Nierenwerte

Nierenwerte

Einleitung

Nierenwerte gehören zu den sehr wichtigen und am häufigsten im Blutbild untersuchten Werten. Die Nierenwerte geben Auskunft darüber, in welcher Verfassung sich die Nieren befinden und ob sie ausreichend arbeiten.

Eine Erhöhung der Nierenwerte, die über die Norm hinausgeht, macht umfangreiche und zeitnahe Untersuchungen der Nieren notwendig.

Die wichtigsten Nierenwerte sind der Kreatininwert und in Verbindung damit auch in gewisser Weise der KaliumwertKreatinin ist ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, das durch die Nieren abfiltriert wird und in den Urin übergeht, mit dem es dann ausgeschieden wird. Der Anstieg des Kaliumwerts, der auf eine Erkrankung und unzureichende Arbeit der Nieren hindeutet, ist ebenfalls in Zusammenhang mit der Nierentätigkeit zu sehen.

Die Nieren fungieren als Filtersystem, durch das lebensnotwendige Stoffe im Körper zurückgehalten werden und Abfallprodukte ausgeschieden werden. Sind die Nieren erkrankt und können sie die Filterarbeit nicht mehr in gewohnter und notwendiger Weise übernehmen, kommt es zu einer Verminderung der Ausschwemmung des Kreatinins aus dem Blut in den Urin.

Weiterhin wird die sogenannte glomeruläre Filtrationsrate, auch GFR genannt, nahezu bei jedem Blutbild mitbestimmt.

Die GFR gibt an, wie viel Filtrat pro Minute die Nieren durchlaufen. Eine Verminderung der GFR deutet ebenfalls auf eine Erkrankung der Niere hin, eine weitere Untersuchung ist in diesem Fall notwendig.

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Welche wichtigen Nierenwerte gibt es?

Als Nierenwerte werden die sogenannten Nierenretentionswerte bezeichnet. Dabei handelt es sich um Stoffe, die beinahe ausschließlich über die Nieren und den Urin ausgeschieden werden. Bei einer Schädigung der Nieren oder einer eingeschränkten Nierenfunktion kommt es demnach zu einem Anstieg dieser Nierenretentionswerte im Blut, da die Ausscheidung über die Nieren gestört ist.

Der am häufigsten bestimmte Nierenwert ist dabei das Kreatinin, ein Abbauprodukt, das in der Muskulatur als Energiespeicher tätigen Kreatins. Die Bestimmung der Kreatinin-Konzentrationen erlaubt indirekt einen Rückschluss auf die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Die GFR stellt den wichtigsten Marker zur Überprüfung der Nierenfunktion dar und gibt an, wie gut die Nieren das Blut filtrieren.

Weitere im Blut messbare Nierenwerte sind der Harnstoff, die Harnsäure und das Cystatin C. Diese Werte dienen als Ergänzung zum Kreatinin-Wert, da dieser sehr störanfällig ist, und können darüber hinaus auch einen Hinweis auf weitere Erkrankungen geben.

Zudem werden im Zusammenhang mit einer laborchemischen Überprüfung der Nierenfunktion auch häufig die Elektrolyt-Konzentrationen (vor allem Natrium, Kalium und Chlorid) bestimmt.

Das Kreatinin ist wichtiger Bestandteil der Laborparameter im klinischen Alltag. Lesen Sie im folgenden Artikel, welche Bedeutung eine erhöhte bzw erniedrigte Kreatininkonzentration zu bedeuten hat: Kreatinin - wichtiger Indikator für die Nierenfunktion

Nierenwerte im Labor und Blutbild

Die Nierenfunktion wird hauptsächlich durch entsprechende Blutuntersuchungen kontrolliert. Hierbei werden dem Patienten meistens zwei Röhrchen Blut abgenommen und im Labor untersucht.

