Unter der Grippe versteht man die Infektion des menschlichen Körpers, vor allem der Atemwege, durch Viren. Die Grippeviren heißen Influenzaviren, es gibt sehr viele verschiedene Arten dieser Grippeviren. Umgangssprachlich wird der Begriff Grippe auch für grippaler Infekt benutzt, die allerdings durch andere, meist viel harmlosere Viren hervorgerufen werden und somit nicht zur Grippe zählt.
Medizinisch: Influenza
Im weiteren Sinne: echte Grippe, Virusgrippe
Bei der unter dem Namen „Grippe“ bekannten Erkrankung handelt es sich um eine plötzlich, in den kalten Jahreszeiten gehäuft auftretende Infektion, die durch Viren ausgelöst wird.
Je nach Immunlage des einzelnen Menschen kann eine Infektion mit dem Grippe-Virus unterschiedlich ablaufen. Während einige Betroffene lediglich milde Symptome entwickeln, reagieren andere Menschen auf die Virusinfektion mit starkem Unwohlsein und einem ausgeprägtem Beschwerdebild. Auf Grund der Tatsache, dass sich die klassische Grippe gerade innerhalb der ersten Tage eher mild zeigt, wird sie irrtümlicherweise häufig mit einer banalen Erkältung verwechselt.
Erst bei voller Ausprägung des Krankheitsbildes zeigt sich durch die Schwere des Verlaufs der deutliche Unterschied zwischen Erkältung und Virus-Grippe. Zudem deutet gerade der plötzliche Beginn der Beschwerden auf das Vorliegen einer Grippe hin. Grippale Infekte oder einfache Erkältungen schleichen sich im Regelfall eher langsam ein. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis hin zur Ausbildung erster Symptome) kann bei der Grippe einen Zeitraum von wenigen Stunden bis hin zu drei bis vier Tagen annehmen.
Infizierte Personen sind bereits während der Inkubationszeit, also noch bevor sie selbst krank werden, hoch ansteckend. Nach dem Ausbruch der ersten Symptome besteht dann noch ungefähr drei bis fünf Tage eine hohe Ansteckungsgefahr.
Die Ursache einer Infektion mit der klassischen Grippe ist die Ansteckung mit einem bestimmten viralen Erreger. Die sogenannten Influenzaviren (Grippeviren) werden im Allgemeinen in drei Gruppen eingeteilt. Nach dieser Einteilung unterscheidet man Grippeviren vom Typ A, B und C. Vor allem jene Viren vom Typ A oder B können nach erfolgreicher Übertragung beim Menschen zu schweren Infektionen der Atemwege und zum Erscheinungsbild der Grippe führen.
Influenzaviren vom Typ C hingegen sind beim Erwachsenen nur in den seltensten Fällen dazu in der Lage eine ernsthafte Symptomatik auszulösen. Selbst Kinder erleiden nach der Ansteckung mit Grippeviren des Typ C wenn überhaupt, nur milde Erkrankungsbilder. Aus diesem Grund zählen in Mitteleuropa vor allem Influenzaviren der Typen A und B zu den wichtigsten Ursachen für das Auftreten der Grippe.
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Die Symptome der Grippe können sehr unterschiedlich sein. Gerade die Art und Intensität der Symptomausprägung hängt dabei stark vom Alter und vom Immunstatus des betroffenen Patienten ab. Grundsätzlich sind schwache Verläufe mit wenigen Symptomen, bis hin zu einer starken Beeinträchtigung des Körpers möglich. In seltenen Fällen können die Auswirkungen einer Grippe sogar zum Tode führen. In der Regel lässt sich feststellen, dass vor allem Kinder, alte Menschen und immungeschwächte Patienten nach einer Infektion mit dem Influenzavirus stark ausgeprägte Symptome zeigen. Dennoch kann die Grippe auch ansonsten vollkommen gesunden Menschen deutlich zusetzen.
Ein weiteres Problem bei der Abgrenzung zwischen einer echten Grippe und anderen Infektionskrankheiten ist die Tatsache, dass die meisten Symptome relativ unspezifisch sind und für eine Vielzahl von Grunderkrankungen sprechen könnten. Charakteristisch für eine Grippe ist jedoch der akute, plötzliche Krankheitsbeginn. Viele der betroffenen Patienten berichten davon, sich am Morgen noch vollkommen gesund gefühlt zu haben und während des Tages zunehmend kränker geworden zu sein. Darüber hinaus zeichnet sich eine echt Grippe im Vergleich zu anderen akuten Atemwegserkrankungen dadurch aus, dass die Symptome über einen langen Zeitraum persistieren (bestehen bleiben).
