Unter den Nierenschmerzen versteht man im allgemeinen Schmerzempfindungen, die auf die Nieren und Nierengegend projiziert werden. Lokalisiert sind diese Nierenschmerzen in der Flankenregion, welche sich seitlich der Bauchwand vom Rippenbogen bis zur Leiste erstreckt.
Unter Nierenschmerzen versteht man Schmerzempfindungen, die auf die Nierengegend projiziert werden. Lokalisiert sind diese in der Flankenregion, welche sich seitlich der Bauchwand vom Rippenbogen bis zur Leiste erstreckt. Aus diesem Grund bezeichnet man Nierenschmerzen auch als Flankenschmerz.
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Nierenschmerzen können entweder links, rechts, oder auch beidseitig auftreten, je nachdem welche Niere betroffen ist.
Da beide Nieren jedoch, als paarig angelegtes Organ, die gleichen Aufgaben erfüllen, unterscheiden sich Ursachen und Beschaffenheit von links- und rechtsseitigen Nierenschmerzen kaum bis gar nicht.
Entscheidender sind weitere Informationen, besonders zu begleitenden Symptomen und dem Schmerzcharakter. Hierauf wird in den folgenden Abschnitten näher eingegangen.
Lesen Sie hierzu auch: Nierenschmerzen auf der linken Seite und Nierenschmerzen auf der rechten Seite
Einseitige Schmerzen der Niere, egal ob rechts- oder linksseitig, können bei einer Nierenbeckenentzündung, der Pyelonephritis, auftreten.
Sie entsteht meist durch eine Besiedelung mit Bakterien, oftmals entwickelt sie sich aus einem komplizierten Harnwegsinfekt. Begleitsymptome bei einer Nierenbeckenentzündung sind neben den Schmerzen häufig Fieber und Schüttelfrost. Auch im Rahmen einer Blasenentzündung kann es gelegentlich zu Schmerzen im Bereich der Nieren kommen in diesem Fall sind jedoch meist beide Nieren betroffen.
Eine weitere Ursache für einseitigen, zum Beispiel linksseitigen Nierenschmerz ist eine Nierenkolik. Diese entsteht durch Nierensteine. Die Steine können entweder im Bereich der Niere liegen oder schon in die ableitenden Harnwege gelangt sein. Das bedeutet, dass der Schmerz wandern kann.
So kann er erst im Bereich der Niere liegen, später kann es aber zu einer Ausstrahlung in Leiste und Flanken kommen. Schmerzen im Bereich der Niere sind jedoch nicht immer auf eine Erkrankung der Niere zurückzuführen, sie können auch andere Ursachen haben.
Linksseitiger Nierenschmerz der vor allem bei Bewegung auftritt, hat zum Beispiel selten eine tatsächliche Nierenerkrankung als Ursache. Hier kommen eher Muskelzerrungen oder Erkrankungen der Wirbelsäule als Ursachen in Frage. Auch wenn Nierenschmerzen beim Husten auftreten, zum Beispiel im Rahmen einer Erkältung, lässt dies eher auf eine Verspannung der Muskulatur schließen.
Treten einseitige Nierenschmerzen in der Schwangerschaft auf, so kann dies Hinweis auf einen Harnstau sein. Das bedeutet, dass der Urin auf der einen Seite nicht mehr ausreichend aus der Niere über die Harnleiter abfließen kann. Dies kann beispielsweise dadurch zustande kommen, dass die deutlich vergrößerte Gebärmutter auf die Harnleiter drückt. Oftmals sind Nierenschmerzen in der Schwangerschaft jedoch ein Symptom, das nur für kurze Zeit anhält und keine Gefahr darstellt.
Bei länger anhaltenden Nierenschmerzen während der Schwangerschaft sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Nicht-Schwangeren mit Nierenschmerzen kann als Faustregel gelten: Wenn ein Nierenklopfschmerz besteht, so ist es wahrscheinlich, dass die Erkrankung von der Niere ausgeht. Um den Nierenklopfschmerz zu prüfen, schlägt man mit der Handkante leicht auf den Bereich wo die linke / rechte Niere liegt. Ist die Ursache für den Nierenschmerz eine Verspannung oder ein Problem mit der Wirbelsäule, so ist die Niere in der Regel nicht klopfschmerzhaft.
Lesen Sie mehr zum Thema: Nierenschmerzen in der linken Seite
Vor allem bei Frauen in fortgeschrittener Schwangerschaft kommt es durch die Größe des heranwachsenden Kindes zu ganz anderen Platzverhältnissen im Bauch.
So verdrängt die Gebärmutter mit dem darin eingebetteten Kind die umliegenden Organe in nicht unerheblichem Maße. Oftmals werden hierbei auch die Harnleiter durch das Kind eingeengt. Beide Nieren können den von der Mutter gebildeten Urin nicht mehr ungehindert in die Harnblase leiten, was zur Folge haben kann, dass es zu einem Rückstau des Urins in die Nieren kommt.
