Der Keuchhusten ist eine ansteckende Erkrankung der Atemwege, die durch Bakterien ausgelöst wird. Der Keuchhusten betrifft überwiegend Kinder.
Medizinisch: Pertussis
Englisch: pertussis
Keuchhusten ist eine Infektionskrankheit der Atemwege, die durch Bakterien ausgelöst wird. Bei Kindern charakterisiert sich diese Krankheit durch stakkatoartigen Hustenattacken. Oft enden diese Hustenattacken in Erbrechen.
In der Regel betrifft Keuchhusten Kinder, aber auch bei Erwachsenen, die entweder nicht geimpft oder niemals an Keuchhusten erkrankt waren, kann die Krankheit ausbrechen.
Die Immunität gegen diese Erreger besteht leider nicht lebenslang und so kann es auch Erwachsene treffen, die schon einmal Keuchhusten hatten.
Keuchhusten ist nicht immer eine Kinderkrankheit.
Sie wird durch Bakterien hervorgerufen, die die Oberfläche der Atemwege schädigen. Die Übertragung, also die Ansteckung, erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.
Es gibt drei Stadien dieser Krankheit, von denen sich das mittlere durch die Hustenanfälle auszeichnet. Das erste unscheinbarste Anfangsstadium jedoch ist gleichzeitig das, in welchem die höchste Ansteckungsgefahr für andere besteht. Auch Komplikationen sind möglich. Die Therapie erfolgt durch Antibiotika. Um Keuchhusten so gut es geht zu vermeiden, sollten Säuglinge in einem Alter von 3 Monaten geimpft werden. Leider liegt durch die Impfung kein sicherer lebenslanger Schutz vor.
Die Keuchhustenerkrankung verläuft nach der Inkubationszeit nach einem klassischen Schema in drei Stadien. Diese Stadien können in fast allen Fällen bei mit Keuchhusten infizierten Kindern beobachtet werden. Bei Erwachsenen und Säuglingen kann unter Umständen keine klare Einteilung in Stadien vorgenommen werden.
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Die drei Stadien:
Weitere allgemeine Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Thema Husten beim Kind
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: Verlauf des Keuchhustens
Keuchhusten bei Erwachsenen, Säuglingen oder beginnenden Keuchhusten (Stadium catarrhale) bei Kindern zu erkennen ist generell schwierig und wird selbst von erfahrenen Ärzten zum Teil verkannt. Vor allem bei Kindern sollte man bei Fieber mit Erkältungssymptomen unbedingt den Kinderarzt aufsuchen, bei nicht geimpften Kindern besteht hier Verdacht auf Keuchhusten. Im zweiten Stadium der Erkrankung bei Kindern (in manchen Fällen auch bei Erwachsenen) ist der Keuchhusten vor allem an den klassischen Hustenanfällen zu erkennen. Die Anfälle sind stark und häufig krampfartig. Die betroffenen holen tief Luft, worauf ein "stakkatoartiger" Husten folgt, bei dem häufig die Zunge herausgestreckt wird und zäher Schleim ausgehustet oder hervorgewürgt wird. Häufig bekommen die betroffenen während den Hustenattacken kaum Luft, was sich in einer Blaufärbung der Lippen und Zunge (Zyanose) abzeichnen kann. Oft folgt dem ersten Hustenanfall ein zweiter, abgeschwächter Hustenanfall, die sogenannte Reprise.
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Ist die Erkrankung bereits im Stadium conculsivum ist die Diagnose anhand der Hustenanfälle einfach zu stellen.
Die Bakterien können bei Bedarf mittels eines Rachenabstrichs (beispielsweise der Nasenschleimhaut) nachgewiesen werden. Vom Körper gebildete Antikörper gegen die Erreger können erst nach 2 – 4 Wochen nach Krankheitsbeginn im Blut nachgewiesen werden.
Der Keuchhusten wird mit Antibiotika therapiert, wodurch die Ansteckung unterbrochen wird. Auch die Komplikationen treten unter der Antibiose seltener auf. Säuglinge sollten im Stadium, das sich durch Hustenanfälle auszeichnet, im Krankenhaus beobachtet und behandelt werden. Präparate, die Husten stillen oder Schleim lösen, helfen hier nicht.
