Eiweiß im Urin kann durch verschiedene Ursachen bedingt sein. Hierzu gehören harmlose Ursachen wie körperliche Überanstrengungen und Stress, aber auch schwerwiegendere Ursachen wie Nierenerkrankungen.
Eiweiß im Urin = Proteinurie
Bei jedem Menschen befinden sich normalerweise kleine Mengen Eiweiß im Urin. Überschreitet die Eiweißmenge jedoch einen bestimmten Wert (150mg in 24 Stunden), spricht man von einer Proteinurie. Die Niere ist das Organ, welches unsere Urinausscheidung reguliert. Dabei werden viele Abfallstoffe, die im Körper anfallen über den Urin ausgeschieden. Dazu gehören auch kleine Proteine (Eiweiße). Bei einer Störung der Nierenfunktion können die Eiweiße nicht mehr ausreichend gefiltert werden und es kommt zu einer vermehrten Ausscheidung.
Die Ursachen für eine Proteinurie (das Ausscheiden von zu viel Eiweiß über den Urin) kann in unterschiedlichen Bereichen des Körpers liegen. Dabei unterscheidet man zwischen harmlosen und bedenklichen Ursachen. Harmlose Ursachen sind beispielsweise eine erhöhte Eiweißausscheidung bei starker körperlicher oder psychischer Belastung oder in der Schwangerschaft. Auch eine zu geringe Trinkmenge kann die Eiweißkonzentration im Urin erhöhen.
Bedenkliche Ursachen haben oftmals ihren Ursprung in der Niere. Sind beispielsweise die Nierenkörperchen (Glomeruli) geschädigt, werden sie durchlässiger für Proteine. Dadurch gelangt mehr von den Eiweißen in den Urin. Man spricht in diesem Fall von einer glomerulären Proteinurie. Die Ursache kann jedoch auch an einer anderen Stelle der Niere liegen: im Tubulussystem. Dort fließt der zunächst von den Nierenkörperchen gebildete Urin quasi durch ein langes Rohrsystem (die Tubuli) hindurch. Dabei werden dem Urin immer wieder Mineralstoffe und Eiweiße entzogen und Abfallstoffe hinzugefügt. Ist dieses Tubulussystem geschädigt, kann nicht mehr so viel Eiweiß wie vorher aus dem Urin zurückgenommen werden, sodass sich die Eiweißausscheidung erhöht. Weitere Ursachen von Eiweiß im Urin können jenseits der Niere in den ableitenden Harnwegen liegen. So kann beispielsweise eine Blasenentzündung dazu führen, dass vermehrt Entzündungszellen in den Urin gelangen, diese bestehen zu einem großen Anteil aus Eiweißen und erhöhen damit die Eiweißausscheidung. Auch andere Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes (Blutzuckerkrankheit) können sich durch Eiweiß im Urin bemerkbar machen.
Wer zu wenig trinkt, bemerkt dies oftmals unter anderem an der besonders dunklen Farbe seines Urins. Über den Urin scheidet der Körper viele Abfallprodukte aus. Bei einer ausreichenden Trinkmenge können diese gut in Wasser gelöst werden und ausgeschieden werden. Wer jedoch über einen längeren Zeitraum zu wenig trinkt, stellt die Niere vor besondere Herausforderungen. Sie muss nämlich die Abfallprodukte des Körpers in den Urin befördern, obwohl nicht ausreichend Flüssigkeit zum Ausscheiden zur Verfügung steht. Dies kann auf Dauer zu Schädigungen der Niere führen, die Nierenzellen werden durchlässig für Eiweiße und diese gelangen in den Urin.
Die Blase ist das Organ, in dem der fertige Urin gespeichert wird. Eine Entzündung der Blase wird meist durch Bakterien verursacht und führt zu einer Reaktion des Immunsystems. Um die Entzündung zu bekämpfen, werden viele Entzündungszellen in die Blase gelockt, wo sie die Bakterien bekämpfen. Dabei gehen sowohl die Bakterien als auch die Entzündungszellen zugrunde. Oftmals landen diese Zellen im Urin und werden mit ihm ausgeschieden. Da sowohl die Bakterien als auch die Entzündungszellen zum Großteil aus Eiweißen aufgebaut sind, erhöht dieser Vorgang die Eiweißausscheidung über den Urin.
