Gürtelrose im Gesicht

Eine Gürtelrose kann nicht nur im Bauch- und Brustbereich auftreten, sonder auch im Gesicht. Meistens ist hier der fünfte Hirnnerv, der Nervus Trigeminus, betroffen. Wegen schwerwiegender Komplikationen, wie Erblindung, Gesichtslähmung oder eine Störung des Geschmacksinnes, sollte bei ersten Anzeichen auf jeden Fall frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden.

Gürtelrose im Gesicht

Allgemeines

In der Regel tritt eine Gürtelrose auf der Brust- oder Bauchhaut auf.
In einigen Fällen, können sich die Symptome jedoch auch im Gesicht bemerkbar machen. In diesem Fall wird die Varizella-Zoster-Infektion als "Gesichtsrose " bezeichnet. Die Varizella- Zoster- Viren persistieren dann in den Hirnnerven. Besonders häufig ist der fünfte Hirnnerv, der Nervus trigeminus, von dem Virus befallen.

Ursache der Gürtelrose im Gesicht

Der Nervus trigeminus ist der größte sensible Gesichtsnerv, welcher Stirn, Nase, Wangen, Augen, Kinn und Kopfhaut versorgt.
Aus ihm entspringen sämtliche sensible Nerven des Gesichts, wodurch bei einem Befall eines Astes des Nervus trigeminus die Symptome an Auge, Nase, Stirn und behaarter Kopfhaut auftreten können.
Ist das Auge von dem Virus befallen wird die Gürtelrose auch als Zoster ophthalmicus bezeichnet. (Befall des Nervus ophthalmicus aus dem Nervus trigeminus). Der Nervus ophthalmiscus ist ein Ast des Nervus trigeminus, welcher das Auge sensibel innerviert, und bei Befall massive Komplikationen nach sich ziehen kann.
Der Zoster kann in einigen Fällen die Nerven zur Innervation des Ohres (Zoster oticus) betreffen. In den meisten Fällen ist dann auch der Nervus facialis, als motorischer Nerv des Gesichts, mit betroffen.

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Symptome

Wie auch am übrigen Körper, beginnen die Symptome einer Gesichtsrose mit Schmerzen im Bereich der befallenen Nerven.
Zudem können allgemeine Abgeschlagenheit, Fieber und Müdigkeit auftreten. Nach zwei bis drei Tagen entwickeln sich teilweise heftige, brennende Schmerzen und Empfindungsstörungen auf einer Gesichtshälfte.
Kurz danach schwillt die betroffene Gesichtshaut rötlich an und es bilden sich kleine Knötchen, welche gruppenförmig angeordnet sind.
Im weiteren Verlauf entwickeln sich hieraus stecknadelkopfgroße, flüssigkeitsgefüllte Bläschen.

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Schwellung als Symptom der Gürtelrose

Schwellungen sind ein häufiges Symptom der Gürtelrose. Die Bläschenbildung der Haut geht oft an der gleichen Stelle mit Schwellungen des Unterhautgewebes einher.

Insbesondere im Gesicht können die Schwellungen ein unangenehmes Symptom sein.

Bei einem sogenannten „Zoster ophtalmicus“, bei dem die Augen betroffen sind, kann es zu starken Schwellungen um die Augen und der Lider kommen. Sie gehen einher mit vermehrtem Tränenfluss und Lichtscheue. Die Schwellung ist dabei mit dem Schmerz und der Rötung ein typisches Entzündungszeichen.

Nervenschmerzen als Symptom der Gürtelrose

Im Fall der Gürtelrose im Gesicht spricht man von Nervenschmerzen, da die Nerven selbst von der Entzündung betroffen sind. Die Schmerzen entstehen an den Nervenenden und treten begünstigt bei älteren Patienten auf. Im Vordergrund der Behandlung der Nervenschmerzen stehen zunächst die Therapie der Gürtelrose und die Eindämmung der Entzündung.

Bei etwa jedem zehnten Patienten kann es jedoch zu länger anhaltenden Schmerzen kommen. Hierbei spricht man von der „Post-Zoster-Neuralgie“.

Die Schmerzen bleiben in den meisten Fällen wenige Wochen bestehen. Es besteht jedoch auch das Risiko einer Chronifizierung über mehrere Monate. In diesen Fällen muss eine umfangreiche Schmerztherapie erfolgen, die aus mehreren Komponenten besteht. Dazu gehören die medikamentöse und die psychische Behandlung.

