Gürtelrose bei Kindern

Gürtelrose ist eine Viruserkrankung, die bei Erwachsenen sehr häufig anzutreffen ist. Der Erreger ist das Varicella Zoster Virus (VZV), welches aus der Familie der Herpes Viren stammt. Die Gürtelrose ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, bei der auf der Hautoberfläche ein bläschenförmiger Ausschlag sichtbar ist. Dieser Ausschlag verursacht Schmerzen. Meist schlummern die Viren schon seit Jahren im Körper der Betroffenen, welche typischerweise vor Ausbruch der Krankheit schon ein sehr hohes Alter aufweisen und ein schwaches Immunsystem haben.

Gürtelrose bei Kindern

Einleitung

Die Gürtelrose ist eine Hauterkrankung, die sich vor allem durch eine einseitige Rötung der Haut in bestimmten Hautarealen äußert. Begleitet ist die Rötung meist von mittelstarken bis starken Schmerzen und ungefähr stecknadelkopfgroßen Blasen.
Am häufigsten betroffen sind Menschen im Alter zwischen 60 und 70. Dennoch können durchaus auch Kinder an der Virusinfektion erkranken.

Ausgelöst wird die Erkrankung durch seinen Erreger: das Varicella Zoster Virus (VZV) aus der Familie der Herpes Viren. Die Gürtelrose kann als Spätfolge der Windpockeninfektion gezählt werden.

Ursachen

Die Ursachen für eine Erkrankung am Varicella Zoster Virus ist vorwiegend die Ansteckung an anderen kranken Personen. Meist geschieht dies im Kindergarten oder in der Grundschule, vor allem dann, wenn Kinder vieles in den Mund nehmen und alles anfassen.

In der Regel ist der Bläscheninhalt infektiös. Leider jucken die Bläschen mitunter sehr stark und vor allem Kinder kratzen dann daran. Danach sind die Erreger natürlich überall auf den Händen und Fingern der Kinder verteilt und können sich so besonders gut auf andere Kinder übertragen.

Diagnose

Der Arzt kann die Gürtelrose sehr leicht diagnostizieren.

Dazu reicht in den meisten Fällen schon eine gute Anamnese und körperliche Untersuchung. Die charakteristischen Bläschen sind gut auf der Haut sichtbar. Außerdem machen sie unverkennbar charakteristische Symptome. Dennoch kann man mit einem Abstrich im Labor noch einmal Gewissheit erlangen, falls man sich nicht sicher ist, ob es sich tatsächlich um die Gürtelrose handelt.

Hierzu wird die PCR – die Polymerasenkettenreaktion heran gezogen, um meist das Bläschenwasser auf Erreger zu untersuchen.

Verlauf und Dauer

Im Normalfall dauert die Erkrankung meist nicht länger als 5 bis 6 Wochen.

Der Verlauf der Erkrankung ist sehr charakteristisch für die Gürtelrose.
Zu Beginn der Erkrankung, wenn die typischen Bläschen noch nicht sichtbar sind, sind die Kinder an den Stellen, wo später Bläschen auftreten werden sehr empfindlich. Schon leichte Berührungen können Schmerzen auslösen.

Schon nach wenigen Tagen treten kleine Bläschen auf, die dicht an dicht stehen und mit hoch infektiöser Flüssigkeit gefüllt sind. Außerdem kann es auch zu grippeähnlichen Symptomen kommen, welche man auch hat, wenn ein grippaler Infekt beginnt, das sind neben Fieber und Müdigkeit, sowie Antriebslosigkeit auch eine Schwellung der Lymphknoten.
Der Ort der Bläschen kann vielfältig sein.

Bei Kindern spricht man aber meist davon, dass sie im Rumpfbereich auftreten. Dies kann beispielsweise auch nur den Rücken oder den Bauch betreffen, aber auch gürtelförmig um den Körper reichen. Bei manchen Kindern werden die Bläschen aber auch im Kopf- und Halsbereich festgestellt. Selbst im Gesicht können Bläschen auftreten.

