Nierenschmerzen sind ein eher untypisches Symptom einer Erkältung, sie können mit Gliederschmerzen oder Muskelkater verwechselt werden. Sind die Schmerzen jedoch stark oder einseitig sollte ein Arzt aufgesucht werden, da diese auch Zeichen anderer Erkrankungen sein können, wie z.B. einer Nierenbeckenentzündung.
Nierenschmerzen sind eigentlich kein typisches Symptom für eine Erkältung. Es gibt jedoch Betroffene, die berichten, dass sie während einer Erkältung manchmal auch Schmerzen im Bereich des rechten und / oder linken Nierenlagers empfinden. Diese Schmerzen müssen nicht zwangsläufig wirkliche Nierenschmerzen sein. Es kann sich beispielsweise auch um Gliederschmerzen handeln. Weitere mögliche Ursachen sind weiter unten aufgeführt.
Wichtig ist, bei anhaltenden Schmerzen im Bereich einer oder beider Nieren einen Arzt aufzusuchen um die Beschwerden abklären zu lassen, da Nierenschmerzen auch auf potentiell gefährliche Erkrankungen wie eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) hindeuten können. Hier ist in den meisten Fällen jedoch nur eine Seite betroffen. Begleitsymptome einer Nierenbeckenentzündung sind häufig hohes Fieber und Schüttelfrost.
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Wie bereits oben kurz erwähnt, sind Schmerzen der Nieren bei einer normalen Erkältung eher untypisch. Gerade wenn es auf beiden Seiten dort wehtut, wo die Nieren vermutet werden, handelt es sich meist um etwas anders. Zum Beispiel die bei einer Erkältung relativ typischen Gliederschmerzen. Auch Muskelkater (ob durch vorangegangen Sport oder durch ständiges Husten im Rahmen der Erkältung) kann Schmerzen in der Muskulatur des unteren Rückens oder der seitlichen Bauchwand verursachen. Auch eine einfache Blasenentzündung kann mal zu Schmerzen im Bereich der Flanken (Flankenschmerz) führen. Eine häufige Ursache für Schmerzen im Bereich des unteren Rückens sind einfache Rückenschmerzen, beispielsweise durch Fehlbelastung, Fehlhaltung oder degenerative Prozesse im Alter.
Kommt der Schmerz wirklich von der Niere oder den Harnleitern, so handelt es sich in den meisten Fällen um Nierensteine. Schmerzen im Rahmen von Nierensteinen finden sich jedoch meist nur auf einer Seite. Sie können in der Flanke lokalisiert sein aber auch im Bereich der Leisten. Die Schmerzen können wandern. Das liegt daran dass auch der Stein langsam durch das harnableitende System wandert.
Auch eine Nierenbeckenentzündung kann Ursache für Nierenschmerzen sein. Auch hier handelt es sich meist um einseitige Schmerzen. Typisch ist der sogenannte Nierenlagerklopfschmerz, das heißt, bereits wenn man vorsichtig auf den Bereich der Flanke klopft, in dem die betroffene Niere liegt, ist das sehr schmerzhaft. Oftmals kommen bei dieser Erkrankung Fieber und Schüttelfrost hinzu, es sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen von Nierenschmerzen
Sofern die Schmerzen anhaltend und stark sind, sollte es in Erwägung gezogen werden, den Hausarzt auszusuchen. Dieser kann anhand von Anamneseerhebung und körperlicher Untersuchung entscheiden, welche weitere Diagnostik notwendig ist. Mögliche weitere Schritte wären beispielsweise eine Blutentnahme um nach den Nierenwerten und den Entzündungswerten zu schauen und ein Ultraschall des Bauches um so einen Blick auf die Nieren werfen zu können. Auch ein Röntgenbild um zu beurteilen, ob eventuell die Wirbelsäule ursächlich für die Beschwerden sein könnte, kann angefertigt werden. Eher selten kommen bei ambulant behandelten Nierenschmerzen Untersuchungen wie Kernspintomographie oder Computertomographie zum Einsatz.
Treten die Nierenschmerzen im Rahmen einer einfachen Erkältung auf, so kommt es zusätzlich häufig zu:
Nierenschmerzen im Rahmen von Nierensteinen sind kolikartig, kommen und gehen also in Wellen. Möglicherweise tritt hier eine Hämaturie auf, es findet sich also Blut im Urin.Bei einer Nierenbeckenentzündung treten – wie bereits oben erwähnt – oft Fieber und Schüttelfrost begleitend auf.
Ist die Ursache für die Schmerzen ein Rückenproblem, so kann eine eingeschränkte Beweglichkeit hinzukommen.
Schmerzen im Bereich der rechten Niere können neben oben genannten Ursachen (Rückenschmerzen, Blasenentzündung, Erkältung, Nierensteine, Nierenbeckenentzündung) auch durch Erkrankungen der Gallenblase entstehen, zum Beispiel bei einer Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) oder bei Gallensteinen (Choledocholithiasis).
Bei einseitigen Nierenschmerzen muss immer auch an die Möglichkeit des Vorliegens einer Nierenbeckenentzündung gedacht werden. Hinweiszeichen können ein Klopfschmerz im Bereich der Niere sowie Fieber und Schüttelfrost sein. Sollte der Verdacht auf eine Nierenbeckenentzündung bestehen, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Rechtsseitige Nierenschmerzen
Schmerzen der linken Niere können neben oben aufgeführten Ursachen auch:
zur Ursache haben.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Linksseitige Nierenschmerzen
Bei Auftreten von Nierenschmerzen im Rahmen einer Erkältung sollte erst einmal keine Panik aufkommen. Der Betroffene sollte die Schmerzen beobachten. Halten sie über einen längeren Zeitraum an oder werden sie stärker, so sollte der behandelnde Hausarzt aufgesucht werden. Auch bei starken einseitigen Nierenschmerzen ist es ratsam, zum Arzt zu gehen. Zur Linderung der Schmerzen bieten sich Hausmittel (siehe unten) an.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Behandlung von Nierenschmerzen
Bewährtes Hausmittel bei einer Erkältung mit Nierenschmerzen ist die Anwendung von Wärme. Zum Beispiel in Form einer Wärmflasche oder eines Kirschkernkissens. Vorsichtig auf die betroffene Stelle aufgelegt kann Wärme wahre Wunder wirken. Wichtig ist, dass Wärmflasche / Kirschkernkissen nicht zu heiß sondern angenehm warm sind. In seltenen Fällen tut manchen Betroffenen auch die Anwendung von Kälte gut. Beispielsweise in Form eines in ein Handtuch gewickelten Kühlakkus. Als weitere Maßnahmen helfen die bei Erkältung üblichen Mittel: Körperliche Schonung, warmer Tee und viel Schlaf.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hausmittel gegen eine Erkältung
Wie lange Nierenschmerzen bei einer Erkältung andauern hängt sehr davon ab, woher die Schmerzen kommen. Sie können wenige Sekunden anhalten aber auch über Tage hinweg bestehen. Treten die Schmerzen im Rahmen von Nierensteinen auf (Nierenkolik) fluten sie meist wellenförmig an und ab.
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