Die durch das Hepatitis-A-Virus verursachte Leberzellentzündung ist meisten harmlos. Die Hepatitis A ist eine so genannte Schmierinfektion, dessen Infektionsquelle der Kot von Infizierten darstellt (fäkal-oraler Übertragungsweg). Die Hepatitis A wird niemals chronisch und kann mittels einer Impfung gegen das Hepatitis-A-Virus einfach verhindert werden.
Die durch das Hepatitis-A-Virus verursachte Leberzellentzündung ist eine typische Tourismuserkrankung. In den meisten Fällen wird diese durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel, hierbei insbesondere Muscheln, übertragen. In den meisten Fällen sind die Symptome sehr diskret, sodass diese Form der Virushepatitis auch Leberschnupfen genannt wird. Die Hepatitis A wird niemals chronisch und kann mittels einer Impfung gegen das Hepatitis-A-Virus einfach verhindert werden.
Die Frühsymptome (Prodromi) einer Hepatitis A Infektion sind sehr unspezifisch und können mit einer Grippe verwechselt werden. Die Betroffenen fühlen sich stark abgeschlagen, bekommen Fieber, Durchfall begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Völlegefühl. Nach einigen Tagen können spezifische Symptome auftreten, die u.a. Hinweis geben, dass die Leber betroffen ist. Wie das gelblich/bräunliche Verfärben Haut und Lederhaut der Augen – in der Fachsprache Ikterus/ikterisches Stadium genannt. Der Stuhl kann sich in eine hellere Farbe als üblich verfärben, der Urin dagegen dunkel, da die Gallenfarbstoffe, die normalerweise über die Galle mit dem Stuhl abgeführt werden, ins Blut abgegeben werden. Zwar sind diese Symptome typisch für eine Hepatitis A, nicht aber obligat. Schmerzen im rechten Oberbauch und Druckempfindlichkeiten auf die Leber können vorkommen. Bei Erwachsenen kann in 25% der Fälle eine Hepatitis A völlig symptomfrei verlaufen. Umso höher das Lebensalter der Patienten bei Erstinfektion ist, desto stärker fallen die Symptome aus.
Weitere Informationen finden Sie hier: Symptome einer Hepatitis A
Im Patientengespräch (Anamnese) lassen sich die wegweisenden Symptome und Ursachen erheben oder andere Ursachen ausschließen. So können gezielte Fragen bezüglich bereits erfolgter Impfungen gegen Hepatitis A oder zu kürzlich gemachten Auslandsreisen gestellt werden. In der körperlichen Untersuchung fallen bei einer akuten Hepatitis A häufig ein schmerzhafter Druck im rechten Oberbauch und eine tastbare Vergrößerung der Leber auf.
Im Blut können Parameter erhoben werden, die auf eine Entzündung der Leber hindeuten. Die Leberenzyme (Transaminasen oder „Leberwerte“) GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transferase oder auch ASAT = Aspartat-Aminotransferase) und GPT (Glutamat-Pyruvat-Transferase oder ALAT = Alanin-Aminotransferase) sind in einer Leberzelle in unterschiedlichen Zellorganellen lokalisiert. Bei einer Leberzellzerstörung werden die und andere Enzyme frei und sind im Blut nachweibar. Je nach Konstellation der Enzyme, kann das Ausmaß der Leberzellschädigung nachvollzogen werden
Die erste Möglichkeit, die Diagnose durch eine Bluttest zu sichern, besteht ca. 14 Tage nach der Infektion, da dann die ersten Antikörper gegen das Hepatitisvirus A vom Körper gebildet werden. Es handelt sich um die Antikörper der Immunglobuline M (IgM). IgM ist ein Immunglobulin, das als frühester Antikörper im Verlauf einer Immunantwort (körpereigene Abwehrreaktion) produziert wird. Ein erhöhter IgM-Antikörperwert deutet auf eine akute Infektion durch HAV hin. Einige Tage später wird von den B-Lymphozyten bzw. Plasmazellen das dauerhafte Immunglobulin G (IgG) gebildet. Dies sind die wichtigsten Antikörper mit der stärksten Abwehrwirkung, die als zweites nach dem IgM zahlreich im Blut ansteigen und die Infektion bekämpfen. Nach einer überstandenen Infektion sind sie dauerhaft im Blut nachweißbar und im Falle von Hepatitis A gewährleisten sie eine lebenslange Immunität.