Daraus resultieren im Ultraschall tief schwarz erscheinende Nierenbecken und Nieren.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: nächtliche Nierenschmerzen
Durch den Rückstau kommt es oftmals zu starken Schmerzen in den Nieren (hierbei oftmals beidseits). Beim nächtlichen Schlafen kann es vorkommen, dass, wenn die Frau auf dem Rücken liegt, der Druck des Kindes so groß wird, dass die Harnleiter stark eingeengt werden und es zum plötzlichen Nierenstau kommt. Eine seitliche Lagerung führt zur baldigen Besserung.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Nierenschmerzen in der Schwangerschaft
Gelegentlich wird von Betroffenen berichtet, dass sie nach dem Konsum von Alkohol oder bereits währenddessen Nierenschmerzen verspüren. Dies ist wissenschaftlich bisher nicht zu erklären. Es gilt auch, dass Schmerzen, die gleichzeitig im Bereich beider Nieren auftreten, meist keine Nierenerkrankung als Ursache haben.
Ausnahme hiervon ist die Blasenentzündung. Nierensteine oder eine Entzündung des Nierenbeckens gehen jedoch in den meisten Fällen mit einseitigen Schmerzen einher. Treten bei Alkoholkonsum wiederholt Nierenschmerzen auf, welche sich sonst nicht zeigen, so wäre der Versuch der Alkoholkarenz eine Möglichkeit, um die Beschwerden zu lindern.
Treten die Schmerzen auch unabhängig vom Alkoholkonsum immer mal wieder auf so können beispielsweise Nierensteine hierfür verantwortlich sein. Die Schmerzen treten hierbei meist in Wellen auf und sind sehr stark, man spricht dann von einer Nierenkolik.
Nach stattgehabter Nierenkolik sollte ein Arzt aufgesucht werden, da die Nierensteine eventuell behandelt werden müssen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Nierenschmerzen nach Alkohol
Alkoholentzug ist nicht dafür bekannt, Nierenschmerzen zu verursachen.
Die Kombination aus Nierenschmerzen und Übelkeit tritt insbesondere beim Vorliegen von Nierensteinen auf. Verlegt ein Nierenstein das Nierenbecken oder den Harnleiter und kommt hier nur langsam voran, so kommt es zu wiederkehrenden kolikartigen Schmerzen. Diese sind sehr stark und gehen deshalb nicht selten mit Übelkeit und Erbrechen einher. #
Bei einer Nierenkolik helfen vor allem Schmerzmittel und krampflösende Mittel. Tritt die Übelkeit im Rahmen der Nierenkolik auf so ist sie in der Regel nach Beendigung der Kolik vorüber. Natürlich können Nierenschmerzen und Übelkeit auch unabhängig voneinander auftreten.
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Nierenschmerzen in der Schwangerschaft können ein harmloses Symptom sein, das nur für kurze Zeit anhält. Sie können jedoch auch wiederkehren. Mögliches Symptom für Nierenschmerzen in der Schwangerschaft kann beispielsweise eine Störung des Urinabflusses sein. Diese kann dadurch zustande kommen, dass die durch die Schwangerschaft deutlich vergrößerte Gebärmutter auf einen oder beide Harnleiter drückt.
Dadurch kann es zu einem mehr oder weniger ausgeprägten Harnstau kommen. Handelt es sich nur um eine leichte Variante, kann die werdende Mutter beschwerdefrei sein. Aufgrund des Urinstaus ist jedoch das Risiko für die Entwicklung eines Harnwegsinfekts erhöht. Bei stärkerer Stauung kann es zu Schmerzen im Bereich der Flanke kommen, meist einseitig, manchmal jedoch auch beidseitig.
Bei wiederkehrenden Nierenschmerzen in der Schwangerschaft sollte also ein Arzt aufgesucht werden, dieser kann mittels einer Ultraschalluntersuchung feststellen, ob ein Harnstau vorliegt und ob eine Behandlung notwendig ist. Generell gilt auf für werdende Mütter mit Nierenschmerzen: Viel trinken und Wärmeanwendungen helfen.
Eine Blasenentzündung macht sich oftmals durch einen häufigen Harndrang sowie Brennen beim Wasserlassen bemerkbar. Gelegentlich kann es im Rahmen eines solchen Harnwegsinfekts auch zu Nierenschmerzen kommen. Das kann harmlos sein, sollte jedoch auch als Warnsignal gesehen werden. Denn eine unbehandelte Blasenentzündung kann sich zu einer Nierenbeckenentzündung ausweiten.
Dies geschieht dadurch, dass die Bakterien aus den ableitenden Harnwegen bis zur Niere „aufsteigen“ und dort eine Entzündung verursachen. Diese so genannte Pyelonephritis geht dann mit Nierenschmerzen sowie oftmals Fieber und Schüttelfrost einher und muss mit Antibiotika behandelt werden.
Aufgrund dieser Gefahr sollten Nierenschmerzen, die nach einer durchgemachten Blasenentzündung oder bereits währenddessen auftreten, durchaus ernst genommen werde. Eine Nierenbeckenentzündung ist meist eine Erkrankung nur einer der beiden Nieren, die Schmerzen sind also meist einseitig lokalisiert.
Lesen Sie mehr zum Thema: Nierenbeckenentzündung
Nierenschmerzen, die im Rahmen einer Erkältung auftreten, sind oftmals keine wirklichen Nierenschmerzen. Eher handelt es sich um Rückenschmerzen oder muskuläre Schmerzen im Sinne eines leichten Muskelkaters beispielsweise nach langem Husten.
Handelt es sich tatsächlich um Nierenschmerzen so haben sie vermutlich eine andere Ursache als die Erkältung, zum Beispiel eine Blasenentzündung.