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Psychischer und/oder körperlicher Stress kann eine Ursache für eine vermehrte Ausscheidung von Eiweiß im Urin sein. So wird bei körperlichem Stress oder körperlicher Anstrengung die Muskulatur beansprucht, wodurch dort überdurchschnittlich viele Abfallprodukte des Stoffwechsels entstehen, die anschließend über die Niere ausgeschieden werden müssen. Psychischer Stress bewirkt die Ausscheidung von Eiweißen oftmals eher über eine Erhöhung des Blutdrucks. Dadurch wird die Niere zu einer größeren Filtrationsleistung gezwungen, was die Proteinausscheidung erhöhen kann. Psychischer Stress, der zu einer Gewichtsabnahme führt, bringt einen Abbau der Muskulatur mit sich, was ebenfalls Eiweiß im Urin verursachen kann.
Eine Übersäuerung kann im Körper zwei unterschiedliche Ursachen haben. So hat die Atmung einen großen Anteil an der Regulierung des Säure-Base-Haushaltes, weshalb Lungenerkrankungen zu einer Übersäuerung führen können. Das zweite Organ mit einer großen regulatorischen Beteiligung ist die Niere. Ist diese geschädigt, kann das Gleichgewicht außer Kontrolle geraten, es kommt zur Übersäuerung und zur Ausscheidung von Eiweißen. Ist die Übersäuerung durch die Lunge bedingt, muss die Niere Maßnahmen ergreifen, die diesem Trend entgegenwirken. Auch dies kann die Niere überfordern oder schädigen, was wiederum zu Eiweiß im Urin führt.
Bei Eiweiß im Urin liegt in der Regel eine Schädigung der Nieren oder der Harnwege vor. Meist werden diese durch Nierenerkrankungen oder bakterielle Infektionen ausgelöst, in seltenen Fällen können aber auch Pilzinfektionen die Ursache dieser Proteinurie sein. Gefahrenquellen für eine solche Pilzinfektion bieten vor allem Schwimmbäder und Pools. Gefährdet sind außerdem Personen, deren Immunsystem durch eine Erkrankung oder durch Medikamente geschwächt wird. Die Pilze können über die Harnröhre in den Körper gelangen und dort zu Entzündungen der Harnwege, der Blase oder der Niere führen. Behandelt werden sie mit Antimykotika – den Antipilzimitteln.
Eiweiß im Urin macht prinzipiell wenig bis keine Symptome, vielmehr ist die Eiweißausscheidung selbst als Symptom anderer Erkrankungen zu verstehen. Jedoch kann dieses Symptom „Eiweiß im Urin“ gemeinsam mit anderen Beschwerden auftreten. So kommt es oftmals gleichzeitig zu einer Ausscheidung von Blutzellen im Urin, was zu einer dunkleren bis zu einer roten Färbung des Urins führen kann. Auch ein Brennen oder Stechen beim Wasserlassen kann sich bemerkbar machen. Bei schwereren Erkrankungen der Niere, können auch Schmerzen im Bereich der Nieren auftreten. Diese machen sich meist am Rücken im unteren Bereich der Brustwirbelsäule bemerkbar. Bei infektiösen Ursachen gibt es zusätzliche Symptome wie Fieber und Abgeschlagenheit. Auch ein vermehrter Harndrang und eine größere Urinmenge können Hinweise auf Eiweiß im Urin und damit verbundene Erkrankungen sein. Die Proteinurie kann sich außerdem durch eine verstärkte Gelbfärbung des Urins bemerkbar machen. Bei besonders hohen Konzentrationen von Eiweiß im Urin kann der Urin beim Wasserlassen sogar schäumen. Da eine Ausscheidung von über 150mg Eiweiß innerhalb von 24 Stunden ein Symptom für viele schwerwiegende Nierenerkrankungen sein kann, sollte die Ursache der Erkrankung in jedem Fall von einem Spezialisten (Urologe, Nephrologe) abgeklärt werden.
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Eiweiß im Urin ist in der Regel nicht sichtbar. Jedoch kann es bei besonders hohen Konzentrationen zu einer dunkleren Färbung des Urins kommen. Auch ein Schäumen des Urins beim Wasserlassen kann bei erhöhten Eiweißwerten sichtbar werden. Normalerweise ist der Urin jedoch vom Aussehen unauffällig. Begleitsymptome der Proteinurie wie beispielsweise das Ausscheiden von Blutkörperchen (Hämaturie) können jedoch durch eine Dunkel- oder Rotfärbung des Urins sichtbar werden.
