Bei der Gallenblasenentzündung handelt es sich, wie der Name bereits sagt, um eine Entzündung der Gallenblase. Ursache ist meist das Gallensteinleiden. Bei der Gallensteinentzündung setzten sich Gallensteine in Bewegung und bleiben in Engpässen stecken und verursachen Schmerzen. Frauen sind von der Gallenblasenentzündung häufiger betroffen als Männer.
Bei der Gallenblasenentzündung/ Cholelzystitis handelt es sich um eine Entzündung der Gallenblase.
Dabei gilt das Gallensteinleiden als häufigste Krankheitsursache. Setzen sich Gallensteine in Bewegung, bleiben sie oft an Engstellen hängen und führen zu Symptomen wie Schmerzen, Sekretstau und Entzündungen.
Ein Gallensteinleiden wird als Cholelithiasis bezeichnet.
Befinden sich die Steine in der Gallenblase spricht man von einer Cholezystolithiasis, liegen sie im Hauptgallengang spricht man von Choledocholithiasis.
Therapie der Wahl ist bei einer Gallenblasenentzündung die operative minimal invasive Entfernung der Gallenblase. In den Industrieländern gelten Gallensteine als Folge des Wohlstandes mit Fehlernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und auch Stress. Für eine genetische Beteiligung spricht aber die unterschiedliche Häufigkeit in verschiedenen Ethnien und ein gehäuftes familiäres Auftreten.
Außerdem gibt es einige begünstigende Risikofaktoren.
Über die 6 F’s sind diese leicht zu merken:
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Eine akute Gallenblasenentzündung äußert sich zunächst in starken Dauerschmerzen im rechten Oberbauch, die oft in die Schulter ausstrahlen. Begleitet werden die Schmerzen häufig von Übelkeit und Brechreiz.
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Persistierendes Fieber über 24 Stunden und eine Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel sind weitere Symptome einer Gallenblasenentzündung. Gemieden werden dabei häufig Nahrungsmittel, die eher fettig sind und/oder die Gallenproduktion fördern würden (z.B. Kaffee).
Nicht selten zeigen die Betroffenen mit einer Gallenblasenentzündung eine Gelbfärbung der Haut (posthepatischer Ikterus). Da ein Abfluss des Gallensaftes nicht möglich ist, können bestimmte Stoffe, die normalerweise mit der Galle über den Darm ausgeschieden werden, nicht mehr abfließen.
Bilirubin, ein Abbauprodukt des in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) befindlichen Blutfarbstoffes und Sauerstoffstransporters Hämoglobin, kann nicht mehr ordnungsgemäß vom Blut über die Leber und Galle in den Darm entsorgt werden.
Zunächst zeigen sich nur erhöhte Blutwerte (Hyperbilirubinämie). Wird eine kritische Schwelle der Konzentration überschritten, tritt das Bilirubin aus den Blutgefäßen aus und lagert sich in das Gewebe ein, was an der Körperoberfläche oder in der Lederhaut (Sklera) der Augen als Gelbfärbung erscheint. Auch der Urin ist bräunlich verfärbt.
Der Stuhl ist dagegen entfärbt, weil die Ausscheidung über den Darm fehlt. Zudem kommt es zu Fettstühlen (Steatorrhoe). Fettstühle entstehen, wenn aufgrund fehlender Emulgierung der Nahrungsfette durch das Gallensekret diese im Dünndarm nicht resorbiert werden können und so die Fette über den Darm wieder ausgeschieden werden müssen.
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Durchfall ist kein typisches Symptom einer Gallenblasenentzündung. Dennoch kann es bei manchen Betroffenen im Zuge einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes auch zu Durchfall kommen. Sehr heller und weicher Stuhlgang kann durch zu wenig Gallenflüssigkeit bedingt sein.
Der Urin ist im Gegensatz dazu häufig dunkler als gewohnt. In jedem Falle sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt konsultiert werden. Kurz nach der Entfernung der Gallenblase kommt es bei einigen Betroffenen nach fettreichen oder scharfen Speisen zu Durchfall, da es kein Speicherreservoir für die Gallenflüssigkeit mehr gibt.
