist eine Schwellung der Lyphknoten ungefährlich. Druckschmerzhafte Lymphknoten, die eine Rötung der Haut über dem Lymphknoten aufweisen und leicht verschieblich sind sprechen eher für eine ungefährliche Ursache.
In seltenen Fällen kann hinter den geschwollenen Lymphknoten auch eine bösartige Erkrankung oder eine schwere Infektion stecken. Tritt die Lymphknotenschwellung also nicht im Zusammenhang mit einer Infektion auf kann auch eine etwas gefährlicheres der Auslöser sein. Sind die Lymphknoten nicht druckschmerzhaft und nicht verschieblich, spricht dies ebenfalls eher für eine bösartige Ursache. In diesem Fall sollte auf jeden Fall ein Arzt zu weiteren Abklärung aufgesucht werden.
Die Behandlung der Lymphknotenschwellung hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab.
Die meisten Formen von Lymphknotenschwellungen können von einem Allgemeinmediziner oder Internisten ausreichend diagnostiziert und behandelt werden. Bei Kindern ist typischerweise der Kinderarzt der erste Ansprechpartner. Besteht jedoch der Verdacht auf eine seltene bösartige Erkrankung kann nach einer ersten diagnostischen Abklärung eine Weiterbehandlung durch einen Onkologen oder Hämatologen, bei Erkrankungen der Brust auch durch einen Gynäkologen erfolgen.