Die Gürtelrose, eine Virusinfektion, ist eine Spätfolge der Windpockeninfektion. Durch eine Immunschwäche kommt es zur Reaktivierung des Virus. Sie tritt allerdings nicht zwingend bei allen Menschen auf, die bereits an den Windpocken erkrankt waren. Meist findet sich die Gürtelrose einseitig, selten auch beidseitig. Vor allem aber ist sie immer auf Dermatome beschränkt. Dermatome sind bestimmte Areale, die von Hautnerven versorgt werden. Sie gehen teilweise nahezu horizontal um den Körper.
Die Gürtelrose, eine Virusinfektion, ist eine Spätfolge der Windpockeninfektion. Durch eine Immunschwäche kommt es zur Reaktivierung des Virus. Sie tritt allerdings nicht zwingend bei allen Menschen auf, die bereits an den Windpocken erkrankt waren.
Das leitende Symptom ist eine Bläschenbildung in einem begrenzten Hautareal, welche mit einer Rötung und mittel- bis starken Schmerzen einhergeht
Meist findet sich die Gürtelrose einseitig, selten auch beidseitig.
Vor allem aber ist sie immer auf Dermatome beschränkt. Dies sind bestimmte Areale, die von einem Hautnerven versorgt werden. Sie verlaufen meist waagerecht.
Da sich der Zoster-Virus in Nervenzellen befindet, sind bei dem Ausbruch einer Gürtelrose immer die Bereiche betroffen, die der vom Virus betroffene Nerv versorgt.
Schätzungsweise sind im Alter von 14 Jahren etwa 90% mit dem Varizella-Zoster-Virus infiziert. Sie besitzen nun eine lebenslange Immunität gegen Windpocken.
Bis zu 20% dieser teilimmunen Erwachsenen erkranken später an Gürtelrose.
Die ersten Anzeichen einer beginnenden Gürtelrose sind zunächst sehr unspezifisch.
Die Betroffenen klagen über ein leichtes Schwächegefühl, dass mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit und leichtem Fieber einhergeht.
Das Fieber steigt hier in der Regel nur auf Werte bis 38°C an.
Nach einem bis zwei Tagen reihen sich in die Liste der Symptome etwas spezifischere Anzeichen wie Sensibilitätsstörungen und Schmerzen im betroffenen Hautareal ein.
Zudem fängt nun die Bläschenbildung an und die Haut beginnt anzuschwellen. Dieser Ausschlag bzw. die Entzündung breitet sich nun, in den meisten Fällen einseitig, gürtelförmig über den Rumpf (oder je nach Befall andere Bereiche) aus, was das spezifischste Anzeichen für das Vorliegen einer Gürtelrose ist.
In den meisten Fällen liegt ebenfalls ein Nervenschmerz (lat.: Neuralgie) des betroffenen Nervs vor, der mit starkem Juckreiz einhergeht. Dieser Nervenschmerz wird von vielen als stechend und schmerzhaft empfunden und sollte durch eine adäquate Schmerztherapie behandelt werden.
Hierauf wird im Abschnitt Was hilft gegen Schmerzen bei einer Gürtelrose genauer eingegangen.
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Die Viren, welche die Gürtelrose verursachen, sind dieselben wie die der Windpocken.
Zur Ansteckung mit diesen Viren ist ein direkter Hautkontakt mit dem Inhalt des Bläschens notwendig (Schmierinfektion).
Sind die Bläschen verkrustet, so besteht keine Gefahr der Virenübertragung mehr.
Allerdings ist es nicht möglich, sich direkt mit Gürtelrose anzustecken: Es kann lediglich zu einem Ausbruch von Windpocken kommen - und auch das betrifft nur Menschen, die noch keine Windpocken hatten bzw. nicht geimpft sind.
In der Regel entwickeln sich die Windpocken nach etwa 2 Wochen, in Einzelfällen schon nach einer oder aber erst nach 4 Wochen. Hatte man die Windpocken schon oder ist gegen sie geimpft, so geht folglich keine Ansteckungsgefahr aus von Menschen, die an Gürtelrose erkrankt sind.
Die Gürtelrose selbst ist eine endogene Infektion. Das bedeutet, dass die Windpockenviren irgendwann bei einer Schwäche des Immunsystems erneut aktiviert werden.
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Die Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen.
Bei Erstinfektion mit diesem Virus kommt es zu dem Krankheitsbild der Varizellen, den Windpocken.
Normalerweise erkrankt man im Kindes- und Jugendalter einmalig an den Windpocken. Die Übertragung der Windpocken erfolgt durch Tröpfcheninfektion (z.B. Husten). Allerdings verbleiben die Viren auch nach der Abheilung im Körper.
Sie ziehen sich entlang der Nervenfasern in die Spinalganglien zurück. Spinalganglien sind Schaltstellen des zentralen Nervensystems. Sie liegen in der Nähe des Rückenmarks.
Bei einer geschwächten Immunabwehr kann es zu einer Reaktivierung des Virus kommen. Diese Erkrankung nennt man Gürtelrose. Auch Sonneneinstrahlung und Stress können einen Zoster begünstigen.
Die Ansteckung des Herpes zoster ist nur durch die Übertragung des virushaltigen Bläscheninhaltes möglich, aber gering. Es können sich nur Personen anstecken, die noch keine Windpocken hatten und auch nicht geimpft sind. Diese Personen würden allerdings an Windpocken, nicht an Gürtelrose erkranken.