Ein Nachweis der Virus-DNA im Stuhl des infektiösen Patienten ist zur Diagnose ebenfalls möglich.
Sonographie:
Bei einer Ultraschall-Untersuchung wird der Bauchraum (Abdomen) und die Bauchorgane mit Hilfe von Ultraschallwellen bildlich dargestellt. Der Schallkopf sendet Ultraschallwellen, die von den verschiedenen Geweben, auf die er trifft, absorbiert oder reflektiert werden. Der Schallkopf empfängt die reflektierten Wellen, die in elektrische Impulse umgewandelt werden und auf einem Bildschirm in verschiedener Grauabstufung dargestellt werden.
Bei einer symptomatischen akuten Hepatitis A kann die Leber vergrößert sein und etwas echoärmer (das heißt dunkler) durch eine Flüssigkeitsansammlung in der Leber (Ödem) erscheinen. Die Sonographie dient nicht der Diagnosefindung sondern kann bei der Abschatzung des Erkrankungsausmaßes der HAV hilfreich sein.
Wird die Leber durch eine Hepatitis A Infektion angegriffen, kommt es im Blut zu einem Anstieg der sogenannten Transaminasen. Transaminasen sind Enzyme und beschleunigen wichtige Reaktionen bei der Umwandlung von Aminosäuren. Sie sind in großer Anzahl u.a. in den Zellen der Leber lokalisiert und entfalten hier ihre Wirkung. Werden Leberzellen, wie bei einer Leberentzündung zerstört, werden diese Enzyme ins Blut freigesetzt. Können zusätzlich neu gebildete Antikörper (Klasse IgM) gegen Hepatitis-A-Viren im Blut nachgewiesen werden, sind diese in Kombination mit den Laborwertveränderungen beweisend für eine Hepatitis A Infektion.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Leberwerte
Bei akut auftretenden Infektionen, die ein Organismus das erste Mal durchlebt, entstehen bestimmte, spezifische Antikörper gegen das eingedrungene Virus. IgM bedeutet Immunglobulin vom Typ M, welches ein Antikörper repräsentiert, der nur bei Erstinfektion gebildet wird. Diese können den Virus bekämpfen, während der Körper gleichzeitig Antikörper vom Typ IgG bildet, die für eine gezielte und effektivere Abwehr sorgen werden, wenn das Virus den Körper erneut befällt. Treten bei einer Hepatitis A Infektion Antikörper des Typs IgM auf, weiß der Betroffene, dass sein Körper von einer akuten Infektion befallen ist. Ca. 4 Monaten nach Erstinfektion sind keine Immunglobuline M mehr nachweisbar.
Immunglobuline des Typs IgG sind die spezifischen Antikörper, welche dem Organismus lebenslangen immunologischen Schutz gegen ein bestimmtes Antigen gewähren. Sie werden während der Erstinfektion mit dem Virus gebildet und zirkulieren ab der 6. Woche nach Infektion dauerhaft im Blut.
Eine Therapie einer harmlosen Hepatitis A ist in den meisten Fällen nicht nötig. Eine leichte Diät, Bettruhe und allgemeine Hygienemaßnahmen, um die Umgebung vor der Infektion zu schützen, sind die allgemeinen Maßnahmen. Patienten mit Stuhlinkontinenz sollten über die infektiöse Zeit isoliert werden.
Das wichtigste bei der Therapie ist die Ausschaltung von zusätzlich leberschädigenden Substanzen. Das bedeutet eine absolute Alkoholkarenz, da Alkohol das Krankheitsbild wesentlich verschlimmern kann. Dies gilt auch für Medikamente, die eine mögliche leberschädigende Wirkung haben. Bei dem sehr seltenen Fall eines fulminanten Leberversagen kann als letzte Therapieoption die Lebertransplantation notwendig werden.