Dagegen zeigt eine chronische Entzündung der Gallenblase eher unspezifische Beschwerden wie Unwohlsein oder Verdauungsstörungen wie Blähungen und Übelkeit. Wiederholte Gallenkoliken, wenn Gallensteine wandern, sind nicht selten.
Zur Diagnosestellung einer Gallenblasenentzündung, die auch als Cholezystitis bezeichnet wird, kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht.
1. Anamnese:
An erster Stelle stehen natürlich anamnestisch erhobene Informationen. Der Betroffene klagt meist über Schmerzen im rechten Oberbauch unterhalb der Rippe. Die Schmerzen strahlen oft in die rechte Schulter aus, da dieser Bereich (head-zone) über Nerven mit der Gallenblase verbunden ist. Die Schmerzen treten vor allem nach fettigem Essen oder nachts auf. Kommt es zu einem Aufstau von Gallenflüssigkeit erscheint die Haut des Betroffenen gelblich (ikterisch). Ein weiterer Hinweis für die Entzündung ist Fieber.
2. Körperliche Untersuchung:
In der körperlichen Untersuchung zeigt sich ein typisches Murphy-Zeichen. Der Arzt schiebt dabei seine Hand unter den rechten Rippenbogen des Patienten, während dieser einatmet. Die Gallenblase wandert dabei nach unten und ist tastbar. Kommt es zu einem schmerzbedingten Abstoppen der Einatmung ist das Murphy-Zeichen positiv. Außerdem zeigt der Betroffene eine schmerzbedingte Abwehrspannung der Bauchdecke.
3. Ultraschall des Bauchs:
Zur weiteren Diagnostik sollte ein Ultraschall des Bauchs veranlasst werden. Hierüber können Gallenblasensteine oder Gallensaftgries (Sludge) als Ursache der Entzündung entdeckt werden. Liegt eine Cholezystitis vor ist die Gallenblasenwand verdickt und zeigt eine typische Dreischichtung. Die Gallenblase an sich wirkt zudem vergrößert und kann von einem dunklen Flüssigkeitsrand umgeben sein. Wird freie Flüssigkeit gefunden, ist die Gallenblase gerissen. Dies stellt einen Notfall dar, der eine umgehende Operation nach sich zieht.
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4. Blutbild:
Im Blut erkennt man eine Gallenblasenentzündung anhand verschiedener Entzündungsparamater. Es kommt vor allem zu einer Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose). Außerdem sind das C-reaktive Protein (CRP) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) erhöht.
Einige Leberenzyme, die sogenannten Transaminasen, wie GOT und GPT, können ebenfalls ansteigen. Außerdem gibt es Cholestaseparameter, die bei einem Aufstau von Gallenflüssigkeit ansteigen. Dazu gehören die Alkalische Phosphatase AP, y-GT und direktes Bilirubin.
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Die Therapie einer Gallenblasenentzündung wird heutzutage standardmäßig operativ durchgeführt. Bei leichter Entzündung sollte die Operation innerhalb der ersten drei Tage nach Symptombeginn erfolgen.
Früher hatte man meist bis zu 6 Wochen gewartet und erst dann operiert, wenn der Patient wieder beschwerdefrei war. In Studien konnte jedoch gezeigt werden, dass eine zeitnahe Operation ein besseres Outcome für den Patienten bringt.
Es werden außerdem nur symptomatische Gallensteinträger operiert. Notwendig ist eine Operation also schon bei nachgewiesenem Steinleiden unter Ausschluss anderer Ursachen.
Die Gallenblase wird mit eventuell darin liegenden Steinen komplett entfernt. Man spricht von einer Cholezystektomie. Der Eingriff erfolgt laparoskopisch, da dies für den Patienten das schonendste Verfahren ist. Es werden lediglich kleine Bauchschnitte benötigt um die Instrumente einzuführen. So entsteht keine große Operationsnarbe.
