Der Magen-Darm-Trakt hat die Hauptaufgabe Nahrung, die für das tägliche Leben zwingend notwendig ist, möglichst effizient aufzunehmen. Viele verschiedene Erkrankungen, die im Bereich des Magen-Darm-Traktes betreffen können durch die Innere Medizin ohne Operation behandelt werden.
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung und kurze Beschreibung der wichtigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Für weitere Informationen finden Sie am Ende jedes Abschnittes einen Verweis zum Hauptartikel zur jeweiligen Erkrankung.
Im Folgenden finden Sie die häufigsten Erkrankungen des Magen- Darm- Traktes eingeteilt in:
Eine Magenschleimhautentzündung, medizinisch Gastritis, ist eine weit verbreitete Erkrankung. Zu den häufigsten Ursachen einer Gastritis zählt eine Besiedelung des Magens mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Aber auch Substanzen, die die Magenschleimhaut reizen, können eine Entzündung auslösen, beispielsweise Schmerzmittel ("NSAR"), Alkohol oder Zigarettenrauch. Zur Behandlung einer Gastritis wird in der Regel die Säureproduktion des Magens gehemmt, damit die Schleimhaut sich besser erholen kann. Hierzu kommen Säureblocker, sogenannte Protonenpumpen-Inhibitoren, zum Einsatz.
Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Seite Magenschleimhautentzündung.
Tritt eine Gastritis über einen längeren Zeitraum auf, handelt es sich um eine Chronische Gastritis.
Bei einem Magengeschwür, medizinisch Magenulcus, handelt es sich um ein Geschwulst der Magenschleimhaut, das sich in der Regel als Folge einer Magenschleimhautentzündung /-reizung ausbildet. Entsprechend sind die Risikofaktoren eines Magengeschwürs ähnlich denen einer Magenschleimhautentzündung: Eine Helicobacter-Besiedelung, massiver Schmerzmittel-/Alkoholkonsum und Zigarettenrauch können die Entstehung eines Magengeschwürs begünstigen. Eine schwerwiegende Komplikation eines Magengeschwürs sind Magenblutungen, die entstehen, wenn das Geschwür ein Magengefäß erreicht und dieses zum Reißen bringt.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Magengeschwür.
Magenkrebs zählt bei Frauen und Männern zu den fünf häufigsten Krebsarten. Er entsteht meist nach Jahren auf der Grundlage einer chronischen Magenschleimhautentzündung beziehungsweise eines chronischen Magengeschwürs. Da die Symptome, wie blutiges Erbrechen, Schluckstörungen oder Gewichtsverlust, meist erst sehr spät auftreten, ist die Prognose des Tumors schlecht. Therapiert wird Magenkrebs in der Regel zunächst mit einer Chemotherapie und einer anschließenden (Teil-) Entfernung des Magens.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Magenkrebs.
Eine Magenblutung ist eine teils schwerwiegende Komplikation verschiedener Magenerkrankungen. Sie stellt einen Notfall dar und sollte unbedingt unmittelbar ärztlich abgeklärt werden, da sie in Extremfall zum Tod durch Verbluten führen kann. Der Großteil der Magenblutungen (ca. 50%) entsteht durch ein Magengeschwür. Aber auch Verletzungen der Magenschleimhaut ("Erosionen") und Magenschleimhautentzündungen können zu Magenblutungen führen. Auch Magenkrebs sollte als Ursache einer Magenblutung stets ausgeschlossen werden.
Diagnostiziert und behandelt werden schwerere Magenblutungen meist mittels einer Magenspiegelung, im deren Rahmen die Blutungsquelle gestillt werden kann.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Magenblutung.
Die Reluxkrankheit ist weit verbreitet und betrifft ca. 20% der Bevölkerung. Reflux ist das lateinische Wort für Rückfluss. Es handelt sich dabei um ein Übertreten von Mageninhalt in die Speiseröhre, wenn der untere Speiseröhrenmuskel nicht richtig schließt. Da der Mageninhalt durch die Magensäure sauer ist, kommt es beim Reflux typischerweise zu saurem Aufstoßen, Sodbrennen und Schmerzen hinter dem Brustbrein. Ist die Speiseröhre über einen längeren Zeitraum dem sauren Mageninhalt ausgesetzt, kann es zu Veränderungen der Schleimhaut und Komplikationen,wie einer Speiseröhrenentzündung, ein sog. "Barrett-Syndrom" und im schlimmstne Fall zu Speiseröhrenkrebs kommen.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Reflux.