Eine direkte Ansteckung mit dem Krankheitsbild Gürtelrose gibt es nicht. Das bedeutet, das jemand der an einer Gürtelrose erkrankt ist, keinen anderen mit einer Gürtelrose anstecken kann.
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Stress zählt durchaus zu den Risikofaktoren für den Ausbruch einer Gürtelrose.
Durch verschiedene Faktoren wie Stress, kann es nun zu einer Reaktivierung der Viren kommen. Die Folge ist die Ausbildung einer Gürtelrose. In wieweit Stress zu einer Aktivierung der Viren führt, wird heute noch nicht bis ins Detail verstanden. Man geht derzeit davon aus, dass es durch Stress zu einer Schwächung des Immunsystems kommt, wodurch der Virus nicht mehr in Schach gehalten werden kann und es zu einer erneuten Aktivierung kommt.
Andere Risikofaktoren sind
Lesen Sie mehr zum Thema: Stress als Ursache für eine Gürtelrose
Für den Ausbruch einer Gürtelrose können viele verschiedene Faktoren ursächlich sein. Auf die Frage warum die Varizella-Zoster-Viren teilweise Jahre in einem Körper inaktiv sind und plötzlich aktiviert werden und eine Gürtelrose verursachen, kann die Wissenschaft aktuell noch keine genaue Antwort geben. Bekannt sind jedoch einige Risikofaktoren, die einen Ausbruch der Gürtelrose wahrscheinlicher machen. Zu diesen gehört neben Stress und größeren Verletzungen auch eine vorliegende Immunschwäche. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die eine Immunschwäche verursachen können. Einer diese Gründe kann das Vorliegen von HIV bzw. AIDS sein. Es ist jedoch falsch den Schluss zu ziehen, dass eine Gürtelrose ein klarer Hinweis auf das Vorliegen von HIV ist.
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Bevorzugt tritt der Herpes zoster (Gürtelrose) bei älteren Menschen oder Immunschwächen (z.B. AIDS, Leukämie) auf. Meist beschränkt sich die Infektion auf ein oder mehrere Dermatome (Ausbreitungsgebiet eines Nerven). Im Gegensatz zu den Windpocken, die den gesamten Körper gefallen, tritt die Gürtelrose örtlich begrenzt auf.
Die betroffenen Hautsegmente zeichnen sich durch sehr schmerzhafte und gruppiert stehende Bläschen auf gerötetem Grund aus. Die Bläschen enthalten virushaltige Flüssigkeit.
Nach einigen Tagen der schmerzhaften Phase bilden sich mehrere entzündliche Herde mit klaren Bläschen. 2-7 Tage später sind die Bläschen trüb und gelblich, die Rötung klingt ab und die Haut wird pustulös und unterblutet. Nun beginnt die Austrocknung. Nach 2- 3 Wochen sind die Bläschen abgeheilt und haben helle Narben hinterlassen.
Neben sehr starken Schmerzen bei einer Gürtelrose kann es auch zu Fieber kommen.
Charakteristisch für eine Herpes-Zoster-Infektion bzw. für eine Gürtelrose ist das Auftreten spezifischer Schmerzen in einem bestimmten Körper-/Hautareal, das von einem Nerv des befallenen Ganglions (= Ansammlung von Nervenzellkörperchen) versorgt wird. Oft beginnt der Schmerz schon mehrere Tage vor Ausbruch des eigentlichen, klassischen Hautausschlags der Gürtelrose und wird von Juckreiz in diesem Bereich begleitet.
In der anfänglichen Akutphase tritt überwiegend ein dumpf-brennender Schmerz auf, der sich oftmals durch Bewegungen verstärken kann. Ausgelöst wird er dadurch, dass es durch die Infektion mit den Herpes-Zoster-Viren zur Freisetzung von chemischen Stoffen kommt, welche die Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) in dem Betroffenen Areal reizen. In der medizinischen Fachsprache spricht man deshalb auch vom nozizeptiven Schmerz.
Im weiteren Verlauf kommt es zu einem neuropathische Schmerz, welcher ein Schmerz der Nerven selbst darstellt. Seine Entstehung ist den Viren geschuldet, welche die Nerven angreifen und sich über deren Bahnen ausbreiten. Ausgelöst werden kann dieser stechend-scharf einschießende Schmerz während der gesamten Krankheitsphase oft schon durch leichte Berührungen. Manchmal werden die Schmerzen von einem Kribbelgefühl oder in Ausnahmefällen auch von Lähmungserscheinungen begleitet.
Bei einigen Betroffen bleiben die neuropathischen Schmerzen auch noch über den eigentlichen Krankheitsverlauf hinaus bestehen, in diesem Fall spricht man von einer Postzosterneuralgie.
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Der Verlauf einer Gürtelrose wird im Allgemeinen in zwei Phasen unterteilt,
Die ersten Symptome einer Gürtelrose sind zunächst sehr unspezifisch und bestehen aus
Erst nach Beginn der Akutphase bilden sich die krankheitsspezifischen Symptome aus, die nun jedoch nur noch symptomatisch therapiert werden können. Zu diesen Symptomen zählen die Ausbildung von Blasen, eine Rötung und starke Schmerzen im betroffenen Hautareal. Das betroffene Hautareal wird hierbei meist als gürtelförmig beschrieben, da nur das Hautareal Symptome aufweist, dass von dem betroffenen Nerv sensibel versorgt wird.
Meist wird im Verlauf zudem noch von Missempfindungen oder Taubheit in dem Hautareal berichtet.