Lesen Sie mehr zum Thema: Nierenschmerzen bei einer Erkältung
Nächtliche Nierenschmerzen sind kein spezifisches Symptom. Oftmals können Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule als Nierenschmerzen verkannt werden. Treten wiederholt starke nächtliche Schmerzen im Bereich der Niere auf, so sollte ein Arzt zur weiteren Diagnostik aufgesucht werden.
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Nierenschmerzen am Morgen sind ebenso wenig wie nächtliche Nierenschmerzen, ein Symptom das hinweisend auf eine bestimmte Erkrankung ist. Häufig handelt es sich eigentlich nicht um Nieren- sondern um Rückenschmerzen die durch falsches nächtliches Liegen entstanden sind.
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Es gibt Schmerzmittel, die für die Niere schädlich sind. Hierzu zählen Medikamente aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika. Vertreter dieser Gruppe sind zum Beispiel Ibuprofen und Diclofenac. Gelegentlich eingenommen schaden diese Medikamente beim Nierengesunden sind.
Werden sie jedoch dauerhaft in hoher Dosis eingenommen oder kommen sie regelmäßig bei jemandem zum Einsatz dessen Nieren bereits erkrankt sind, so kann dies zu einem Fortschreiten der Nierenschädigung führen. Schmerzen entstehen durch eine solche Nierenschädigung in der Regel jedoch nicht.
Manche Frauen beschreiben Nierenschmerzen, die sie in der frühen Schwangerschaft verspürt hätten. Weshalb dieses Symptom auftritt ist jedoch unklar.
Unabhängig davon, ob der Schmerz in der linken oder der rechten Niere besteht, kann er ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein.
Nierenschmerzen sind ein relativ spezifisches Symptom; das bedeutet, dass Schmerzen im Bereich der Niere oftmals auch auf einen Prozess in der Niere oder in den ableitenden Harnwegen hinweisen können.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursache von Nierenschmerzen
Nierenschmerzen
(Flankenschmerzen in der
seitlichen Bauchregion)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Auch Rückenschmerzen können Schmerzen im Bereich der Niere hervorrufen, die dann als "echte" Nierenschmerzen fehlinterpretiert werden könnten.
Die Ursache hierin könnte beispielsweise in leichten knöchernern Fehlstellungen der Wirbelsäule, degenerativen Veränderungen oder Muskelverspannungen liegen.
Daher ist es wichtig, bei der Suche nach einer Ursache für bestehende Nierenschmerzen auch an Rückenschmerzen zu denken.
Es gibt einige Anhaltspunkte, die bei dieser Fragestellung helfen können:
Lesen Sie hierzu mehr unter: Unterscheidung von Nierenschmerzen und Rückenschmerzen
Lässt sich so der Verdacht auf eine Nierenerkrankung nicht ausräumen, so muss an nierenbezogene Ursachen gedacht werden.
Der häufigste Grund für Schmerzen im Bereich einer Niere sind Nierensteine.
Diese treten bei etwa 4% der Bevölkerung in Deutschland auf, vor allem zwischen dem 35. und 65. Lebensjahr. Bei Männern sind sie häufiger als bei Frauen.
Nierensteine sind kleine Zusammenlagerungen von Stoffen aus dem Urin, die sich entweder im Bereich der Niere oder erst im Bereich der Harnleiter bemerkbar machen, weil sie zu groß sind, um ungehindert mit dem Urin ausgeschieden werden zu können. Die häufigste Art von Nierensteinen sind die Calciumoxalat-Steine.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Ursache von Nierensteinen
Nieren- oder Harnleitersteine machen typischerweise sogenannte kolikartige Schmerzen. Die Schmerzen fluten in Wellen an, werden immer stärker und fluten dann wieder ab, sie werden dann meist von einer Schmerzpause gefolgt.
Je nach Lage des Steins strahlen die Schmerzen eher in den Bereich der Niere oder in die Flanken, in die Leisten oder auch, bei sehr tiefsitzenden Steinen, in die Genitalregion aus. Schmerzen im Schritt können außerdem von Schmerzen beim Wasserlassen begleitet.
Auch Übelkeit und Erbrechen sind häufige Begleitsymptome von Harnleitersteinen.
Während der Kolik werden schmerzhemmende Mittel verabreicht, die möglichst zusätzlich auch noch die Wandspannung des Harnleiters herabsetzen und somit ebenfalls für eine Schmerzreduktion sorgen. Hier eignet sich Novalgin® bestens.
Je nach Größe und Lage können Nierensteine konservativ behandelt werden, hier wird also abgewartet bis der Stein von selbst abgeht, das heißt ausgeschieden wird. Dies ist bei Steinen von einer Größe bis zu etwa 5 mm möglich. Der Patient sollte sich viel bewegen und trinken um den Abgang anzuregen.
Gelingt dies nicht oder ist der Stein größer, können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen, die eine Zerkleinerung des Steines und die nachfolgende Entfernung zum Ziel haben.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Therapie von Nierensteinen
Eine weitere wichtige Ursache für (ein- oder beidseitige) Nierenschmerzen ist die Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) die meist aus einer Blasenentzündung (Zystitis) entsteht.