Ursache für eine Hepatitis A (HA) Erkrankung ist die Infektion mit dem Hepatitis A Virus. Durch den Verzehr kontaminierter Nahrungsmittel, durch Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser oder Gegenstände wird das Virus auf den Menschen übertragen. Der Infektionszyklus schließt sich durch Ausscheidung mit den Viren über Galle und Stuhl und dem fäkal-oralen Übertragungsweg.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Ursachen einer Hepatitis A
In industrialisierten Ländern, die einen hohen hygienischen Standard aufweisen, wie bspw. Deutschland sind Ansteckungen mit dem Hepatitis A Virus eher selten. Pro Jahr treten in der Bundesrepublik Deutschland ca. 30-40 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner auf. Ab dem 50. Lebensjahr sind 50-60% der deutschen Bevölkerung vom Hepatitis A Virus durchseucht. Durch die geringe Infektionsquote in den industriellen Staaten, sind einige Kinder und Jugendliche ohne natürlichen immunologischen Schutz, da ohne Ansteckung oder Impfung keine Antikörper gebildet werden. 50% aller Hepatitis A Infektionen in Deutschland werden durch Urlaubsaufenthalte im Süden oder Osteuropas erworben.
Die Hepatitis A Infektion zählt zu den sogenannten Tourismuserkrankungen, da sie aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen (vor allem in Entwicklungsländern) übertragen wird (vornämlich in Osteuropa, tropischen Ländern und im Mittelmeerraum). Eine Ansteckung besteht vor allem dann, wenn die hygienischen Bedingungen nicht dem nötigen Standard entsprechen. Besondere Vorsicht ist an öffentlichen Toiletten und Campingplätzen geboten. Problematisch ist, dass sich das Hepatitis A Virus sehr widerstandfähig gegenüber Säuren und Laugen verhält, hohe Temperaturen gut vertragen kann. Besonders gefährdet sind aber nicht nur Reisende sondern auch medizinisches Personal, Arbeiter/innen in Gastronomie und der Lebensmittelindustrie, Arbeiter/innen in Flüchtlingslagern und Bewohner/innen von psychiatrischen Einrichtungen.
Kinder im ersten Lebensjahr können den Virus über einige Wochen ausscheiden und somit andere (vor allem Geschwister und Eltern) infizieren. Ansonsten gilt Ansteckungsgefahr zwischen ein bis zwei Wochen vor Auftreten und bis eine Woche nach Ende des ikterischen Stadiums.
Der Hepatitis-A-Erreger gehört zur Gattung der Picornaviridae, Genus Hepatovirus. Diese Viren sind in Ländern mit sorgfältigen Hygienemaßnahmen und guter Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene selten anzutreffen. In Südostasien, dem südeuropäischen Raum (Mittelmeerraum), Russland, dem Orient, Afrika, Mittel- und Südamerika tritt die Erkrankung häufiger auf und wird nicht selten aus dem Urlaub nach Deutschland mitgebracht.
Die Hepatitis A ist eine so genannte Schmierinfektion, dessen Infektionsquelle der Kot von Infizierten darstellt (fäkal-oraler Übertragungsweg). Insbesondere durch infiziertes (kontagiöses) Wasser und ungekochte Meeresfrüchte wird das Hepatitis-A-Virus übertragen.
Das Hepatitis A Virus (HAV) ist das Virus welches zur Erkrankung der Hepatitis A (HA) führt und als Verursacher für 30% aller Hepatitiden (Leberentzündungen) gilt. Als einzelsträngiges RNA-Virus gehört es zur Virusfamilie der Picornaviridae (Gattung der Hepatoviren). Das Virus misst im Durchmesser 27nm und verhält sich gegenüber Temperaturerhöhungen und Desinfektionsmittel sowie anderen Umwelteinflüssen sehr stabil. Das Virus wird über die Galle mit dem Stuhl ausgeschieden.