In schweren Fällen ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig. Bei Säuglingen kann eine Notfalltherapie nötig sein.
Ein Antibiotikum sollte nur eingenommen werden, wenn es von einem Arzt verschrieben wurde. Bei der Keuchhustenerkrankung ist es wichtig, dass das Antibiotikum so früh wie möglich eingenommen wird. Der günstigste Einfluss auf den Krankheitsverlauf nimmt das Antibiotikum, wenn es bereits im ersten Stadium (Stadium catarrhale) eingenommen wird, da hier noch am wenigsten Schäden von dem Bakterium angerichtet wurde und sich die Bakterien gleichzeitig noch vermehren und ihr höchste Anzahl erreichen. Hat man das erste Stadium verpasst und treten bereits Hustenattacken auf (typisch für das zweite Stadium), sollte trotzdem schnell ein Arzt aufgesucht werden, da sich unter Umständen noch Bakterien im Körper befinden und sich eine Antibiotikagabe im frühen zweiten Stadium positiv auf den weiteren Verlauf der Krankheit auswirken kann.
Generell sollten sich erkrankte Personen schonen und daheimbleiben. Viel Ruhe ist wichtig, wobei eine absolute Bettruhe nicht eingehalten werden muss. Die Raumluft sollte kühl und feucht gehalten werden. Ziel ist es, vor allem den zähen Schleim zu lösen und so das Atmen einfacher zu gestalten. Hierbei kann die Inhalation von heißem Wasser (evtl. versetzt mit Salz, Kamilleextrakt oder ähnlichem) helfen. Auch die Bestrahlung mit Hilfe von Rotlichtlampen, die eine schleimlösende Wirkung hat, kann Erleichterung verschaffen. Das Einreiben des Brustkorbes mit ätherischen Ölen, Thymian- oder Eukalyptusöl kann ebenfalls helfen (bei Babys bitte keine ätherischen Öle verwenden), genauso wie Abklopfmassagen am Rücken von unten nach oben. Der Verabreichung von Erkältungstees mit Honig spricht nichts entgegen, hingegen sollte die heiße Zitrone mit Vorsicht behandelt werden, da die Zitrone den Hals weiter reizen kann. Vorsicht sollte weiterhin mit allen Arten von (heißen) Getränken geboten sein, da sich vor allem Kinder wegen der Hustenattacken schnell verschlucken können. Die wichtigste Maßnahme ist weiterhin eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit (am besten in Form von Tee) und ausreichende Mahlzeiten – hierbei bieten sich vor allem mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag hinweg verteilt an. Weitere Alternativen für die Behandlung zu Hause sind Quarkwickel, heiße Wickel mit Thymian oder Eukalyptus, Zwiebelwickel, Holundersirup und verschiedene Lutschpastillen (z.B. Isländisch-Moos).
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Die Homöopathie kann als unterstützende Therapie hinzugezogen werden. Die aktuellen Richtlinien empfehlen aber, falls vom Arzt angeordnet, eine primäre Antibiotika-Therapie. Generell werden aus dem Bereich der Homöopathie bestimmte Globuli als unterstützende Therapie angeboten (Drosera rotundifolia D 30 – zweimal täglich zwei Globuli bis sich die Symptome deutlich gebessert haben). Vor allem bei starker Erschöpfung wird Carbo vegetabilis C15 angeboten, um die Atmung zu verbessern und das Erstickungsgefühl zu mildern. Belladonna kann vor starken Reizhustenanfällen schützen und Allium cepa wirkt bei erkältungsähnlichen Symptomen. Auch Corallium rubrum C9 kann helfen – hierbei sollen nach jedem Hustenanfall 5 Globuli genommen werden. Es gibt jedoch viele weitere homöopathische Mittel, denen eine unterstützende Wirkung zugeschrieben wird.
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Keuchhusten wird durch Bakterien namens Bordatella pertussis ausgelöst. Die Bakterien vermehren sich ausschließlich auf der Oberfläche der Atemwege.