Blasen- und Nierenbeckenentzündungen treten besonders häufig bei Frauen auf, da die weibliche Harnröhre im Vergleich zur männlichen sehr viel kürzer ist.
Ursache für die Entzündung ist zumeist eine Besiedelung der Harnwege mit Bakterien. Der Schmerz ist hier nicht wie bei den Nierensteinen kolikartig sondern eher permanent und zunehmend.
Häufige Begleitsymptome sind:
Wenn in jüngster Vergangenheit außerdem eine Blasenentzündung mit typischen Symptomen wie:
ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Nierenbeckenentzündung Ursache für die Nierenschmerzen ist.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Nierenschmerzen nach einer Blasenentzündung
Nierenkrebs kann ebenfalls Schmerzen bereiten, jedoch eher in fortgeschrittenem Stadium. Im Frühstadium kommt es häufiger zu Blut im Urin und körperliche Abgeschlagenheit als Hinweiszeichen. Außerdem kommt es häufig zu einer Gewichtsabnahme.
Liegen also nur Nierenschmerzen ohne die beschriebenen anderen Symptome vor, ist eine Nierenkrebserkrankung eher unwahrscheinlich.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Nierenkrebs
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schmerzen im Bereich der Nieren ein Hinweis auf verschiedene Krankheitsbilder sein können. Wichtig ist daher die Zusammenschau mit anderen Symptomen wie Fieber oder Blut im Urin und die diagnostische Untersuchung.
Wenn die Nierenschmerzen zusammen mit anderen Symptomen auftreten oder über mehrere Tage lang andauern ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
Der Hausarzt kann hierbei das Krankheitsbild einschätzen und eine Therapie einleiten, oder, falls nötig, auch direkt an einen Urologen verweisen.
Wie bei allen Diagnosefindungen steht auch bei Nierenschmerzen am Anfang die Anamnese:
Es gilt vor allem herauszufinden
Anschließend kann in der körperlichen Untersuchung eine Schmerzhaftigkeit des Nierenlagers getestet werden.
Ergänzt wird dies durch eine Blut- und Urinuntersuchung sowie bildgebende Verfahren.
Im Blut bestimmt man bei Nierenschmerzen die Entzündungsparameter (weiße Blutkörperchen, CRP), um zu sehen ob eine Entzündung im Körper vorliegt.
Außerdem sind die nierenspezifischen Werte (Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin) von Belang, da der Arzt so sehen kann, ob es zu einer Beeinträchtigung der Nierenleistung kam.
Den Urin untersucht man auf Blut, Bakterien, weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und den pH-Wert (Säuregehalt des Urins). Außerdem kann (bei Verdacht auf einen Harnwegsinfekt) eine Urinkultur angelegt werden. Sollten Bakterien die Verursacher der Beschwerden sein, so würden diese hierdurch bestimmbar sein.
Das wichtigste Bildgebungs-Verfahren, das bei Nierenschmerzen durchgeführt wird, ist der Ultraschall der Nieren inklusive ableitender Harnwege. Ein erfahrener Untersucher kann so schon vollkommen strahlungsfrei die wichtigsten Krankheitsbilder erkennen.
Im Fall das durch die Ultraschall-Untersuchung keine genaue Aussage getroffen werden kann, werden wahlweise noch Röntgen-Aufnahmen des Bauches, eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanz-Tomographie (MRT) angefertigt.
Bei speziellen Fragestellungen können noch eine Ausscheidungsurographie (zur Bestimmung des Restharnvolumens und Darstellung der ableitenden Harnwege) oder auch eine Spiegelung des Harnleiters (Ureterorenoskopie) und der Blase (Zystoskopie) durchgeführt werden.
Folgend einige Beispiele zu den häufigsten Erkrankungen, die Nierenschmerzen verursachen können und dem jeweiligen Diagnose-Weg:
Die Lage der Nieren wird von den Betroffenen oftmals nicht richtig gedeutet, so kommt es vor, dass Nierenschmerzen geschildert werden, die Schmerzen aber weiter tiefer, nämlich im Bereich der Wirbelsäule entstehen.
Die Nieren breiten sich etwa seitengleich beim Erwachsenen 25-30 cm oberhalb des Beckens aus.
Wenn es sich um eine Nierenerkrankung handelt, ist meistens zunächst nur eine Niere betroffen, sodass ein symmetrisch angegebener Schmerz ungewöhnlich, jedoch nicht unmöglich wäre.
Einseitig ziehende Schmerzen entlang der Wirbelsäule nach unten können hingegen sehr wohl für eine Erkrankung der Niere und des harnableitenden Systems sprechen.
Vor allem wenn die Schmerzen sich einseitig um die Flanke nach vorne ziehen und auf Höhe der Harnblase münden, sollte das harnableitende System als Ursache in die engere Auswahl kommen.
Sind die Nieren oder das harnableitende System betroffen, können die Schmerzen auch ausstrahlen und zunächst auf ein anderen Organ hindeuten, was erkrankt ist. Nierenprobleme können also mit Schmerzen anderer Lokalisation vergesellschaftet sein.
Die Nieren sind beidseitig mit der Harnblase über die Harnleiter (Ureter) verbunden.
So wird sichergestellt, dass der in der Niere filtrierte Urin sicher in das Aufbewahrungsreservoir - die Harnblase - gelangt. Die Harnleiter ziehen von den Nierenbecken der Niere beidseits am Rumpf sich schräg drehend nach vorne.