In den meisten Fällen kommt es erst nach 7 bis 14 Tagen zu einem vollständigen Abklingen der Beschwerden. Einige Symptome wie beispielsweise ein allgemeines Schwächegefühl und Appetitlosigkeit können sogar noch Wochen nach Ausbruch der Grippe anhalten. Zu den wichtigsten Symptomen der Grippe zählen ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl, das in den meisten Fällen nicht lokal auf eine Körperregion beschränkt ist, sondern den ganzen Körper überfällt.
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Darüber hinaus kommt es bei nahezu allen Betroffenen zur Entwicklung ausgeprägter Fieberschübe. Meist werden Körpertemperaturen von bis zu 40°C gemessen. Begleitet werden diese Fieberschübe in der Regel von heftigem Schüttelfrost. Des Weiteren klagen die meisten Patienten gerade zu Beginn der Grippe über starke Kopf- und Gliederschmerzen. Im Allgemeinen fühlen sich an Grippe erkrankte Patienten abgeschlagen, müde und schlapp. Der normale Tagesablauf kann während der akuten Krankheitsphase nicht mehr absolviert werden.
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Im Bereich der Atemwege verdeutlicht sich die Virusinfektion durch das Auftreten von trockenem Reizhusten (also ohne Auswurf), einer trockenen Kehle und angeschwollenen Nasenschleimhäuten. Zudem berichten viele der betroffenen Patienten von Allergie-ähnlichen Schwellungen und Reizungen im Bereich der Augen.
Des Weiteren kann es im Zuge einer Grippe zu
kommen.
Im Allgemeinen ähneln diese Symptome den Beschwerden wie sie bei einer simplen Erkältung auftreten. Bei der genauen Betrachtung der Symptome kann jedoch eine deutliche Abgrenzung zwischen einer einfachen Erkältung und der echten Grippe getroffen werden.
Zur einfacheren Unterscheidung zwischen Erkältung und Grippe außerhalb einer Grippewelle eignet sich ein so genannter Grippe-Schnelltest, der nach wenigen Minuten die Grippe auslösenden Erreger nachweisen kann.
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Die Diagnose einer Grippe erfolgt in der Regel anhand der Symptomatik des betroffenen Patienten. Zu diesem Zweck steht vor allem ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) im Vordergrund. Während dieses Gesprächs befragt der Arzt den Patienten bezüglich möglicher Vorerkrankungen und der Art und Ausprägung der aktuellen Symptomatik. Zudem spielen Allergien, regelmäßig eingenommene Medikamente und verschiedene Lebensgewohnheiten eine entscheidende Rolle bei diesem Gespräch.
In einem zweiten Schritt verschafft sich der Arzt einen ersten Überblick über die Verfassung (Allgemeinzustand) des Patienten. Dies gelingt ihm mittels Durchführung einer umfangreichen körperlichen Untersuchung. Der Arzt überprüft dabei alle für eine Grippe relevanten Organsysteme:
Auf diese Art und Weise kann die Verdachtsdiagnose „Grippe“ bereits in den meisten Fällen erhärtet werden. Darüber hinaus wird in der Regel ein Nasenabstrich aus der hinteren Nasenhöhle entnommen. Alternativ kann auch ein tiefer Rachenabstrich erfolgen. Auch das Trachealsekret (Sekret aus der Luftröhre) oder Sekrete des Bronchialsystems können zum Nachweis des Influenzavirus verwendet werden.
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Des Weiteren greifen viele Ärzte zur Diagnose einer Grippe auf die Abnahme von Patientenblut zurück. In einem speziellen Labor wird das eingereichte Material auf verschiedene Weise auf das Grippevirus oder Stoffwechselprodukte des Erregers untersucht.
Die wichtigste Methode zum Nachweis des Grippevirus ist die sogenannte Influenza-PCR (Polymerasekettenreaktion), bei der das Genom des Erregers vervielfältigt und anschließend dem Influenzavirus zugeordnet werden kann. Darüber hinaus lassen sich in vielen Fällen direkt Erreger in der Elektronenmikroskopie oder einer Zellkultur nachweisen.