Hepatitis A Viren werden meist fäkal-oral übertragen und nur sehr selten über das Blut (z.B. durch eine Transfusion). Meist sind es Schmierinfektionen, die das Virus weitertragen. Häufig durch den Kontakt mit virushaltigem Stuhl, durch verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel und kontaminierte Gegenstände. Genauer betrachtet, bedeutet dies für den Menschen, dass vor allem unzureichende Händehygiene, z.B. nach dem Toilettengang zur unmittelbaren Übertragung des Virus auf die Mundschleimhaut führt. Daraufhin kann das Virus ungehindert in den Verdauungstrakt eindringen. Die Übertragung findet enteral statt, übersetzt heißt das über die Darmschleimhaut. Der Verdauungstrakt beginnt in der Mundhöhle und endet am After.
Bei der Passage durch den Dünndarm wird das Virus in die Blutbahn aufgenommen. Von hier gelangt es zur Leber, welche primär vom Hepatitis A Virus befallen und geschädigt wird. In seltenen Fällen ist eine Übertragung auch über den Blutweg möglich, wenn sich die Infektion in der sogenannten Virämiephase befindet. Virämiephase bedeutet das Vorhandensein des Virus im Blut während der Infektion, meist für einen bestimmten Zeitraum.
Da ein mit Hepatitis A Virus infizierter Mensch den Virus über den Stuhl ausscheidet, wird das Virus über das „klassische“ Küssen nicht übertragen. Bei ausreichender Handhygiene ist eine Übertragung des Virus durch Küssen sehr unwahrscheinlich.
Aber auch durch engen Kontakt zu infizierten Personen (auch sexueller, dabei insbesondere homosexueller Kontakt) und in seltenen Fällen durch eine Transfusion von Blut und Blutprodukten kann das Virus übertragen werden. Die Erkrankung tritt gehäuft im Herbst und Winter auf. Die Inkubation, d.h. der Zeitraum zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch beträgt zwischen 14 und 45 Tagen.
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Die Inkubationszeit ist die Zeit zwischen der Infektion mit dem Erreger und dem Auftreten erster Symptome. Diese beträgt beim Hepatitis-A-Virus ca. 2-6 Wochen. An die Inkubationszeit folgt das Prodromalstadium. Als Prodromalstadium bezeichnet man die Zeitspanne, in welcher Vorzeichen oder auch Frühzeichen von Symptomen auftreten, die zwar typisch aber eher unspezifisch für die Erkrankung sind und ebenfalls Hinweis auf andere Erkrankungen sein können. Daran kann sich das ikterische Stadium anschließen, welches sich durch die Gelbeinfärbung von Lederhaut der Augen und Haut auszeichnet.
Für die Prophylaxe einer Hepatitis A Infektion im Ausland gilt der auf die Nahrungsaufnahme bezogene Leitsatz:
Cook it, boil it, peel it, or forget it!
Damit eine Virusinfektion der Leber vermeiden werden kann, sollte vorsorglich eine Impfung gegen Hepatitis A vorgenommen werden. Diese aktive Impfung wird meistens als eine Kombinationsimpfung zusammen mit dem Hepatitis B-Impfstoff verabreicht. Der Körper bildet gegenüber dem Totimpfstoff (abgetötete Viren im Impfstoff) spezifische Antikörper und garantiert ein Impfschutz von 90-95% in den ersten 5 Jahren. Nach ca. 10 Jahren muss die Immunisierung aufgefrischt werden. Die Impfung ist bei geplanten Reisen in Länder mit hoher Hepatitis A Erkrankungshäufigkeit indiziert. Außerdem ist bei medizinischem Personal und bei Kanalarbeitern die Impfung obligat.