Besonders wichtig ist das Kreatinin, das bei Nierenerkrankungen im Blut ansteigt. Des Weiteren sollten der Kaliumwert und Harnstoff bestimmt werden.
Auch diese Werte sind erhöht, wenn die Niere nicht in gewohnter Weise arbeitet.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Harnstoff erhöht

Zu einer Nierenfunktionskontrolle gehören also Blutbild und klinische Chemie (Kreatinin, Harnstoff und Kalium). Je nach Höhe der Werte muss eine engmaschige Kontrolle durchgeführt werden.

Bei plötzlichem explosionsartigem Anstieg des Kreatinins muss von einem akuten Nierenversagen ausgegangen werden. Hier ist aber meistens der Flüssigkeitsmangel verantwortlich, der schnellstmöglich ausgeglichen werden sollte.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unseren Themen:

Nierenwerte im Urin

Urinmarker sind im weitesten Sinne auch Nierenwerte, die ebenfalls auf eine Krankheit der Niere hindeuten können.
Zu nennen wären Erythrozyten, Protein und Leukozyten im Urin.

Wenn aufgrund einer Nierenerkrankung Erythrozyten (rote Blutkörperchen) im Urin nachweisbar sind, sind diese meistens dysmorph, d.h sie haben eine zerdrückte Struktur, die darauf beruht, dass sich diese roten Blutkörperchen durch den nicht mehr ganz intakten Nierenfilter hindurchgedrückt haben.

Als weiterer Marker, der oftmals im Routinelabor nachgewiesen wird und auch mit der Niere zu tun hat ist der Harnstoff.
Harnstoff ist ebenfalls ein Abbauprodukt, das über die Nieren in den Urin ausgeschieden wird und dort nachweisbar ist.
Eine Erhöhung des Harnstoffs im Blut weist ebenfalls auf eine Erkrankung einer oder beider Nieren hin und sollte abgeklärt werden.
Außerdem würde eine starke Erhöhung des Harnstoffs auch zu Unwohlsein und dem typischen Juckreiz führen.

Eine Erkrankung der Niere führt zu einer verminderten Dichte des Filters, was dazu führt, dass für den Körper wichtige Mineralien und Stoffe über den Urin ausgeschieden werden.

Besonders wichtig sind auch Eiweiße, die durch den geschädigten Nierenfilter dann auch nicht mehr im Körper zurückgehalten werden können. Dies hat zur Folge, dass Albumin im Blut vermindert wird und im Harn ansteigt (siehe auch: Albumin im Urin).

Lesen Sie mehr zum Thema unter Erkrankungen der Niere

Übersicht der verschiedenen Normwerte der einzelnen Nierenwerte

  • Kreatinin:
    • Normwert (Männer): < 1,3 mg/dl (115 mol/l)
    • Normwert (Frauen): < 1,1 mg/dl (97 mol/l)
  • Harnstoff
    • Normwert: 17 - 43 mg/dl (2,8 - 7,1 mmol/l)
  • Harnsäure
    • Normwert (Männer): < 7,2 mg/dl
    • Normwert (Frauen): < 6 mg/dl
  • Cystatin C
    • Normwert: < 0,96 mg/l
  • Kalium
    • Normwert: 3,5 - 5 mmol/l​​​​​​​
  • ​​​​​​​Natrium
    • ​​​​​​​Normwert: 135 - 145 mmol/l​​​​​​​​​​​​​​
  • ​​​​​​​Chlorid
    • Normwert: 98 - 107 mmol/l​​​​​​​

Kreatinin zur Beurteilung der Nierenwerte

Kreatinin ist ein Abfallprodukt des Körpers, das bei Stoffwechselprozessen anfällt. Es befindet sich im Blut und ist in unterschiedlicher Dosierung zu messen.

Der größte Teil des Kreatinins wird über die Niere in den Urin filtriert und ausgeschieden. Funktionieren Teile der Niere nicht richtig und ist die Abfiltration gestört, wird das Kreatinin auch nicht so stark ausgeschieden und steigt im Urin an.
Diese Kreatininerhöhung kann dann im Blut nachgewiesen werden und ist ein Marker dafür, dass das Filtersystem der Niere nicht ausreichend funktioniert.