Ab der zweiten Woche nach Ausbruch der Grippe lassen sich außerdem Influenza-spezifische Antikörper im Blut nachweisen. Zu Beginn der Erkrankungsphase weist der betroffene Organismus in der Regel nicht genug Antikörper auf um einen einwandfreien Nachweis zu garantieren. Auf dieser Tatsache beruht die verzögerte Aussagekraft des Antikörpertests.
Des Weiteren weisen auch andere im Blut messbare Parameter auf eine virale Infektion hin. In der Regel ist die sogenannte Blutsenkungsgeschwindigkeit bei Vorliegen eines viralen Infekts wie der Grippe deutlich erhöht. Eine Messung der weißen Blutkörperchen (bei Verdacht auf Leukozytose) hingegen ist wenig aussagekräftig, da sie sich bei viralen Infekten recht variabel verhalten können. Sowohl ein Anstieg, als auch ein Absinken der weißen Blutkörperchen ist möglich.
Mittlerweile existieren verschiedene Schnelltests, mit denen eine Grippe innerhalb weniger Minuten diagnostiziert werden kann. Diese Schnelltests verfügen über farblich markierte Antikörper die auf verschiedene Proteine des Grippevirus reagieren. Auf diese Weise können Stoffwechselprodukte des Influenzavirus farblich dargestellt werden. Ein Ergebnis kann bei diesen Tests schon nach ungefähr 15 Minuten abgelesen werden.
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Die Therapie bei Vorliegen einer echten Grippe kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen. Zum einen steht die Linderung der Symptomatik im Vordergrund, zum anderen kann in einzelnen Fällen jedoch auch eine direkte Bekämpfung des ursächlichen Erregers von Nöten sein.
1. Antivirale Therapie
Um eine Grippe zu behandeln, stehen mittlerweile eine Reihe antiviraler Arzneimittel zur Verfügung. Bei frühzeitigem Einnahmebeginn kann die Erkrankungsdauer deutlich verkürzt werden. Darüber hinaus lässt sich nachweisen, dass Patienten, die bei Grippe frühzeitig antiviral behandelt werden, deutlich seltener lebensgefährliche Komplikationen entwickeln. Im allgemeinen werden zwei verschiedene Substanzklassen zur Therapie der Grippe verwendet. Neben den Hemmern eines spezifischen Membranproteins (M2), das an der viralen Hülle als Protonenpumpe wirkt, finden heutzutage vor allem die sogenannten Neuraminidase-Hemmer häufig Anwendung.
Durch Einnahme von Neuraminidase-Hemmern wird die Aktivität des viralen Oberflächenenzyms Neuraminidase gedrosselt und auf diese Weise die Loslösung des Virus bei der Freisetzung aus einer Wirtszelle blockiert. Neuraminidase-Hemmer verhindern demzufolge die Infektion weiterer, bislang unbeteiligter Zellen. Zu beachten ist jedoch, dass beide Substanzklassen lediglich die Vermehrung des Grippevirus verhindern. Bereits innerhalb des Organismus befindliche Viren können nicht durch diese Medikamente inaktiviert oder beseitigt werden. Aus diesem Grund hat der Zeitpunkt zudem mit der Einnahme der antiviralen Arzneimittel begonnen wird, einen entscheidenden Einfluss auf den Behandlungserfolg. Experten erachten eine Grippe-Behandlung mit antiviralen Medikamenten nur dann als zweckmäßig, wenn das Auftreten der ersten Symptome nicht länger als 48 Stunden zurück liegt. Andernfalls zeigt sich auch bei Einnahme der Arzneimittel keinerlei positive Beeinflussung des Krankheitsverlaufs.
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2. Symptomatische Therapie
Da ein immunkompetenter Organismus in den meisten Fällen selbst dazu in der Lage ist, eine Infektion mit dem Grippevirus zu bewältigen, steht in vielen Fällen die symptomatische Therapie im Vordergrund. Ziel dieser Behandlungsstrategie ist die Linderung der typischen Symptome bei einer Grippe und die Steigerung des Wohlbefindens des betroffenen Patienten.
Bei hohem Fieber und gegen Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen können Arzneimittel wie Ibuprofen® oder Paracetamol® eingenommen werden. Beide Medikamente verfügen sowohl über eine schmerzstillende (analgetische), als auch über eine fiebersenkende (antipyretische) Wirkkomponente. Aus diesem Grund eignen sie sich besonders zur symptomatischen Behandlung der Grippe.