Für die Grundimmunisierung sind zwei Injektionen innerhalb von ca. 12 Monaten notwendig. Zwei bis vier Wochen nach der ersten Impfung ist der Schutz zwar schon sehr zuverlässig, jedoch erst die Auffrischung nach sechs bis zwölf Monaten sorgt für einen sicheren Langzeitschutz.
Außerdem ist eine passive Impfung möglich, bei welcher Immunglobuline intramuskulär (i.m.) injiziert werden. Sie werden aus dem Blut infizierter Patienten gewonnen und hochgereinigt zu einem Impfstoff verarbeitet. Diese Impfung wird seltener durchgeführt, ist aber indiziert wenn ein schneller Schutz (zum Beispiel bei einer ungeplanten Reise in ein Land mit einem geringen Hygienestatus) nötig ist. Wenn bereits Kontakt mit einer infizierten Person bestand, kann ebenfalls eine passive Impfung vorgenommen werden. Diese ist aber meistens nicht voll wirksam, da die Ansteckung bereits stattgefunden hat. Die Wirkung der passiven Immunisierung hält nur einige Wochen vor.
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Nebenwirkungen einer Hepatitis A Impfung treten bei etwa 4% der geimpften Patienten auf, welche meist innerhalb der ersten drei Tage auftreten. Hierbei können Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Bei ca. 10% der Geimpften treten Störungen des Magen-Darm-Trakts, leichtes Fieber, erhöhte Kälteempfindlichkeit, Kopf- und Gliederschmerzen auf. In seltenen Fällen können die Leberenzymwerte im Blut ansteigen. Neurologische Auffälligkeiten oder Blutgerinnungsstörungen treten nur in äußerst seltenen Fällen auf. Manchmal kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen, die sich als Hautausschlag zeigen.
In seltenen Fällen kann sich eine Hepatitis A Infektion schneller und schwerwiegender als im Regelfall entwickeln. Bei Alkohol- und/oder Medikamentenmissbrauch, bzw. bei vorgeschädigten Leberzellen kann sich die Ausheilungsphase verlängern. Ausgelöst durch den Untergang von Leberzellen bei einer Hepatitis kann in schwerwiegenden Fällen ein Leberzerfallskoma folgen. Woraufhin ein Leberversagen entstehen kann. Dies ist allerdings sehr selten der Fall.
Bei einer Zirrhose kommt es zu einer Vermehrung von Bindegewebe und zur Zerstörung der physiologischen Organstruktur. Dies führt zu einer verminderten Leistungsfähigkeit der Leber. Diese kann ihre Aufgaben nicht mehr vollständig erfüllen, wodurch ihre wichtigste Aufgabe, den Körper von fremden und gefährlichen Stoffen zu befreien, verloren geht. Häufigste Ursache einer Leberzirrhose ist der Alkoholabusus, gefolgt von Infizierungen mit Virushepatitiden, meist durch chronisch verlaufende Infektionen. Bei der Hepatits A kommt die Leberzirrhose nur in einzelnen Ausnahmefällen vor.
Ca. 20% aller Virushepatitiden sind auf Hepatitis-A-Virus (HAV) zurückzuführen.
Pro Jahr werden etwa 2000 Erkrankungen gemeldet; da jedoch so viele Hepatitis-A Erkrankte keine oder nur unspezifische Beschwerden haben gehen Experten von einer Dunkelziffer von etwa 10.000 und mehr Erkrankungsfällen aus.
Der klassische Krankheitsverlauf (nach Inkubationszeit) dauert 2-4 Wochen, in seltenen Fällen dauert es bis zur vollständigen Ausheilung 3-4 Monate. Nach Infektion vermehrt sich das Hepatitis A Virus im Körper des Menschen für etwa ein bis zwei Wochen. Während dieser noch asymptomatischen Phase kann das Virus schon über den Stuhl ausgeschieden und auf andere Menschen übertragen werden. Die Immunabwehr wird aktiv. Hierbei kann Leberzellgewebe zugrunde gehen und das klassische Bild der Leberentzündung (Hepatitis) entstehen. Begleitet von einem Ikterus (Gelbfärben der Haut). Währenddessen werden vom Immunsystem Antikörper produziert, welche für einen lebenslangen immunologischen Schutz sorgen werden. In 25% der Fälle kann die Ansteckung völlig symptomfrei verlaufen. Bei Kindern verläuft die Erkrankung in aller Regel klinisch stumm.
