Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft stellen ein häufiges Problem dar. Diese können lokalisiert oder diffus auftreten.
Bauchschmerzen in der Schwangerschaft sind alles andere als ein seltenes Problem. Fast jede Schwangere wird im Verlauf ihrer Schwangerschaft damit Bekanntschaft machen.
Die Ursachen können von harmlosen Kindsbewegungen bis hin zum seltenen lebensbedrohlichen HELLP-Syndrom alles sein, weswegen die Schmerzen auch immer vom Arzt abgeklärt werden sollten.
Oberbauchschmerzen sind Schmerzen in der oberen Hälfte des Bauches.
Zur Beschreibung von Orten an oder auf der Bauchdecke bedient man sich einer Einteilung in 4 Quadranten:Man zieht eine gedachte Linie senkrecht und waagerecht durch den Bauchnabel und unterteilt den Bauch damit in einen oberen rechten und linken sowie einen unteren rechten und linken Quadranten.
Die Schmerzen können sogar bis in die Rippen ziehen, besonders während der zweiten Schwangerschaftshälfte. Das wachsende Kind beansprucht immer mehr Platz und die Bauchmuskeln werden gedehnt, die an den Rippen ansetzen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen an den Rippen in der Schwangerschaft
Zusätzlich zu den beiden oberen Quadranten wird meist noch zusätzlich die Magengegend (Epigastrium) unterschieden.
Zu beachten ist die Angabe von Rechts und Links. Überall in der Medizin werden diese Angaben aus dem Blickwinkel des Patienten gemacht. Das Herz befindet sich also in der medizinischen Fachsprache links im Brustkorb, auch wenn es für den Arzt die rechte Seite ist, wenn er dem Patienten gegenüber steht. Dies scheint auf den ersten Blick kompliziert, erleichtert aber die Kommunikation zwischen Medizinern, da es keine Unklarheiten geben kann, wenn der Blickwinkel fest bestimmt ist.
Oftmals kann man schon anhand des Ortes, an dem der Schmerz wahrgenommen wird einen erste Vermutung der Ursache anstellen. Meistens liegen den Schmerzen harmlose Ursachen zu Grunde.
In der frühen Phase einer Schwangerschaft stören die hormonellen Umstellungen im Körper der werdenden Mutter vor allem den Magen-Darm-Trakt.
Im späteren Verlauf kommt noch das ständig wachsende Kind im Mutterleib als Ursache der Beschwerden in Frage. Die wachsende Gebärmutter mit dem ungeborenen Kind beengt zunehmend die Organe im Bauchraum der Mutter und verdrängt diese von ihren gewohnten Positionen im Bauchraum und das Kind selbst kann durch seine Bewegungen und Tritte der Mutter nicht selten Schmerzen bereiten.
Diese gilt es dann auszuhalten bis das Kind seine Lage wieder verändert.
Weiter werden auch mit zunehmendem Umfang der Gebärmutter die Haltebänder der Bauchorgane zunehmend beansprucht. Auch dies beeinträchtigt die Mutter durch Bauchschmerzen, die vor allem beim Husten, Aufstehen und Hinsetzen auftreten, wenn die Bänder am meisten belastet werden.
Auch wenn die Beschwerden meist harmlos sind, sollte bei ihrem Auftreten ein Arzt konsultiert werden, denn trotz einer Schwangerschaft müssen auch immer alle anderen Ursachen von Magenkrämpfen wie Magenschleimhautentzündung, Magen-Darm-Grippe, Gallenkolik, Gürtelrose oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung in Betracht gezogen werden, denn sie können auch trotz der Schwangerschaft immer die Ursache solcher Beschwerden sein.
Vor allem wenn zu den Schmerzen noch Erscheinungen wie Kopfschmerzen, Fieber, Blutungen, Wassereinlagerungen, hoher Blutdruck, Schwindel oder Schüttelfrost kommen oder wenn die Schmerzen anhaltend und zunehmend intensiver sind, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.
Oberbauchschmerzen
in der Schwangerschaft
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Schmerzen des Oberbauchs, die in der Schwangerschaft entstehen, können unterschiedliche Ursachen haben.
Sehr häufig handelt es sich bei Oberbauchschmerzen um druckbedingte Schmerzen, die vom Kind ausgelöst werden. So nimmt das wachsende Kind Platz ein und verschiebt dadurch die Organe der Mutter, die sich zwar der neuen Situation schnell anpassen, aber dadurch auch schmerzen können.