Nach ca. 4-5 Tagen platzen die mit klarer Flüssigkeit gefüllten Bläschen und die Bildung einer Wundkruste beginnt. 14 Tage nach Auftreten der ersten Symptome ist die Gürtelrose bei den meisten Patienten abgeheilt. Dieser Heilungsprozess kann durch eine entsprechende Therapie mit Hautsalben beschleunigt werden.
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Wichtig für die Diagnosestellung einer Gürtelrose sind die durchaus typische und direkt ins Auge fallenden Symptome und Erscheinungen.
Stärkste Schmerzen treiben die Patienten zum Arzt und die typische Verteilung der Bläschen und Rötung ist offensichtlich.
Es kann auch ein Erregernachweis erfolgen. Hierbei können sowohl Antigen (also der Virus (Herpres zoster) an sich), als auch Antikörper (gegen den Körper durch die Immunreaktion des Körpers gegen den Virus) nachgewiesen werden. Antikörper werden allerdings schon bei der Erstinfektion, also den Windpocken, gebildet und sind daher nicht gut zur Diagnose des Zosters / Gürtelrose geeignet.
In seltenen Fällen kann eine Gürtelrose ohne die Ausbildung von Bläschen oder einer Rötung vorliegen.
Dieses Phänomen wird als ‚Zoster sine herpete‘ bezeichnet.
Eine solche Ausprägung erschwert die Diagnosestellung, da die anderen Symptome wie der Nervenschmerz nicht sehr spezifisch für eine Gürtelrose sind.
Der grundlegende Verlauf einer Gürtelrose ohne Ausschlag oder Bläschen ist jedoch ähnlich wie im Normalfall. Anfangs berichten die Patienten oft von Müdigkeit und Abgeschlagenheit, die mit Fieber einhergehen.
Weiter kommt es zu Missempfindungen im Hautareal, das durch den betroffenen Nerven sensibel versorgt wird.
Nach ein bis zwei Tagen wechselt das Gefühl der Missempfindung zu einem Nervenschmerz, einer sogenannten Neuralgie, der meist mit einem ausgeprägten Juckreiz einhergeht.
Zur Sicherung der Diagnose einer Gürtelrose benötigt man in diesem Fall einen Antigennachweis oder eine Viruskultur, da die spezifischen Symptome der Gürtelrose nicht vorhanden sind. Die Therapie besteht bei dieser Art der Gürtelrose nur aus der Linderung der Nervenschmerzen, bis die Gürtelrose wieder abklingt.
Bei beginnendem Zoster / Gürtelrose muss zur Abgrenzung an folgende weitere Erkrankungen gedacht werden:
Treten die ersten Symptome einer Gürtelrose bei einem Patienten auf, ist er gut damit beraten zunächst seinen Hausarzt aufzusuchen.
Dieser kann beim Vorliegen der typischen Symptome meist relativ schnell die Diagnose der Gürtelrose stellen und eine entsprechende Therapie mit antiviralen Mitteln und meist einer Zinksalbe beginnen.
In den meisten Fällen kann man die Symptome der Gürtelrose hiermit gut behandeln.
Nach einer Woche sollte man zur Verlaufskontrolle erneut den Hausarzt aufsuchen. Kommt es jedoch zu einem sehr schweren Verlauf der Erkrankung oder befindet sich die Erkrankung im Bereich des Auges oder des Ohres, was mit entsprechenden Funktionsausfällen einhergehen kann, ist der Gang ins Krankenhaus zu einer weiteren Abklärung zu raten.
Die Behandlung einer Gürtelrose hat immer zum Ziel die bestehenden Symptome zu lindern und eine möglichst rasche Heilung zu bewirken.Eine vollkommene Eliminierung der Virus-Erreger ist nicht möglich. Zudem gilt, dass die medikamentöse Therapie möglichst schnell nach dem ersten Verdacht angefangen wird, um chronische Komplikationen zu vermeiden. Im Zentrum der medikamentösen Therapie steht zunächst die antivirale Therapie, die das Herpes-Zoster-Virus in seiner Ausbreitung hemmen soll und eine schnellere Heilung bewirkt. Zudem wird diese Therapie in den meisten Fällen mit der Gabe von Schmerzmitteln und Salben an den betroffenen Stellen kombiniert.
Bei einer durch einen Herpes zoster ausgelöste Gürtelrose muss antiviral behandelt werden. Meist kommt Aciclovir® zum Einsatz. Dieses kann oral, also in Tablettenform, oder i.v. (intravenös) per Infusion verabreicht werden. Zostex® (mit dem Wirkstoff Brivudin) kann als orale Therapie auch zum Einsatz kommen. Aciclovir und Brivudin gehören zur Gruppe der Virustatika. Es handelt sich hierbei also um Wirkstoffe die gezielt dem Wachstum und der Vermehrung der Viren entgegenwirken. Sie hemmen den Aufbau der Virus-DNA.
Erfahren Sie mehr unter: Zostex®
Andere antivirale Medikamente sind beispielsweise Valaciclovir und Famciclovir. Als Schmerzmittel kommen vor allem Ibuprofen oder ASS (Acetylsalicylsäure) in Frage. Für die lokale Behandlung der Blasen werden in den meisten Fällen zudem Zinksalben verschrieben, die das Austrocknen der Bläschen zur Folge haben und den bestehenden Juckreiz lindern.
Eine Gürtelrose kann auch durch homöopathische Substanzen verbessert werden (siehe: Gürtelrose und Homöopathie).