Bei Bedarf kann etwa alle 5-6 Stunden eine Tablette eingenommen werden. In vielen Fällen zeigt sich außerdem, dass der Wechsel zwischen Ibuprofen und Paracetamol zu einer verbesserten fiebersenkenden Wirkung der Präparate führt. Das bedeutet, dass betroffene Patienten, wenn nötig, beispielsweise mit der Einnahme einer Tablette Ibuprofen beginnen und fünf bis sechs Stunden später eine Dosis Paracetamol einnehmen.
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Schmerzmittel wie Aspirin® (Acetylsalicylsäure; ASS) sollten bei Kindern unter 12 Jahren auf keinen Fall angewendet werden. Die Einnahme von Aspirin® bei Vorliegen einer viralen Infektion, kann bei Kindern unter 12 Jahren zum gefährlichen und zu 25% tödlich verlaufenden Reye-Syndrom führen. Darüber hinaus sollten die betroffenen Patienten während der Krankheitsphase genug Flüssigkeit zu sich nehmen und wenn möglich im Bett bleiben. Der Körper braucht ausreichend Ruhe um das Virus einzudämmen und die Genesung voran zu treiben.
3. Sonstige Therapieoptionen
Obwohl es sich bei der Grippe um eine durch ein Virus ausgelöste Infektionskrankheit handelt, kann zudem die Anwendung eines Antibiotikums sinnvoll sein. Diese Tatsache ist darin zu begründen, dass eine Ansteckung mit dem Influenzavirus das Immunsystem derart schwächt, dass es gleichzeitig häufig zu
kommen kann.
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Nachdem man sich mit einem Influenza Virus infiziert hat, beginnt die sogenannte Inkubationszeit der Erkrankung. Das bedeutet, dass zwar eine Infektion stattgefunden hat und die Viren sich im Körper des Betroffenen vermehren, jedoch noch keinerlei Beschwerden vorliegen. Diese Inkubationszeit dauert in der Regel etwa 1-2 Tage.
Typisch für die Grippe ist, dass die für die typischen Symptome innerhalb von einigen Stunden auftreten können. Die durchschnittliche Dauer der Erkrankung liegt bei etwa 5-7 Tagen nach Beginn der Symptome. In einigen Fällen kann der Krankheitsverlauf jedoch Wochen andauern.
Je nach Auftreten von möglichen Komplikationen sowie dem vorliegen spezifischer, individueller Risikofaktoren kann die Zeit bis zur Genesung einer Grippeerkrankung einige Wochen in Anspruch nehmen und sogar eine Einweisung in ein Krankenhaus erfordern. Patienten mit Risikofaktoren, beispielsweise ältere Menschen, erfahren meist etwa 3-5 Tage nach Symptombeginn noch einmal eine akute Verschlechterung der Beschwerden.
In der Regel sind die Symptome der Erkrankung nicht an jedem Tag der Erkrankung gleich sondern können je nach Fortschritt der Erkrankung variieren. Typischerweise beginnt eine Grippe sehr plötzlich und stark und wird in den ersten Tagen von periodisch auftretenden Fieberschüben dominiert. Im Verlauf der Erkrankung werden die Symptome schwächer, bis sie zum Ende der Erkrankung völlig entfallen.
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Bei vielen Betroffenen stellt nicht etwa das Grippevirus selbst, sondern die dadurch leichter möglichen bakteriellen Zusatzinfektionen (sogenannte bakterielle Sekundärinfektion) das größte Risiko einer Grippe dar. Der durch die Bekämpfung der Influenzaviren ohnehin geschwächte Organismus ist in vielen Fällen nicht mehr dazu in der Lage bakteriellen Erregern adäquat zu begegnen.
Bakterien können aus diesem Grund wesentlich leichter in den Körper eindringen und zu weiteren Erkrankungen führen. Zu den relevantesten Erkrankungen, die parallel zur Grippe auftreten können, gehören Entzündungen
Darüber hinaus werden bei betroffenen Patienten häufig Superinfektion im Bereich der Atemwege beobachtet.
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Die wohl effektivste Methode einer Grippe vorzubeugen, ist die Durchführung einer Grippe-Impfung. Im Gegensatz zu anderen Impfverfahren gibt es bei der Influenzaimpfung jedoch ein nicht zu vernachlässigendes Problem. Grippeviren, vor allem jene Viren des Typ A, gelten als enorm wandlungsfähig.