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Die Diagnose von Eiweiß im Urin muss über eine Urinprobe erfolgen. Dabei gibt man in der Regel etwas Urin in einen Becher. Dabei ist es wichtig, sogenannten Mittelstrahlurin zu sammeln, da sonst fälschlicherweise hohe Werte gemessen werden. Dafür wird der erste Anteil des Urins nicht aufgefangen, danach soll eine gewisse Menge Urin im Becher landen, der letzte Anteil wird wiederum nicht aufgefangen. Anschließend kann der Urin untersucht werden. Der Schnelltest, der sogenannte Urin-Stix kann innerhalb von wenigen Minuten identifizieren, ob eine erhöhte Menge Eiweiß im Urin ist. Anschließend wird der Urin im Labor weiter untersucht. Auch ein 24-Stunden Sammelurin gehört zur Diagnostik dazu.
Weitere Informationen finden Sie unter: Urinuntersuchung
Der bekannteste Urintest ist der sogenannte Urin-Stix, kurz U-Stix. Dieser wird von verschiedensten Firmen angeboten und besteht aus einem dünnen Streifen, der mit verschiedenen Testfeldern beschichtet ist. Dieser Streifen kann in den abgegebenen Urin getaucht werden, anschließend lässt man den Streifen trocknen. Meist kann bereits nach einer Minute das Ergebnis abgelesen werden. Dabei wird die Farbe der Testfelder mit den Abgleichfeldern auf der Dose der Teststreifen verglichen. So kann nicht nur der Eiweißgehalt im Urin abgeglichen werden. Auch Blutzellen, Zucker, Dichte und andere Werte können so getestet werden und erste Hinweise auf Erkrankungen geben. Ein ausführlicher Urintest findet anschließend im Labor statt.
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Die Therapie von Eiweiß im Urin ist stark davon abhängig, welche Erkrankung dieser Proteinurie zugrunde liegt. Bei einer vorrübergehenden erhöhten Ausscheidung von Eiweiß ist in der Regel keine Therapie erforderlich, vor allem wenn das Symptom auf eine Ursache wie erhöhte körperliche Anstrengung oder Schwangerschaft zurückzuführen ist. Liegt der Proteinurie jedoch eine Erkrankung zugrunde, sollte diese therapiert werden. Harnwegsinfekte können beispielsweise ein erhöhtes Eiweiß im Urin verursachen, sie werden meist durch Bakterien ausgelöst und daher am besten mit Antibiotika behandelt. Eine Proteinurie kann auch durch Medikamente verursacht werden, in diesem Fall sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden und auf ein anderes Medikament gewechselt werden. Als zugrundeliegende Nierenerkrankung kommt beispielsweise das nephrotische Syndrom in Betracht. Dieses kann durch verschiedene Erkrankungen der Nierenkörperchen (Glomeruli) ausgelöst werden. Außerdem ist die Niere maßgeblich am Wasserhaushalt des Körpers beteiligt, weshalb zur Behandlung auch eine Trinkmengenbeschränkung gehört. Zudem sind Diuretika (Wassertabletten) Teil der Behandlung ebenso wie die Blutdruckeinstellung mit ACE-Hemmern und einer kochsalzarmen Diät.