Die Erkrankung "Reizmagen" ist ein Sammelbegriff für verschiedene Störungen und Beschwerden des Magens, für die keine andere organische Ursache gefunden werden kann. Dementsprechend handelt es sich bei der Diagnose um eine Ausschlussdiagnose. Die Patienten leiden beispielsweise unter Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl, Übelkeit oder Erbrechen. Eine medikamentöse Therapie oder Operationsmöglichkeit gibt es nicht, eine Änderung des Lebensstils oder der Ernährung können die Symptome aber bessern.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Reizmagen.
Informationen zu weiteren selteneren Erkrankungen des Magens finden Sie hier:
Umgangssprachlich wird eine Infektion des Magen-Darm-Traktes mit Viren oder Bakterien als Magen-Darm-Grippe bezeichnet, medizinisch als Gastroenteritis. Es handelt sich dabei um eine Entzündung der Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes. Typischerweise leiden die Patienten unter akut auftretendem Durchfall und Erbrechen. Virale Erreger sind viel häufiger und zum Glück ungefährlicher als bakterielle. In der Regel heilt der Infekt von selbst aus, unter bestimmten Umständen können sich aber schwerwiegende Komplikationen einstellen. Vor allem ältere Menschen und Neugeborene sind gefährdet, da es bei Ihnen durch den mit dem Durchfall einhergehenden Wasserverlust zu einer Dehydrierung kommen kann.
Weitere Informationen finden Sie unter Magen-Darm-Infekt.
Polypen treten im Magen-Darm-Trakt vor allem im Dickdarm auf. Es handelt sich dabei um grundsätzlich gutartige Wucherungen der Darmschleimhaut, die durch ein vermehrtes Wachstum dieser entstehen. Vor allem in westlichen Ländern sind sie weit verbreitet, da ihre Entstehung durch Aufnahme von tierischen Fetten und Eiweißen (also Fleisch) begünstigt wird. Polypen verursachen meist keinerlei Symptome, können aber im Laufe der Jahre entarten und zu Darmkrebs führen. Daher ist es im Alter (über 55 Jahren) ratsam, eine regelmäßige Darmkrebsvorsorgen durchführen zu lassen. Dabei wird eine Darmspiegelung vollzogen, bei der die bestehenden Polypen beurteilt und ggf. entfernt werden können.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Dickdarmpolypen.
Darmkrebs ist sowohl bei Frauen als auch Männern die zweithäufigste Krebserkrankung und tritt vor allem im Alter auf. Der am häufigsten betroffene Darmabschnitt ist der Dickdarm, aber auch im Dünndarm sind Tumore möglich. Darmtumore entstehen dabei am häufigsten aus entarteten Dickdarmpolypen. Die Krankheit verläuft relativ lange symptomfrei, erst in späteren Stadien treten Beschwerden wie blutiger Stuhlgang oder Teerstuhl auf. Auch plötzliche Verstopfungen und Durchfälle können ein Anzeichen für Darmkrebs sein.
Zur Behandlung wird in der Regel der den Tumor umfassende Teil des Dickdarms chirurgisch entfernt. Auch Chemotherapie und Bestrahlung spielen eine wichtige Rolle in der Therapie.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Darmkrebs.
Beim Morbus Crohn handelt es sich um eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die vor allem den Dünn- und Dickdarm betrifft. Theoretisch kann der M. Crohn aber alle Abschnitte des Verdauungstraktes betreffen, also z.B. auch die Speiseröhre. Dabei treten Entzündungsherde der Schleimhaut auf, die "diskontinuierlich" an verschiedenen Stellen auftreten können. Die Ursache der Entzündungsreaktion ist noch unklar, man geht von genetischen und immunologischen Faktoren aus. Die Patienten leiden u.a. unter chronischen Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. In der Behandlung kommen Medikamente zum Einsatz, die das Immunsystem und somit die Entzündungsreaktion hemmen (Immunsuppressiva).
Ausführliche Informationen finden Sie unter Morbus Crohn.
Eine weitere chronisch entzündliche Darmerkrankung ist die Colitis ulcerosa ("Colitis"= Dickdarmentzündung). Anders als der M. Crohn ist die Colitis ulcerosa auf den Dickdarm beschränkt und tritt kontinuierlich auf, das heißt, an einem einzelnen zusammenhängenden Entzündungsherd auf. Symptome sind u.a. wiederum Schmerzen, Blähungen, Durchfall und Blut im Stuhl. Auch die Therapie ähnelt der des M. Crohn, es kommen Immunsuppressiva, als Medikamente die das Immunsystem und die Entzündungsreaktion hemmen, zum Einsatz.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Colitis ulcerosa.