In der Schwangerschaft sind Blähungen, die ebenfalls für Luft im Unterbauch sorgen realtiv häufig. Die geblähten Darmschlingen können aber nach oben drücken und dadurch auch Schmerzen im Oberbauch auslösen.
Organe, die im Oberbauch liegen und die zu Schmerzen führen können sind u.a. die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung in der Schwangerschaft ist eher selten.
Gallenblasensteine wieder rum kommen etwas häufiger vor. Oftmals ist das Vorhandensein eines Gallensteins auch schon bekannt. Während der Schwangerschaft kann es auch durch die veränderten Druckverhältnisse zu einer Mobilisierung des Steins kommen, was dann zu kolikartigen Oberbauchschmerzen führen würde.
Magenschleimhautentzündungen können ebenfalls Oberbauchschmerzen auslösen. In der Schwangerschaft ist des Weiteren die Refluxerkrankung (Sodbrennen) verbreitet. Auch hier sind die unterschiedlichen Druck-, und Lageverhältnisse, die durch das Kind ausgelöst wurden, verantwortlich.
Sollte eine Magenschleimhautentzündung hinter den Oberbauchschmerzen stecken, sollte zunächst durch eine fettfreie und schonende Ernährung versucht werden, den Magen abheilen zu lassen. Das Trinken von beruhigenden Tees oder Stillem Wasser sowie das Essen von nicht blähenden Speisen sollen des Weiteren für eine Entlastung des Magen-Darm Traktes sorgen.
Ist die Ursache von Oberbauchschmerzen nicht klar, sollte in jedem Fall eine Ultraschalluntersuchung des Bauchs durchgeführt werden. In den seltensten Fällen haben Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft einen ernsthaften oder auch gefährlichen Hintergrund.
Oftmals helfen auch Allgemeinmaßnahmen, wie die Auflage einer Wärmflasche. Sollten die Beschwerden aber nicht durch allgemeine Behandlungen verschwinden, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Auch sollte berücksichtigt werden, wie stark die Oberbauchbeschwerden sind. Sehr starke, vorher noch nie da gewesene Bauchschmerzen sollten zeitnah einem Arzt vorgestellt werden. Mit zunehmender Schwangerschaft erhöht sich auch das Vorkommen und Auftreten von Oberbauchschmerzen. Die Ursache ist in den meisten Fällen aber nur harmlos, die Beschwerden schon nach wenigen Stunden rückläufig.
Lesen Sie mehr zum Thema: Ursachen für Oberbauchschmerzen
Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft können mit verschiedenen Begleitsymptomen einhergehen, je nachdem, was die genaue Ursache für die Beschwerden ist.
Handelt es sich um einen Infekt, so treten oftmals zusätzlich Unwohlsein, Fieber, Gliederschmerzen und ein allgemeines Schwächegefühl auf. Auch kann es zu Lymphknotenschwellungen kommen.
Da bei Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft immer auch ernsthafte Erkrankungen wie das HELLP-Syndrom bedacht werden müssen, ist es wichtig, gezielt auf Symptome zu achten, die mit einem solchen assoziiert sind. Dazu gehören neben Oberbauchschmerzen Wassereinlagerungen (Ödeme in der Schwangerschaft), Sehstörungen, Übelkeit, eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus) durch eine beeinträchtigte Leberfunktion sowie Durchfall und/oder Erbrechen. Im Blut sind die Leberenzyme oftmals erhöht und im Urin der Schwangeren befindet sich vermehrt Eiweiß. Zudem sind die Blutplättchen vermindert, was eine erhöhte Blutungsneigung bedingt. Die Begleitsymptome bei Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft können demnach wichtige Hinweise liefern, welche Ursache den Beschwerden der Schwangeren zugrunde liegt. Dem behandelnden Arzt sollten daher alle beobachteten Symptome genau mitgeteilt werden, um die Diagnosefindung zu erleichtern.
Hinter Schmerzen in der Magengegend können gleich mehrere unliebsame Erscheinungen einer Schwangerschaft stecken. Allen voran Sodbrennen und Magenkrämpfe.
Lesen Sie mehr zum Thema: Sodbrennen in der Schwangerschaft
In der frühen Schwangerschaft werden die Magenkrämpfe meist von hormonellen Veränderungen ausgelöst, später im Verlauf eher durch das wachsende Ungeborene, das den Magen in seiner gewohnten Position beengt. Sodbrennen macht neben Schmerzen im Oberbauch sehr deutlich brennende Schmerzen hinter dem Brustbein.
