Albumin gehört zu den Plasmaproteinen und ist maßgeblich am Aufbau des kolloidosmotischen Drucks beteiligt. Dadurch spielt es eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt. Des weiteren ist es für den Transport von Abbauprodukten und Enzymen wie Bilirubin zuständig.
Albumin ist ein Protein, das unter anderem im menschlichen Körper vorkommt. Es gehört zu den sogenannten Plasmaproteinen und bildet mit 60% deren größten Anteil.
Es wird in der Leber gebildet und spielt eine wichtige Rolle für unseren Wasserhaushalt. Des weiteren dient es als Transportprotein für Abbauprodukte und Enzyme. Eine Veränderung des Wertes kann Aufschluss über eventuelle Leberschäden oder Dehydrierung geben.
Albumin ist ein Transportprotein des Bluts und transportiert verschiedene Enzyme sowie Abbauprodukte. Hierzu zählt zum Beispiel Bilirubin, ein Abbauprodukt des Hämoglobins, also des roten Blutfarbstoffs der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).
Da das Bilirubin zunächst wasserunlöslich ist, wird es an Albumin gebunden, um es im Blut bis zur Leber zu transportieren, wo es letztendlich durch Anhängen einer Säure wasserlöslich gemacht wird.
Andere wasserunlösliche Stoffe, die an Albumin gebunden werden, sind Fettsäuren, Spurenelemente, Hormone, einige Vitamine, Magnesium und Calcium und sogar einige Medikamente. Diese werden durch die Bindung an Albumin wasserlöslich und können so im Blut an ihren Zielort transportiert werden.
Eine weitere Aufgabe des Albumins ist die Aufrechterhaltung des sogenannten kolloidosmotischen Drucks. 80% des kolloidosmotischen Drucks werden dabei durch Albumin gebildet.
Die Wand unsere Blutgefäße ist für Wasser durchlässig. Um zu verhindern, dass das Wasser aus den Blutgefäßen in die umliegenden Zellen strömt, bedarf es dem erwähnten kolloidosmotischen Druck, der durch verschiedene Proteine erzeugt wird.
Da Wasser nach dem Prinzip der Osmose immer an den Ort mit der höheren Teilchenkonzentration strömt, um einen Konzentrationsausgleich zu erzeugen, wird es durch die Proteine des Blutes in den Gefäßen gehalten.
Wäre dies nicht der Fall, etwa bei einem Mangel an Albumin, käme es zu Wasseransammlungen im Körpergewebe außerhalb der Blutgefäße, sogenannten Ödemen.
Eine dritte Funktion des Albumins ist die Aufrechterhaltung und Pufferung des pH-Wertes des Bluts. Albumin ist in der Lage, Wasserstoffionen abzugeben oder zu binden und kann somit den pH-Wert beeinflussen.
Möchten Sie mehr über den pH-Wert des Blutes lesen? - Dann lesen Sie unseren Artikel pH-Wert im Blut
Albumin wird in der Leber gebildet. Dort werden etwa 12g Albumin am Tag gebildet.
Abweichungen im Albuminwert geben deshalb einen Aufschluss über die Funktion der Leber. Die Leber hat eine zentrale Rolle für den Stoffwechsel und produziert daher zusätzlich zum Albumin auch Bestandteile der Gallenflüssigkeit wie die Gallensäuren sowie einige Hormone und Cholesterin.
Möchten Sie mehr über die Funktion der Leber erfahren? - Dann lesen Sie unseren Artikel zur Funktion der Leber
Die Menge des Albumins kann beispielsweise im Blut bestimmt werden.
Das so bestimmte Serumalbumin sollte zwischen 3,5 und 5,4 g/dl liegen. Je nach Labor werden die Werte auch in anderen Einheiten wie mg/dl angegeben. In dieser Einheit sollte das Albumin entsprechend zwischen 3500 mg/dl und 5400 mg/dl liegen.
