Eine Herzmuskelentzündung wird entweder durch Viren oder Bakterien verursacht. Wenn ein Betroffener sich körperlich stark überanstrengt, also viel Sport treibt, dann besteht die Möglichkeit, dass sich die Viren im Körper ausbreiten. Im schlimmsten Fall befallen die Viren den Herzmuskel und schädigen diesen, wodurch es zu einer Entzündung des Herzmuskels kommt. Das menschliche Immunsystem „verwechselt“ in diesem Falle die Viren mit Zellen der Muskulatur des Herzens, da sich diese in ihrer Oberflächenstruktur ähnlich sind und greift dann statt der Viren die eigenen Körperzellen an. Einige wenige Erreger schädigen den Herzmuskel allerdings auch durch einen direkten Angriff, wozu zum Beispiel die Diphtherie-auslösenden Bakterien oder Borrelien gehören.
Die Herzmuskelentzündung (Myokarditis) kann durch vielerlei Ursachen entstehen. Wenn sie durch virale oder bakterielle Erreger zustande kommt, besteht bei dieser Erkrankung unter körperlicher Anstrengung ein drastisch erhöhtes Risiko, einen plötzlichen Herzstillstand zu erleiden und an dessen Folgen zu versterben. Knapp 5% der plötzlichen Herztode bilden sich auf dem Boden eines verschleppten viralen Infekts aus! Aus diesem Grunde sollte bei einer diagnostizierten viral bedingten Herzmuskelentzündung unbedingt eine körperliche Schonung erfolgen.
Steht der Verdacht einer Herzmuskelentzündung im Raum, dann sollte man am besten auf eine erhöhte körperliche Belastung und auf die Ausübung von Sport verzichten.
Normalerweise leistet das Herz während des Sports oder während einer erhöhten körperlichen Belastung deutlich mehr Arbeit, um mehr Sauerstoff in die einzelnen Organe zu transportieren. Da das Herz aber durch eine Herzmuskelentzündung angegriffen und geschädigt wird, kann das Herz diese Mehrarbeit nicht mehr leisten.
Im schlimmsten Fall kann es zu einem akuten Herzversagen kommen.
Möglicherweise merkt man zu Beginn einer Herzmuskelentzündung diese vor allem bei erhöhter körperlicher Belastung oder während sportlicher Aktivitäten, da hierbei das Herz mehr Arbeit leisten muss. Erste Symptome, die der betroffene Patient merkt, können zum Beispiel eine ungewöhnlich schnelle Ermüdbarkeit bei sonst für den Patienten üblichen Trainingsbedingungen sein.
Möglicherweise braucht man für seine übliche Jogging-Runde deutlich mehr an Zeit oder man schafft nur noch die Hälfte der Strecke. Ein weiteres Symptom kann plötzlich auftretende Luftnot sein. Auch Gliederschmerzen während des Sports können ein Symptom einer Herzmuskelentzündung sein. Eventuell kann der betroffene Patient während des Sports auch ein vermehrtes Herzstolpern spüren.
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Es ist auffällig, dass es eine deutlich höhere Inzidenz von Herzmuskelentzündungen während der kalten Jahreszeit gibt. Das liegt daran, dass in diesem Zeitraum die erhöhte Gefahr besteht, sich mit einem Grippevirus anzustecken. Diese Viren lösen zum einen die typischen Symptome einer Grippe oder Erkältung aus, also vor allem Fieber, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Gelenk- und Gliederschmerzen und eventuell Husten und / oder Schnupfen. In der Regel heilt diese Krankheit komplikationslos ab. Wenn ein Betroffener sich allerdings körperlich stark überanstrengt, also viel Sport treibt, dann besteht die Möglichkeit, dass sich die Viren im Körper ausbreiten. Im schlimmsten Fall befallen die Viren die Herzmuskulatur und schädigen diesen, wodurch es zu einer Entzündung des Herzmuskels kommt.