Sehr plagend ist die extreme Form der Schwangerschaftsübelkeit (= Hyperemesis gravidarum), welche vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel Beschwerden macht. Es kommt zu Oberbauchschmerzen, die von Übelkeit und anhaltendem Erbrechen begleitet sind. Die Übelkeit tritt über den ganzen Tag verteilt auf und führt sogar nachts oftmals zu ununterbrochenem Erbrechen.
Selbstverständlich müssen auch hier wieder alle Ursachen, die unabhängig von der Schwangerschaft auftreten können in Betracht gezogen werden, denn auch eine Schwangere kann von einer Magenschleimhautentzündung bis hin zu einer Magen-Darm-Grippen alles haben was auch Nicht-schwangere haben können.
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Schmerzen im rechtsseitigen Oberbauch lassen auch bei Schwangeren wie bei den Nicht-Schwangeren zuerst an die Leber denken. Auch bei Schwangeren können hier die gleichen Ursachen vorliegen wie bei den Nicht-Schwangeren. Es können auch hier Gallengangsentzündungen und Gallensteinleiden die Ursache sein. Diese Schmerzen haben wellenartigen Charakter und kommen in regelmäßigen Schüben und verschwinden dann wieder für kurze Zeit. Die Schmerzen strahlen oft in die rechte Schulter oder die Herzgegend aus. Begleitet werden sie oft von Übelkeit und Erbrechen und Schweißausbrüchen.
Auch können Dünndarmgeschwüre oder kleine Darmausstülpungen (=Divertikel) die Ursache sein.
Auch Nierenerkrankungen machen rechtsseitige Schmerzen.
Klassischerweise zeigen sich auch Lebererkrankungen mit Schmerzen im rechten Oberbauch. Dort liegt die Leber nämlich unterhalb des Zwerchfells, wo sie von einer schmerzempfindlichen Kapsel umgeben ist. Natürlich müssen auch bei Schwangeren Ursachen wie eine Hepatitis (=Leberentzündung), Thrombosen (=Verstopfung durch Blutgerinnselbildung) oder die vielen anderen Erkrankungen der Leber in Betracht gezogen werden.
Eine sehr gefürchtete Komplikation, die jedoch der Schwangerschaft geschuldet ist und sich auch mit Oberbauchschmerzen, vor allem an der rechten Seite, äußert ist das sogenannte HELLP-Syndrom, ein Krankheitsbild das meist nach der 20. Schwangerschaftswoche (=SSW) auftritt und etwa 10% der Schwangeren betrifft. Das HELLP- Syndrom ist eine besondere Verlaufsform der etwas bekannteren Präeklampsie. Dieses Krankheitsbild ist gezeichnet durch Kopfschmerzen und Augenflimmern, einen zu hohen Blutdruck, generellem Unwohlsein sowie Wassereinlagerungen im Gewebe, vor allem den Beinen (=Ödeme). Auffällig ist in dieser Situation noch ein schäumender Urin, der durch Proteinbeimischung verursacht wird. Beim HELLP-Syndrom ist zusätzlich dazu noch das Blutgerinnungssystem gestört. Hauptsymptom des HELLP- Syndrom ist eben hier der Rechtsseitige Oberbauchschmerz begleitet von den anderen Symptomen der Präeklampsie, die dann mehr oder weniger ausgeprägt sein können. Die Schmerzen können auch in den Rücken ausstrahlen und von Erbrechen und Übelkeit begleitet sein. Für das Kind bedeutet das HELLP-Syndrom eine Unterversorgung durch eine Verschlechterung der Plazentadurchblutung. Wichtig ist es, dieses Krankheitsbild früh durch Kontrollen von Gerinnungs- und Leberwerten zu erkennen.
Mehr über dieses Thema erfahren Sie auf unserer Seite: HELLP-Syndrom
Typisch für Schmerzen im linken Oberbauch sind Schmerzen an der Milz, der Bauchspeicheldrüse oder der linken Niere.
Ursache der Nierenschmerzen sind entweder wieder Bewegungen des Kindes, die sehr schmerzempfindliche Nierenkapsel treffen oder gar eine Nierenbeckenentzündung, die dann von heftigen Schmerzen beim Wasserlassen begleitet werden. Ein einfacher Urintest beim Arzt kann diesen Verdacht schon bestätigen oder ausräumen. Auch Nierensteine machen stärkste Schmerzen in dieser Gegend. Sie ähneln dann den Wehen als wellenförmig wiederkehrende starke Schmerzen.
