Diese Seite beschäftigt sich mit allen Erkrankungen der Leber, die durch die Inneren Medizin behandelt werden. Die Leber stellt das zentrale Stoffwechselorgan dar. Ihre Erkrankung hat daher weitreichende Folgen.
Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers.
Erkrankungen der Leber haben daher oft weitreichende Folgen, da Einschränkungen der Leberfunktion sich auf den ganzen Körper auswirken können. "Kardinalsymptom" von Lebererkrankungen ist die Gelbsucht (Ikterus), also die Gelbfärbung der Haut. Diese entsteht, weil die Leber den anfallenden Farbstoff Bilirubin nicht mehr ausreichend umwandeln und abbauen kann und dieser sich z.B. in der Haut ablagert.
Im Folgenden finden Sie eine übersichtliche Erklärung zu den wichtigsten Erkrankungen der Leber und Gallenblase.
Sie finden die Erkrankungen der Leber und Gallenblase gegliedert nach:
Die Leberentzündungen werden eingeteilt in die Hepatitis A - E.
Die Hepatitis C wird durch ein spezifisches Virus, das Hepatitis C-Virus (HCV) ausgelöst. Übertragen wird das Virus vor allem auf dem Blutweg, am häufigsten bei Drogenabhängigen, die Nadeln wiederverwenden oder untereinander teilen. Sexuelle Übertragung des Virus spielt eine untergeordnete Rolle. Eine akute Hepatits C bleibt bei 75% der Patienten asymptomatisch. Das Problematische der Hepatitis C ist jedoch, dass die akute Infektion in ca. 80% der Fälle in eine chronische Leberentzündung übergeht, die wiederum in eine Leberzirrhose und Leberkrebs übergehen kann. Der Verlauf einer Hepatitis C-Infektion kann also tödlich sein. Durch moderene aggressive Medikamente kann das Virus bekämpft werden und eine Heilung ist möglich.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Hepatitis C.
Die Hepatitis B wird wiederum durch das Hepatitis B-Virus (HBV) ausgelöst. Sie stellt die häufigste Form der Hepatitis dar. Das Hepatitis B-Virus ist in verschiedenen Körperflüssigkeit der Betroffenen enthalten und die sexuelle Übertragung spielt eine weitaus wichtigere Rolle als bei der Hepatitis C. Auch die Übetragung von Mutter auf Kind während der Geburt oder während des Stillens ist möglich und stellt in Entwicklungsländern die häufigste Infektionsquelle dar. Im Vergleich zur Hepatitis C verläuft die Hepatitis B meist nicht chronisch, nur 10% der Infizierten entwickeln eine chronische Hepatitis. Ein weiterer großer Unterschied ist, dass es gegen Hepatitis B einen Impfstoff gibt, der in Deutschland schon in frühen Kinderjahren im Rahmen der "6-fach Impfung" verabreicht wird und vor einer Infektion schützt.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Hepatitis B.
Seltenere und prognostisch besser verlaufende Leberentzündungen sind die Hepatitis A, D und E.
Hepatitis A ist eine typische Reisekrankheit und wird in Urlaubsländern mit niedrigen Hygienestandards z.B. durch verunreinigtes Wasser übertragen. Zu den typischen Symptomen zählen Fieber, Durchfall und Erbrechen.
Hepatitis D wird durch das Hepatitis D-Virus ausgelöst. Eine Infektion mit diesem Virus ist jedoch nur dann möglich, wenn der Betroffene bereits an Hepatitis B leidet! Daher ist die Hepatitis D insgesamt sehr selten, da sich der Großteil der Bevölkerung die Krankheit nicht entwickeln kann.
Hepatitis E wird in Deutschland vor allem über rohes (Wild-)Schweinefleisch übertragen (z.B. Mett). Wichtig ist, dass sich während der Schwangerschaft das Infektionsrisiko deutlich erhöht und auch der Krankheitsverlauf bei Schwangern ungünstiger verläuft! Daher sollten Schwangere rohres Fleisch unbedingt meiden!
Ausführlichere Informationen finden Sie unter Hepatitis A, Hepatitis D und Hepatitis E.
Tritt eine übermäßige Fetteinlagerung in das Lebergewebe auf, spricht man umgangssprachlich von einer Fettleber. Im Rahmen dieser Umstrukturierung der Leber kann es auch zu Entzündungen kommen, die dann als Steatohepatitis bezeichnet werden. Die häufigste Ursache für eine Verfettung der Leber stellt übermäßiger Alkoholkonsum dar, weshalb man allgemeine eine alkoholische Fettleber (alkoholische Steatohepatitis, ASH) von einer nicht-alkoholischen Fettleber (nicht-alkoholische Steatohepatitis, NASH) unterscheidet. Die Patienten bemerken die Erkrankung meist erst, wenn sich eine Entzündung der Leber entwickelt. Das Vorliegen einer Fettleber erhöht außerdem das Risiko, eine Leberzirrhose oder Leberkrebs zu entwickeln sehr drastisch.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Fettleber.