Kann die Gallenblase auf diese Weise nicht entfernt werden, weil beispielsweise die Steine zu groß sind oder zu viele Verwachsungen im Bauchraum bestehen, muss dennoch ein Rippenbogenrandschnitt gesetzt werden. Dieses Verfahren wird als offene Cholezystektomie bezeichnet.
Multimorbide Patienten, die ein hohes Operationsrisiko aufweisen z.B. aufgrund hohen Alters oder bestimmter Vorerkrankungen, können zunächst konservativ therapiert werden.Dazu gehören die Gabe von Antibiotika, sowie Mitteln gegen die Entzündung (Antiphlogistika) und Mitteln gegen ein krampfhaftes und schmerzhaftes Zusammenziehen der Gallenblase (Spasmolytika und Analgetika).
Wenn möglich, sollte dennoch eine Operation nachfolgen, um Komplikationen der Cholezystitis zu vermeiden. Alternativ kann Gallenflüssigkeit CT-gesteuert punktiert und abgelassen werden. Dies wird als perkutane Drainage bezeichnet.
Gallensteine, die am häufigsten die Ursache für eine Entzündung sind, können über verschiedene Verfahren beseitigt werden. Liegt der Stein im „Hauptgallengang“, dem Ductus choledochus, kommt die endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie, kurz ERCP, zum Einsatz. Ein Kameraschlauch wird über den Dünndarm zur Einmündung des Pankreas- und Gallengangs geführt. Durch Kontrastmittelgabe können die Pankreasgänge, die Gallenblasengänge und die Gallenblase dargestellt werden.
Wurden dabei Gallensteine gesichtet können diese nach einer Aufweitung der Papille mithilfe eines Fangkörbchens aus dem Gallengang entfernt werden. Die ERCP dient also sowohl zur Diagnose als auch zur Therapie der Gallensteine.
Da jedoch ein gewisses Risiko für erneute Steine besteht, sollte dennoch eine Operation nachfolgen.
Kontraindikationen für eine laparoskopische Entfernung der Gallenblase sind ein Gallenblasenkarzinom, Gerinnungsstörungen oder Verwachsungen im Bauchraum z.B. nach Voroperationen. Bei fortgeschrittenem Stadium mit Gewebsuntergang oder Eiteransammlung muss sofort operiert werden und am besten in einem offenen Verfahren.
ine eher untergeordnete Rolle spielt die Steinauflösung durch Medikamente oder durch Stoßwellen.
Die medikamentöse Steinauflösung (Litholyse) erfolgt durch orale Einnahme von Gallensäure-Kapseln über 3-6 Monate. Dieses Verfahren kommt nur bei Cholesterinsteinen in Frage. Bei der Hälfte der Fälle entstehen jedoch erneut Steine innerhalb von 5 Jahren.
Die Steine können auch mithilfe von extrakorporalen Stoßwellen zertrümmert werden. Das Verfahren wird auch als Cholelithotripsie bezeichnet und ist nur möglich wenn der Patient weniger als drei kalkfreie Steine hat, die weniger als 3cm groß sind. Anschließend müssen wiederum Medikamente zur Auflösung eingenommen werden. Hier besteht ebenfalls das Risiko für erneute Steine von ca. 10-15% pro Jahr.
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Mit der richtigen Ernährung lassen sich Gallensteine oft vermeiden. Bei bestehenden Gallensteinen gibt es auch einige Ernährungstipps, die gegen die Beschwerden helfen können.
Vor allem sollte auf fettarmes Essen geachtet werden. Bei Gallensteinen sollte jedoch nicht komplett auf Fette verzichtet werden, da dies sich wiederum nachteilig auswirken kann.
Bei bereits entfernter Gallenblase sollte hingegen so wenig Fett wie möglich aufgenommen werden.