Bei Eiweiß im Urin sollte man sich so ernähren, dass die Niere möglichst wenig belastet wird. Dafür braucht es allen voran eine kochsalzarme Diät. Diese ist am einfachsten durchzuführen, indem man keine Fertigprodukte verzehrt. Vielmehr sollte man seine Speisen selbst zubereiten, um die Menge an verwendetem Speisesalz kontrollieren zu können. Zudem ist es wichtig, sich ausreichend eiweißarm zu ernähren. Eiweße sind vor allem in Fisch und Fleisch enthalten, können jedoch auch über andere tierische Produkte wie Milch und Käse aufgenommen werden. Im weitesten Sinne kann auch das Trinken zur Ernährung dazugezählt werden. Bei einer Proteinurie gilt meist eine Trinkmengenbeschränkung, die unbedingt eingehalten werden sollte, um die Niere nicht zu überlasten. Oftmals wird ein Flüssigkeitsprotokoll geführt, welches sowohl die Flüssigkeitsmenge, die man zu sich nimmt, als auch die Menge an Urin, die ausgeschieden wird, beinhaltet. Um die Niere nicht vor weitere Herausforderungen zu stellen, verzichtet man idealerweise auf zuckerhaltige Getränke. Auch Koffein kann der Niere zu schaffen machen, indem es in die Regulation des Blutdrucks eingreift und ist daher nicht empfehlenswert. Ebenso sollte auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: Ernährung bei Eiweiß im Urin durch Nierenerkrankungen
Der Eiweißgehalt im Urin senkt sich meist nur dann, wenn die Grunderkrankung, die die Proteinurie ausgelöst hat, behandelt wird. Dazu wird bei infektiösen Ursachen oftmals ein Antibiotikum gebraucht. Andere Erkrankungen werden mit einer speziellen Diät und einer Trinkmengenbeschränkung behandelt. Wer viel Protein ausscheidet, weil er einfach nur besonders viel Proteine zu sich nimmt, sollte seine Eiweißzufuhr verringern, indem beispielsweise den Fleischkonsum herabgesetzt wird. Auch eine Ausscheidung von Eiweiß aufgrund von starker körperlicher Belastung kann eingedämmt werden, indem diese Belastung etwas zurückgeschraubt wird.
Der Krankheitsverlauf ist maßgeblich von der zugrundeliegenden Erkrankung bestimmt. Handelt es sich um einen Harnwegsinfekt, eine Blasenentzündung oder eine andere infektiöse Ursache, beginnt die Ausscheidung von Eiweiß meist sehr plötzlich. Mittels Antibiotika kann die Erkrankung aber schnell eingedämmt und geheilt werden. Liegt eine Nierenerkrankung zugrunde, kommt die Ausscheidung von Eiweiß im Urin meist eher schleichend. Manche der Nierenerkrankungen können vollständig geheilt werden, allerdings ist der Verlauf länger als bei einem einfachen Infekt. Die chronischen Nierenkranken haben in der Regel immer wieder mit einer Proteinurie zu kämpfen.
Die Dauer der Proteinurie ist je nach Erkrankung sehr unterschiedlich. Bei den harmlosen Ursachen verschwinden die Eiweiße im Urin meist nach einigen Wochen wieder. Auch bei infektiösen Ursachen, die antibiotisch behandelt wurden, ist nach einigen Tagen bis Wochen kein Eiweiß mehr im Urin zu finden. Andere Erkrankungen, die die Nierenkörperchen schädigen, können betroffene Personen das gesamte Leben lang begleiten. Normalerweise können auch sie so therapiert werden, dass der Eiweißgehalt im Urin sinkt. Dies kann jedoch einige Wochen dauern.
Die Ausscheidung von Eiweiß im Urin kann in der Schwangerschaft sowohl benigne (gutartige) als auch maligne (bösartige) Ursachen haben. Man geht davon aus, dass etwa zwanzig Prozent der Schwangeren im Verlauf ihrer Schwangerschaft Eiweiß im Urin haben. Diesem Symptom ist dabei in der Regel keine Bedeutung zuzumessen. Die Proteinurie verschwindet meist nach einigen Tagen bis Wochen, andere Symptome treten nicht auf. Der Grund dieser benignen Proteinurie liegt in den Veränderungen des Körpers während der Schwangerschaft. So gibt es viele hormonelle Umstellungen, die Durchblutungssituation muss so umgeleitet werden, dass das ungeborene Kind gut versorgt ist und auch der Blutdruck unterliegt einer etwas anderen Regulierung. All diese Faktoren können die Niere kurzzeitig aus dem Gleichgewicht bringen und so eine vorrübergehende und harmlose Ausscheidung von Eiweißen verursachen. Meist findet dies eher in der Frühschwangerschaft statt, doch auch später kann eine Proteinurie harmlos sein. Eine bösartige Ursache in der Schwangerschaft ist beispielsweise die sogenannte Präeklampsie. Dabei handelt es sich um eine Schwangerschaftsvergiftung, die eher zum Ende der Schwangerschaft auftritt. Führendes Symptom ist die Blutdruckentgleisung, die die Niere schädigen kann und so zur Ausscheidung von Eiweiß im Urin und zu Wassereinlagerungen führen kann.