Bei Dickdarmdivertikeln handelt es sich um Aussackungen der Darmschleimhaut. Treten solche Divertikel an mehreren Stellen des Dickdarms auf, spricht man von einer Divertikulose. Diese Aussackungen sind beim Großteil der Patienten (ca. 80%) völlig symptomfrei. Seltene Komplikationen sind u.a. Blutungen und ein Durchbruch der Darmwand. Meist wird die Divertikulose zufällig im Rahmen einer Darmkrebsvorsorge entdeckt.
In den Aussackungen kann sich Darminhalt ansammeln und entzünden. Kommt es zu solchen entzündeten Divertikeln, spricht man von einer Divertikulitis. Diese macht sich durch mäßige bis starke Schmerzen, Entzündungszeichen wie Fieber, Durchfall und vieles mehr bemerkbar. Eine unkomplizierte Divertikulitis kann mit Antibiotika behandelt werden, während bei Komplikationen, wie einem Darmdurchbruch oder einer Bauchfellentzündung, eine Operation erfolgen muss.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Divertikulose und Divertikulitis.
Auch beim Meckelschen Divertikel handelt es sich um eine Aussackung des Darm, jedoch im Bereich des Dünndarms. Das Besondere ist, dass sich das Divertikel auf Grundlage eines Überbleibsel der Embryonalentwickelung bildet. Ein Verbindungsgang am Körper des Embryos, der sogenannte Dottergang, verschließt sich hierbei nicht bis zur Geburt sondern bleibt bestehen und es kann zur Bildung des Meckel-Divertikels kommen. Dieses wird meist innerhalb der ersten 2 Lebensjahre bemerkt und tritt bei Jungen etwa doppelt so häufig auf wie bei Mädchen. Da es meist sehr lange symptomfrei verläuft, wird es bei einigen Patienten auch erst in höherem Alter diagnostiziert. Als Komplikation kann eine Entzündung des Meckel-Divertikels auftreten, die symptomatisch einer Blinddarmentzündung ähnelt.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Meckelsches Divertikel.
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um ein chronisches Krankheitsbild, dem keine organische Ursache zugrunde liegt. Es treten Beschwerden bei der Verdauung und teils starke Schmerzen auf, die mindestens 3 Monate lang bestehen, bevor die Diagnose gestellt werden darf. Ähnlich wie beim Reizmagen handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose. Die Patienten leiden typischerweise auch unter Blähungen und Durchfall. Da keine eindeutige Ursache bekannt ist, gibt es leider auch keine spezifische Therapie. Bestimmte Ernährungsgewohnheiten und die Darmschleimhaut schützende Medikamente können die Situation verbessern.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Reizdarmsyndrom.
Bei einer Zöliakie handelt es sich um eine Gluten-Unverträglichkeit. Gluten ist ein Eiweiß (Protein), das in vielen Getreiden vorkommt. Unter anderem in Weizen, Gerste, Roggen, Hafer und Dinkel ist es enthalten. Bei der Zöliakie handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, der Körper bildet Antikörper, die mit Gluten reagieren und eine Entzündung auslösen (Gliadin-Antikörper). Diagnostiziert wird eine Zöliakie mittels einer Magenspiegelung, bei der man auch den Dünndarm einsehen kann. Dort liegen Veränderungen der Schleimhaut vor. Die Patienten sollten nur glutenfreie Nahrung zu sich nehmen, bspw. in Form von Kartoffeln, Mais, Reis, Hirse und Soja.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Zöliakie.
Informationen zu weiteren selteneren Erkrankungen des Darms finden Sie unter:
Das Bauchfell kleidet die Bauchhöhle von innen aus und hat somit von außen Kontakt zu den Bauchorganen. Eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) ist eine schwere Erkrankung, die unbedingt stationär behandelt werden sollte, da sie ggf. tödlich sein kann. Sie entsteht, wenn Erreger des Magen-Darm-Traktes diesen verlassen und in den freien Bauchraum übertreten. Am häufigsten geschieht dies im Rahmen einer Blinddarmentzündung, vor allem wenn es zu einem Blinddarmdurchbruch kommt. Auch nach Operationen an Organen im Bauchraum kann es durch Undichtigkeiten der Nähte zum Übertreten von Erregern die Bauchhöhle kommen.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Bauchfellentzündung.
Die Bauchspeicheldrüse produziert wichtige Nahrungshormone, wie zum Beispiel Insulin, und teilt sich einen Ausführungsgang mit der Gallenblase. Daher kann es im Rahmen von Erkrankungen der Gallenblase, wie z.B. Gallensteinen, zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) kommen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum ist ein wichtiger Auslöser. Insgesamt ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse eine sehr ernstzunehmende Erkrankung, die stationär behandelt werden sollte. Typische Symptome sind gürtelförmige Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Bauchspeicheldrüsenentzündung.