Kreatinin ist demnach der wichtigste Verlaufsparameter für Nierenerkrankungen bzw. der wichtigste Laborwert zur Diagnose einer Niereninsuffizienz.

Bei bekannter Niereninsuffizienz ist der Kreatininwert immer erhöht. Steigt er an, kann er eine Indikationsstellung zum Beginn einer Dialyse sein.

Die Normwerte des Kreatinins liegen bei ca. 1 mg/dl.
Werte über 1 mg/dl deuten auf eine Niereninsuffizienz hin. Bei Werten um 4-5 mg/dl wird in der Regel eine Dialyse durchgeführt.

Ein nicht behandelter Kreatininanstieg führt über einen längeren Zeitraum zum Multiorganversagen.

Der Kreatininwert ist auch wichtig, wenn es darum geht, ein neues Medikament bei einem Patienten zu dosieren. Viele Medikamente werden über die Niere ausgeschieden. Es ist deshalb wichtig, dass die Niere gut arbeitet, um gefährliche Medikamentenanhäufungen im Körper zu vermeiden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Kreatinin - der wichtige Indikator für die Nierenfunktion

Welche Bedeutung bei der Beurteilung der Nierenfunktion hat ein erhöhter Kreatininwert?

Die Normwerte für Kreatinin im Blut liegen bei etwa unter 1mg/dl.
Kommt es zu einem Kreatininanstieg, muss zunächst einmal herausgefunden werden, woran es liegt.

Hierbei ist es wichtig, wie alt der Patient ist. Ältere Patienten haben oftmals einen erhöhten Kreatininwert, der schon mal bei 2 mg/dl liegen kann. Dies ist Ausdruck einer Niereninsuffizienz, die im Alter sehr häufig ist und oft nicht behandelt werden muss.

Steigt der Kreatininwert bei jungen Menschen an, ist oftmals ein Flüssigkeitsmangel der Grund dafür. Hier kann der Wert bis auf 1,5 mg/dl ansteigen, wenn längere Zeit nur sehr wenig getrunken wurde.

Bei jungen Menschen, die oft ins Fitnessstudio gehen und dafür Proteinshakes und Nahrungsergänzungsmittel zum Muskelaufbau zu sich nehmen, kann es bei längerer Einnahme ebenfalls zu einem Anstieg des Kreatininwertes kommen.
Wird der Wert nicht reduziert, kann die Niere ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen werden. Werte ab 3 oder 4 mg/dl sind immer hoch suspekt.

Ein Nephrologe muss zeitnah hinzugezogen werden.
Mit zusätzlichen Untersuchungen wie Ultraschall und der Diagnostik des 24 Stunden-Sammelurins werden weitere Maßnahmen ergriffen, die Ursache für den Kreatininanstieg herauszufinden.

Es gibt noch einige seltene rheumatologische Erkrankungen und infektiologische Ursachen, die mit einem Anstieg der Nierenwerte einhergehen können. Zu nennen wäre das hämolytisch urämische Syndrom, das mit einer bakteriellen Darmerkrankung einhergehen kann und sehr gefährlich ist. Neben Blutungen und Durchfällen leiden die Patienten auch oft unter einem beginnenden Nierenversagen, das im Labor durch eine Kreatininerhöhung angezeigt wird.

Was verbessert die Kreatininwerte?

Zunächst ist es wichtig, herauszufinden, was die Nierenwerte hat ansteigen lassen.
In vielen Fällen und vor allem in heißen Sommermonaten ist die Hauptursache eines Kreatininanstiegs der Flüssigkeitsmangel.
Die Betroffenen schaffen es nicht, die herausgeschwitzte Flüssigkeit auszugleichen, was zur Folge hat, dass der Körper austrocknet.