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Dauer der Gürtelrose im Gesicht

Die Dauer der Gürtelrose kann variieren und ist stark abhängig von der Art und dem Zeitpunkt der Behandlung. Es handelt sich um eine virale Erkrankung, die sich wenige Tage nach der Aktivierung des Virus bemerkbar macht und im Durchschnitt mindestens 14 Tage benötigt, bis die Symptome abgeklungen sind.

Etwa 2 Tage nach Beginn der Erkrankung kommt es zur Bläschenbildung im Gesicht. Dazu setzt das Unwohlsein ein. Bei sofortigem Therapiebeginn trocknen die Bläschen innerhalb von einer Woche aus und nach etwa 14 Tagen fühlt der Patient sich im Regelfall oft schon deutlich besser. Je nach Einsetzen der Therapie kann sich die Heilung um weitere Wochen verzögern. Bei der Gürtelrose im Gesicht gibt es jedoch häufig Nachwirkungen, die auch nach Wochen und Monaten noch zu spüren sind. Insbesondere bei älteren Personen können noch nach wenigen Monaten Schmerzen an den Nervenenden zu spüren sein.

Bei Komplikationen und schwierigen Verläufen der Gürtelrose im Gesicht kann es zu Langzeitschäden und lebenslang bestehenden Einschränkungen kommen. Ist das Auge betroffen, kann nachhaltig das Sehvermögen eingeschränkt werden ohne Aussicht auf Besserung. Auch bei einem Befall des Fazialis-Nerven können langfristige Schäden wie die Lähmungen der Gesichtsmuskeln auftreten.

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Anzeichen/ Anfangsstadium

Wird eine Varizella-Zoster-Virus-Infektion reaktiviert, beispielsweise bei einer Schwächung des Immunsystems, dann vermehren sich die Viren, die seit der ersten Infektion im Körper verblieben sind, wieder.
Im Fall der Gürtelrose im Gesicht breiten sich die Viren meistens entlang des Nervus trigeminus aus. Dieser Nerv ist für die sensible Innervierung der Gesichtshaut verantwortlich.

Bevor der typische Ausschlag auftritt kommt es in den meisten Fällen zu den Symptomen des Frühstadiums (sogenanntes Prodromalstadium). Diese Symptome sind allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Fieber. Dieses Anfangsstadium dauert etwa drei bis fünf Tage an. Es kann auch bereits zu einem Brennen, Parästhesien („Kribbeln“) oder Schmerzen im Bereich des betroffenen Nerven kommen.

Im Falle der Gürtelrose im Gesicht treten diese Beschwerden entlang einer der Äste des Nervus trigeminus auf, also im Bereich des Auges und der Stirn, der Wange oder des Unterkiefers. Eine weitere Lokalisation bei Befall des Nervus facialis kann das Ohr und der äußere Gehörgang sein. Diese Schmerzen, die schon vor oder auch gleichzeitig mit dem Hautausschlag auftreten, nennt man zosterassoziierte Schmerzen.

Wenige Tage nach dem Anfangsstadium bilden sich einseitig in dem betroffenen Bereich schmerzende und gerötete Schwellungen der Haut. Diese entwickeln sich letztendlich weiter zu den prall gefüllten Zosterbläschen.

Therapie der Gürtelrose im Gesicht

Wenn sich die anfänglichen Symptome, wie starke Schmerzen im Gesicht und allgemeines Unwohlsein bemerkbar machen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Aufgrund der zahlreichen schwerwiegenden Komplikationen der Gürtelrose im Gesicht, muss eine schnelle und effektive Therapie eingeleitet werden.
Sollte das Auge mitbetroffen sein, ist es immer ratsam, zusätzlich einen Augenarzt aufzusuchen. Dieser verschreibt dann meist cortisonhaltige Augentropfen, um die Entzündungsreaktion im Auge zu hemmen. Zudem werden systemisch wirkende Virustatika (z.B. Aciclovir) eingesetzt, welche das Virus hemmen und die Beschwerden lindern. Bei starkem Juckreiz oder Schmerzen können weitere Medikamente verschrieben werden.
Der Patient selbst sollte sich schonen und ausruhen.