An der Rückwand der Blase treten die Harnleiter von links und rechts dann die in die Harnblase ein.
Auf ihrem Weg von den Nierenbecken beider Nieren durchqueren die Harnleiter den seitlichen Rand des Bauchraumes.
Häufige Erkrankungen, vor allem bei Frauen, sind Harnwegsinfektionen, die ihren Ursprung in der Harnröhre nehmen und dann aufsteigen können. Auf dem aufsteigenden Weg gelangt die Infektion in die Harnblase - es kommt zu einer Blasenentzündung.
Falls keine Behandlung erfolgt, werden in der Regel die Harnleiter einseitig oder beidseitig betroffen. Bei beginnender Harnwegsinfektion klagen die Patienten meistens nur über Brennen beim Wasserlassen sowie einer sogenannten Pollakisurie - ein häufiger Harndrang ohne ausreichende Harnmenge.
Erreicht die Infektion die Harnblase, kommen neben dem schmerzhaften Wasserlassen auch ein Druckschmerz auf Höhe der Harnblase vor. Diese Beschwerden können leicht als Bauchschmerz abgetan werden.
Bei der Untersuchung ist der Bauch kurz über der Blase auch oftmals druckschmerzhaft. Dies liegt an der Projektion der Schmerzen von der Blase nach oben. Steigt die Harnwegsinfektion weiter nach oben und erreicht sie die Harnleiter, legt sie einen nicht unbeträchtlichen Weg durch Teile des Bauches zurück. Auf allen Stationen im Verlauf der Harnleiter können bei einer aufsteigenden Harnwegsinfektion drückende oder ziehende Schmerzen entstehen, die als Bauchschmerzen beschrieben werden und durch die entsprechende Projektion der Nerven auch manchmal welche sind.
Ebenfalls relativ häufig kommt es auch zu Harnleitersteinen. Meistens nehmen sie ihren Ursprung in einer der Nieren. Hier kommt es zu klassischen, meistens einseitigen Schmerzen der Nieren.
Nierensteine können sich ablösen und gelangen dann über das Nierenbecken in den Harnleiter. Über den Harnleiter wandern sie nach unten Richtung Harnblase und können auf dem gesamten Weg nach unten zu Beschwerden in Form von Schmerzen führen. Diese Schmerzen resultieren aus einer Irritation der Harnleiter, wenn der Nierenstein an der Wand hängen bleibt.
Die Schmerzen werden somit oftmals als stechender Rücken- oder Flankenschmerz beschrieben.
Gelangt der Stein in die Harnblase, macht er in der Regel nicht mehr so große Beschwerden.
Allerdings wird oftmals ein Druckgefühl im Bauch beschrieben. Auf seinem Weg nach unten kann es auch immer zu starken Koliken im Bereich der Flanke und des Bauches kommen. Diese Kolik resultiert aus einem Hängenbleiben des Steins in den dünnen Harnleitern.
Vor allem bei kolikartigen Schmerzen, die im Bereich der Harnleiter entstehen und durch kleine Nierensteine verursacht werden, kann es vorkommen, dass neben den starken Bauchschmerzen auch begleitende Symptome von den Patienten angegeben werden.
Bei starken Koliken ist der Patient in der Regel in einer äußerst schlechten Verfassung. Aufgrund der starken Schmerzen, die wellenförmig auftreten, kommt es reflexartig meistens auch zu Übelkeit oder sogar zu Erbrechen. Bei Kolikschmerzen wird oftmals eine noch nie erlebte Schmerzstärke angegeben.
Fieber tritt meistens eher nicht bei einer Nierenkolik auf. Kommt es zu Nieren-, oder Bauchschmerzen in Verbindung mit Fieber sollte immer an eine infektiöse Ursache gedacht werden. In aller Regel kommt die Harnwegsinfektion in die engere Auswahl.
Bei Vorhandensein von Fieber handelt es sich aber dann entweder um eine starke Harnwegsinfektion, die längere Zeit nicht behandelt wurde oder aber um eine hoch aufgestiegene Harnwegsinfektion, die das Nierenbecken erreicht hat. Man spricht auch von einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis). Hierbei handelt es sich um eine ernste Komplikation der Harnwegsinfektion. Nicht selten haben die Patienten hohes Fieber, starke Übelkeit und Erbrechen. Der Allgemeinzustand ist meist äußerst schlecht, ein schnelles therapeutisches Vorgehen ist dringend notwendig.
Differentialdiagnostisch sollte bei Übelkeit und Fieber vergesellschaftet mit Bauchschmerzen auch immer an eine Ursache im Magen-Darm-Trakt gedacht werden. Hierbei käme vor allem die Gallenblasenentzündung, die Bauchspeicheldrüsenentzündung oder die Gallenkolik in Betracht.
Bei der Gallenkolik verhält es sich ähnlich wie bei der Nierenkolik. Ein Gallenstein ist in der Gallenblase herangewachsen und drängt sich nun durch das enge Gallengangssystem. Immer, wenn er an einer Wand des Gallengangs hängen bleibt, verursacht er äußerst starke Schmerzen im Bauchbereich. Diese Gallenkoliken können ebenfalls mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen.