Der Erreger selbst und die von ihm freigesetzten Gifte führen zu einer Schädigung dieser Oberfläche.
Genauer gesagt wird das so genannte Flimmerepithel geschädigt. Das Flimmerepithel dient normalerweise dem Transport von Fremdkörpern (z. Bsp. Staub) aus dem Körper hinaus. Dies geschieht besonders effektiv beim Husten. Die feinen Härchen schlagen immer in die Richtung, in die der Schmutz getragen werden soll, also nach außen.
Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beispielsweise beim Husten oder Niesen. Die Übertragung erfolgt nur von Mensch zu Mensch. In etwa 70 Prozent der Fälle kommt es dann auch zum Ausbruch der Krankheit. Am stärksten gefährdet sind Kleinkinder.
Nach Empfehlung der STIKO (Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts) soll die Keuchhusten-Impfung (auch: Pertussis-Impfung) im Rahmen der Grundimmunisierung zusammen mit der Impfung gegen Diphtherie und Tetanus erfolgen. Dies sollte prinzipiell innerhalb des ersten Lebensjahres (in Ausnahmefällen auch später) geschehen. Geimpft wird im Regelfall im Rahmen der U-Untersuchungen vom Kinderarzt nach Vollendung des 2., 3., 4. und 11.-15. Lebensmonats. Im Kindes- und Jugendalter sollten zwei weitere Impfungen als Auffrischung erfolgen, meist im fünften bis sechsten Lebensjahr und im zwölften bis siebzehnten Lebensjahr. Auch bei Erwachsenen kann eine Auffrischimpfung empfohlen sein, so zum Beispiel bei Schwangeren oder Personen den regelmäßigen Kontakt mit Neugeborenen haben. Die Impfung des Umfelds schützt die Neugeborenen zwar nicht endgültig vor der Infektion, da auch geimpfte Personen ohne selber zu erkranken Überträger sein können, verringert aber die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung erheblich. Die Auffrischung bei Erwachsenen sollte frühestens zehn Jahre nach der letzten Impfung stattfinden. Auch nach durchgemachter Infektion kann eine Impfung noch sinnvoll sein, da die überstandene Infektion nur für circa zehn bis zwanzig Jahre vor einer erneuten Ansteckung schützt, nach dieser Zeit verliert das Immunsystem die gespeicherte Information über den Pertussis-Erreger.
In Deutschland ist der Impfstoff azellulär, das heißt er enthält keine abgetöteten oder abgeschwächten Bakterienzellen, sondern lediglich verschiedene Bausteine der Bakterien (z.B. Proteine von der Bakterienoberfläche, an Hand deren das Immunsystem den Erreger erkennen kann). Auch enthält der Impfstoff Pertussistoxin, ein Stoff der von den Keuchhustenbakterien produziert wird und als Hauptgrund für die typischen Beschwerden gesehen wird. Die Dosen sind jedoch so klein, dass das Pertussistoxin keine schädliche Wirkung für den Körper hat, sondern lediglich die Vorlage für die Bildung von vor dem Gift schützenden Antikörpern darstellt. Dem Impfstoff wird eine gute Wirksamkeit mit sehr wenigen Nebenwirkungen zugeschrieben, weshalb dieser heute allgemein zur Impfung empfohlen wird.
Sollten Säuglinge oder Kinder nicht geimpft sein und mit einem Infektiösen in Kontakt gekommen sein, kann eine so genannte Chemoprophylaxe erfolgen. Es wird ein Antibiotikum verabreicht, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern oder abzumildern.
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Die Inkubationszeit bei Keuchhusten beträgt im Allgemeinen circa fünf bis zwanzig Tage, meist jedoch zehn bis vierzehn Tage. Durch sie wird die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung bezeichnet. In dieser Zeit fängt der Erreger an, sich im Körper der infizierten Person zu vermehren, ohne dass es dabei zu Symptomen kommt (die infizierte Person ist „asymptomatisch“). Im Regelfall ist während der Inkubationszeit noch nicht mit einer Ansteckung anderer Personen zu rechnen. Die Ansteckungsgefahr beginnt hingegen normalerweise erste bei Ausbruch der ersten Symptome.