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Die Anwendung von Zinksalbe zählt zur Standardtherapie der Gürtelrose.
Zum einen hat das enthaltene Zinkoxid antiseptische Wirkung, was eine weitere Ausbreitung der Gürtelrose und eine bakterielle Besiedelung verhindert.
Zudem wirken bestimmte Inhaltsstoffe in der Zinksalbe stark wasserziehend, was das Austrocknen der Blasen zur Folge hat. Dies verbessert zum einen den Verlauf der Krankheit, und lindert nebenbei den stark auftretenden Juckreiz enorm.
Die Creme sollte am besten 3-mal täglich auf das betroffene Hautareal aufgetragen werden. Zudem benötigt sie anschließend circa eine halbe Stunde um gut einzutrocknen und den Blasen die Flüssigkeit zu entziehen. Eine gründliche und regelmäßige Anwendung kann einen starken positiven Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung nehmen.
Eine Gürtelrose geht für die Betroffenen in den meisten Fällen mit starken Nervenschmerzen, einer sogenannten Neuralgie, einher, die in seltenen Fällen auch nach Abklingen der Erkrankung bestehen bleiben können.
Bei einer Behandlung mit Virostatika (Medikamente die das Viruswachstum hemmen) gehen meistens auch die Schmerzen sehr schnell zurück.
Wenn dies nicht der Fall ist kann auch eine gezielte Schmerztherapie durchgeführt werden.
Bei den typischen Zosterschmerzen eignet sich nach aktueller Studienlage besonders Lyrica®, ein Medikament das direkt auf die schmerzenden Nerven einwirkt.
Für leichte Schmerzen werden in der Regel
Können die Schmerzen durch diese Medikamente nicht ausreichend beseitigt werden, kann einerseits auf das bereits erwähnte Lyrica® zurück gegriffen werden, oder man muss zu stärkeren Mitteln wie Tilidin greifen, die bereits zur Gruppe der niederpotenten Opioiden gehören.
In aller Regel können die meisten Schmerzen in Folge einer Gürtelrose jedoch mit den leichteren, nicht-opioiden Schmerzmitteln gut therapiert werden.
Für die Betroffenen steht, wenn kein starker Nervenschmerz vorhanden ist, in der Regel die Behandlung des starken Juckreizes im Fokus der Aufmerksamkeit.
Die wohl bekannteste und am häufigsten angewandte Behandlung ist die Zinksalbe. Diese wirkt antiseptisch und hilft dabei, die Blasen auszutrocknen, was zu einem deutlichen Abschwächen des Juckreizes führt.
Die Salbe sollte hierbei direkt auf die Blasen aufgetragen werden.
Vom Aufkratzen der Blasen wird stark abgeraten, da es das Risiko einer Zweitinfektion an anderen Körperstellen erhöht.
Kann der Juckreiz dadurch nicht ausreichend therapiert werden, kann man nach ärztlicher Absprache eine Lokaltherapie mit Lidocain, einem Lokalanästhetikum, in Betracht ziehen.
Bei der Behandlung von Gürtelrose können homöopathische Wirkstoffe angewandt werden, um die Symptome zu lindern. Sie sollten allerdings parallel zur schulmedizinischen Therapie angewandt werden und diese nicht ersetzen. Vom selbstständigen Absetzen von verschriebenen Medikamenten ist abzuraten.
Bekannte homöopathische Medikamente in der Therapie der Gürtelrose sind:
Diese Wirkstoffe helfen vor allem in der Therapie der Schmerzen, die bei Berührung, Bewegung und oft nachts auftreten können.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Homöopathie bei Gürtelrose
Neben der medikamentösen Therapie gibt es noch die Möglichkeit, die Gürtelrose parallel mit Hausmitteln zu behandeln.
Sehr bekannt ist hierbei die Verwendung von Kohl. Von diesem werden die inneren, noch frischen Blätter verwendet. Am besten fährt man mit einem Nudelholz über die Blätter, damit die Flüssigkeit austreten kann.
Diese Blätter können nun mit einem Umschlag auf das entzündete und blasige Hautareal gelegt werden. Neben dem kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Effekt wird ebenfalls vermutet, dass die in der Flüssigkeit enthaltenen Antioxidantien abschwellend auf die Blasen wirken und die Regeneration der Haut fördern.
Manche Menschen sind ebenfalls von der Anwendung von Melisse überzeugt. Mit den Blättern kocht man einen Tee ab, lässt diesen abkühlen und betupft anschließend das betroffene Hautareal.
Man geht hierbei von einer antiviralen Wirkung der Melisse aus, die dem Körper hilft das Virus zu bekämpfen.
Zum Austrocknen der Haut wird auch oft eine Paste aus Wasser und Backpulver empfohlen, die zu einem Rückgang der Bläschen führt und damit den Juckreiz lindert. Hausmittel gegen den vorhandenen Nervenschmerz, Neuralgie, sind sehr umstritten und werden von ärztlicher Seite nur selten empfohlen.
Während der Therapie der Gürtelrose sollte man auf das Konsumieren von Alkohol verzichten.
Dieser schwächt das Immunsystem und hat somit einen schlechten Einfluss auf den Verlauf der Krankheit.
Das Gleiche gilt ebenfalls für den Konsum von Nikotin oder anderen Drogen. Alkohol setzt des Weiteren die Wirksamkeit einiger Medikamente herab. Somit können bei entsprechendem Konsum die antiviralen Mittel und Schmerzmittel nicht adäquat wirken und es kommt zu einer verzögerten Heilung der Gürtelrose.
