Albumin ist ein Protein, welches natürlicherweise in geringen Mengen mit dem Urin ausgeschieden wird. Kurzfristig erhöhte Werte im Urin während einer Schwangerschaft oder nach starker körperlicher Belastung sind normal. Im Rahmen einer Grunderkrankung wie Diabetes können die Albuminwerte längerfristig erhöht sein und als Marker für ein Foranschreiten der Erkrankung dienen.
Albumin ist ein Protein, welches von der Leber gebildet wird, und einen Großteil unserer Proteine im Blut ausmacht. Normalerweise werden nur geringe Mengen des Proteins über den Urin ausgeschieden. Erhöhte Werte des Proteins Albumin im Urin können auf ein Nierenproblem hindeuten. In der Fachsprache wird dies als Albuminurie bezeichnet.
Der Normwert für Albumin, der physiologischerweise über den Urin ausgeschieden wird, beträgt für den Urin, der morgens spontan gelassen wird, maximal 20mg. Wird der Albuminwert in einem 24-Stunden-Sammelurin bestimmt, beträgt der Normwert maximal 30mg. Bei einem 24-Stunden-Sammelurin wird der Urin über 24 Stunden gesammelt und der Albumingehalt im Anschluss bestimmt.
Nicht jede Abweichung von dem Normwert ist krankhaft. Der Albumingehalt kann im Urin zum Beispiel nach starker körperlicher Anstrengung oder während einer Schwangerschaft erhöht sein.
Die häufigsten Ursachen für Albumin im Urin können sein:
Physiologisch (Ausscheidung bis 30mg/Tag)
Starke körperliche Belastung
Schwangerschaft (Normwert bis 300mg/Tag)
Nierenerkrankungen (z.B. Nierenschwäche oder Nierenentzündung)
Entzündungen
Bluthochdruck
Diabetes
bei Kindern: nephrotisches Syndrom
Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung der häufigsten Ursachen für (erhöhte) Albuminwerte im Urin. Daneben gibt es noch viele andere Ursachen für (erhöhte) Albuminwerte im Urin.
Die Bestimmung von Albumin im Urin wird bei Personen, die an Diabetes Mellitus erkrankt sind, oftmals zur Früherkennung einer Diabetischen Nephropathie durchgeführt. Bei der Diabetischen Nephropathie handelt es sich um eine Folgeerkrankung, die im Rahmen eines Diabetes Mellitus auftreten kann. Erhöhte Albuminwerte im Urin deuten dabei auf eine beginnende Nierenschädigung hin. Bei Personen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, wird der Albuminwert im Urin regelmäßig bestimmt, um eine Nierenschädigung frühzeitig zu erkennen und durch eine gezielte Therapie ein Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Es ist wichtig, dass der “Zucker” gut eingestellt ist, damit solche Folgeerkrankungen nicht oder möglichst spät auftreten.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Diabetische Nephropathie
Um den Albuminwert im Urin zu bestimmen benötigt der Arzt entweder eine Probe des Urins, der morgens spontan gelassen wird, oder einen 24-Stunden-Sammelurin. Dabei wird der Urin einen Tag lang gesammelt und eine Probe im Anschluss vom Arzt entnommen.
Die Urinprobe wird anschließend im Labor ausgewertet. Dazu gibt es spezielle Labortests, die die verschiedenen Proteine, wie auch Albumin, nachweisen können.
Um die Diagnose erhöhter Albuminwerte im Urin sichern zu können werden zwei Urinproben in einem ausreichenden Abstand von einigen Wochen untersucht, da der Albuminwert auch einmal physiologischerweise erhöht sein kann, wie zum Beispiel nach starker körperlicher Belastung.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Urinuntersuchung
Mit einem herkömmlichen Urinteststreifen lässt sich in der Regel nachweisen ob vermehrt Proteine im Urin enthalten sind. Allerdings lässt sich keine Aussage darüber treffen ob es sich bei den nachgewiesenen Proteinen im Urin um Albumin handelt und in welcher Menge es im Urin vorhanden ist.
Oftmals sind Teststreifen für geringe Mengen an Albumin bzw. Proteinen im Urin auch nicht empfindlich genug, sodass speziellere Messmethoden zum Einsatz kommen müssen.