Allgemein gilt: Anstelle von tierischen Fetten können zum Kochen pflanzliche Öle verwendet werden. Bei Milchprodukten lohnt sich der Griff zur fettarmen Variante des jeweiligen Produkts. Die Gallenblase wird dadurch geschont. Einem ungünstigen Reiz wird die Gallenblase zudem durch zu scharfes Essen ausgesetzt. Außerdem sinnvoll sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt anstelle von übermäßigem Vollessen. Ebenso wichtig ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.Regelmäßiges Trinken fördert die Verdauung und sorgt dafür, dass die Gallenflüssigkeit nicht eindickt.
Eine strenge Diät oder gar Fasten ist nicht nötig. Dies bewirkt eher ein Eindicken der Galle, einen Anstieg von Cholesterin und führt zur Entstehung von Gallensteinen. Bei der Zubereitung des Essens können schonende Verfahren, wie Dünsten oder Dampfgaren genutzt werden. Auf Frittieren oder Ausbacken in Fett sollte hingegen verzichtet werden.
Natürlich gibt es einige spezifische Globuli die bei Gallensteinbeschwerden in Betracht kommen. Dazu gehören Byronia und Chelidonium bei Druckschmerzen im Leberbereich. Zusammen mit Podophyllum helfen diese auch bei Schmerzen, die in weiter ausstrahlen. Gegen Krämpfe und Koliken helfen Mandragora bzw. Belladonna. Letztlich sollten Gallenblasenbeschwerden jedoch aufgrund der schon beschriebenen Komplikationen nicht unterschätzt werden. In jedem Falle muss ein Arzt hinzugezogen werden.
Die Ursachen einer akuten Gallenblasenentzündung können verschieden sein. Jedoch handelt es sich in 95% der Fälle um ein Gallensteinleiden (Cholezystolithiasis). Durch eine Verlegung (Obstruktion) des Gallenblasengangs (Ductus cysticus) durch Gallensteine, kommt es neben einem Aufstau des Gallensaftes zur Verletzung der Schleimhaut des Ganges und so zu einer Entzündungsreaktion. In der Hälfte der Fälle bedingen Erreger wie E. coli, Enterokokken, Salmonellen, Klebsillien, Clostridien u.a. eine bakterielle Sekundärinfektion.
Wie bereits bei den Ursachen erwähnt sind Gallensteine die häufigste Ursache einer Gallenblasenentzündung Gallensteine. Eine andere Form der Gallenblasenentzündung bezeichnet die steinlose (akalkulöse) Cholezystitis.
Circa 5- 10% treten ohne Beteiligung von Gallensteinen auf. Gallenblasenentzündungen ohne Steine werden als akalkulöse Cholezystitiden bezeichnet.
Ursächlich sind Auslöser einer "Stressgallenblase". Dazu gehören große chirurgische Eingriffe (vor allem Bauchoperationen), Unfälle mit multiplen Verletzungen (Polytrauma), schwere Verbrennungen, systemische Infektionen (Sepsis) oder eine gestörte Blutzufuhr durch Gefäßerkrankungen (z.B. Polyarteriitis nodosa, eine Autoimmonerkrankung). Dabei kommt es zu einem funktionellen Verschluss des Gallengangs und so zu Gallenstau und Eindickung.
Eine chronische Entzündung resultiert in den meisten Fällen aus sich wiederholenden, immer wieder auftretenden akuten Gallenblasenentzündungen.
Sehr selten wird eine Gallenblasenentzündung durch giftige Substanzen bzw. Medikamente oder zu große Mahlzeiten verursacht.
Gallensteinleiden werden, da sie häufig viele Jahre ohne Symptome bleiben, oft nur zufällig entdeckt. Auch bei einem symptomlosen Gallensteinleiden kann eine minimal invasive Entfernung der Gallenblase zur Prophylaxe von Koliken und Entzündungen erfolgen.
Diese Variante ist zu überlegen, denn oftmals verursachen diese Steine früher oder später Probleme. Da die Gallenblase kein lebenswichtiges Organ ist, kann der Körper auch ohne sie auskommen. Die Risiken einer minimal invasiven Cholezystektomie werden als niedrig eingeschätzt.