Somit ist vom Konsum von Alkohol oder anderen Drogen abzuraten, so lange die Gürtelrose nicht vollkommen ausgeheilt ist.
Je nach befallenem Hautsegment können auch andere Organe bei der Gürtelrose in Mitleidenschaft gezogen werden. Ist beispielsweise das Gesicht befallen, besteht sie Gefahr einer Beteiligung der Augen (Zoster ophthalmicus) mit eventueller Hornhautschädigung.
Es kann auch zu einer Schädigung des Ohres (Zoster oticus) mit eventueller Lähmung des Gesichts kommen (ca. 60%).
Eine weitere Komplikation entsteht durch Immundefizienz. Bei abwehrgeschwächten Patienten kann es beispielsweise zu einem generalisieren Herpes zoster kommen. Durch die Ausbreitung der Hautveränderungen auch über Dermatome hinaus, entsteht ein Bild, welches an die Windpocken erinnert. Hier sind die Pusteln über den gesamten Körper verteilt. Des weitern kann es zu einem Organbefall kommen (Lungenentzündung oder Entzündung der Leber).
Die allerdings gefürchtetste Komplikation ist die postzosterische Neuralgie. Hierbei handelt es sich um bohrend-brennende Dauerschmerzen und Schmerzattacken, die oft erst im Laufe der Jahre auftreten. Verursacht werden die Schmerzen durch den Befall der Nerven.
Die Postzosterneuralgie bzw. postzosterische Neuralgie ist ein Nervenschmerz, der noch nach dem vollständigen Abklingen einer Gürtelrose bestehen bleibt. Als Ursache wird eine Hypersensibilisierung (gesteigerte Empfindlichkeit) der Schmerzfasern in dem betroffenen Bereich vermutet, der zu einer anhaltenden, verstärkten Schmerzempfindlichkeit führt.
In der Statistik sind etwa 10-15% der Patienten betroffen, die zuvor an einer Herpes-Zoster-Infektion erkrankt waren. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Postzosterneuralgie zu leiden, steigt mit zunehmendem Alter an. Sie tritt am häufigsten im Gesicht auf.
Der Schmerz wird frühestens vier Wochen nach Abklingen der Gürtelrose beobachtet und als dumpf-brennender Schmerz beschrieben, der von immer wieder scharf einschießenden, stechenden Schmerzattacken begleitet wird. Hinzukommen kann eine Überempfindlichkeit des Hautareals auf Berührungen, schmerzhafte Missempfindungen und eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit.
Behandelt werden kann die Postzosterneuralgie mittels Gabe von Antidepressiva (z.B. Amitryptilin), Antikonvulsiva (z.B. Gabapentin), lokalen Betäubungscremes bzw. –gels oder durch die Durchführung einer Sympathikusblockade.
Bei jedem zweiten Betroffenen kommt es innerhalb eines Jahres von alleine zur Genesung, bei jedem vierten führt das angewandte Therapieverfahren zur Ausheilung der Postzosterneuralgie. Bleiben die Schmerzen länger als ein Jahr bestehen, ist ein vollständiger Rückgang leider nur noch als sehr unwahrscheinlich anzusehen. Durch eine frühzeitig eingeleitete Therapie der Herpes-Zoster-Infektion kann der Entstehung einer Postzosterneuralgie entgegengewirkt werden.
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Bei immunstarken Patienten ist die Prognose der Gürtelrose gut. Zwei Drittel der Erkrankungen heilen folgenlos ab. Ein therapeutisches Problem stellen allerdings die lang anhaltenden postzosterischen Neuralgien (Nervenschmerzen) dar. Sie tritt bei etwa einem Zehntel der Patienten auf und kann Monate bis Jahre dauern.
Bei immunschwachen Personen jedoch ist der Verlauf der Gürtelrose schwer und die Prognose schlecht. Tödliche Verlaufsformen und Komplikationen kommen vor. Eine früh- bzw. rechtzeitige antivirale Therapie verbessert die Prognose deutlich.
Grundsätzlich ist eine Erkrankung mit Gürtelrose, ausgelöst durch den Herpes-Zoster-Virus, nicht tödlich.
Bei dem größten Teil der Patienten nimmt die Erkrankung einen normalen Verlauf und ist nach circa 2 Wochen wieder ausgeheilt.
In seltenen Fällen kann es jedoch durch schwere Komplikationen im Verlauf der Krankheit oder Folge-Erkrankungen zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.
Dies ist vor allem bei Patienten der Fall, die bereits vorher eine ausgeprägte Immunschwäche aufgewiesen haben. Ursache hierfür können neben angeborenen Schwächen des Immunsystems zum Beispiel Aids, Leukämie sein.
Bei diesen Patienten kommt es am gesamten Körper zu einer generalisierten Bläschenbildung. Unter Umständen kann sich das Virus auf innere Organe oder das gesamte Nervensystem ausbreiten und ernste Komplikationen verursachen. In einem solchen Fall spricht man von einem Herpes generalisatus, der ohne Behandlung auch tödlich Verlaufen kann. Dieses ausgeprägten Krankheitsbild ist allerdings selten und tritt nur bei Menschen mit vorbestehendem Immunleiden auf. Daher muss bei dem Auftreten eine Abklärung erfolgen.