Als Leberzirrhose bezeichnet man eine knotigen Umbau des Lebergewebes, der die Leberfunktion massiv einschränkt. Häufigste Ursache einer Leberzirrhose ist Alkoholmissbrauch (50%), gefolgt von den Leberentzündungen Hepatits C und B (25%). Die Krankheit hat weitreichende Folgen für den ganzen Körper, zum Beispiel entstehen Krampfadern an der Bauchdecke und in der Speiseröhre, weil der Blutfluss durch die Leber eingeschränkt ist. Aus einer Leberzirrhose entwickelt sich im Laufe der Jahre vergleichsweise häufig ein Leberkrebs. Es gibt keine Heilung für den Gewebeschaden der Leber, die Patienten können lediglich mit einer Lebertransplantation gerettet werden.
Ausführliche Informationen finden Sie unter:
Leberkrebs wird auch als Hepatozelluläres Karzinom (HCC) bezeichnet. Leberkrebs entwickelt sich oft im Laufe der Jahre aus einer Leberzirrhose, beziehungsweise aus einer Fettleber. Chronischer Alkoholmissbrauch und Infektionen mit Hepatitis B oder C sind daher die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung des Tumors. Wenn der Tumor noch nicht an andere Orte des Körpers gestreut hat, können die Patienten durch eine Teilentfernung der Leber oder durch eine Lebertransplantation geheilt werden.
Des weiteren ist die Leber der Ort, an dem am häufigsten Metastasen anderer Tumorerkrankungen (z.B. Lungen-/Brustkrebs) auftreten.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Leberkrebs.
Der Morbus Wilson ist eine angeborene genetische Stoffwechselstörung. Bei den Patienten liegt eine Störung im Kupferstoffwechsel vor, weshalb es zur Einlagerung von Kupfer vor allem ins Lebergewebe und Gehirn kommt. Durch die Kupfereinlagerung kommt es zu Gewebeschäden der Leber und die Patienten entwickeln nicht selten eine Leberzirrhose. Die Einlageurngen im Gehirn können Symptome wie Demenz und Muskelzuckungen (Tremor) hervorrufen. Durch eine lebenslange kupferarme Diät und die Einnahme kupferbindender Medikamente lässt sich die Krankheit relativ gut kontrollieren, in einigen Fällen wird jedoch eine Lebertransplantation nötig.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Morbus Wilson.
Unter einer Leberfibrose versteht man das Verdrängen von gesundem Leberzellen durch Bindgewebe. Die Leber verliert dadurch an Funktion. Insgesamt kann man eine Leberfibrose als Vorstufe einer Leberzirrhose verstehen, denn nimmt der knotige Umbau der Leber Überhand spricht man von einer Leberzirrhose. Um das Fortschreiten der bindegewebigen Veränderung zu bestimmen, kann eine Ultraschalluntersuchung oder eine Gewebeentnahme (Biopsie) helfen.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Leberfibrose.
Gallensteine sind Ablagerungen bestimmter Bestandteile der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase oder den Gallengängen. Im Großteil der Fälle (ca. 90%) handelt es sich um Cholesterinsteine. Cholesterin wird mit der Galle ausgeschieden, wenn die Cholesterinkonzentration im Blut jedoch zu hoch ist, kann die Gallensäure es nicht mehr komplett binden und Cholesterinsteine fallen aus. Zu den Risikofaktoren für Gallensteine zählen unter anderem weibliches Geschlecht, Übergewicht und Alter über 40 Jahre. Bei Patienten mit Gallensteinen kann man zunächst probieren, die Steine nicht chirurgisch aufzulösen, bspw. mit Stoßwellentherapie oder bestimmten Medikamenten. Bringt dies keinen Erfolg, kann die Gallenblase operativ entfernt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter Gallensteine.
Verstopfen Gallensteine die Gallenwege, entsteht in der Regel eine Gallenblasenentzündung. Sie ist in der Regel das erste Symptom von Gallensteinen, die vorher asymptomatisch bleiben. in 95% der Fälle liegen Gallensteine einer Gallenblasenentzündung zu Grunde, es gibt aber auch "steinlose" Entzündungen. Symptome einer Gallenblasenentzündung sind meist starke Schmerzen im rechten Oberbauch, die bis in die Schulter ausstrahlen können, sowie Übelkeit und Erbrechen. Auch eine Gelbsucht kann entstehen. Die Behandlung einer Gallenblasenentzündung besteht meist in der operativen Entfernung der Gallenblase.
Ausführliche Informationen finden Sie unter Gallenblasenentzündung.
Informationen zu weiteren Erkrankungen der Leber und Gallenblase finden Sie unter: