Wie kann ich Nierenschmerzen lindern?

Vor allem starke Nierenschmerzen sollten immer durch einen Arzt abgeklärt werden, da es sich um schwerwiegende Erkrankungen handeln kann. Dennoch kann Linderung verschafft werden, z. B. indem Hausmittel wie Tees sowie eine schmerzlindernde Wärmebehandlung angewendet werden. Medikamente (z. B. aus der Gruppe der NSAR) sollten, sofern nicht vom Arzt verschrieben, nur übergangsweise eingesetzt werden (bis zur ärztlichen Abklärung). Es können homöopathische Mittel eingesetzt werden. Auch Schüssler Salze, z. B. Nr. 7 und Nr. 9, können verwendet werden.

Wie kann ich Nierenschmerzen lindern?

Einleitung

Die beiden Nieren liegen jeweils rechts bzw. links neben der Wirbelsäule unter dem Zwerchfell im sogenannten Nierenlager bzw. im Flankenbereich. Durch diese rückennahe Lage äußern sich Nierenschmerzen häufig als dumpfe Rückenschmerzen oder aber als krampfartige Rückenschmerzen mit einer Ausstrahlung in Richtung Harnblase. Weiterhin kann es vorkommen, dass die Schmerzen im Bereich der untersten Rippen oder an der Seite bis hinunter in die Lendengegend ziehend auftreten.

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Da sich hinter Nierenschmerzen ernsthafte Erkrankungen verbergen können, sollte man sich bei solchen Beschwerden besser einem Arzt vorstellen, vor allem, wenn neben den Nierenschmerzen noch andere Symptome bestehen.

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Hinweise für eine Schädigung der Nierenfunktion sind beispielsweise Blut im Urin, ein schäumender UrinSchmerzen beim Wasserlassen bzw. ein verändertes Drangverhalten. Weitere Hinweise auf eine ernsthafte Nierenerkrankung sind FieberSchüttelfrostÜbelkeit und Erbrechen bzw. ein schlechter Allgemeinzustand.

Nierenschmerzen können am besten behandelt werden, indem die Ursache ermittelt wird, um daraufhin eine geeignete Therapie einzuleiten. Dennoch gibt es verschiedene Maßnahmen, die man selbst ausführen kann, um die Schmerzen zumindest vorübergehend zu lindern.

Was tun bei Nierenschmerzen?

Bei plötzlich eintretenden sehr starken Schmerzen oder generell bei anhaltend unerträglichen Schmerzen, sollte man nicht zögern einen Arzt zu konsultieren, da sonst schwerwiegende Folgen drohen können. Generell sollte man im Zweifel immer ärztliche Hilfe aufsuchen, da die Nieren lebensnotwendige Aufgaben erfüllen. Bei Schädigung sollte daher schnellstmöglich eine Therapie gestartet werden.

Allerdings gibt es vor allem bei leichteren Beschwerden Maßnahmen, die den Schmerz gut lindern können und die man im Alltag leicht anwenden kann. Beispielsweise hilft es, die Region, in der die Schmerzen bestehen zu wärmen. Weiterhin sollte man generell darauf achten viel zu trinken. Hiermit kann man zum einen bei einer Entzündung der Harnblase und Harnwege, die eventuell schon auf die Nieren übergegangen ist, dazu beitragen, dass die ursächlichen Erreger besser ausgeschieden werden können. Zum anderen können damit auch Nierensteine besser gelöst und ausgeschwemmt werden.

Allgemein sollte man sich bei Nierenschmerzen körperlich schonen und schwere körperliche Belastungen vermeiden.

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Hausmittel

Es gibt verschiedene Hausmittel, die man selbst anwenden kann, um die Nierenschmerzen etwas zu mildern und erträglicher zu machen. Da Wärme zum einen die Schmerzempfindung vermindert und zugleich die Durchblutung steigert, kann man sich mit einem Heizkissen oder einer Wärmeflasche behelfen, die man auf die schmerzende Region legen kann. Generell sollte reichlich getrunken werden. Dabei kann man auf verschiedene Teesorten zurückgreifen. Es gibt in vielen Supermärkten und Apotheken spezielle Nieren- und Harnblasentees, die verschiedene Kräuter wie beispielsweise Wacholderbeer, Brennnessel, Goldrute, Löwenzahn-oder Birkenblätter enthalten und harntreibend, entzündungshemmend bzw. krampflösend wirken können.

Außerdem hat es sich bewährt bei Nierenschmerzen Kohlwickel zu nutzen. Hierbei werden die Blätter vom Kohl etwas aufgekocht, anschließend in einem Tuch gewickelt und auf die schmerzende Stelle gelegt. Auch Leinsamen eignen sich gut als Wickel, hierbei werden die Leinsamen aufgekocht und diese daraufhin zu einem dickflüssigen Brei verarbeitet.

Medikamente

Bei Nierenschmerzen deren Ursache unklar ist, sollte man mit rezeptfreien Schmerzmitteln besonders vorsichtig umgehen. Die sogenannten NSAR (Nichtsteroidale antirheumatischen Schmerzmittel), zu denen unter anderem Ibuprofen, Diclofenac und Aspirin® (Acetylsalicylsäure) gehören, sollten besser nicht eingenommen werden. Bereits bestehende Schäden in der Niere können durch die Schmerzmitteleinnahme verschlimmert werden, da hiermit die verbleibende Nierenfunktion weiter eingeschränkt wird.

Medikamente, die ein geringeres Risiko der Nierenschädigung besitzen, sind beispielsweise die Schmerzmittel Paracetamol oder Novalgin®(Metamizol), wobei letzteres durch seine krampflösende Wirkung gut bei Nierenkoliken wirken kann.

Die Einnahme der genannten rezeptfreien Schmerzmittel sollte ohne ärztliche Anweisung jedoch nur übergangsweise erfolgen. Die Ursachen starker Nierenschmerzen sollten schnellstmöglich von einem Arzt abgeklärt werden.

Weiterhin sollten Medikamente, die hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden werden, reduziert oder bis zur Besserung abgesetzt werden. Es besteht die Gefahr, dass sich diese Stoffe im Körper ansammeln und als Gifte wirken können.

Falls die Ursache der Nierenschmerzen in einer bakteriellen Entzündung der Niere oder Harnblase besteht, wird der Arzt ein Antibiotikum verordnen, welches selbst nach Abklingen der Beschwerden komplett eingenommen werden sollte.

Schließlich gibt es verschiedene Medikamente, die bei Nierensteinen helfen können. Diese können helfen die Steine aufzulösen bzw. die Steinbildung zu verhindern, jedoch sollte man sich auch hierbei von einem Arzt beraten lassen.

Homöopathie

Je nach Schmerzart und den begleitenden Symptomen werden bei Nierenschmerzen verschiedene homöopathische Mittel eingesetzt. Dabei wird die Wirkung meist auf die Normalisierung des Säure-Basen-Haushalts zurückgeführt.

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Beispielsweise wird die Wiesenküchenschelle (Pulsatilla pratensis) bei krampfartigen Beschwerden und einem Harndrang empfohlen.

Nach Kälte und langem Frieren kann sich leichter eine Entzündung der Harnblase und Niere entwickeln. Somit verwendet man bei Beschwerden, die man auf eine Unterkühlung oder Durchnässung zurückführt, als homöopathisches Mittel Dulcamara-Bittersüß. Dieses kann beispielsweise bei Blasenentzündungen wirken, sollte man Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen und verstärkten Harndrang verspüren.

Arnica montana (Bergwohlverleih) wird vor allem nach Unfällen und Wundverletzungen eingesetzt, da es die Wundheilung beschleunigt und Schmerz lindert. So kann es bei Nierenschmerzen, die durch ein Trauma mit verursacht sind, eingenommen werden oder aber bei Nierensteinen.

Ein weiteres bewährtes Mittel stellt Colocynthis (Koloquinte) dar, welches beim Wasserlassen auftretende krampfartige Schmerzen im gesamten Bauchraum lindern helfen soll.

Es gibt noch viele weitere homöopathische Mittel, die bei Nierenschmerzen, begleitend zu einer anderen Therapie, eingesetzt werden können. Diese sollten individuell nach Beschwerdebild ausgewählt werden.

Schüssler Salze

Bei den Schüssler Salzen handelt es sich um Präparate der Alternativmedizin. Es sind Mineralsalze in homöopathischer Dosis. Unterstützend bei Nierenschmerzen wird dabei Nummer 7, das Magnesium phosphoricum, als entkrampfendes Mittel eingesetzt.

Weiterhin erklärt man sich die Wirkung und den Einfluss der Schüssler Salze auf die Niere durch die Regulation im Säure-Basen-Haushalt. So kann es bei einem Säureüberschuss im Körper zu einer erhöhten Neigung zur Ausbildung von Nieren- und Harnsteinen kommen. Daher kann in diesem Fall Nummer 9, Natrium phosphoricum, unterstützend angewendet werden.

Wärme

Die Wärmetherapie kann eine Unterstützung zur Linderung der Beschwerden darstellen. Bei Flankenschmerzen kann die Behandlung mit Wärmeflaschen oder Körnerkissen als angenehm und lindernd wahrgenommen werden. Hilfreich ist außerdem das Trinken heißer Getränke wie Tee. Zugluft und Kälte sollte vermieden werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.04.2017 - Letzte Änderung: 12.01.2023