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Komplikationen

Die Gürtelrose kann an jeder Stelle des Körpers zu Komplikationen führen. Im Bereich des Gesichts sind diese jedoch besonders schwerwiegend.
Im Falle eines Zoster ophthalmicus, welcher das Auge betrifft, kann die Hornhaut von den Bläschen betroffen sein. Da sich auch hier nach der Abheilung Narben bilden können, kann dies zu starken Sehstörungen bis zur Erblindung führen. Wenn der Zoster das Ohr befällt (Zoster oticus), ist in 60% der Fälle der Nervus facialis ebenfalls betroffen. Dies ist der große motorische Gesichtsnerv, wodurch eine eventuell lebenslang bestehende Gesichtslähmung der betroffenen Seite resultieren kann. Da aus dem Nervus facialis der Nerv zur Geschmacksempfindung entspringt, kann auch der Geschmackssinn betroffen sein und in einigen Fällen irreversibel ausfallen.
Da die Infektion der Hirnnerven zu schwerwiegenden Komplikationen, wie anhaltende Lähmungserscheinungen, Erblindung oder Verlust des Geschmackssinnes führen kann, sollte bei den ersten Anzeichen einer Gürtelrose im Gesicht ein Arzt aufgesucht werden.

Ist eine Gürtelrose im Gesicht ansteckend?

Varizellen („Windpocken“), also die Erstinfektion die durch das Varizella-Virus verursacht wird, sind sehr ansteckend und werden „aerogen“ übertragen, das heißt durch das Einatmen virushaltiger Tröpfchen, die ein Infizierter zum Beispiel durch Husten verbreitet.

Schmierinfektionen durch Kontakt mit virushaltigem Bläscheninhalt sind ebenfalls möglich.
Die Ansteckungsgefahr bei der Gürtelrose (Herpes zoster) allerdings ist geringer. Sie wird nämlich nicht aerogen, sondern nur durch eine Schmierinfektion übertragen, also nur bei Kontakt mit der ansteckenden Flüssigkeit aus den Zosterbläschen. Denn sie enthält die Viren. Auf diesem Wege können sich nichtimmunisierte Kinder oder auch Erwachsene (also Menschen, die vorher noch nicht mit dem Virus in Kontakt kamen) mit dem Varizella-Zoster-Virus infizieren und an der Primärinfektion, den „Windpocken“, erkranken. Nach Ansteckung direkt ebenfalls eine Gürtelrose zu erleiden ist nicht möglich, da der Gürtelrose immer die Primärinfektion „Windpocken“ vorausläuft.
Personen, die in ihrem Leben bereits eine Varizella-Zoster-Virus-Infektion durchgemacht haben, also die Windpocken hatten, oder aber dagegen geimpft worden sind, haben in der Regel genug Antikörper, um das Virus abzuwehren.

Wie gefährlich kann eine Gürtelrose im Gesicht werden?

Die Gürtelrose tritt größtenteils am Rumpf auf. Hier ist sie zwar schmerzhaft und unangenehm, geht jedoch selten mit Komplikationen einher.

Im Gesicht können hingegen sensible und wichtige Strukturen betroffen sein und Schaden nehmen. Der Nerv, den die Gürtelrose im Gesicht häufig befällt, ist der Nervus trigeminus.

Auch das Auge kann betroffen sein- In der Folge kann es zu Vernarbungen der Hornhaut kommen, wodurch das Sehvermögen verschieden stark eingeschränkt werden kann.

Zieht sich die Entzündung in Richtung Ohr, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Fazialis-Nerv von der Entzündung betroffen ist. Dieser versorgt einen großen Teil der Gesichtsmuskeln. Eine gefährliche Komplikation bei einer Entzündung dieses Nervs ist die dauerhafte halbseitige Lähmung der Gesichtsmuskeln.

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Wie sieht das Anfangsstadium aus?

Der Grund für die Aktivierung des auslösenden Virus ist oft eine leichte Schwächung des Immunsystems. Dahinter können Stress, andere Erkrankungen oder weitere Faktoren stecken.

Ein genauer Auslöser lässt sich in den meisten Fällen nicht ermitteln. Zunächst bemerken die Betroffenen kleine Bläschen, die sich im Gesicht bilden. Diese schmerzen unterschiedlich stark und werden in den ersten Tagen häufig ignoriert. Damit einher gehen zunehmende Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl und Fieber. In diesem Stadium werden die Bläschen oft mit einem gewöhnlichen Ausschlag verwechselt.