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Das menschliche Immunsystem „verwechselt“ in diesem Falle die Viren mit Zellen der Muskulatur des Herzens, da sich diese in ihrer Oberflächenstruktur ähnlich sind, und greift dann statt der Viren die eigenen Körperzellen an. Einige wenige Erreger schädigen den Herzmuskel allerdings auch durch einen direkten Angriff, wozu zum Beispiel die Diphtherie-auslösenden Bakterien oder Borrelien gehören. Prinzipiell kann das immer vorkommen, wenn die Viren einmal in den Körper gelangt sind, allerdings ist das Risiko unter körperlicher Belastung stark erhöht. Aus diesem Grunde legt man Grippe-Erkrankten nahe, ab dem Beginn ihrer Erkrankung eine Trainingspause von etwa zwei bis drei Wochen einzulegen. Im Anschluss an diesen Zeitraum, in dem am besten Bettruhe einzuhalten ist, kann der Patient langsam wieder beginnen, die gewohnten sportlichen Aktivitäten aufzunehmen.
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Das Tückische an der Erkrankung ist, dass die Herzmuskelentzündung nicht direkt Symptome auslöst. Häufig finden sich bei Betroffenen ein Schwächegefühl, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen und / oder Herzschmerzen. Allerdings können diese Symptome auch sehr milde ausfallen oder komplett fehlen, so dass ein Patient gar nichts von der potenziell lebensgefährlichen Entzündung bemerkt. Wird der Körper dann allerdings weiterhin für ihn in diesem Zustand nicht bewältigbaren Belastungen ausgesetzt, so kann es zu einer akuten Verschlechterung kommen, die dann im schlimmsten Falle zu einem plötzlichen Herzstillstand führt.
Wer trotz einer Erkältung oder Grippe nicht mit dem Training aufhören möchte, sollte sich unbedingt bei einem Arzt vorstellen. Dieser kann den Patienten eingehend untersuchen und im Rahmen dieser Untersuchung ein EKG und eine Blutanalyse durchführen. Im EKG lassen sich eventuell vorhandene Rhythmusstörungen sehr gut und früh nachweisen. Im Blut wird vor allem auf den sogenannten CRP-Wert geachtet. Dies ist ein Entzündungsparameter, der bei durch Erreger ausgelösten entzündlichen Vorgängen im Körper erhöht ist. Ist ein bestimmter Wert überschritten, wird zu einer Trainingspause geraten. Wenn sich Blutwerte und das EKG wieder normalisiert haben, kann dann bedenkenlos das Training wieder aufgenommen werden.
Natürlich muss man nicht bei den kleinsten Anzeichen einer Erkältung direkt mehrere Wochen im Bett verbringen, aber man sollte sich nicht übernehmen und die Erkrankung nicht unterschätzen. Im Zweifelsfall sollte man am besten immer einen Arzt aufsuchen und seinen Rat einholen und sich eher ein bisschen zu lange schonen, als nicht lange genug.
Der plötzliche Herzstillstand bei der Herzmuskelentzündung entsteht durch die Schwächung der Muskulatur. Bestimmte Areale sind von Viren befallen und können nicht mehr richtig arbeiten, da sie entzündet und / oder durch das Immunsystem abgetötet worden sind. Das Herz reagiert zum einen mit einem beschleunigten Puls (Herzrasen), außerdem kann die Weiterleitung der Erregung so beeinträchtigt sein, dass Rhythmusstörungen bestehen. Im schlimmsten Falle ist das Herz nicht in der Lage, diesen Zustand zu kompensieren, wenn es einer vermehrten Belastung ausgesetzt wird, wie sie bei sportlichen Aktivitäten entsteht. Das Herz muss schneller und kräftiger schlagen und mehr Blut im gleichen Zeitraum in den Körper pumpen, um die Muskulatur ausreichend zu versorgen. Als Folge davon kann es dann letztendlich passieren, dass es diesem Druck nicht mehr standhält und seine Arbeit vollkommen einstellt.
Gerade im Zeitraum eines fieberhaften Infektes oder eines grippalen Infektes sollte man am besten auf Sport verzichten.
Auch eine normalerweise harmlose Erkältung, bei der man sich eventuell gar nicht so sehr krank fühlt, kann einer Herzmuskelentzündung vorausgehen. Die meisten Herzmuskelentzündungen entstehen allerdings durch Viren.