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Die Kombination aus Eiweiß und Blut im Urin kann unterschiedliche Ursachen haben. Die Niere filtert die Flüssigkeit im Körper und produziert Urin, indem die Abfallstoffe unseres Körpers in der Flüssigkeit gebunden werden, während wertvolle Nährstoffe aus der Flüssigkeit wieder in den Körper gefiltert werden. Dabei hat die Niere quasi die Funktion eines Siebes und lässt nur Teilchen bis zu einer bestimmten Größe hindurch. Bei einer Schädigung der Nierenkörperchen kann dieses Sieb gröber werden, sodass auch größere Teilchen in den Urin gelangen können. Zu diesen größeren Teilchen gehören beispielsweise Eiweiße und Blutkörperchen. Dies führt dazu, dass Eiweiß und Blut im Urin auftauchen. Doch die Schädigung muss nicht zwangsläufig in der Niere liegen. Auch Infektionen der ableitenden Harnwege und der Blase können zu einer Protein- (Eiweiß) und Hämaturie (Blut im Urin) führen. Dabei können beispielsweise Bakterien sich an den Wänden der Harnleiter oder an der Blase festsetzen. Dort werden sie von Entzündungszellen bekämpft. In der Folge dieser Abwehrreaktion kommt es zu minimalen Einblutungen, wodurch das Blut in den Urin gelangt. Die Entzündungszellen und die Bakterien bestehen aus Proteinen und bilden daher den Eiweißanteil im Urin. Doch nicht nur Erkrankungen können die Ursache von Eiweiß und Blut im Urin sein. Auch Medikamente können die Barriere der Nierenkörperchen verändern und so quasi das „Sieb“ durchlässiger für größere Stoffe machen.
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Eiweiß und Bakterien im Urin sind ein klarer Hinweis auf eine Infektion im Harntrakt. Diese kann in der Harnröhre, der Blase oder sogar in der Niere sitzen und je nach Lokalisation größere oder kleinere Schäden verursachen. Wer eine Blasenentzündung oder einen Harnwegsinfekt hat, verspürt in der Regel ein Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, zusätzlich können Symptome wie Fieber auftreten. Wird der Infekt zügig erkannt und mit Antibiotika behandelt, hinterlässt er meist keine Folgeschäden und ist nach ein bis zwei Wochen wieder abgeheilt. Wenn jedoch die Bakterien so lange im Harntrakt verbleiben, dass sie bis zu den Nieren aufsteigen, muss man mit einem deutlich längeren Verlauf bis hin zu chronischen Nierenschäden rechnen. Auch in diesem Fall sollte schnellstmöglich eine antibiotische Therapie erfolgen. Die Diagnostik von Eiweiß und Bakterien im Urin kann zunächst über den Schnelltest mithilfe der Urin-Stix erfolgen. Dieser Test kann eine erhöhte Menge von Proteinen im Urin nachweisen, außerdem zeigt er, ob Leukozyten (Entzündungszellen) im Urin sind. Diese Zellen sind dort in der Regel nur zu finden, wenn ein Harnwegsinfekt vorliegt. Bakterien können indirekt über ihren Stoffwechselprodukt "Nitrit" nachgewiesen werden. Ist ein Infekt nachgewiesen, sollte eine Urinkultur angelegt werden. So kann man nachweisen, welches Bakterium für die Infektion verantwortlich ist und gezielte Antibiotika geben.
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Nierenschmerzen machen sich in der Regel auf der Höhe der unteren Brustwirbelsäule in Form von Rückenschmerzen bemerkbar, es können auch Flankenschmerzen auftreten. Die Nierenschmerzen sprechen in der Regel dafür, dass die Ursache der Eiweiße im Urin tatsächlich in der Niere liegt. So können sich beispielsweise Bakterien in der Niere festsetzen und dort zu einer Entzündung führen. Auch Nierenerkrankungen, die von den Nierenkörperchen ausgehen, können zu Nierenschmerzen führen. Da die Filterfunktion der Niere dadurch beeinträchtigt wird, kommt es bei einer Schädigung der Nierenkörperchen zur Ausscheidung von Eiweiß im Urin.
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