Schmerzen der Milz strahlen meist in die linke Schulter aus.
Auch auszuschließen sind Erkrankungen des Dickdarmes oder der Hauptschlagader, wie ein Aortenaneurysma.
Zusammenfassend gilt es festzuhalten, dass Bauchschmerzen in der Schwangerschaft ein sehr häufiges Phänomen sind. Nicht immer stehen die Bauchschmerzen im Bezug zum Nachwuchs, dennoch ist die Sorge um diesen bei Bauchschmerzen fast unweigerlich gegeben. Die Ursachen sind meist harmlos und durch die körperlichen Veränderungen während der Schwangerschaft bedingt.
Spätestens bei Warnzeichen sollte jedoch unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, damit bedrohliche Ursachen ausgeschlossen oder behandelt werden können und einer freudigen Schwangerschaft nichts mehr im Wege steht.
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Nahezu jede Frau wird während der Schwangerschaft hin und wieder von Oberbauchschmerzen geplagt.
Für die Entstehung dieser Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft kann es eine Vielzahl von Ursachen geben. Für betroffene Frauen ist es deshalb besonders wichtig zu wissen, dass Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft in den meisten Fällen vollkommen harmlos sind.
Zu Beginn der Schwangerschaft findet im Körper der Frau eine enorme Umstellung des Hormonhaushaltes statt. Diese Hormonumstellung kann sich sowohl auf die Psyche, als auch auf innere Organe auswirken.
Besonders häufig betroffen ist der Magen-Darm-Trakt. Durch verschiedene hormonelle Einflüsse kann die Leistung wichtiger Drüsen, beispielsweise der Bauchspeicheldrüse, oder der Gallenblase kurzzeitig eingeschränkt sein. Große Mengen an Nahrung können aus diesem Grund weniger gut verdaut werden.
In Folge dessen kommt es bei betroffenen Frauen während der frühen Schwangerschaft (siehe auch: erstes Trimester) zu Oberbauchschmerzen nach dem Essen.
Diese Beschwerden lassen sich in den meisten Fällen dadurch vermeiden, dass in regelmäßigen Abständen kleine Mahlzeiten eingenommen werden. Auf diese Weise wird der Magen-Darm-Trakt geschont und die Verdauungsprozesse können problemlos ablaufen.
Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft werden Oberbauchschmerzen nach dem Essen in der Regel über einen anderen Mechanismus hervorgerufen. Betroffene Frauen sollten sich darüber bewusst sein, dass die inneren Bauchorgane mit zunehmendem Wachstum des Kindes stetig weiter gen Brustkorb gedrückt werden. Auf diese Weise werden sowohl die Darmschlingen, als auch der Magen zunehmend komprimiert. Werden nun große Mahlzeiten aufgenommen, kommt es zu starken Reizungen der komprimierten Bauchorgane. Oberbauchschmerzen, die unmittelbar nach dem Essen auftreten, sind häufig die Folge. Auch bei dieser Ursache für das Auftreten von Oberbauchschmerzen nach dem Essen gilt es als hilfreich, in regelmäßigen Abständen möglichst kleine Mahlzeiten einzunehmen.
Die zu späteren Mahlzeiten während der Schwangerschaft sollten lieber vermieden werden. Außer danach auftretenden Oberbauchschmerzen können Sie sich eine unruhige Nacht bereiten. Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen möchten, lesen Sie mehr unter: Oberbauchschmerzen in der Nacht.
Neben diesen harmlosen Ursachen für die Entstehung von Oberbauchschmerzen, die während der Schwangerschaft vor allem nach dem Essen auftreten, kann es auch behandlungsbedürftige Gründe für die Beschwerden geben. In diesem Zusammenhang spricht man von „nicht schwangerschaftsspezifischen Ursachen“ für das Auftreten von Oberbauchschmerzen nach dem Essen. Vor allem Frauen, die trotz kleiner Nahrungsmengen unter starken Schmerzen leiden, sollten andere Ursachen zeitnah ausschließen lassen. Zu den häufigsten Gründen für die Entstehung von Oberbauchschmerzen nach dem Essen, die mit der Schwangerschaft in keinem direkten Zusammenhang stehen, gehören Entzündungen der Magenschleimhaut.