Hohes Fieber tritt hingegen oftmals nur bei einer Gallenblasenentzündung oder Gallengangsentzündung auf. Die endgültige Diagnose und die Unterscheidung sollte mittels Ultraschalluntersuchung der Nieren und des Magen-Darm-Systems geklärt werden. Auch Laboruntersuchungen des Bluts geben Hinweise auf die Ursache der Beschwerden.
Zwar wird vom Patienten auch bei urologischen Erkrankungen oder Erkrankungen der Nieren manchmal neben Übelkeit, Fieber und Erbrechen auch Durchfall angegeben.
Häufiger kommt dies aber bei Infektionen des Magen-Darm-Traktes vor. Bei Verlegungen der Gallengänge durch einen Stein oder eine starke Entzündung der Gallengänge oder Gallenblase, kann es vorkommen, dass die für die Verdauung notwendigen Gallensäuren nicht mehr in der Menge in den Darm gelangen wie gewohnt. Dies kann unter Umständen zu einer unvollständigen Verdauung führen, was der Patient durch breiige Stuhlgänge oder wässrige Durchfälle spürt
Treten alle Symptome (Nierenschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber) auf, sollte auch an einen generellen grippalen Infekt gedacht werden. Hierbei ist kein einzelnes Organ betroffen, sondern vielmehr die Schwächung des Organismus durch den Virus an den Symptomen schuld.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Begleitende Symptome von Nierenschmerzen
Die Therapie von Nierenschmerzen zielt zunächst darauf ab, die Schmerzen zu senken.
Daraufhin wird das jeweilige Grundleiden ursachenorientiert behandelt.
Zahlreiche homöopathische Mittel werden zur Behandlung von Nierenschmerzen angepriesen. Hierzu zählen Goldrute (Solidago), Sauerdorn (Berberis vulgaris), Stechwinde (Sarsaparilla), Siambenzoesäure (Acidum benzoicum) und Kaktus-Schildlaus (Coccus cacti).
Sie sollen Schmerzen lindern, entzündungshemmend wirken und gegen Nierensteine wirksam sein.
Nierenschmerzen im Allgemeinen kann man durch zahlreiche Schmerzmittel mindern oder ganz beheben. So kommen Präparate, wie Paracetamol oder Novalgin® zum Einsatz. So kann bei starken Schmerzen eine Dosierung von 500 mg Paracetamol 3x täglich oder Novalgin® 500 mg 3x täglich gewählt werden. Wichtig ist darauf zu achten, dass unbedingt auch nach der Ursache geforscht werden muss, falls die Schmerzen nach dem Absetzen des Schmerzmittels zurückkehren.
Um Nierenschmerzen zu lindern ist es wichtig, viel zu trinken. Hierdurch werden die Nieren ausreichend „gespült“. Auch Wärmeanwendungen sind bei Nierenschmerzen oftmals hilfreich. Hierzu ein nicht zu heißes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auf die schmerzende Stelle legen.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Wie kann ich Nierenschmerzen lindern?
Ist die Ursache ein Nierenstein, der in einem der Nieren herangewachsen ist, und dort Schmerzen verursacht, sollte auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet und ggfs. auf 2-3 Liter erhöht werden. Außerdem sollte auf eine regelmäßige Bewegung geachtet werden.
In der Regel ist es so, dass die Nierenschmerzen verschwinden, sobald sich der Nierenstein abgelöst hat und über den Urin ausgeschieden wird. Die Flüssigkeitsaufnahme und Bewegung stellen aus dem Grund eine der wichtigsten Behandlungsmaßnahmen gegen Nierenschmerzen bei Nierensteinen dar.
Sollte der Stein so nicht abgehen, kann über eine Steinzertrümmerung nachgedacht werden.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Therapie von Nierensteinen
Sollte die Ursache der Nierenschmerzen ein Harnwegsinfekt oder eine Nierenbeckenentzündung sein, muss auf eine zeitnahe antibiotische Behandlung geachtet werden, um Komplikationen im Bereich der Niere zu verhindern. Meistens kommen sogenannte Breitbandantibiotika zum Einsatz, die bis 10 Tage regelmäßig eingenommen werden sollten. Sobald die Wirkung eingesetzt hat, vergehen meistens auch die Beschwerden im Bereich der Nieren.
Ein Harnstau kann ebenfalls zu mäßigen bis ganz starken Beschwerden im Bereich der Nierengegend führen. Er kommt durch eine Abflusshinderung an einer oder mehreren Stellen des harnableitenden Systems zustande. Zu nennen wären hier Verlegungen durch einen Harnleiterstein oder durch einen Tumor. Auch in der Schwangerschaft kann es zu einem Nierenstau kommen, der dadurch begründet ist, dass das Kind in der Gebärmutter so groß geworden ist, dass es auf einen der Harnleiter der Mutter drückt und so der Urin nicht mehr von der Niere in die Harnblase gelangen kann. Die zeitnahe Abflussförderung ist unbedingt notwendig, damit die Nierenschmerzen bald nachlassen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Was tun bei Nierenschmerzen?
Neben den herkömmlichen nicht pflanzlichen Medikamenten, die bei Nierenschmerzen zum Einsatz kommen können, gibt es auch zahlreiche alternative Methoden, um Nierenschmerzen allgemein zu behandeln. Auch hier ist die Erkundung der Ursache wichtig.
