Sport bei Husten

Für manche Personen ist Sport Gewohnheit und man möchte trotz Husten nicht darauf verzichten. Doch gerade in den Wintermonaten ist man oft erkältet und hat Husten - teilweise kommt er Husten auch durch das Sporttreiben im Äußeren. Nun kommt die Frage auf, ob man den gewohnten Sport trotz Husten weiterbetreiben sollte und in welchen Fällen nicht.

Sport bei Husten

Einleitung

Wer regelmäßig Sport treibt gewöhnt sich mit der Zeit an die immer wieder kehrende Belastung und möchte unter keinen Umständen einfach so darauf verzichten. Bei Leistungssportlern ist dieser Wille noch deutlich stärker ausgeprägt.  

Gerade in den Übergangsjahreszeiten, wie Frühling und Herbst kann es jedoch passieren, dass sich Sportler beim, oder durch das Sporttreiben einen Husten einfangen. Nun stellt sich für viele die Frage nach dem weiteren Vorgehen. Sollte eine Pause eingelegt werden, oder kann man den gewohnten Sportumfang auch mit einer Erkältung durchführen?

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Darf man mit Husten Sport treiben?

Wenn man sich einen Husten eingefangen hat stellt sich für viele Sportler die Frage, ob der Husten erst auskuriert werden soll oder, ob man einfach mit dem Sporttreiben fortfahren darf.

Husten ist ein Abwehrmechanismus des Menschen, der Schleim, Fremdkörper oder Staub ausscheiden soll. Vor allem die Atemwege werden durch den Husten gereinigt und befreit. Husten hat allerdings noch eine weitere Funktion. Er ist ein Symptom verschiedener Erkrankungen wie einer Erkältung, Keuchhusten, Bronchitis oder Asthma.

Da ein Sportler nicht immer direkt merkt, ob der Husten nur ein Schutzmechanismus oder Symptom einer Krankheit ist, sollte dies immer mit einem Arzt abgeklärt werden. Der Arzt identifiziert den Grund des Hustens und kann gleichzeitig Ratschläge geben, ob mit dem Sport fortgefahren werden darf, oder nicht:

  • Wenn der Husten lediglich ein Schutzmechanismus des Körpers ist, dann darf mit dem Sport fortgefahren werden. Allerdings empfiehlt es sich die Intensität bei den nächsten ein bis drei Sporteinheiten etwas zu reduzieren, um auf Nummer sicher zu gehen und den Körper nicht zu überlasten.
  • Wenn der Husten allerdings Symptom einer Erkrankung ist, sollte definitiv dem Rat des Arztes gefolgt werden. Je nachdem welche Erkrankung zu Grunde liegt, sollte die Pause kürzer oder länger sein.

Weitere Informationen finden Sie hier: Husten - ein Symptomkomplex unterschiedlicher Ursachen)

  • Vor allem bei Ausdauersportarten sollte man vorsichtig agieren, und seinem Körper nicht zu viel zumuten. Alternative Sportarten die einen geringen bis keinen Ausdauercharakter aufweisen empfehlen sich in dieser Zeit als Übergangslösung. Stretching, Spazierengehen, Faszientraining, Stabilitätsübungen oder Yoga belasten den Kreislauf nicht so stark und es muss keine komplette Sportpause eingelegt werden.

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Was sind die Risiken, wenn man Sport mit Husten treibt?

Wer alle Warnungen des eigenen Körpers, des Arztes oder von Freunden und Bekannten ignoriert und trotz einer Erkrankung mit Husten das übliche Sportpensum durchzieht, setzt sich einem gewissen Risiko aus.

Durch die Belastung des Sporttreibens kann der Husten chronisch werden und dadurch deutlich länger akut bleiben. Ein chronischer Husten ist auch deutlich schwerer zu heilen, als ein „normaler“ Husten. Je nachdem wie stark der Husten ist, kann durch eine Fortführung des Sportes die Gesundheit immer weiter aufs Spiel gesetzt werden.

Die Erkrankung, wie zum Beispiel eine Erkältung oder Bronchitis, kann sich verschlimmern, da der Körper durch die hohen Belastungen nicht genügend Energie hat sie zu bekämpfen. Der Heilungsprozess verlängert sich und der Husten kann verschleppt werden. 