Nach etwa drei Tagen kommt es zur Bildung der für die Gürtelrose typischen Blasen. Diese liegen in einer bestimmten Linie im Gesicht angeordnet, da sie den Versorgungsbereichen des betroffenen Nervs folgen.

Insbesondere der Kontakt zu Schwangeren sollte bei bestehender Gürtelrose oder Windpocken vermieden werden. Ist die Schwangere nicht geimpft oder hat sie trotz durchgemachter Infektion nicht genügend Antikörper gegen das Varizella-Zoster-Virus im Körper, kann eine Infektion mit dem Virus der Schwangeren zu Entwicklungsstörungen des Kindes führen. Steckt sich die Schwangere kurz vor oder kurz nach der Geburt mit dem Varizella-Zoster-Virus an, stellt auch dies eine Gefährdung für das Neugeborene dar.

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Gürtelrose am Auge

Breitet sich das Virus entlang des ersten Astes des Nervus trigeminus aus, dem Nevus ophthalmicus, kann es zum Befall der Stirn, des Auges und der Hornhaut kommen.
In diesem Fall spricht man vom „Zoster ophthalmicus“, einer Komplikation der Gürtelrose im Gesicht. Erste Symptome können Lichtscheu, Tränenfluss, Rötungen und Schwellungen des Auges sein. Im weiteren Verlauf können sich schmerzhafte Bläschen auf der Hornhaut bilden. Nach Abheilung dieser Bläschen kann es zu einer irreversiblen Narbenbildung kommen, die zu einer Einschränkung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen kann.

Spätfolgen der Gürtelrose

Durch die akute Entzündung der Nerven (Neuritis) kann die Gürtelrose sehr schmerzhaft sein.
Aber auch nach Abheilung des Zoster können noch langanhaltend - in einzelnen Fällen sogar lebenslang - starke Schmerzen im Bereich des betroffenen Nerven auftreten.
Bei der Abheilung des Zoster kommt es hierbei wahrscheinlich durch Umbauvorgänge des Nervensystems zu einer Überempfindlichkeit der schmerzleitenden Fasern. Man nennt diese Schmerzen postherpetische Neuralgie. Typischerweise handelt es sich um einen dumpfen, brennenden Dauerschmerz. Sie treten bei der Gürtelrose im Gesicht häufiger auf als im Vergleich zur Gürtelrose an anderen Körperstellen. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit, an den anhaltenden Schmerzen zu erleiden, mit zunehmendem Lebensalter an.
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Um der postherpetischen Neuralgie vorzubeugen ist eine frühzeitige Behandlung der Gürtelrose mit einer antiviralen Therapie (beispielsweise Aciclovir) äußerst wichtig.

Es existiert eine Impfung gegen Herpes Zoster für Personen ab 50 Jahren. Sie senkt die Wahrscheinlichkeit, an der Gürtelrose zu erkranken. Erkrankt ein geimpfter Mensch trotzdem, so ist durch die Impfung zumindest die Wahrscheinlichkeit, später unter der postherpetischen Neuralgie zu leiden, geringer als für Nicht-Geimpfte.

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Zusammenfassung

Die Gürtelrose im Gesicht ist zwar weniger häufig, als im Bereich der Brust- oder Bauchhaut, geht jedoch mit zahlreichen schwerwiegenden Komplikationen einher.
Ursache ist häufig eine Reaktivierung der Viren im Nervus trigeminus, welcher das gesamte Gesicht sensibel versorgt. Durch den Befall können vor allem das Auge, Ohr und der motorische Gesichtsnerv (Nervus facialis) betroffen sein. In diesem Falle können Erblindung, eine Gesichtslähmung oder der Verlust des Geschmackssinnes Folge der Infektion sein.
Aufgrund der schwerwiegenden Komplikationen sollte schon bei den ersten Anzeichen einer Infektion im Gesicht ein Arzt aufgesucht werden. Ist das Auge betroffen, sollte zusätzlich ein Augenarzt kontaktiert werden. Durch eine frühzeitige Therapie mit virushemmenden Medikamenten, sowie schmerz- und juckreizlindernden Mitteln, kann auch die Gesichtsrose in der Regel gut behandelt werden. Bleibende Lähmungen oder Schmerzen können dennoch auftreten, und erfordern dann eventuell eine lebenslange schmerzlindernde Therapie.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Gürtelrose ansteckend finden Sie hier:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.05.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024