Des weiteren kann Albumin auch im Urin bestimmt werden, da der Körper einen geringen Anteil des Albumins täglich über den Urin ausscheidet. Das Albumin im Morgenurin sollte hierbei unter 20 mg/l liegen, während es bei einem 24h-Sammelurin unter 30 mg liegen sollte.
Abweichungen in den Werten geben dann Aufschluss über die Funktion der Nieren, die für die Ausscheidung des Albumins zuständig sind.
Ist der Albuminwert im Urin zu nierdrig, kann das für eine Entzündung der Nieren oder andere Erkrankungen der Nieren sprechen.
Wollen Sie mehr über Erkrankungen der Nieren erfahren? - Dann lesen Sie unseren Artikel über Erkrankungen der Niere
Ist dagegen der Wert im Blut erniedrigt, spricht dies für eine verminderte Funktion der Leber, die ja für die Produktion des Albumins zuständig ist.
Dies kann verschiedene Ursachen haben. Dazu zählt beispielsweise eine Leberzirrhose. Aber auch eine Verminderung des Albuminwertes im Blut kann auf eine Schädigung der Nieren hinweisen.
Das Krankheitsbild mit Erniedrigung der Albuminwerte nennt man dann nephrotisches Syndrom.
Außerdem kann eine Mangelernährung zu einer Reduktion der Albuminwerte führen, wenn zu wenige Eiweiße für die Produktion des Albumins zugeführt werden.
Lesen Sie hier alles über einen Eiweißmangel
Auch eine akute Entzündung führt zu einer Erniedrigung der Albuminwerte.
Um die genaue Ursache der erniedrigten Albuminwerte herauszufinden, reicht der Albuminwert alleine nicht aus. Durch eine Kombination mit anderen Laborwerten oder Untersuchungen kann dann eine genauere Aussage zu der zugrunde liegenden Ursache getroffen werden.
Hat man keine Vorerkrankungen, muss man sich in der Regel nicht um eine Erhöhung der Albuminwerte kümmern, da unser Körper von alleine genügend Albumin herstellt.
Hat man allerdings eine Lebererkrankung oder ist auf eine Dialyse angewiesen, kann es sinnvoll sein, über eine bewusste Ernährung den Körper bei der Produktion des Albumins möglichst zu unterstützen.
Hierbei kann ein Ernährungsberater konsultiert werden, der am besten auf die individuellen Essgewohnheiten und den Tagesablauf eingehen kann und mit Ihnen zusammen einen Essensplan erstellen kann.
Generell empfiehlt es sich aber, viel Eiweiß zu sich zu nehmen und gleichzeitig die Kalium- und Phosphoraufnahme einzuschränken. Außerdem ist ein regelmäßiger Essensrhythmus wichtig.
Ist der Albuminwert im Blut zu hoch, kann das zum Beispiel auf eine Dehydratation, also eine Austrocknung, hinweisen.
Durch den Mangel am Wasser sinkt auch der Wasseranteil im Blut und demnach steigt der Anteil des Albumins.
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Ist der Wert im Urin erhöht, kann das durch einen Bluthochdruck oder einen Diabetes Mellitus mit einer Nierenschädigung bedingt sein.
Diese Erkrankung bezeichnet man im Falle eines Bluthochdrucks als hypertonische Nephropathie und im Falle eines Diabetes Mellitus als diabetische Nephropathie.
Albumin kann außerdem auch im Nervenwasser bestimmt werden.
Ist dort der Wert des Albumins oder der sogenannte Liquor-Serum Quotient, also der Wert im Vergleich zum Blut, erhöht, kann das verschiedene Ursachen haben.
Hierzu zählen unter anderem eine Hirnhautentzündung (Meningitis), das Guillain-Barré-Syndrom, ein Hirninfarkt, ein Hirntumor oder Rückenmarkstumor sowie ein Schädel-Hirn-Trauma.
Es gibt keine direkte Maßnahme, um die Albuminwerte zu senken. Vielmehr sollte versucht werden, die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.
Sind die erhöhten Albuminwerte beispielsweise durch einen Bluthochdruck begründet, sollte man versuchen, den Bluthochdruck zu senken, um dadurch auch die Albuminwerte zu senken.