Häufig sind sogenannte Coxsackie B und Parvovirus B19 Viren für eine Herzmuskelentzündung verantwortlich. Diese dringen in den Körper ein und gelangen über die Blutbahn bis zum Herzen und schädigen dort die Muskelzellen. Um das Risiko einer Herzmuskelentzündung zu verringern, ist es wichtig, während der Zeit des Infektes, es ist im Endeffekt egal, ob dieser mit oder ohne Fieber einhergeht, sich zu schonen und vor allem keine sportlichen Aktivitäten auszuüben.
Die möglicherweise durch eine Erkältung entstandene Entzündung der Herzmuskelzellen kann durch körperliche Belastung weiter „befeuert“ und verschlimmert werden. Daher ist es wichtig, sich im Rahmen einer Erkältung oder eines Infektes zu schonen.
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Die Folgen von Sport trotz einer Herzmuskelentzündung können mannigfaltig sein und reichen vom komplikationslosen Ausheilen der Entzündung bis hin zur Einbuße eines großen Teils der Herzfunktion. Die Leistung eines Herzens wird daran gemessen, wie viel Blut durch die Kontraktion des Herzens umgewälzt werden kann und darüber hinaus, wie gut das Herz auf Anstrengung mit einer Steigerung der Pumpfunktion reagieren kann. Wird die Myokarditis nicht ausreichend auskuriert, kommt es zur dauerhaften Schädigung von Herzmuskelzellen. Je mehr dieser Zellen absterben, desto größer die Funktionseinschränkungen des Herzens. Das Herz ist nicht mehr in der Lage, die physiologische Menge an Blut – ca. 70ml pro Herzschlag – umzuwälzen, und es entwickelt sich eine sogenannte Herzinsuffizienz, bei der sich das Blut in den Körper zurückstaut und es zu Wasserablagerungen im Körper, sogenannte Ödemen, kommt.
Eine Reaktion des Herzens auf eine stärkere Belastung, wie z.B. anstrengender Sport, ist für diese Patienten überhaupt nicht mehr möglich und kann im schlimmsten Falle zu Herzrhythmusstörungen oder sogar zu einem Herzstillstand führen.
In dieser Frage gehen die Meinungen der Fachwelt etwas auseinander. Während manche Quellen eine Sportabstinenz von drei Monaten empfehlen, gibt es andere Empfehlungen, die sogar eine sechsmonatige Sportpause für richtig halten. In jedem Falle gilt aber, dass sich betroffene Patienten vor der Wiederaufnahme ihres Trainings oder sonstiger körperlicher Anstrengung bei einem Kardiologen vorstellen sollten, um die Pumpfunktion des Herzens überprüfen zu lassen. So läuft man nicht Gefahr, sich zu früh zu belasten.
Das verordnete Sportverbot sollte in dieser Zeit auf jeden Fall konsequent durchgehalten werden, um das Risiko für Folgeschäden, wie zum Beispiel einer Dilatation des Herzens oder einer Einschränkung der Pumpfunktion, entgegenzuwirken. Selbige Einschränkungen gelten auch für den Berufsalltag. Auch hier gilt es, körperliche Anstrengung zu vermeiden. Betroffene sollten also krankgeschrieben werden oder sich für die Zeit der Genesung in eine andere Abteilung versetzen lassen, sofern sie normalerweise einer anstrengenden Tätigkeit nachgehen.
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Es kann generell nicht ausgeschlossen werden, dass eine Herzmuskelentzündung in letzter Konsequenz auch zum Tod führt. Dies ist jedoch der schlimmste anzunehmende Fall und wird in der Fachliteratur mit einem Risiko von knapp fünf Prozent angegeben.
Auch ist zu beachten, dass der Sport nicht zur Herzmuskelentzündung führt, sondern Sport bei bestehender Herzmuskelentzündung zu einer Überlastung des Herzens führen kann, was zu Herzrhythmusstörungen und in letzter Konsequenz dann auch zum Tod führen kann. Während der Entzündung verfügt das Herz nur über einen Bruchteil seiner eigentlichen Leistungsfähigkeit und ist somit nicht in der Lage, bei starker körperlicher Anstrengung genügend Pumpleistung zu erzeugen, ohne dabei dauerhaften Schaden zu nehmen.
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