Der Unterschied zu den Windpocken, wo die Bläschen gleich aussehen ist jener, dass sie bei der Gürtelrose immer in einem bestimmten Bereich auftreten. Sie sind meist in Gruppen zu sehen. Bei den Windpocken dagegen können die Bläschen auf den ganzen Körper verstreut sein. Die Bläschen selbst sind oft stark juckend. Durch das viele Kratzen können später, wenn die Krankheit abheilt, Narben bleiben. Man sollte daher darauf achten, dass die Kinder sich nicht zu sehr kratzen.
Außerdem verteilen sich so die Erreger innerhalb der Bläschen sehr gut auf andere Patienten. Ebenso sind Schmerzen möglich, welche aber meistens eher bei älteren Menschen in stärkerer Intensität auftreten. Meist fallen die ausgetrockneten Überreste der Bläschen (Schorf) nach ca. 4 Wochen von selbst von der Haut ab.

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Therapie

Im Normalfall ist keine spezielle Behandlung der Gürtelrose bei Kindern vorgesehen.

Das intakte Immunsystem kann sich sehr gut gegen die Erkrankung wehren und sie heilt von selbst nach einiger Zeit aus. Dennoch gibt es immer wieder Kinder, die aufgrund anderer schwerer Erkrankungen oder Behandlungen ein schwaches Immunsystem haben oder gar einen angeborenen Defekt des Immunsystems und dieses zu schwach ist um sich selbst zu wehren, muss eine spezielle Therapie angewandt werden.

Man spricht hier von der medikamentösen Therapie mit Virustatika. Dies sind speziell Medikamente, welche die Ausbreitung der Viren auf größere Körperareale verhindern sollten. Leider sind Viren etwas schwerer zu behandeln als Bakterien, da sie über keinen eigenen Stoffwechsel verfügen.

Somit sind sie nicht so angreifbar. Dies ist der Grund warum man sich vor allem darauf konzentriert, dass die Viren nur auf ein kleines Areal beschränkt bleiben und so in übersichtlicher Zahl gehalten werden. Man muss sie aber innerhalb von 72 Stunden anwenden, damit sie ihre Wirkung entfalten können.
Man kann aber die Schmerzen und den Juckreiz, was die Bläschen auf der Haut verursachen lindern. Es gibt verschiedene Cremes, welche man direkt auf die juckenden Stellen auftragen kann, die den Juckreiz stillen. Außerdem kann man auch betäubende Cremes auftragen bzw. in ganz schweren Fällen Schmerzmittel einnehmen.

Gürtelrose und Homöopathie

Normalerweise verläuft eine Gürtelrose bei Kindern eher harmlos.
Da die betroffenen bläschenbildenden Hautstellen oft Jucken und Brennen ist eine symptomatische Therapie sinnvoll.

Hier kann auch eine homöopathische Behandlung als Ergänzung überlegt werden.
Zu den bewährten Homöopathika zählen:

Welches Medikament in welcher Dosierung am besten zu empfehlen ist, sollte jedoch mit einem erfahrenden Homöopathen besprochen werden.

Welche Medikamente zur Behandlung der Gürtelrose werden bei Kindern eingesetzt?

Jucken und Brennen der Hautveränderungen können durch eine schmerzlindernde Creme oder ein Puder gelindert werden.
Auch Medikamente gegen Schmerzen wie Paracetamol können eingenommen werden.
Handelt es sich um einen ausgedehnteren Befund, dann sind sicher auch Medikamente gegen das Virus (meistens Aciclovir) zu empfehlen. Grundsätzlich gibt es keinen Unterschied zwischen den Medikamenten die bei Erwachsenen mit Gürtelrose eingesetzt werden. Bei Kindern ist die Erkrankung jedoch oft nicht so stark ausgeprägt, dass leichte Schmerzmittel zur Symptomlinderung ausreichend sind.

Grundsätzlich kann man sich merken, dass eine Gürtelrose Erkrankung im Kindesalter äußerst selten ist. Meist sind die Kinder durch die kürzlich durchgemachten Windpocken immun gegen eine Reinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus (Gürtelrose), weil noch genügend Antikörper gegen das Virus vorliegen. Der Krankheitsverlauf bei Kindern ist auch meistens harmlos. Nicht immer muss eine medikamentöse Behandlung erfolgen.