Die Durchseuchung in Deutschland der unter 50-jährigen liegt bei nur 5%, während die Bevölkerung über 50 Jahre in bis zu 90% der Fälle immunisiert ist. Die Ursache liegt in den niedrigeren Hygienestandards früherer Zeiten, sodass viele Ältere sich im Kindesalter mit dem Hepatitis A Virus infizierten.
In Deutschland sind etwa 50 Prozent der Hepatitis-A-Infizierten Touristen aus südlichen Reiseländern. Der Rest sind Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen, wie Kindergärten.
Aber auch in Deutschland kommt es immer wieder durch importierte Hepatitis-A-Infektionen zu kleineren lokalen Ausbrüchen (Epidemien). Dabei werden die Viren entweder mit in den Kindergarten gebracht, oder in Betrieben wie Metzgereien und Bäckereien von infizierten Mitarbeitern an die Lebensmittel weitergegeben.
Chronische Verläufe der Hepatitis A sind nicht bekannt!
Eine sehr einfache, aber wichtige Hygienemaßname ist das gründliche Händewaschen der Betroffenen und deren Pfleger!
Bei einer Zirrhose kommt es zu einer Vermehrung von Bindegewebe und zur Zerstörung der physiologischen Organstruktur. Dies führt zu einer verminderten Leistungsfähigkeit der Leber. Diese kann ihre Aufgaben nicht mehr vollständig erfüllen, wodurch ihre wichtigste Aufgabe, den Körper von fremden und gefährlichen Stoffen zu befreien, verloren geht. Häufigste Ursache einer Leberzirrhose ist der Alkoholabusus, gefolgt von Infizierungen mit Virushepatitiden, meist durch chronisch verlaufende Infektionen. Bei der Hepatits A kommt die Leberzirrhose nur in einzelnen Ausnahmefällen vor.
Eine chronische Hepatitis A gibt es nicht. Auch kann sie völlig symptomlos verlaufen und erst bei Bestimmung eines Antikörpertiters nachgewiesen werden. Welcher dann beweist, dass eine abgelaufene Infektion mit anschließender Immunisierung stattgefunden haben muss. Allerdings kann eine Hepatitis A Infektion zweiphasig ablaufen oder über einen längeren Zeitraum bestehen. Manchmal tritt eine Infektion auch extrem schnell und dann sehr heftig auf.
Bei einem gesunden Menschen, der unter keinem besonderen Risiko steht, heilt eine Hepatitis A Infektion vollständig aus und erhält anschließend einen lebenslangen immunologsichen Schutz. In ca. 0,5-2% der Fälle wird ein tödlicher Ausgang durch eine Hepatitis A Infektion gesehen. Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, wie einer chronischen Hepatitis B oder C sind besonders gefährdet, da eine zusätzliche HAV-Infektion eine große Mehrbelastung für die Leber darstellt. Grundsätzlich sollten alle Patienten, die unter einem gesundheitlichen Risiko stehen, bei Aussetzung mit dem Hepatitis A Virus geimpft und zusätzlich mit einem Immunglobulinpräparat versorgt werden, um größere Komplikationen zu vermeiden.
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) der Bundesrepublik Deutschland legt (mit Hintergrund der epidemischen Lage) fest, welche Krankheiten und Krankheitserreger gemeldet werden müssen. Der §7 des IfsG besagt, dass die Infektion mit dem Krankheitserreger Hepatitis A Virus meldepflichtig ist. Der §6 des IfsG, welcher die Meldepflicht für Krankheiten festlegt, besagt, dass akute Virushepatitiden jeglicher Art meldepflichtig sind. Angezeigt muss dies über den behandelten Arzt oder das Labor, welches den Nachweis erbringt.
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