Erkrankungen der Schilddrüse

Zu den typischen Erkrankungen der Schilddrüse gehören neben der Schilddrüsenunterfuktion und der Schilddrüsenüberfunktion das sog. Struma. Häufig sind Immunerkrankungen die Ursache für eine Überfunktion der Schilddrüse.

Erkrankungen der Schilddrüse

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht und kurze Erklärung zu den wichtigsten Erkrankungen der Schilddrüse.
Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ vorne am Hals und produziert die lebenswichtigen Schilddrüsenhormone Tund T4, die vorallem den Energiestoffwechsel des Körpers regulieren.

Einteilung der Schilddrüsenerkrankungen

Im Folgenden finden Sie die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse gegliedert in:

  1. Funktionsstörungen der Schilddrüse
  2. Strukturelle Schilddrüsenerkrankungen

Funktionsstörungen der Schilddrüse

Schilddrüsenüberfunktion

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreoseproduziert die Schilddrüse zu viele Schilddrüsenhormone. Die häufigsten Ursachen sind zum einen die Autonomie, was bedeutet, dass bestimmte Abschnitte der Schilddrüse einfach übermnäßig aktiv sind. Die weitaus häufigere Ursache für eine Überfunktion ist die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow. Typische Symptome einer Überfunktion sind Zittern, Schwitzen, hoher Blutdruck, Gewichtsverlust und Reizbarkeit. Zur Therapie werden entweder eine Operation der Schilddrüse oder Medikamente eingesetzt.

Ausführliche Informationen finden Sie unter: Schilddrüsenüberfunktion

Morbus Basedow

Der Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gebildet werden, die die Schilddrüse aktivieren. Hierdurch kommt es zu einer Überfunktion der Schilddrüse. Neben den klassischen Syptomen einer Überfunktion kommt es beim Morbus Basedow zu einem Hervortreten der Augen und zu einer Schwellung an den Schienbeinen. Die Diagnose wird über den Nachweis der spezifischen Antikörper im Blut gestellt. Zur Therapie werden Medikamente angewendet, die die Produktion der Schilddrüsenhormone hemmen. Kommt er hierdurch nicht zu einer Besserung, gibt es auch noch operative Therapieoptionen.

Ausführliche Informationen finden Sie unter: Morbus Basedow

Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreoseproduziert die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone. Die häufigste Ursache ist eine Zerstörung von Schilddrüsengewebe aufgrund einer Entzündung der Schilddrüse. Zu den typischen Symptomen zählen Müdigkeit, Gewichtszunahme und trockene Haut. Die Therapie besteht aus einer Einnahme von Schilddrüsenhormonen in Form von L-Thyroxin Tabletten.

Ausführliche Informationen finden Sie unter: Schilddrüsenunterfunktion

Schilddrüsenentzündung

Bei einer Schilddrüsenentzündung lassen sich verschiedene Formen unterscheiden. Eine akute Entzündung kann durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Diese Form kann durch entzündunghemmende Medikamente behandelt werden. Die zweite Form ist die Thyreoditis de Quervain, die meist nach einem Virusinfekt der Atemwege auftritt und ebenfalls entzündlich ist. Diese Form heilt meistens spontan aus und bedarf daher nur eine symptomatischen Therapie. Die häufigste Form der Schilddrüsenentzündung ist die Hashimoto Thyreoditis, eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Symptomatisch äußern sich alle Formen in einer Schilddrüsenunterfunktion.

Ausführliche Informationen finden Sie unter: Schilddrüsenentzündung

Hashimoto Thyreoiditis

Bei der Hashimoto Thyreoditis handelt es sich um eine autoimmune Entzündung der Schilddrüse, die letztendlich zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führt. Die typischen Symptome können zu Beginn der Erkrankung denen einer Schilddrüsenüberfunktion (Schwitzen, Nervosität, Gewichtsverlust) ähneln, im weiteren Krankheitsverlauf kommt es jedoch zu Symptomen einer Unterfunktion (Müdigkeit, Gewichtszunahme, trockene Haut). Zur Bahndlung wird, wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion auch L-Thyroxin als Tablette eingesetzt.

Ausführliche Informationen finden Sie unter: Hashimoto Thyreoditis

Strukturelle Schilddrüsenerkrankungen

Struma

Eine Vergrößerung der Schilddrüse wird auch als Struma oder Kropf bezeichnet. Eine der Hauptursachen hier für ist ein Jodmangel, vorallem in Jodmangelgebieten wie den Alpen. Diese Vergrößerung der Schilddrüse bleibt häufig unerkannt. Erst im späteren Stadium kann es zum Beispiel zu Schluckstörungen, einem Enge- oder Kloßgefühl im Hals oder Heiserkeit kommen. Zur Therapie wird Jod in Form von Tabletten und meist auch eine Kombination mit L-Thyroxin eingesetzt.

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie unter: Schilddrüsenvergrößerung

Heißer Knoten

Ein heißer Knoten in der Schilddrüse ist ein Knoten, der eigenständig Schilddrüsenhormone produziert. Hierdurch kann eine Schilddrüsenüberfunktion entstehen, welche auch Symptome hervorrufen kann. Bei einem heißen Knoten besteht kein Krebsverdacht. Meist werden heiße Knoten operativ entfernt. Sollte dies nicht möglich sein, können sie mittels einer Radiojod-Bestrahlungstherapie behandelt werden.

Ausführliche Informationen finden Sie unter: Heißer Knoten in der Schilddrüse

Kalter Knoten

Ein kalter Knoten in der Schilddrüse produziert keine oder nur wenig Schilddrüsenhormone. Im Gegensatz zum heißen Knoten besteht hier ein Verdacht auf Bösartigkeit und daher sollte eine weitere Abklärung erfolgen. Dies erfolgt meist durch eine Feinnadelbiopsie. Kalte Knoten sind meist Zufallsbefunde und bleiben zuvor meist völlig symptomlos. Kalte Knoten werden meist operativ entfernt, können jedoch unter Umständen auch medikamentös behandelt werden.

Ausführliche Informationen finden Sie unter: Kalter Knoten in der Schilddrüse

Schilddrüsenkrebs

Die häufigste Form von Schilddrüsenkrebs ist das papilläre Schilddrüsenkarzinom. Im Anfangsstadium verursacht Schilddrüsenkrebs eher wenig Symptome. Später kann es durch Raumforderungen zu Schluckstörungen oder Heiserkeit kommen. In der Untersuchung ist die Schilddrüse verhärtet und wenig verschieblich tastbar. Therapeutisch findet in der Regel eine komplette Entfernung der Schilddrüse statt mit anschließendem Ersatz der Schilddrüsenhormone durch L-Thyroxin.

Ausführliche Informationen finden Sie unter: Schilddrüsenkrebs

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.09.2011 - Letzte Änderung: 18.09.2024