Zudem besteht durch die offenen Hautstellen im betroffenen Areal ein erhöhtes Risiko für eine Sekundärinfektion mit Bakterien. Aus diesen Gründen sollten Patienten mit einer ausgeprägten Immunschwäche und bestehender Gürtelrose im Verlauf der Krankheit oft kontrolliert werden, um mögliche Komplikationen ausschließen zu können.
Nach Abklingen der Windpocken bzw. der Windpockensymptomatik verbleibt das Virus im Körper. Kommt es zu einer starken Schwächung des Immunsystems, z.B durch enormen Stress oder Krankheit, kann es zum erneuten Ausbruch des Virus kommen.
In der Regel heilt die Gürtelrose nach ca. 2-3 Wochen ab. Dies gilt zumindest für sonst gesunde Menschen. Handelt es sich um stark immunsupprimierte Patienten, kann die Gürtelrose länger anhalten. Sind Vorerkrankungen bekannt, die das Immunsystem schwächen, sollte unbedingt Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, um die Ausheilungsphase der Gürtelrose nicht unnötig zu verlängern.
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Da die Erreger der Gürtelrose bereits im Körper des Betroffenen vorhanden sind und lediglich reaktiviert werden müssen, lässt sich die genaue Inkubationszeit (Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbrechen der Erkrankung) der Gürtelrose nur schlecht bestimmen.
Zwischen der Erstinfektion, die sich in Form von Windpocken äußert, und Reaktivierung der Viren können viele Jahre vergehen, weshalb die meisten Patienten erst in höherem Alter an einer Gürtelrose erkranken. Kommt es zu einer Reaktivierung bilden sich die typischen Symptome, wie der Ausschlag und die Blasenbildung innerhalb der nächsten fünf Tage vollständig aus.
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Da die Gürtelrose nur ausbrechen kann, wenn bereits eine Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus vorgelegen hat, ist eine Impfung gegen Windpocken als Prophylaxe durchaus geeignet. Diese Impfung gehört zu den Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche. Frauen im gebärfähigen Alter sollten in jedem Fall geimpft sein, da eine eventuelle Infektion während der Schwangerschaft das Kind schädigt.
Keine Impfung sollte während der Schwangerschaft erfolgen. Auch bei immungeschwächten Personen sollte keine Impfung gegen Gürtelrose durchgeführt werden, da hier die Gefahr der so genannten „Impfvarizellen“ besteht, also ein Ausbruch der Krankheit (Windpocken) aufgrund der Impfung.
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Eine Übertragung findet in der Regel über Körperflüssigkeiten statt, weswegen die Gürtelrose zu den sogenannten Schmierinfektionen gezählt wird. Aus diesem Grund kann man sagen, dass eine Gürtelrose so lange ansteckend ist, solange Wundflüssigkeit aus den Blutbläschen austritt und eine offene Infektion der Haut vorliegt.
Des Weiteren ist zu beachten, dass einer Gürtelrose immer eine Windpocken-Krankheit vorrausgegangen sein muss. Zwischen diesen zwei Erkrankungen vergehen oft Jahre, sie werden jedoch durch den gleichen Erreger verursacht. Steckt nun ein Patient mit einer vorhandenen Gürtelrose eine andere Person an, die noch nie die Windpocken hatte, wird diese zunächst die Windpocken bekommen und keine Gürtelrose ausbilden.
Bei Patienten mit bereits durchgemachter Windpockeninfektion besteht bei einer Ansteckung mit dem Herpes-Zoster-Virus eine erhöhte Gefahr, dass die noch im Körper vorhandenen Viren reaktiviert werden und sich eine Gürtelrose entwickelt. So sollte man sehr darauf achten, keinen direkten Kontakt mit der Bläschenflüssigkeit zu bekommen, da diese potentiell ansteckend sein kann. Zudem sollte man auf eine adäquate Händehygiene achten.
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Während einer Schwangerschaft sollte die Schwangere den engeren Kontakt zu Menschen mit Gürtelrose vermeiden.
Erleidet eine Mutter während ihrer Schwangerschaft eine Gürtelrose, so besteht bei bestehender Immunität gegenüber dem Varizellen-Virus grundsätzlich kein wesentliches Risiko für das ungeborene Kind.
Besitzt die Schwangere jedoch keine Immunität, weil sie nicht geimpft ist oder die Windpocken noch nicht hatte, so besteht das Risiko, dass der Kontakt mit einer Gürtelrose zu einer Windpockenerkrankung der Mutter führt.
Das erstmalige Auftreten von Windpocken in der Schwangerschaft ist selten aber schwerwiegend.
In etwa einem Viertel der Fälle kommt es zur Ansteckung des ungeborenen Kindes. Dies kann ohne Folgen verlaufen, kann aber vor allem bei schwerem Krankheitsverlauf der Mutter zu schweren Fehlbildungen des Kindes bis hin zum Tod führen.
In bestimmten Fällen, beispielsweise wenn der Ehepartner an einer Gürtelrose erkrankt und die werdende Mutter keine Windpocken hatte und nicht geimpft ist, wird eine sogenannte postexpositionelle Prophylaxe empfohlen. Dabei werden Antikörper gespritzt, welche die Erreger „abfangen“ sollen. So kann der Ausbruch der Erkrankung verhindert oder wenigstens der Verlauf abgeschwächt werden.
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Auch bei Kindern kann eine Gürtelrose nur nach durchgemachter Windpockeninfektion auftreten. Insgesamt ist eine Gürtelrose bei Kindern, vor allem in den ersten 10 Lebensjahren, eher selten.