Prognose

Vor allem bei Kindern ist die Prognose eine gute. Meist verheilt die Krankheit von selbst wieder nach weniger Zeit.
Dennoch können Narben bleiben, wenn sich die kleinen Patienten zu viel kratzen und so statt den Bläschen kleine Wunden entstehen. Dennoch besteht immer die Möglichkeit, dass die Krankheit schwerer verläuft und es zur Schädigung von Nerven oder zu Lähmungen kommt, die erhebliche Probleme verursachen können.

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Wie lange ist eine Gürtelrose ansteckend?

Bei Gürtelrose kommt es zur Bildung von juckenden flüssigkeitsgefüllten Bläschen auf der Haut. Diese verkrusten im Verlauf und heilen ab.

Platzen die Bläschen jedoch vorher auf und entleeren ihren Inhalt kann man sich mit dem Virus infizieren. Sind daher alle Bläschen verkrustet ist man nicht mehr ansteckend.
Dies gilt auch für die Windpocken. Im Gegensatz zur Gürtelrose werden die Erreger bei Windpocken aber auch durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Dies ist bei der Gürtelrose nicht der Fall. Nur der Kontakt mit dem Bläscheninhalt ist ansteckend.
Bis es zum Verkrusten der Bläschen kommt dauert es circa 1-3 Wochen.

Prophylaxe

Vor der Ansteckung mit den Varizella Zoster Viren kann man sich nur schwer schützen.

Natürlich ist eine ausreichende Hygiene wichtig und immer Vorsicht geboten, vor allem wenn man weiß, dass das Gegenüber akut ansteckend ist. Dennoch infizieren sich die allermeisten Menschen mit dem Erreger. Im besten Fall geschieht dies als Kind, und man durchlebt eine ordentliche Windpockenerkrankung und hat so eine gute Immunität gegenüber einer weiteren Ansteckung beziehungsweise einem weiteren Ausbruch der Erkrankung.

Ebenso ist es wichtig, wie bei vielen anderen Erkrankungen, dass man das Immunsystem gut aufrecht erhält und auf seine Gesundheit achtet. Je besser das Immunsystem ausgeprägt ist, desto weniger wahrscheinlich ist ein Ausbruch der Erkrankung.

Ansteckungsgefahr

Die Erreger der Gürtelrose, das Varicella Zoster Virus, ist hoch ansteckend.

Jedoch ist es nur der Inhalt der Bläschen, welcher die Erreger beinhaltet. Kratzt man sich nicht, beziehungsweise werden die Bläschen gut verdeckt, beispielsweise unter einem dicken Pulli, so kann man andere gut vor einer Ansteckung schützen.
Dennoch ist es auch möglich, dass man über das Niesen oder Husten angesteckt wird, wenn sich Erreger im Speichel befinden.

Natürlich ist auf ausreichend Hygiene zu achten, denn vor allem wenn man sich oft die Hände wäscht, minimiert man das Risiko einer Ansteckung. Außerdem sollte man gut aufpassen, wem man in dieser Zeit, wenn man erkrankt ist, gegenüber tritt. Vor allem den Kontakt mit Schwangeren, Säuglingen und Menschen mit einem angegriffenen Immunsystem sollte man meiden.

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In der Schule

Viele Kinder sind wahrscheinlich schon immunisiert, da einige schon in der Kindergartenzeit eine Windpockenerkrankung durchmachen.

Dennoch darf man mit einer ansteckenden Krankheit nicht in die Schule.
Es gibt immer ein paar Kinder, die sich noch nicht mit dem Varicella Zoster Virus infiziert haben und man darf sie niemals dem Risiko aussetzen, mit diesem in Berührung zu kommen.

Deshalb gilt auf alle Fälle, dass die Kinder zuhause bleiben sollten, beziehungsweise man mit ihnen natürlich direkt den Arzt aufsuchen sollte, um andere Hautkrankheiten auszuschließen und bei Bedarf Medikamente zu erhalten, welche zum Beispiel die Symptome lindern oder bei sehr immunschwachen Kindern Medikamente zu erhalten, damit sich das Virus nicht weiter ausbreiten kann.