Derartige entzündliche Prozesse können durch:
Darüber hinaus gilt das sogenannte Reizdarmsyndrom zu den häufigsten Erkrankungen, die unabhängig von der vorliegenden Schwangerschaft zu Oberbauchschmerzen nach dem Essen führen können.
Das Reizdarmsyndrom ist eine chronische Störung des Magen-Darm-Traktes, für die es im Grunde keine direkte Ursache gibt. Bei Frauen, die an dieser Erkrankung leiden, lässt sich eine Überempfindlichkeit der Nervenfasern des Darmes nachweisen.
In solchen Fällen kann bereits eine Umstellung der Ernährung dabei helfen, die Beschwerden effektiv zu lindern. Darüber hinaus können krampflindernde Arzneimittel eingesetzt werden.
Auf Grund der vorliegenden Schwangerschaft müssen mögliche Risiken und Vorteile dieser Medikamente jedoch streng gegeneinander abgewogen werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Oberbauchschmerzen nach dem Essen
Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft können von Übelkeit (Übelkeit in der Schwangerschaft) begleitet sein.
Häufig sind die Ursachen harmlos. So kann durch den steigenden Druck im Bauchraum durch das heranwachsende Kind auch Druck auf den Magen ausgeübt werden. Die Schwangere entwickelt dadurch nach dem Essen schneller ein Völlegefühl und kann auch Schmerzen und Übelkeit empfinden. Zudem begünstigt der erhöhte Druck auch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, was Sodbrennen auslöst. Dies wird von einigen Frauen als Oberbauchschmerz wahrgenommen.
Neben solchen anatomisch bedingten Ursachen müssen allerdings auch ernsthafte Erkrankungen wie das HELLP-Syndrom in Betracht gezogen werden. Dieses kann sich durch plötzliche Oberbauchschmerzen und Übelkeit manifestieren.
Schließlich können Oberbauchschmerzen und Übelkeit in der Schwangerschaft auch auf eine Magenschleimhautentzündung hinweisen. Diese entsteht oftmals durch ein Ungleichgewicht zwischen Magensäure und dem schützenden Schleim auf den Magenwänden. Bei vermehrter Säureproduktion oder aber auch Bakterienbesiedlung kann sich die Schleimhaut entzünden und derartige Symptome hervorrufen. Letztlich kann nur eine ärztliche Untersuchung die genaue Ursache der Beschwerden ermitteln. Daher sollte eine solche bei anhaltenden Symptomen durchgeführt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Oberbauchschmerzen und Übelkeit
Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft, die von Durchfall begleitet sind, können verschiedene Ursachen haben. Zum einen sollte an einen Magen-Darm-Infekt gedacht werden. Verschiedene Bakterien und Viren können solche Symptome auslösen. Dabei ist die Erkrankung im Regelfall nach wenigen Tagen überstanden. Zudem können Oberbauchschmerzen und Durchfall auch auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten hinweisen. Insbesondere wenn die Beschwerden im Zusammenhang mit den Mahlzeiten auftreten, sollte an diese Möglichkeit gedacht werden. Eine genaue Beobachtung, was jeweils vor Beginn der Beschwerden gegessen wurde, kann bei der weiteren Eingrenzung helfen.
Da Frauen in der Schwangerschaft bevorzugt unter Verstopfung leiden, nehmen einige Schwangere Magnesium ein. Bei Überdosierung kann dies ebenfalls Durchfall auslösen. Sollten Magnesiumtabletten eingenommen werden und Durchfall auftreten, so sollte das Präparat vorübergehend abgesetzt werden. Oftmals bessern sich die Beschwerden dann von allein. Anhaltende Oberbauchschmerzen und Durchfall sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Eine Stuhluntersuchung kann beispielsweise helfen, mögliche Krankheitserreger zu identifizieren.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Durchfall in der Schwangerschaft
Unter dem Begriff „Schwangerschaftsvergiftung“ (Fachwörter: Gestose, hypertensive Schwangerschaftserkrankungen) versteht man eine Vielzahl von Erkrankungen, die während der Schwangerschaft auftreten und mit einer Erhöhung des Blutdrucks einhergehen. Viele Formen der Schwangerschaftsvergiftung machen sich bei den betroffenen Frauen durch das Auftreten von starken Oberbauchschmerzen, die häufig unmittelbar nach dem Essen an Intensität zunehmen, bemerkbar.
Zu den wichtigsten Formen der Schwangerschaftsvergiftung zählen:
Besonders problematisch ist hier die Tatsache, dass die Ursachen für die Entstehung einer Schwangerschaftsvergiftung bislang nicht eindeutig geklärt werden konnten.