Hat ein Kind Kontakt mit einer an Gürtelrose erkrankten Person und hatte noch keine Windpockenerkrankung oder –impfung, so kann dadurch die Windpockenerkrankung übertragen werden. Der Verlauf und die Behandlung der Gürtelrose bei Kindern unterscheidet sich je nach Status des Immunsystems des Betroffenen. Ist die Funktionsfähigkeit des Immunsystems intakt, verläuft die Gürtelrose in der Regel harmlos und selbstlimitierend. Das bedeutet, dass keine spezifische Therapie gegen die Gürtelrose erforderlich ist und die Erkrankung von selbst ausheilt.
In diesem Fall erfolgt eine symptomatische Therapie:
Bei Schmerzen kann die Einnahme von Schmerzmedikamenten oder das Auftragen betäubend wirkender Salben helfen. Gegen den Juckreiz kann ebenfalls eine den Juckreiz stillende Lotion eingesetzt werden. Da durch ständiges Aufkratzen der Windpocken die Gefahr einer bakteriellen Infektion besteht, wird auch dieses Risiko durch Nutzen einer speziellen juckreizhemmenden Substanz verringert.
Bei Kindern ohne intakte Funktion des Immunsystems, beispielsweise bei Chemotherapie oder einer HIV-Infektion, kann die Gürtelrose einen schwerwiegenden Verlauf haben, der bis zum Tod führen kann. Daher sollte das Kind in einer Kinderklinik ein gegen die Viren wirksames Mittel als Infusionen erhalten.
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Kommt es zu einer Reaktivierung der Viren, können diese die angrenzenden Nerven befallen und die typischen Symptome einer Gürtelrose hervorrufen. Im Kopfbereich können vor allem der Nervus opthalmicus und der Nervus facialis betroffen sein, die jeweils mit unterschiedlichen Ausprägungsbildern einhergehen. Gemeinsam ist diesen verschiedenen Ausprägungen die typische Rötung und Blasenbildung im betroffenen Hautbereich.
Aufgrund der zahlreichen empfindlichen Strukturen geht die Gürtelrose im Gesicht verhältnismäßig häufig mit Komplikationen einher, wobei nahezu alle Strukturen von einer Entzündung betroffen sein können.
Ist der Nervus opthalmicus betroffen, der oberste Ast des Nervus trigeminus, kommt es vor allem zu Symptomen im Bereich des Auges; so können Lichtscheue, Tränenfluss, Rötungen und Schwellungen auftreten. Greift die Entzündung auf die Hornhaut über, kann diese vernarben, was im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann und deshalb schnell adäquat behandelt werden sollte.Häufig kommt es zu einer Bindehautentzündung.
In seltenen Fällen kann ebenfalls der Höhrnerv, Nervus cochlearis, oder der Gleichgewichtsnerv, Nervus vestibularis, betroffen sein. Auch hier führt eine Entzündung zu entsprechenden Ausfällen der Sinneswahrnehmung, also zu Hör- oder Gleichgewichtsproblemen. Dies wird als Zoster oticus bezeichnet.
Betrifft die Gürtelrose den Nervus facialis, der durchs Ohr läuft, stehen vor allem die vorrübergehende, meist einseitige Lähmung der Gesichtsmuskulatur und der Verlust des Geschmacksinns im Fokus der Symptomatik.
Generell liegt bei Gürtelrose im Gesicht ein erhöhtes Risiko vor, nach dem Abklingen der Gürtelrose eine postzosterische Neuralgie zu bekommen. Diese sind Schmerzen, welche durch den gereizten Nerv selbst entstehen und oft nicht einfach zu behandeln sind. Wie an anderen Körperstellen, kann es auch bei Gürtelrose im Gesicht zur Entstehung von Narben kommen. Wichtig ist, dass dieses Risiko durch einen frühzeitigen Therapiebeginn reduziert werden kann.
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Eine Gürtelrose am Auge ist für die Betroffenen sehr unangenehm und kann in schweren Fällen zu Störungen des Sehens am betroffenen Auge führen.
Die Entzündung kann hierbei alle Strukturen des Auges befallen. In den meisten Fällen kommt es zu einer Entzündung der Bindehaut (Konjunktivitis).
Bei schwerem Verlauf kann die Entzündung ebenfalls die Netzhaut betreffen, was eine teilweise bis komplette Funktionsstörung zur Folge hat. Nur in wenigen Fällen sind diese Wahrnehmungsstörungen jedoch dauerhaft.
Des Weiteren kann es in Folge der Entzündung und der damit einhergehenden Flüssigkeitsansammlung zu einer Steigerung des Augeninnendrucks kommen, was durch einen Augenarzt kontrolliert werden sollte.
Eine langfristige Komplikation der Gürtelrose am Auge ist, dass das Risiko für eine sogenannte Postzosterneuralgie höher ist als an anderen Lokalisationen.
Eine Postzosterneuralgie beschreibt einen auch nach der Krankheit bestehenden Nervenschmerz, der vom betroffenen Nerven ausgeht und äußerst unangenehm für die Patienten sein kann. Er führt zudem oft zu der Empfindung von starken Kopfschmerzen.
Aus diesen Gründen ist es angeraten, Gürtelrosen im Bereich des Kopfes mit Virus-hemmenden Medikamenten (Virostatika) zu behandeln. Dies beugt auch der Entstehung einer Postzosterneuralgie vor.
Eine Gürtelrose am Ohr wird als Zoster oticus bezeichnet. Eine Gürtelrose am Ohr tritt im Vergleich zu anderen Lokalisationen eher selten auf.