Das kann man durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung und viel Sport erreichen. Des weiteren ist es ratsam, auf das Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten und Stress so gut es geht zu vermeiden.
Sie möchten mit dem Rauchen aufhören? - Dann lesen Sie unseren Artikel Mit dem Rauchen aufhören - aber wie?
Auch genügend und regelmäßiger Schlaf hilft dabei, Stress abzubauen und den Blutdruck zu senken.
Ist der erhöhte Albuminwert auf eine Mangelernährung zurückzuführen, hilft eine ausgewogene und eiweißreiche Ernährung.
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Vor allem wenn die erhöhten Albuminwerte durch einen Diabetes Mellitus bedingt sind, ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel regelmäßig zu kontrollieren und ihn innerhalb der vorgesehenen Grenzen zu halten.
Der Albuminwert wird oft mit dem Kreatininwert in Verbindung gebracht, wenn es um Erkrankungen der Nieren geht.
Die beiden Werte werden z. B. miteinander verglichen und darüber werden Rückschlüsse auf die Nierenfunktion gemacht.
So gibt es beispielsweise den Albumin-Kreatinin-Quotient, bei dem die Albuminkonzentration im Urin nicht auf das Gesamtvolumen des Urins, sondern auf die Kreatininkonzentration des Urins bezogen wird.
Der Quotient ist aussagekräftiger als der reine Albuminwert, da er nicht so hohen Schwankungen unterliegt. Mit dem Quotienten kann dann auf den Schweregrad einer Niereninsuffizienz geschlossen werden.
Albumin kommt natürlicherweise im Urin vor, da ein Teil des vorhandenen Albumins über die Nieren und somit den Urin ausgeschieden wird.
Dieser Anteil sollte allerdings nicht zu hoch sein, da dies sonst für eine Schädigung der Nieren spricht.
Ist bei Ihnen ein erhöhter Albuminwert im Urin aufgefallen, sollte zunächst überprüft werden, ob dieser regelmäßig auftritt. Daher sollte ein erneuter Test nach sechs bis acht Wochen durchgeführt werden.
Sind auch bei erneuter Testung die Albuminwerte erhöht, sollten die Werte von nun an zwei bis dreimal jährlich gemessen werden.
Des weiteren sollte die Ursache der Nierenschädigung geklärt werden. Ursache für die Nierenschädigung können beispielsweise ein Diabetes Mellitus, die Einnahme von nierenschädigenden Medikamenten oder ein Bluthochdruck sein.
Nierenschädigende Medikamente sind unter anderem Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, Krebsmedikamente (Chemotherapeutika) oder iodhaltige Kontrastmittel.
Ist die Schädigung der Nieren durch die Einnahme eines solchen Medikaments bedingt, sollte durch eine Arzt abgeklärt werden, inwieweit das Medikament durch ein anderes weniger nierenschädigendes Präparat ersetzt werden kann oder inwiefern ein Nierenschaden in Kauf genommen werden muss.
In Folge einer Sepsis (Blutvergiftung) kommt es zum Untergang sogenannter Endothelzellen, wodurch Flüssigkeit und andere Blutbestandteile wie Albumin aus den Blutgefäßen ausströmen.
Die Flüssigkeit lagert sich im umliegenden Gewebe ab und führt zu sogenannten Ödemen.
Albumin wird daher bei einer Blutvergiftung (Sepsis) und einem sogenannten septischen Schock gegeben,um zunächst dessen Mangel im Blutkreislauf zu ersetzen.
Des weiteren dämpft es Entzündungsreaktionen. Das Albumin hemmt die Anlagerung von neutrophilen Granulozyten an Endothelzellen, die im Zuge einer Entzündungsreaktion gesteigert ist, wodurch die Entzündung eingedämmt wird.
Da bei einer Blutvergiftung (Sepsis) ein Volumenmangel vorliegt, hilft Albumin außerdem dabei, Flüssigkeit in die Blutgefäße zu bringen, indem es den kolloidosmotischen Druck stärkt.