Ein erster Hinweis für eine Austrocknung ist ein Anstieg des Kreatinins. Werden entsprechende Flüssigkeitsspeicher wieder aufgefüllt, sinkt der Wert wieder ab. Eine Verlaufskontrolle sollte auf jeden Fall durchgeführt werden. Die Werte sollten über weitere 2 bis 3 Wochen kontrolliert werden.

Handelt es sich um eine Niereninsuffizienz und nicht um eine mangelnde Flüssigkeitsaufnahme, so muss die engmaschige Laborkontrolle durch einen Nephrologen erfolgen.
Bei älteren Patienten kann ein Kreatininwert von bis zu 2,5 mg/dl in der Regel unter Beobachtung unbehandelt gelassen werden.
Wichtig ist hierbei, dass bestimmte Medikamente nicht gegeben werden dürfen.
Hierzu zählt vor allem Metformin® für den Blutzucker, aber auch die neueren Blutverdünner wie Xarelto®.

Ist es zu einem Kreatininanstieg aufgrund von Nahrungsergänzungsmitteln gekommen, muss das Produkt umgehend abgesetzt werden, da die Gefahr besteht, dass irreversible Schäden im Bereich der Niere entstehen können.

Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) als Nierenwert

Die sogenannte glomeruläre Filtrationsrate oder auch GFR ist ein Parameter dafür, wie viel Blut über die Nieren gefiltert wird und wie viel Urin daraus entsteht.

Bei erkrankten Nieren fällt auch die glomeruläre Filtrationsrate ab und ist aus diesem Grund ein guter Verlaufswert zur Befundung einer Nierenerkrankung.

Neben einer Nierenerkrankung kann die glomeruläre Filtrationsrate auch bei älteren Patienten erniedrigt sein. Ein junger Mensch hat in der Regel also eine höhere glomeruläre Filtrationsrate.

Der Normwert der GFR liegt bei 25-jährigen z.B. bei bis zu 110 ml/min und bei 75-jährigen Patienten bei ca. 60 ml/min.

Die GFR ist auch wichtig, wenn es darum geht, ein Medikament zu dosieren.
Da die meisten Medikamente über die Niere ausgeschieden werden, würde eine erniedrigte glomeruläre Filtrationsrate das Medikament im Körper anhäufen lassen und so dessen Wirkung gegebenenfalls verstärken. Dies kann je nach Medikament gefährlich werden.

Die glomeruläre Filtration wird mittels einer Formel berechnet. Dies kann manuell durchgeführt werden, in der Regel berechnet das Labor diesen Wert. In diese sogenannte MDRD-Formel fließen Alter, Kreatininwert und Körperoberfläche ein.

Lesen Sie mehr zum Thema unter : GFR - Welche Bedeutung hat diese?

Welche Erkrankungen kann man an veränderten Nierenwerten feststellen?

Mit Hilfe der oben genannten Nierenwerte können Störungen der Nierenfunktion festgestellt werden. Bei einer gestörten Funktion der Niere werden diese Stoffe weniger über die Nieren in den Urin filtriert, wodurch deren Konzentrationen im Blut ansteigen. Erhöhte Konzentrationen der Nierenwerte im Blut sind daher ein Indiz für eine akute oder chronische Niereninsuffizienz, eine eingeschränkte Funktion der Nieren.

Zusätzlich lassen sich mit einzelnen Nierenwerten auch andere Erkrankungen feststellen.

Erhöhte Harnsäure-Konzentrationen im Blut können ein Indiz für einen gesteigerten Zell-Untergang im Körper sein, da bei der Zerstörung körpereigener Zellen viel Harnsäure freigesetzt wird. Zu diesem Vorgang kommt es zum Beispiel im Rahmen eines sogenannten Tumorlysesyndroms, bei dem Tumorzellen die körpereigenen Zellen zerstören. Zudem können erhöhte Harnsäure-Konzentrationen auch auf ein sogenanntes Lesch-Nyhan-Syndrom hindeuten, eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, die zur Anreicherung von Harnsäure führt.