Neben den bekannten und typischen Symptomen einer Gürtelrose wie:
kann es hierbei zu starken Funktionsbeeinträchtigungen im Bereich des Gesichts kommen.
Von diesen Funktionsausfällen können das Hören, der Gleichgewichtssinn, der Geschmackssinn und die Bewegung der mimischen Muskulatur betroffen sein.
Dieses breite Spektrum an Ausfällen ist dadurch begründet, dass die für diese Funktionen zuständigen Nerven sehr eng beieinander laufen und so eine Entzündung des einen Nerven sehr schnell auf die Anderen übergreifen kann. Damit bleibende Schäden vermieden werden können, sollten Patienten mit Gürtelrose möglichst bald einen Arzt aufsuchen, damit eine medikamentöse Therapie angefangen werden kann. Diese ist, wie bei allen Gürtelrose-Arten am Kopf, zu empfehlen, auch um Spätfolgen vorzubeugen.
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Eine Gürtelrose am Hals verläuft in der Regel ähnlich wie am sonstigen Körper. Problematisch ist jedoch die Nähe zum Gesicht.
So kann es beispielsweise leicht zum Befall der Mundschleimhaut kommen. Dieser äußert sich mit zahlreichen schmerzhaften und leicht platzenden Bläschen. Oft ist eine Nahrungsaufnahme schmerzbedingt kaum möglich.
Aufgrund der Nervenverläufe kann eine Gürtelrose am Hals auch zu einer Lähmung der Gesichtsmuskulatur führen. Normalerweise bildet sich diese mit der Zeit vollkommen zurück, in einzelnen Fällen, behält der Betroffene jedoch auch Folgeschäden, wozu auch Sprechstörungen zählen können.
Eine Komplikation, die auch bei der Gürtelrose am Hals nicht selten ist, ist die Postzosterneuralgie (Nervenschmerzen). Diese äußern sich durch kurze Schmerzattacken oder bohrende Schmerzen bei Berührung des betroffenen Areals. Betroffen sind vor allem ältere Menschen ab 60, wobei die Schmerzen zum Teil auch erst nach der abgelaufenen Erkrankung auftreten. Aus diesem Grund muss bei Auftreten von Schmerzen im Gesichts- und/oder Halsschmerzen nach einer Gürtelrose unbedingt dem behandelnden Arzt berichtet werden, dass man zuvor einer Gürtelrose hatte. Nur so weiß der Arzt, welche Ursache die Schmerzen haben und wie er sie korrekt behandelt.
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Eine Gürtelrose am Bein ist nach die dritthäufigste Lokalisation und tritt auf, wenn Nerven, die das Bein versorgen, vom Varizella-Zoster-Virus befallen sind. Besonders häufig ist die Nervenwurzel des Lendennervs L3 betroffen. Das zugehörige Dermatom, also das von ihm versorgte Hautareal, zieht sich bei den meisten Menschen über den Oberschenkel zur Innenseite des Knies. Sind in seltenen Fällen beide Beine betroffen, spricht man vom sogenannten Zoster duplex.
Die Symptome entsprechen einer typischen Gürtelrose und kann vom Arzt durch eine Blickdiagnose als solche identifiziert werden. Die Therapie erfolgt durch die Gabe von Virostatika, Schmerzmitteln und Antibiotika.
Komplikationen können auftreten, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion auftritt, oder die betroffene Haut abstirbt (Nekrose). Langzeitfolgen können anhaltende Nervenschmerzen (Zoster-Neuralgie), eine Überempfindlichkeit an den betroffenen Hautarealen oder eine Narbenbildung sein.
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Das Auftreten von Gürtelrose am Rücken ist im Vergleich zu anderen Bereichen des Körpers relativ häufig.
So sind in 60% der Fälle von Gürtelrose Bereiche des Rückens betroffen.
In der Regel breitet sie sich hierbei jedoch nur auf einer Seite aus, nur sehr selten umfasst sie den gesamten Körper gürtelförmig.
Zudem sind in den meisten Fällen die Hautareale über den Lendenwirbeln betroffen, von denen sich die Entzündung und die Bläschenbildung nach vorne hin ausbreiten.
Für die Betroffenen ist eine Gürtelrose am Rücken vor allem nachts sehr unangenehm, da das Liegen auf dem Rücken mit Schmerzen verbunden ist.
Zudem können die Bläschen platzen und Wundflüssigkeit austreten.
Aus diesen Gründen schlafen die meisten Patienten bei einer bestehenden Gürtelrose am Rücken auf dem Bauch. Am Rücken wird, öfter als an anderen Stellen, der immer vorhandene Juckreiz von Betroffenen als starker Schmerz wahrgenommen.
Im Bereich des Bauches und des Brustkorbes breitet sich die Gürtelrose in fast allen Fällen mit dem für sie typischen Muster aus. Ihr Ausbreitungsmuster ist hierbei meist einseitig und gürtelförmig, nur in seltenen Fällen betrifft die Krankheit beide Körperhälften. Das betroffene Hautareal weist Sensibilitätsstörungen, Bläschen, eine Rötung mit Schwellung und einen starken Nervenschmerz auf. Tritt die Gürtelrose im Bereich des Bauchnabels auf, kann diese für Betroffene sehr lästig sein, da die Bläschen beim Hinsetzen zusammengedrückt werden und platzen können. Zudem erschwert dies das Austrocknen der Bläschen, da das betroffene Hautareal dadurch nicht ständig trocken gehalten werden kann.
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