Die häufigste Ursache einer Gallenblasenentzündung ist ein Steinleiden (siehe auch: Gallensteine). Beide Geschlechter sind betroffen, doch Frauen erkranken etwa doppelt so häufig an Gallensteine wie Männer. Deshalb liegt auch die Rate der Entzündungen bei den Frauen höher. Gallenblasenentzündungen können in allen Altersgruppen auftreten. Etwa 10 – 15 % der erwachsenen Bevölkerung leidet, meist viele Jahre symptomlos, an Gallensteinen. Industrieländer zeigen eine hohe Erkrankungsquote. Einige Indianergruppen leiden sogar noch häufiger daran, Afroamerikaner, Ostasiaten und Südafrikaner dagegen eher seltener. Dies spricht für eine genetische Komponente bei der Entwicklung von Gallensteinen und damit der Gallenblasenentzündungen.
Wird eine Gallenblasenentzündung nicht behandelt drohen zahlreiche Komplikationen.
Dazu gehört zum einen die Ansammlung von Eiter innerhalb der Gallenblase, was als Gallenblasenempyem bezeichnet wird, zum anderen ein irreversibler Untergang des Gewebes, was als Gangrän bezeichnet wird.
Letztlich kann die Gallenblasenwand durchbrechen, es kommt also zu einer Gallenblasenperforation.
Es kann zu Eiteransammlung rundherum kommen. Man spricht von einem pericholezystischen Abszess. Leberabszesse sind ebenfalls möglich. Wird die Ausbreitung begrenzt handelt es sich um eine gedeckte Perforation. Die Entzündung kann sich aber auch systemisch als freie Perforation im Körper ausbreiten und zu einer Reizung des Bauchfells (Peritonitis) führen.
Ein Übergreifen auf die Bauchspeicheldrüse als Pankreatitis ist gleichsam möglich. Durch Bakterien in der Gallenblase kann letztlich auch eine Blutvergiftung (Sepsis) entstehen. Diese Komplikationen sind allesamt höchst lebensbedrohlich.
Außerdem können sich Verbindungsgänge (Fisteln) zu anderen Organen in der Bauchhöhle oder sogar in die Haut ausbilden. Gallensteine können sich so ihren Weg in Darm bahnen und zum Darmverschluss (Ileus) führen. Gelangt auf umgekehrtem Weg Luft aus dem Darm ins Gallengangsystem erfolgt der Ultraschall-Nachweis anhand kleiner Luftblasen (Aerobilie).
Eine weitere Komplikation ist der Übergang einer akuten Cholezystitis in eine chronische Gallenblasenentzündung. Die chronische Gallenblasenentzündung kann über entzündliche Schübe immer wieder Beschwerden verursachen. Zudem kann sich das Gewebe auf Dauer derart verändern, dass die Gallenblase schrumpft oder Kalk einlagert. Das Vollbild wird dann als Schrumpfblase bzw. Porzellangallenblase bezeichnet. Beide Formen können in Gallenblasenkrebs entarten.
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Bei etwa 5% der Schwangeren sind Gallensteine zu finden und etwa 1% leidet dabei unter Beschwerden.
Die Entstehung von Gallensteinen in der Schwangerschaft ist hormonell bedingt. Vor allem Östrogene sind dabei relevant. Außerdem kann es durch das in der Gebärmutter heranwachsende Kind zu einer Verdrängung der Gallenblase kommen. Der Abfluss der Gallenflüssigkeit wird somit gestört und Steine können leichter entstehen.
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Die Steine entstehen bei einem Lösungsungleichgewicht von Gallensäuren, Lecithin und Substanzen wie Cholesterin, Kalziumkarbonat, Bilirubin.
Mit etwa 80% sind Cholesterinsteine oder Mischsteine mit einem hohen Anteil an Cholesterin die häufigsten Steine. Danach folgen Bilirubin- bzw. Pigmentsteine und Kalziumkarbonatsteine, die durch Bakterien entstehen, mit jeweils 10%.