Das bedeutet, dass sich die für den Ausbruch einer Grippe ursächlichen Erreger durch Mutationen innerhalb des Genoms ständig verändern. Im Bezug auf eine effektive Impfung hat dies zur Folge, dass die Immunisierung nur dann sinnvoll ist, wenn sie jedes Jahr aufgefrischt wird. Aus diesem Grund finden jedes Jahr (meist von Oktober bis November) große Impfaktionen statt, in denen auf die zu dieser Zeit kursierenden Grippevirenstämme immunisiert wird. Die Kosten für eine Grippeimpfung werden von den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen in der Regel vollständig übernommen. Ob eine Impfung sinnvoll ist, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.
Für folgende Personengruppen gilt die präventive Impfung gegen Grippeviren als besonders empfehlenswert:
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Darüber hinaus können auch einige Grundregeln bezüglich Hygiene dazu beitragen, einer Ansteckung mit dem Influenzavirus vorzubeugen und somit einer Grippe zu entgehen. Falls nahe Angehörige oder Personen in der Umgebung unter einer Grippe leiden, sollten die Hände mehrmals täglich gründlich gewaschen und desinfiziert werden.
Risikopatienten sollten Abstand zu den Infizierten halten oder beim direkten Kontakt einen Mundschutz tragen. Außerdem soll eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D dazu beitragen das Infektionsrisiko zu senken und einer Ansteckung vorzubeugen. In diesem Zusammenhang spielt die durch das Vitamin induzierte Stärkung des angeborenen Immunsystems eine entscheidende Rolle. Das Vitamin ist dazu in der Lage die Bildung verschiedener Peptide, die zur Bekämpfung von Krankheitserregern benötigt werden, zu stimulieren.
Des Weiteren kommt bei einigen Personengruppen eine Grippeprophylaxe mit Neuraminidase-Hemmern in Frage. Diese Möglichkeit der Vorsorge kann vor allem bei Patienten angewendet werden, bei denen eine gewöhnliche Schutzimpfung auf Grund einer Grunderkrankung nicht mehr möglich ist (beispielsweise bei Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem). Auch zur Grippe-Vorbeugung bei medizinischem Personal wird die Anwendung der Neuraminidase-Hemmer mittlerweile diskutiert.
Die Impfung gegen Influenzaviren ist die einzige zuverlässige Methode, um eine Erkrankung mit dem Virus effizient zu verhindern.
Bei der Impfung handelt es sich in den meisten Fällen um einen sogenannten „Totimpfstoff“. Das bedeutet, dass die Impfung abgetötete Viren enthält, die den Organismus nicht mehr infizieren können, das Immunsystem jedoch effizient auf eine Infektion mit dem Erreger vorbereiten, sodass eine Erkrankung bei Kontakt mit dem Virus effizient verhindert wird. Seit der Saison 2012/13 existiert außerdem ein "Lebendimpfstoff", der für Kinder im Alter von 2 bis einschließlich 17 Jahren zugelassen ist. Hierdurch soll die Wirksamkeit des Wirkstoffs in dieser Altersgruppe verbessert werden.
Die Impfung wird jährlich aufgefrischt, meist in den Monaten Oktober und November, da dies die beginnende Saison der Infektion mit dem Influenza Virus darstellt. Laut Daten des Robert-Koch Instituts schützt der Impfstoff bis zu 90% vor der Erkrankung mit dem Erreger. Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt die Grippeimpfung vor allem für Personen, welche in eine der folgenden Risikogruppen fallen:
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Obwohl häufig Hausmittel für die Behandlung einer Grippe empfohlen werden, muss erwähnt werden, dass eine echte Grippe, also die Infektion mit einem Influenza Virus, nicht mit einer Erkältung, auch grippalem Infekt, verwechselt werden sollte. Die „echte“ Grippe ist eine Erkrankung, die in einigen Fällen zu schweren Komplikationen und sogar zum Tod führen kann, weshalb eine Behandlung, besonders in Risikogruppen, mit einem Arzt abgesprochen werden sollte.