Harnwegsinfektionen, die zu Nierenschmerzen führen, können sehr gut mit Brennessel und Cranberry-Präparaten behandelt werden. Auch Nieren- und Blasentee kann schnell zu einer Linderung der Beschwerden führen. Dem Wacholder wird auch eine nierenschützende und heilende Wirkung zugeschrieben. Auch wird immer wieder beschrieben, dass Löwenzahnblätter zu einer wohltuenden Wirkung bei Schmerzen im Nierenbereich führen. Wichtig ist auch hier die Trinkmenge entsprechend anzupassen. Es sollte zwischen 2 und 3 Liter bei einem akuten Harnwegsinfekt getrunken werden. Zur Vorbeugung eines weiteren Harnwegsinfekt sollte gleiche Trinkmenge angestrebt werden.
Schmerzen im Bereich der Nieren und des Rückens sind oftmals sehr gut mittels Wärmeanwendung zu behandeln. So kann entweder eine Wärmflasche, die mit einem Handtuch umwickelt wurde, auf die schmerzende Stelle gelegt werden oder aber ein zuvor im Backofen erwärmtes Handtuch kann diese Aufgabe übernehmen. Auch der Einsatz von Wärmelampen, wie sie etwa bei der Erkältung und bei der Nasennebenhöhlenentzündung zum Einsatz kommt, kann schnell zu einer Linderung führen, wenn man die Bestrahlung regelmäßig durchführt. Auch wärmende Bäder, die aber nicht zu heiß sein sollten, können zeitnah zu einer Schmerzlinderung im Bereich des Rückens führen.
Wichtig ist, dass der Rücken entlastet wird und nicht noch zusätzlich schwere Lasten getragen werden. Beim Liegen kann man versuchen den Rücken durch die sogenannten Stufenlagerung zu entlasten. Dabei legt man die Unterschenkel auf mehrere Kissen und erreicht so das Aussehen einer Treppe.
Neben den wärmenden Maßnahmen können auch zahlreiche Salben und Gele auf den schmerzenden Bereich der Niere aufgetragen werden. So kommen Kytta-Salbe, Pferdebalsam und ähnliches ergänzend oder ausschließlich zum Einsatz. Auch kann die Haut über den schmerzenden Nieren mit warmem Massageöl beträufelt werden. Der wärmende Faktor ist einer der wichtigsten Behandlungsansätze bei der Schmerzbehandlung von Nierenschmerzen. Wichtig ist zu beachten, dass die Wärmezufuhr sofort gestoppt werden sollte, wenn sich der Schmerz im Bereich der Nieren dadurch verschlimmert. In diesem Fall ist eine schulmedizinische Behandlung sowie eine genaue Ursachensuche der Beschwerden einzuleiten.
Treten Nierenschmerzen rechtsseitig oder linksseitig der Wirbelsäule während der Schwangerschaft auf, sollte noch intensiver nach der Ursache gesucht werden als man dies bei nicht Schwangeren tun würde. In der Vielzahl der Fälle handelt es sich bei den angegeben Beschwerden in der Schwangerschaft nicht um Nierenschmerzen sondern um Rückenschmerzen, die durch die ungewohnten orthopädischen Belastungen auf den Körper zustande kommen. So zieht das Kind den Rücken der stehenden Mutter nach vorne. Die Rückenmuskulatur wird somit äußerst stark belastet, da die Mutter immer dem Gewicht entgegenhalten muss.
Wird trotzdem deutlich, dass die Schmerzen auslösende Ursache die Nieren der Schwangeren sind, sollte unbedingt nachgeschaut werden, ob es zu einem Nierenstau gekommen ist. Diese Abflussstauung ist relativ häufig bei Schwangeren, da das heranwachsende Kind in der Gebärmutter so groß ist, dass es Teile der Harnleiter verlegen kann und so den Abfluss des Urins gefährdet. Das Resultat ist ein Aufstau in eine oder beide Nieren. Die wichtigste Behandlung ist die Entlastung der Harnleiter, um den Abfluss wieder zu ermöglichen. Als Hausmittel bei Nierenschmerzen bei Schwangeren können wärmende Maßnahmen, wie Wärmekissen oder Wärmflasche angewandt werden, oder es kann der Rückenbereich mit einem Rotlicht bestrahlt werden. Auch können wärmende und kühlende Salben oder Gels auf die Haut über der Nierenregion aufgetragen werden. Oftmals kommen Franzbranntwein, Kytta-Salbe oder Pferdebalsam zum Einsatz. Auch kann vorher angewärmtes Massageöl auf den Hautbereich aufgetragen werden. Zur allgemeinen Schmerzbehandlung können auch Arnikasalbe auf den Nierenbereich aufgetragen werden. Unterstützend hierzu kann auch Arnika in Globuli-Form verabreicht werden. Da es sich hierbei um homöopathische Arzneimittel handelt, sind sie auch in der Schwangerschaft unbedenklich einzusetzen.