Infektionen und Entzündungen der Nieren lassen sich jedoch besser mit Hilfe von Infektionsparametern (CRP, Leukozyten im Blut, Procalcitonin) und Urin-Stix (mit Bestimmung der Leukozyten im Urin und des Nitrit-Gehalts) diagnostizieren.

Einen genauen Überblick zu der Bedeutung der einzelnen Laborwerte erhalten Sie in unserem Artikel: Laborwerte - Das sollten SIe wissen

Wie verändern sich die Nierenwerte bei Diabetes?

Bei Diabetes mellitus kommt es durch die hohen Glukose-Konzentrationen im Blut zu einer Schädigung des Nierengewebes. In der Folge wird die Nierenfunktion eingeschränkt und die Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure) sowie die Elektrolyte (vor allem Kalium) steigen an.

Leicht erhöhte Harnsäure-Spiegel im Blut können dabei ein frühes Warnzeichen einer diabetischen Nierenschädigung darstellen.

Zudem wird zur Kontrolle der Nierenfunktion bei Diabetikern auch die Eiweiß-Konzentrationen (Albumin) im Urin untersucht. Durch die Schädigung des Nierengewebes wird vermehrt Eiweiß in den Urin filtriert und die Eiweiß-Konzentrationen im Urin steigen an. Zur besseren Beurteilung des Anstiegs sollte dabei der Albumin-Kreatinin-Quotient bestimmt werden.

Der Diabetes hat nicht nur eine Auswirkung auf die Nieren, sondern ist eine Erkrankung, die gravierende Folgen auf den gesamten Körper haben kann. Um mehr über diese zu erfahren, wird Ihnen folgender Artikel empfohlen: 

Diese Hausmittel können die Nierenwerte verbessern

Es gibt zahlreiche Hausmittel, die zu einer Verbesserung der Nierenfunktion und damit zu verbesserten Nierenwerten führen. Diese werden ergänzend zu einer mit dem Arzt abgesprochenen Therapie empfohlen.

Grundsätzlich gilt, dass das vermehrte Trinken von Wasser zu einer Verbesserung der Nierenwerte führen kann. In diesem Zusammenhang wird das Trinken verschiedener Teesorten empfohlen (Ingwer, Basilikum, Löwenzahn), da diese zusätzlich schützend auf die Nierenfunktion wirken. Zudem ist auch das Essen von Wassermelonen durch deren hohen Wassergehalt empfehlenswert.

Darüber hinaus führt der Verzehr von Zwiebeln (z.B. Zwiebelsuppe) zu einer Reinigung und Entzündungshemmung in den Nieren.

Sellerie und Petersilie wirken zudem stark harntreibend und führen dadurch zu einer verbesserten und beschleunigten Ausscheidung von Schadstoffen über die Nieren.

Zuletzt konnte auch gezeigt werden, dass die Nierenfunktion bei Wärme verbessert wird. Aus diesem Grund werden Wärmekissen auf Höhe der Nieren empfohlen.

Zwiebel, Petersilie sowie Sellerie sind Hausmittel, die auch unter dem Begriff Heilpflanzen gefasst werden und entzündungshemmend wirken können. Erfahren Sie mehr hierüber unter: 

Welche Medikamente verschlechtern die Nierenwerte

Zahlreiche Medikamente führen zu einer Schädigung und Einschränkung der Nierenfunktion. Das liegt daran, dass viele Medikamente in den Nieren verstoffwechselt und auch über die Nieren ausgeschieden werden. Vor allem bei hochdosierter Einnahme von Medikamenten über einen längeren Zeitraum kann es dabei zur Schädigung der Nieren kommen, was sich in einem Anstieg der Nierenwerte bemerkbar macht.

Eine regelmäßige Überprüfung der Nierenwerte im Blut ist daher bei diesen Medikamenten zu empfehlen.