Es existieren jedoch hilfreiche Hausmittel, die die Symptome, welche mit einer Grippe einhergehen, etwas lindern können. So kann eine Grippe durch das Auftreten von Fieberschüben oder Durchfällen schnell zu einer relevanten Dehydrierung führen, die mit Suppen oder Tees gut in den Griff zu bekommen ist. Diese heißen Flüssigkeiten können außerdem angenehm bei einer begleitend auftretenden Halsentzündung sein. Durch die in der Suppe enthaltenen Elektrolyte werden diese bei der Einnahme zusätzlich dem Körper zugeführt. Bei Fieber können Wadenwickel hilfreich sein, um die erhöhte Temperatur in den Griff zu bekommen. Bei Problemen wie einer verstopften Nase oder einer trockenen Nasenschleimhaut können Nasenspülungen oder Inhalationen mit Salzwasser Linderung verschaffen.
Die Erkältung, oft auch „grippaler Infekt“ genannt, ist eine Viruserkrankung, die häufig mit einer „echten“ Grippe verwechselt wird. Bei einer „echten“ Grippe handelt es sich um eine Infektion mit dem Influenza Virus, einer Erkrankung, die in manchen Fällen einen sehr schweren Verlauf nehmen kann. Bei dem Erreger der Erkältung handelt es sich zwar auch um ein Virus, es können jedoch eine Reihe unterschiedlicher Viren für die Entstehung der Erkältung verantwortlich gemacht werden. Meist handelt es sich um Viren der Familien von Adenoviren, Rhinoviren, Coxsackieviren, Parainfluenzaviren oder Enteroviren.
Durch die ähnliche Symptomatik der beiden Erkrankungen kann es leicht zu Verwechselungen kommen. Es existieren jedoch einige typische Unterschiede, anhand derer eine „normale“ Erkältung von einer Grippe unterschieden werden kann:
Zum einen ist der plötzliche Krankheitsbeginn der Grippe ein Punkt, anhand dessen sich eine Grippe von der Erkältung unterscheidet. Innerhalb von Stunden können die Symptome der Grippe den Betroffenen derart beeinträchtigen, dass ein normaler Alltag nicht mehr möglich ist. Besonders plötzliches Auftreten von Fieber und Gliederschmerzen sind hier als Warnzeichen zu nennen. Im Gegensatz dazu kündigt sich eine Erkältung meist schon einen Tag vorher mit schwächeren Symptomen und generellem Unwohlsein an. Gleichzeitig sind Fieberschübe, wie sie für eine Grippe typischerweise auftreten, bei einer einfachen Erkältung eher die Ausnahme.
Die Dauer der Erkrankung ist ein weiterer Punkt, der die einfache Erkältung von einer Grippe abgrenzt. Die Symptome einer Erkältung bessern sich meist schon nach 3-4 Tagen, wobei der Krankheitsverlauf einer Grippe meist mindestens eine Woche dauert und in einigen Fällen sogar mehrere Wochen andauern kann.
Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Erkrankung an einem Grippevirus sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, der die Unterscheidung anhand einem Arzt-Patienten Gesprächs und einer körperlichen Untersuchung vornehmen, sowie gegebenenfalls eine korrekte Therapie der jeweiligen Erkrankung einleiten kann.
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Gesunde Erwachsene ohne chronische Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems, des Immunsystem oder des Stoffwechsels haben meist einen komplikationslosen Verlauf zu erwarten. Es kommt zu einem vollständigen Ausheilen der Grippe ohne Folgen.
Bei komplikationsreichem Verlauf ist die Prognose abhängig vom Alter des Patienten, von Vorerkrankungen und vom Zustand des Immunsystems. Bei einem älteren Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit und der Komplikation einer bakteriellen Lungenentzündung zusätzlich zur Grippe, ist die Prognose ernster, im schlimmsten Fall kann die Erkrankung tödlich enden.
Die Grippe ist eine durch Influenzaviren hervorgerufene, ansteckende Erkrankung der Atemwege. Sie wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und zeichnet sich durch einen sehr plötzlichen Krankheitsbeginn aus. Die häufigsten Symptome sind Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, hohes Fieber über 39°C und Schüttelfrost sowie trockener Husten.
Die Grippe dauert in der Regel ein bis zwei Woche, viele Patienten fühlen sich jedoch noch für einige Zeit schwach und weniger leistungsfähig.
Bei Risikopatienten wie chronisch Kranken, Personen über 65 Jahren, Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren kann die Grippe Komplikationen wie Lungenentzündung, Hirnhautentzündung und Herzmuskelentzündung hervorrufen, die zum Tod führen können.
Für die genannten Risikogruppen ist über eine jährliche Grippe-Impfung nachzudenken.
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Hauptartikel Hermuskelentzündung