Wie gefährlich ist die Gürtelrose?

Die Gürtelrose ist in der Regel bei Kindern nicht gefährlich.

Sie ist meist viel milder ausgeprägt und verursacht deutlich weniger Schmerzen und Beschwerden als bei den erwachsenen Patienten.
Nichtsdestotrotz gibt es auch hier, so wie überall in der Medizin, Ausnahmen. Jene Ausnahmen können beispielsweise Kinder sein, bei denen ein angeborener Immundefekt vorliegt und das Immunsystem deshalb sehr schwach ist. Ebenso gibt es Erkrankungen wie Krebs, welche schwerer Therapieformen bedürfen, die ebenfalls das Immunsystem deutlich schwächen.
Ein wichtiges Beispiel für eine Therapie, welche das Immunsystem deutlich und teils schwer schwächt ist zweifelsohne die Chemotherapie. Bei jenen Kindern sollte große Vorsicht geboten sein und sie bedürfen einer anderen Therapie und noch mehr Aufsicht und Kontrolle.

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Gürtelrose und Windpocken – Wie hängt das zusammen?

Eine Erkrankung an Windpocken wird ausgelöst durch einen bestimmten Herpes-Virus-Stamm, den sogenannten Varizella-Zoster-Virus. Wird diese adäquat therapiert verschwinden die Symptome nach ein bis zwei Wochen. Das Besondere an allen Herpes-Viren ist jedoch, dass sie auch nach Abheilen der Erstinfektion im Körper des Betroffenen verweilen. Hierbei verstecken sie sich in bestimmten Nervenzellen und sind inaktiv. Dadurch kann das Immunsystem diese Viren nicht bekämpfen. Nach langer Zeit kann es durch bestimmte Auslöser zu einer Reaktivierung dieser Varizella-Zoster-Viren kommen. Die Folge ist das Krankheitsbild der Gürtelrose. Diese ist in der Regel auf den Nerven beschränkt, in dessen Zellen sich die Viren versteckt hatten, während sie inaktiv waren. Dies ist der Grund für das typische Ausbreitungsmuster der Gürtelrose. Menschen können also nicht an einer Gürtelrose erkranken, ohne in ihrem Leben jemals die Windpocken gehabt zu haben, da diese der Gürtelrose immer vorrausgehen muss. Steckt zum Beispiel eine Person mit Gürtelrose einen anderen Menschen an, der noch nie mit diesem Virus infiziert wurde, kommt es bei dieser Person zur Windpockenerkrankung und nicht zu einer Gürtelrose.

Zusammenfassung

Gürtelrose ist eine Viruserkrankung, welche bei Erwachsenen sehr häufig anzutreffen ist.

Der Erreger ist das Varicella Zoster Virus (VZV), welches aus der Familie der Herpes Viren stammt.
Die Gürtelrose ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, bei der auf der Hautoberfläche ein bläschenförmiger Ausschlag sichtbar ist. Dieser Ausschlag verursacht genannte Schmerzen.

Meist schlummern die Viren schon seit Jahren im Körper der Betroffenen, welche typischerweise vor Ausbruch der Krankheit schon ein sehr hohes Alter aufweisen und/oder ein schwaches Immunsystem haben.
Die Viren können dann wieder aktiviert werden und in Form der Gürtelrose ausbrechen. Wie erwähnt, befindet sich das Virus schon seit Jahren im Körper.

Meist haben sich die Betroffenen schon in der Kindheit mit dem Varicella Zoster Virus infiziert, welches sich damals meist in Form der Windpocken bemerkbar gemacht hat. Nur ganz wenige Kinder erkranken direkt an der Gürtelrose, wenn doch, dann sind sie oft beschwerdefrei oder haben nur ganz geringe Symptome. Umso schwerer kann aber eine Windpockenerkrankung sein. Meist sind die Kinder direkt nach einer Windpockenerkrankung immun gegen die Gürtelrose und ihre Erreger, welche nur unter oben genannten Bedingungen später wieder auftreten kann. Dennoch findet man immer wieder vereinzelt Kinder, welche direkt nach der Windpockenerkrankung eine Gürtelrose entwickeln.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.10.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024