Im Allgemeinen geht man jedoch davon aus, dass verschiedene Prozesse im Bereich der Plazenta an der Entstehung einer Schwangerschaftsvergiftung beteiligt sind.
Zudem wird davon ausgegangen, dass Frauen mit einer Neigung zu Gefäßkrämpfen (sogenannten Vasospasmen) und immunologischen Überreaktionen besonders gefährdet sind.
Die Symptome, die bei Vorliegen einer Schwangerschaftsvergiftung auftreten können, unterscheiden sich von Form zu Form. Vor allem die schwerste Art der Schwangerschaftsvergiftung (sogenannte Eklampsie) kann bei betroffenen Frauen während der Schwangerschaft zu Krampfanfällen und Veränderungen der Bewusstseinslage führen.
Darüber hinaus gehören Oberbauchschmerzen, die unmittelbar nach dem Essen an Intensität zunehmen, zu den typischen Symptomen dieser Form der Schwangerschaftsvergiftung.
Betroffene Frauen beginnen häufig in der späten Schwangerschaft (in der Regel nicht vor der 20. Schwangerschaftswoche) unter ausgeprägter Übelkeit, Oberbauchschmerzen und Erbrechen zu leiden. Darüber hinaus können neurologische Symptome, beispielsweise Kopfschmerzen oder Sehstörungen, häufig beobachtet werden. Um eine Schädigung der werdenden Mutter und/oder des ungeborenen Kindes zu vermeiden, muss bei entsprechender Symptomatik umgehend ein Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe aufgesucht werden. Darüber hinaus gehört das sogenannte HELLP-Syndrom zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung von Oberbauchschmerzen während der Schwangerschaft, die unmittelbar nach dem Essen an Intensität zunehmen. Die Beschwerden sind bei dieser Form der Schwangerschaftsvergiftung vor allem im Bereich des rechten Oberbauchs lokalisiert. Neben den Oberbauchschmerzen kommt es bei Frauen, die während der Schwangerschaft ein HELLP-Syndrom entwickeln, typischerweise zu folgenden Symptomen:
Bei dieser Form der Schwangerschaftsvergiftung handelt es sich um einen Notfall. Eine Vorstellung beim Frauenarzt sollte so schnell wie Möglich stattfinden. Wird das Vorliegen des HELLP-Syndroms bestätigt, muss die betroffene Frau stationär aufgenommen und überwacht werden. Da diese Form der Schwangerschaftsvergiftung in der Regel schubförmig auftritt, kann die Schwangerschaft zumeist über einige Wochen fortgesetzt werden.
Bei einem zu starken Abfall der Blutplättchen muss das ungeborene Kind jedoch mit Hilfe eines Kaiserschnitts entbunden werden. Da das HELLP-Syndrom zumeist recht früh (im Schnitt zwischen der 23. und 30. Schwangerschaftswoche) auftritt, bedarf das frühgeborene Kind in der Regel einer intensivmedizinischen Behandlung. Wird die Schwangerschaft trotzt stetig sinkender Anzahl an Blutplättchen fortgesetzt, kann es jedoch zu starken Blutverlusten bis hin zum Tode der Mutter kommen.
Oberbauchschmerzen in der Schwangerschaft sind eher selten ein Hinweis für eine Fehlgeburt. Bei einer Fehlgeburt treten eher wehenähnliche Schmerzen im Unterbauch sowie vaginale Blutungen auf. Allerdings kann eine drohende Fehlgeburt auch ohne vaginale Blutungen einhergehen.
Daher sollten Bauchschmerzen in der Schwangerschaft, die über eine längere Weile anhalten, immer Anlass für eine ärztliche Vorstellung geben.
Da der weibliche Körper dem heranwachsenden Baby im Verlauf der Schwangerschaft immer mehr Raum geben muss, sind die Bauchschmerzen am häufigsten durch die anatomischen Gegebenheiten bedingt. Das Baby beansprucht immer mehr Platz im Bauch der Mutter, drückt auf deren Organe und kann dadurch zeitweilig Schmerzen auslösen. Zudem werden die Bandstrukturen und Gewebe um die Gebärmutter herum sowie die mütterliche Muskulatur stark beansprucht. Daher sind hin und wieder auftretende Bauchschmerzen normal und treten bei den meisten Schwangeren auf.
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Eine Übersicht über alle bereits veröffentlichten Themen der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z.