Ebenfalls wichtig ist die Entlastung des Rückens, weil die starke Beanspruchung der Muskulatur um die Wirbelsäule zusätzlich zu Schmerzen führen kann. Die Schwangeren sollten sich aus dem Grund öfters in eine seitliche Liegeposition begeben, um entsprechende Entlastung herbeizuführen. Ebenfalls sehr gut einsetzbar ist das Auflegen von Heublumenkissen. Hierbei kann man Heublumen in einen Stoffbeutel oder leeren Kissenbezug legen und dann erwärmen. Das erwärmte Kissen sollte dann auf die schmerzenden Stellen gelegt werden. Durch die Erwärmung der Heublumen sind Öle entstanden, die sich dann durch den Beutel auf die Haut des Betroffenen übertragen und so zur Linderung der Beschwerden führen können. Eine regelmäßige Anwendung sollte zu Beginn der Behandlung angestrebt werden. Wichtig ist zu beachten, dass alle wärmenden Behandlungsmaßnahmen abgebrochen werden sollten, sobald sich die Beschwerden verschlechtern. Hier sollte dann ärztlicher Rat eingeholt werden, da eine umfassende Diagnostik durchgeführt werden sollte.
Um die Entstehung von Nierenschmerzen im Rahmen einer Nierenbeckenentzündung zu verhindern, sollte man Kälte und Luftzüge im Bereich der Blase sowie der Nieren vermeiden.
Nierenschmerzen, die durch Steine verursacht werden, kann man vorbeugen, indem man viel trinkt und wenig Salz sowie Eiweiß zu sich nimmt.
Nach einem Nierentrauma ohne direkt ersichtliche Verletzungen sollte trotzdem – auch wenn keine Nierenschmerzen vorliegen - alle 6 Monate eine Kontrolle der Nieren für einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren vorgenommen werden.
Nierenkrebs kann gegebenenfalls positiv durch die Vermeidung der genannten Risikofaktoren beeinflusst werden.
Bei Veränderungen wie Stenosen oder Harnreflux existiert keine Prophylaxe.
Der Vorbeugung eines Niereninfarkts dienlich sein kann eine Veränderung des Lebensstils, um Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) zu verhindern. Hierzu gehören Nikotinverzicht, gesunde Ernährung (mediterrane Kost), wenig Alkohol (lesen Sie auch Nierenschmerzen nach Alkohol), Gewichtsnormalisierung und körperliche Bewegung.
Die Prognose für den Verlauf von Nierenschmerzen richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung.
Unkomplizierte Nierenbeckenentzündungen heilen unter antibiotischer Therapie in der Regel ohne Schäden aus.
Steine als Verursacher von Nierenschmerzen gehen in 75% der Fälle spontan ohne ärztliche Maßnahmen ab. Ein Rezidiv tritt jedoch bei 50 bis 100% der Patienten auf.
Liegt ein Nierentrauma als Ursache der Nierenschmerzen vor, ist bei 15% der Fälle eine Entfernung der Niere (Nephrektomie) von Nöten.
Die Prognose von Nierenkrebs hängt vom Stadium des Tumors ab. Bestehen noch keine Metastasen (Tochtergeschwulste), liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei 65%. Ist der Tumor hingegen bereits metastasiert, verschlechtert sich die Prognose.
Stenotische Veränderungen können in der Regel durch die Operation geheilt werden; die Prognose ist gut.
Bei angeborenem Harnrückfluss ist eine Rückbildung bis zum 10. Lebensjahr ohne ärztlichen Eingriff möglich.
Nach einem Niereninfarkt liegt die 5-Jahresfunktionalität bei 70 bis 85%, ersichtlich an einem normalen Blutdruck, da dieser von den Nieren beeinflusst wird. Darunter versteht man, dass sich bei 70 bis 85% der Patienten mit einem Niereninfarkt nach 5 Jahren der Blutdruck normalisiert, was ein Zeichen für eine adäquate Nierenfunktion darstellt.
Bei Nierenschmerzen handelt es sich um Flankenschmerzen, in der seitlichen Bauchregion lokalisierte Schmerzempfindungen. Ihre Ursache ist meist in krankhaften Veränderungen der Nieren oder der ableitenden Harnwege zu finden. Dazu gehören Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis), Nieren oder Harnleitersteine (Nephrolithiasis, Ureterolithiasis), Nierentrauma, Nierenkrebs, Verengungen der Abflusswege (Stenose) mit nachfolgendem Harnstau, Harnrückfluss (Reflux) oder Niereninfarkt durch Verschlüsse der Nierengefäße. Nierenschmerzen können jedoch auch unabhängig von der Nieren und den Harnwegen, beispielsweise durch muskuläre Veränderungen, Bandscheibenvorfälle der BWS oder Gürtelrose (Herpes Zoster), entstehen.
Diagnostisch wegweisend für die Ursache von Nierenschmerzen sind neben Anamnese und körperlicher Untersuchung die Bestimmung bestimmter Laborparameter (Nierenwerte, Entzündungswerte), die Untersuchung des Urins, Ultraschall der Nieren und der Blase (Sonographie) sowie weitere bildgebende Verfahren (Computertomographie, Ausscheidungsurographie, Blasenspiegelung, Harnleiterspiegelung).
Therapiert wird je nach Grunderkrankung entweder konservativ oder operativ: Nierenbeckenentzündungen werden in der Regel antibiotisch behandelt, Steine bei fehlendem Spontanabgang zertrümmert und Traumata, Krebs, Stenosen sowie Reflux meist operativ versorgt. Ein Niereninfarkt wird mittels Gefäßdilatation therapiert oder ebenfalls operiert.
Die Prognose für den weiteren Verlauf von Nierenschmerzen hängt von der verursachenden Krankheit ab.
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