Mit einem Teststreifen kann somit keine Aussage über eine eventuelle Nierenerkrankung getroffen werden. Bei einem Verdacht auf eine Nierenerkrankung sollte immer durch einen Arzt eine differenzialdiagnostische Abklärung erfolgen.
Es gibt kein Symptom, das bestätigt, dass Albumin im Urin vorhanden ist. Geringe Mengen Albumin im Urin sind normal und unbedenklich.
Ein Hinweis für eine verstärkte Ausscheidung von Proteinen über den Urin, wie Albumin, kann ein schäumender Urin sein.
Auch ein verstärktes Auftreten von Ödemen (Wassereinlagerungen im Gewebe) kann ein Hinweis auf einen Albuminverlust über den Urin sein, da Albumin an der Aufrechterhaltung des sogenannten kolloidosmotischen Drucks beteiligt ist. Durch diesen Druck wird normalerweise verhindert, dass Flüssigkeit in das Gewebe übertritt.
Bei der Behandlung eines erhöhten Albuminwertes im Urin geht es oftmals darum die zugrunde liegende Grunderkrankung zu behandeln. Dabei handelt es sich meistens um Bluthochdruck, Diabetes, Herz- oder Nierenerkrankungen.
Bei einem erhöhten Blutdruck sollte eine Einstellung des Blutdruckes erfolgen. Der Zielblutdruck sollte systolisch bei 130mmHg und diastolisch bei 80mmHg liegen. Oftmals kommen zur Senkung des Blutdrucks sogenannte ACE-Hemmer zum Einsatz. Diese senken nicht nur den Blutdruck sondern wirken zusätzlich auch schützend auf die Innenhaut von Gefäßen.
Ebenfalls wichtig ist es den Blutzucker optimal einzustellen. Der Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) sollte bei maximal sieben Prozent liegen.
Neben einer medikamentösen Therapie der Grunderkrankung ist es außerdem ratsam sich körperlich zu bewegen und auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu achten. Dabei sollte darauf geachtet werden eiweißhaltige Lebensmittel zu reduzieren.
Weitere Informationen finden Sie unter: Ernährung bei Eiweiß im Urin durch Nierenerkrankungen
Etwaiges Übergewicht sollte nach Möglichkeit abgebaut werden. Zusätzlich können die Blutfettwerte mit Medikamenten, sogenannten Statinen, gesenkt werden.
Außerdem ist es wichtig das Rauchen einzustellen, da das Nikotin und die anderen schädlichen Stoffe, die vom Körper aufgenommen werden, Gefäße und Nieren schädigen.
Die Dauer eines erhöhten Albuminwertes im Urin hängt maßgeblich von der zugrunde liegenden Ursache ab.
Tritt ein erhöhter Albuminwert zum Beispiel nach starker körperlicher Belastung oder während einer Schwangerschaft auf, normalisieren sich die Werte häufig nach Beendigung der körperlichen Belastung beziehungsweise nach der Geburt von selbst. In selteneren Fällen kann ein erhöhter Albumingehalt im Urin während der Schwangerschaft auch für eine sogenannte Präeklampsie sein.
Weitere Informationen finden Sie unter: Eiweiß im Urin in der Schwangerschaft
Tritt ein erhöhter Albuminwert im Rahmen einer Grunderkrankung auf muss die Grunderkrankung therapiert werden um den Albuminwert im Urin zu normalisieren. Hierbei ist die Dauer abhängig von der Schwere der Grunderkrankung abhängig und wie gut die Therapie anschlägt.
Im erhöhter Albuminwert im Rahmen einer Grunderkrankung kann ein Risikofaktor sein für das Auftreten von Nierenerkrankungen, einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder von Durchblutungsstörungen.
Der Krankheitsverlauf ist maßgeblich abhängig von der zugrunde liegenden Ursache abhängig.
Im Rahmen einer starken körperlichen Belastung oder während einer Schwangerschaft normalisiert sich der Albuminwert häufig von selbst.
Tritt der Albuminwert im Rahmen einer Grunderkrankung auf würde ohne eine Behandlung die Niere zunehmend geschädigt werden und sich der Albuminwert im Urin stetig erhöhen.
Mit einer Behandlung kann eine Verlangsamung des Fortschreitens der Grunderkrankung sowie eine Verlangsamung der Nierenschädigung oftmals erreicht werden.
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