Eine starke nierenschädigende Wirkung wurde dabei für einige Schmerzmittel nachgewiesen. Dabei handelt es sich vor allem um die nicht-steroidalen Antirheumatika wie Diclofenac, Ibuprofen oder ASS. Diese Wirkstoffe führen bei hochdosierter Einnahme über einen längeren Zeitraum zu einem verminderten Blutfluss in den Nieren sowie einer direkten Schädigung und Entzündung des Nierengewebes. In der Folge kommt es zu einem Anstieg der Nierenwerte im Blut. Eine Verabreichung dieser Medikamente wird daher bei einer bereits bestehenden eingeschränkten Nierenfunktion nicht empfohlen.

Weitere Medikamente, die zu einer Schädigung der Nieren und einem Anstieg der Nierenwerte führen können, sind Antibiotika (wie Gentamicin, Neomycin, Streptomycin), vereinzelte blutdrucksenkende Medikamente, Diuretika sowie Gicht-Medikamente.

Weitere wichtige Informationen zu den Wirkungen sowie Nebenwirkungen der Schmerzmittel sowie nicht-steroidalen Rheumatika finden Sie unter: 

Homöopathie zur Verbesserung der Nierenwerte

Eine homöopathische Behandlung zur Verbesserung der Nierenfunktion und Senkung der Nierenwerte kann begleitend zu einer mit dem behandelnden Arzt abgestimmten Therapie erfolgen.

Bei akuter Symptomatik oder bei einer Verschlechterung der Nierenwerte sollte dabei jedoch in jedem Fall der behandelnde Arzt aufgesucht und das weitere Vorgehen abgesprochen werden.

Je nach vorliegender Nieren-Symptomatik werden verschiedene homöopathische Wirkstoffe empfohlen. Häufig verwendete Wirkstoffe sind dabei Phosphorus, Rhus toxicodendron, Sarsaparilla, Silicea sowie Sulfur.

Parallel zu den im Text verlinkten Homöopathischen Arzneimtteln können Sie auch allgemeine Informationen rund um das Thema erhalten. Lesen hierfür auch: 

Mit welchen Nierenwerten sollte man kein Kontrastmittel bekommen?

Bei Verabreichung eines Röntgenkontrastmittels besteht bei Patienten mit einer bereits vorbestehenden Nierenfunktionseinschränkung ein deutlich erhöhtes Risiko für ein akutes Nierenversagen. Aus diesem Grund wird die Einnahme von Kontrastmittel bei diesen Patienten nicht empfohlen.

Zur Bestimmung der Nierenfunktion wird im Blut die Kreatinin-Konzentration gemessen. Diese erlaubt einen Rückschluss auf die glomeruläre Filtrationsrate (GFR), die die Filterfunktionsfähigkeit darstellt. Bei Kreatinin-Konzentrationen über 1,3 mg/dl im Blut sollte daher die GFR berechnet werden. Bei einer GFR < 20 ml/min sollte kein Kontrastmittel verabreicht werden.

Gegebenenfalls kann nach Abwägung in einem nephrologischen Konsil in Einzelfällen trotzdem eine Kontrastmittel-Gabe erfolgen.

Bei einer GFR zwischen 20 und 45 ml/min sollte vor und nach Kontrastmittel-Gabe eine sogenannte Bewässerung erfolgen. Dabei wird dem Patient in der Regel über eine Infusion Flüssigkeit verabreicht, wodurch das Kontrastmittel besser über die Nieren ausgeschieden werden kann.

Bei höheren GFR-Werten kann (wenn keine anderen Kontraindikationen vorliegen) eine Kontrastmittel-Gabe erfolgen.

Die radiologische Untersuchung bspw. mittels MRT kann zur besseren Beurteilung des Befundes mit einer zusätzlichen Kontrastmittelgabe erfolgen. Dieses Kontrastmittel wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden und sollte daher bei einer Nierenschädigung abgewogen werden. Diese Artikel könnten Sie auch interessieren: 

Weitere Informationen

Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Laborwerte finden Sie unter: Laborwerte

Umfangreichere Informationen auch auf der Seite Grossesblutbilde.de unter Nierenwerte.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.07.2016 - Letzte Änderung: 22.10.2021