Gerade in Kombination mit einer Erkältung kann die Mischung aus Husten und Sporttreiben in seltenen Einzelfällen bis hin zu einer Herzmuskelentzündung führen. Eine Herzmuskelentzündung kann, wenn sie zu spät erkannt wird, in Ausnahmefällen auch zum Tod führen. Allerdings müsste ein Sportler alle Warnsignale des Körpers ignorieren, um bis an diesen Punkt zu kommen. 

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Sport bei Husten, Schnupfen und Erkältung

Wenn bei Sportlern Husten auftritt, sollte zuerst abgeklärt werden, welche Ursache der Husten hat:

  • Bei einer Schutzreaktion des Körpers kann normal mit dem Sport fortgefahren werden.
  • Ist der Husten allerdings Zeichen einer Erkrankung, dann sollte ein Arzt die genaue Erkrankung feststellen und eine Empfehlung abgeben, ob und wann wieder mit dem Sport begonnen werden darf.

Der Arzt kann ebenfalls alternative Sportarten aufzeigen, die den Kreislauf nur sehr gering belasten und, die auch mit Husten durchgeführt werden können. Sportler sollten immer zuerst an ihre Gesundheit denken, bevor sie einfach mit dem Sport fortfahren.

Gerade bei Leistungssportlern ist der Druck oftmals so hoch, dass eine Pause nicht möglich ist da der Athlet dadurch einen zu hohen Trainingsrückstand in Kauf nehmen würde. Problematisch dabei ist, dass der Körper unter Umständen immer weiter geschädigt wird, ohne das es der Sportler merkt, wodurch zum Beispiel eine Erkältung entstehen kann. Eine Erkältung belastet das Herz-Kreislauf-System sehr stark und auch das Immunsystem ist damit beschäftigt Bakterien und andere Keime aus dem Körper zu verbannen.

Neben Gliederschmerzen sind Kopfschmerzen und entzündete Nasennebenhöhlen keine Seltenheit. Bei diesen körperlichen Belastungen sollten anstrengende Sporteinheiten auf jeden Fall vermieden werden.

Durch hohe sportliche Belastungen wie Joggen, Krafttraining oder Mannschaftssportarten wird der Organismus zusätzlich belastet und der Heilungsprozess wird automatisch verlangsamt, da der Körper nicht genügend Ressourcen hat, um mit beiden Belastungen fertig zu werden. Die Regeneration nach dem Sport verläuft genauso wenig optimal, wie der Heilungsprozess der Erkältung. 

Durch das geschwächte Immunsystem können sich Infektionen und Erkrankungen (Herzmuskelentzündung) einschleichen. Eine schnelle und vollständige Genesung von Husten, Schnupfen und/oder Erkältung kann nur durch eine ausreichende Erholungspause gewährleistet werden. Bei Fragen und Unsicherheiten sollte daher stets der Hausarzt aufgesucht werden. 

Sport bei Husten mit Auswurf

Husten mit Auswurf kann zwei Gründe haben. Zum Einen kann es eine Schutzreaktion des Körpers sein, die bei Staub oder Schleim in der Lunge oder den Atemwegen auftritt. Zum Anderen kann eine ernstzunehmende Erkrankung dahinter stecken die unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden sollte.

Mitunter deutet der Auswurf auf eine Beteiligung der Lunge in Form einer Lungenentzündung  oder Bronchitis hin. Klarer Auswurf tritt dabei meist bei viralen Infektionen auf, verfärbt sich der Auswurf jedoch gelblich oder grüngelblich, spricht dieses eher für eine Infektion durch Bakterien. Beide Infektionen in den oberen Atemwegen können sich ausbreiten, gefürchtet ist dabei eine Entzündung des Herzens oder des Mittelfellraums (Mediastinum).

Je nachdem welcher Grund hinter dem Husten mit Auswurf steckt, sollte die sportliche Aktivität unterbrochen oder alternative Sportarten durchgeführt werden.

Gerade Ausdauersportarten belasten den Körper sehr stark, sodass bei Husten mit Auswurf auf andere Sportarten ausgewichen werden sollte. Dafür eignen sich alle Sportarten die in einem niedrigen Pulsbereich ausgeführt werden. Sportarten die in hohen Pulsbereichen durchgeführt werden, belasten den Körper sehr stark und eignen sich daher nicht. Spazieren gehen, Yoga, Faszien Training, ruhiges Fahrradfahren sind gute Beispiele für Sportarten die, nach Absprache mit dem Arzt, ausgeübt werden können.