Die Dauer einer Keuchhusteninfektion kann, von verschiedenen Faktoren abhängig, variieren, generell kann man aber von einer Dauer von circa vier bis vierzehn Wochen ab Zeitpunkt der Ansteckung, also der Infektion, ausgehen. Meist liegt die Dauer ungefähr bei sechs bis sieben Wochen. In diese Zeit eingerechnet ist auch die Zeit ohne Symptome (asymptomatisch), in der sich der Krankheitserreger im Körper der angesteckten Person (des Wirtes) vermehrt, ohne Krankheitssymptome auszulösen. Diese wird auch als „Inkubationszeit“ bezeichnet und dauert im Regelfall mindestens fünf bis maximal zwanzig Tage an.
Im Anschluss beginnen die Symptome im sogenannten „Stadium catarrhale“, welches nach ein bis zwei Wochen in das „Stadium convulsivum“ mit einer veränderten Symptomatik übergeht. Dieses „Stadium convulsivum“, in welchem die für Keuchhusten klassische Hustenanfälle auftreten, dauert meist zwei bis sechs Wochen. Schließlich geht die Krankheit in das „Stadium decrementi“ über, in welchem die Symptome abklingen und sich der Zustand der erkrankten Person bessert. Diese Besserungsphase, in der jedoch immer noch Symptome vorkommen, dauert mindestens eine Woche, kann sich aber auch bis über zehn Wochen hinziehen. Dies sind generelle Angaben, die sich aus der Beobachtung der Krankheit ergibt. Bei besonders schweren oder leichten Verläufen oder besonderen Umständen, wie zum Beispiel einem verändertem Immunsystem der erkrankten Person, kann die Erkrankung aber auch länger oder kürzer dauern. Diese Sonderfälle machen jedoch nur einen verschwindend geringen Anteil der Keuchhusteninfektionen aus.
Zu den häufigsten Komplikationen zählen Bronchitis und Lungenentzündungen, welche allerdings durch andere Erreger hervorgerufen werden. Weitere mögliche Komplikationen sind:
Das Keuchhustenbakterium wird per Tröpfcheninfektion übertragen. Tröpfchen, mitunter nicht mit bloßem Auge sichtbar, aus den Atemwegen (Lunge, Luftröhre, Kehlkopf, Mund- und Rachenraum und Nase) von Infizierten enthalten Bakterien. Gelangen genügend davon in die Atemwege eines Gesunden, so kann sich dieser anstecken. Auch über Nasensekret, Speichel oder Tröpfchen, die beim Husten auf der vorgehaltenen Hand landen, kann die Infektion sozusagen von Hand zu Hand weitergegeben werden. Leider ist die Krankheit vor allem im ersten, sehr unspezifischen Stadium ansteckend. Häufig wird die Diagnose aber erst im zweiten Stadium, in dem die klassischen Hustenanfälle auftreten, gestellt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Betroffene meist schon viel Kontakt zu Menschen, welche infiziert worden sein könnten.
Zu den Risikogruppen gehören Säuglinge (da bei ihnen die Krankheit häufig einen schweren oder sogar tödlichen Verlauf nimmt), Klein- und Schulkinder, da diese sich im Kindergarten oder in der Schule mit einer größeren Wahrscheinlichkeit anstecken können. Auch Personen mit vielen Kindern im Arbeitsumfeld (z.B. Kindergärtner/innen) haben ein erhöhtes Ansteckungsrisiko.