Inadäquates Verhalten während einer Erkältung oder einer Infektion kann diese begünstigen und auch eine bisher nicht bemerkte Infektionsausbreitung auf das Herz symptomatisch und damit auch gefährlich werden lassen.

Sport bei Husten und Halsschmerzen

Treten im Rahmen einer Erkältung Husten und Halsschmerzen auf, spricht dies für eine Infektion der oberen Atemwege. Diese ist an sich nicht unbedingt ein Grund auf den Sport zu verzichten, allerdings kommt es auch hier darauf an, woher die Halsschmerzen kommen. Meistens entstehen Halsschmerzen durch eine entzündete Rachenschleimhaut, die wiederum durch Viren ausgelöst wird.

Gefürchtet ist hier auch eine Infektion mit einem bestimmten Bakterienstamm, den Streptokokken, die klassischerweise zu weißen, stippchenähnlichen Belägen auf den Mandeln führen können. Diese Bakteriengruppe kann bei Keimverschleppung zu Herzklappenschädigungen und im Rahmen eines rheumatischen Fiebers zu Entzündungen des Herzens führen, weshalb bei Verdacht auf bakterielle Mandelentzündung in der Regel sofort antibiotisch behandelt werden sollte.

Bei leichten Halzschmerzen sollte man auf seinen eigenen Körper hören und die äußeren Rahmenbedingungen beachten, zum Beispiel die Dauer der sportlichen Belastung oder die Intensität.

Wer Halsschmerzen ignoriert und nicht durch einen Arzt abklären lässt sollte sich jedoch der Gefahr die Viren in die Blutbahn zu befördern bewusst sein und dadurch Herz und Nieren in Mitleidenschaft zu ziehen. Der Verzicht auf Sport bei Husten und Halsschmerzen ist von daher als Vorsichtsmaßnahme anzuraten.

Lesen Sie hierzu auch unser Thema Sport bei Halsschmerzen

Risiko einer Herzmuskelentzündung

Treibt man Sport während einer Erkältung, die mitunter auch von Husten gekennzeichnet ist, bedeutet dies nicht nur Mehranstrengung für den Körper, der sowieso schon auf Hochtouren läuft, um die Erreger zu bekämpfen, sondern auch eine potentielle Mehrgefährdung der Gesundheit.

Infektionen der oberen Atemwege werden in der Regel von Viren oder Bakterien ausgelöst, wobei viele potentiellen Eindringlinge auch im Rahmen einer Keimverschleppung das Herz befallen können. Zur Verschleppung kommt es dann, wenn entweder keine adäquate Therapie rechtzeitig eingeleitet wird oder aber wenn man dem Körper nicht die notwendige Ruhe zugesteht, die er braucht, um die Infektion effizient zu bekämpfen.

Erfahren Sie mehr dazu unter: Was ist eine verschleppte Erkältung?

Husten beim Sport durch Überanstrengung

Husten beim Sport kann in Form eines Reizhustens auftreten, wobei er im Rahmen einer Überanstrengung, aber auch unabhängig davon sein kann. Ursache ist oftmals die kalte und trockene Luft, die gerade beim Treiben von Sport im Freien zu einem Reizhusten führen kann.

Normalerweise wird die Luft in der Nase angefeuchtet und erwärmt, bevor sie ins Lungensystem gelangt, während des Sports und gerade bei Überanstrengung, kommt es jedoch zu Mehratmung durch den Mund, sodass diese „Vorbereitung“ fehlt. Eine Überanstrengung beim Sport kann aber auch ein sogenanntes Belastungsasthma auslösen, was mit Husten bzw. Reizhusten und vor allem Luftnot einhergeht.

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Husten durch Allergie beim Sport

Egal ob der Sport draußen oder drinnen betrieben wird, überall können sich potentielle Allergene befinden, die zu allergischen Symptomen auch während der körperlichen Betätigung führen können.

So sind es draußen beispielsweise vor allem die Pollen, die zu allergischen Reaktionen wie Augentränen und –jucken, Naselaufen, Niesen und Husten, eventuell sogar mit Luftnot führen können.

Die körperliche Belastung, die während des Sports noch hinzukommt, kann diese Symptome verschlimmern, was mitunter sogar zum Unterbrechen oder Abbrechen der sportlichen Betätigung führen kann.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.03.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024