Obwohl Keuchhusten als Kinderkrankheit gilt, erkranken auch immer wieder Erwachsene an Keuchhusten. Generell nimmt eine Keuchhusteninfektion bei Erwachsenen den selben Verlauf wie bei Kindern, zeigt sich jedoch häufig mit leicht veränderten Symptomen. Die im Allgemeinen auch von Laien leicht als gefährlich zu erkennenden Symptome, wie hohes Fieber, die bei Kindern auftreten, fehlen häufig beim Erwachsenen. Auch die für Keuchhusten typischen Hustenanfälle kommen bei Erwachsenen deutlich seltener vor als bei Kindern und Säuglingen. Auch ist die Einteilung in die typischen Stadien beim Erwachsenen meist nicht möglich. Dieser Umstand führt dazu, dass Keuchhusten bei Erwachsenen häufig nicht richtig oder rechtzeitig erkannt wird, was zu einer erhöhten Komplikationsrate führen kann. Typische Symptome beim Erwachsenen sind Übelkeit, Würgereiz und Erbrechen. Auch eine allgemeine Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen können vorkommen. Prinzipiell verläuft die Erkrankung jedoch beim Erwachsenen deutlich weniger gefährlich und schwer als bei Kleinkindern und vor allem Säuglingen. Im Regelfall wird bei einer erwachsenen Person mit normal funktionierendem Immunsystem nur ein milder Verlauf oder sogar ein Verlauf ohne Symptome (klinisch inapparent) erwartet.
In der westlichen Welt kommt es auch bei Erwachsenen immer wieder zu Keuchhusten-Erkrankungen, obwohl der Keuchhusten als typische Kinderkrankheit gilt. Dies kommt einerseits daher, dass eine Kinderkrankheit eine Erkrankung bezeichnet, welche lange Zeit, bevor flächendeckende Impfungen möglich waren, nur bei Kindern auftraten. Dies hat zwei Gründe. Entweder überstanden die Kinder die Krankheit gut und entwickelten anschließend eine spezifische Immunabwehr gegen die Krankheitserreger (vgl. Windpocken) oder die Krankheit war so schwer, dass die Kinder verstarben.
Heutzutage sind die meisten Kinder geimpft, weshalb schwere Verläufe auf Grund des selteneren Auftretens der Krankheit seltener geworden sind (noch heute beträgt die Säuglingssterblichkeit bei einer Keuchhusteninfektion jedoch circa 70%!). Die Wirkung der Impfung kann jedoch nach Jahren abklingen, weshalb erneut Infektionen auftreten können. Besonders gefährdet sind hierbei Eltern und Menschen, die mit vielen Kindern arbeiten (z.B. Kindergärtner/innen), da die Infektion auch von geimpften Kindern übertragen werden kann, ohne dass diese selbst erkranken. Eine prophylaktische Medikamentengabe bei Erwachsenen kann daher bei Kontakt mit infizierten Personen trotz vermeintlichem Impfschutz sinnvoll sein. Auch eine durchgemachte Infektion bietet nur für etwa zehn bis zwanzig Jahre einen Infektionsschutz.
Generell besteht bei einer Erkrankung der Mutter mit Keuchhusten in der Schwangerschaft keine Gefahr für das Baby, da der Erreger nicht über das Blut in die Plazenta und in den Kreislauf des Ungeborenen gelangen kann (der Erreger ist nicht plazentagängig). Trotzdem sollte bei eindeutiger Keuchhusten-Infektion eine Behandlung der Mutter mit einem Antibiotikum (im Regelfall das für das Kind ungefährliche Antibiotikum „Erythromycin“) angestrebt werden. Insbesondere bei häufig auftretenden, starken Hustenanfällen kann es in Einzelfällen zu einer Frühgeburt kommen. Es sollte aber immer der behandelnde Frauenarzt/ die behandelnde Frauenärztin zu Rate gezogen werden. Bei geplanter Schwangerschaft sollte nachgesehen werden, ob eine Impfung vorhanden ist, beziehungsweise ob eine vorhandene Impfung aufgefrischt werden sollte. Dies ist nötig, um in der Zukunft eine Übertragung von Erregern auf das Neugeborene zu verhindern. Auch andere Personen des Haushalts (wie z.B. der Vater) sollten geimpft werden. Bei schon bestehender Schwangerschaft wird im Regelfall von einer Impfung abgesehen (man möchte starke Reaktionen des Immunsystems vermeiden), stattdessen sollte sobald wie möglich nach Geburt geimpft werden.
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