Die Entwicklung des Babys läuft individuell sehr unterschiedlich ab. Manche Kinder laufen früh, andere sprechen früh und laufen dafür erst später etc.
Im folgenden sollen die Entwicklungsschritte eines Neugeborenen im ersten Lebensjahr beispielhaft skizziert werden. Die Entwicklung eines Neugeborenen ist sehr individuell und unterscheidet sich oft in vielen Aspekten von gleichaltrigen Babys. Manche Kinder sprechen sehr früh, erlernen dafür aber erst relativ spät das Laufen. Bei anderen ist es umgekehrt. Manche Kinder krabbeln lange, bevor sie laufen können. Andere Kinder gehen vom "Robben" direkt zum Laufen über.
Lassen Sie sich von den unten beschriebenen Entwicklungsschritten nicht verunsichern. Es gibt keine einheitliche "Norm" für den Ablauf der Entwicklung eines Neugeborenen. Bei Fragen und Unsicherheiten ist Ihr Kinderarzt der richtige Ansprechpartner.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter Phasen der frühkindlichen Entwicklung, Ab wann krabbelt ein Baby? - das sollten Sie dazu wissen!
Der Säugling betrachtet schon nach der Geburt Gesichter genauer. Des Weiteren kann er ein Zulächeln meist erwidern und fängt im Verlauf der ersten zwei Monate an, spontan von selbst zu lächeln.
In den ersten zwei Monaten sollte der Säugling auf Geräusche reagieren und sie wahrnehmen. Außerdem gibt er unspezifische Laute von sich. Damit ist jedoch nicht das Schreien gemeint. Im Verlauf fängt der Säugling dann an zu lachen und zu quietschen.
Kurz nach der Geburt verfügt der Säugling bereits die Fähigkeit, mit seinen Augen sich bewegende Gegenständen zu verfolgen. Zuerst geht das besser bei Bewegung der Gegenstände zur Nase hin (Augen bewegen sich in Richtung der Nase). Dies klappt mit der Zeit immer besser, sodass man beobachtet, dass sich auch die Bewegung der Augen in die anderen Richtungen (nach oben, unten, außen) verbessert.
Schon nach dem ersten Monat kann man zusätzlich beobachten, dass der Säugling seine Hände zusammenfaltet (eine Art „Klatschen“).
Nach Geburt kann der Säugling den Kopf in Bauchlage leicht anheben. Dieses Anheben ist anfänglich noch von kurzer Dauer, die Höhe des Anhebens nimmt aber im Laufe der ersten zwei Monate zu. Außerdem können manche Kinder den Kopf im Sitzen schon zwischen dem ersten und zweiten Lebensmonat halten.
Der soziale Kontakt bzw. die Interaktion mit der Umgebung ohne Sprache umfasst bis zum dritten Lebensmonat das Beobachten und Betrachten von Gesichtern, das Erwidern eines ihm entgegengebrachten Lächelns und dem spontanen Lächeln des Säuglings.
Die Entwicklung der Sprache unterscheidet sich bis zum Ende des dritten Lebensmonats nur unwesentlich von den ersten 9 Lebenswochen. Der Säugling sollte ab und an lachen, „Quitsch-" und andere Laute von sich geben sowie auf ihm entgegengebrachte Geräusche reagieren.
Bis Ende des dritten Lebensmonats sollten die Augen des Säuglings in alle Richtungen beweglich sein (beim Verfolgen eines Gegenstandes). Er sollte ab und zu die Hände zusammenklatschen und einen ihm entgegengebrachten Gegenstand versuchen anzufassen bzw. zu greifen.
Neben dem erlernten Heben des Kopfes in Bauchlage, welche durch die Stärkung der Muskulatur immer besser werden sollte, fängt der Säugling zwischen dem zweiten und dritten Lebensmonat an, sich in Bauchlage auch ab und zu auf die Unterarme zu stützen.
Zusätzlich zu den bisher erworbenen Fähigkeiten (bis zum dritten Monat) fängt der Säugling zwischen dem dritten und vierten Monat an, bei Wegnahme eines ihm gegebenen Spielzeugs auf verscheide Art und Weise zu zeigen, dass ihm das nicht gefällt. Zusätzlich zeigen Säuglinge in diesem Alter häufig das Verhalten, dass sie nach Objekten greifen wollen, die außerhalb ihrer Reichweite liegen.
Das bisherige Lachen, Quietschen und das Abgeben von unspezifischen Lauten wir nun dadurch ergänzt, dass sich der Säugling nun auch bestimmten Stimmen zuwendet. Dies zeigt sich zum Beispiel beim Ansprechen des Säuglings, wenn man neben dem Wickeltisch steht und nicht im direkten Gesichtsfeld des Säuglings ist.
Das bis zum dritten Lebensmonat erlernte wird ergänzt durch das genauere Betrachten von Gegenständen und Personen. Der Säugling fängt an, nach Spielzeug zu langen, und beobachtet die Bewegungen anderer Personen oder Objekte. Im Sitzen kann er durch die verbessere Koordination (rundere Bewegungsabläufe) nun auch schon parallel nach Dingen greifen und diese Objekte dann auch eventuell von einer Hand in die andere übergeben.
Bis zum sechsten Monat schaffen es die meisten Säuglinge, sich selbstständig um die eigene Körperachse zu drehen und sich durch Festhalten an festen Gegenständen in die Sitzposition zu ziehen. Außerdem hat sich bereits die Beinmuskulatur so gestärkt, dass die Beine des Säuglings zumindest einen Teil des Körpergewichts schon selbst tragen können. (Stehen oder Laufen sind zu diesem Zeitpunkt eher untypisch und aufgrund der noch nicht ausgereiften Knochen und Gelenkstrukturen auch nicht empfohlen).
Schon zu Beginn des sechsten Lebensmonats beginnt das Baby, gegenüber unbekannten Personen zurückhaltender und „scheu“ zu sein bzw. Angst zu haben. Dies ist ein natürlicher Entwicklungsprozess. Außerdem schafft es das Baby, die bisherigen, bis zum sechsen Lebensmonat erlernten bzw. erworbenen Fähigkeiten, weiterhin auszuführen.
Zwischen dem sechsten und siebten Lebensmonat entwickelt sich die Feinmotorik des Babys, also die Fähigkeit, präzisere Bewegungen durchzuführen, weiter. Der sogenannte Daumen-Finger-Griff ist ein typisches Zeichen dafür. Dabei streckt das Baby beim Greifen Zeigefinger und Daumen aus und greift mit den übrigen drei Fingern.
Die bisher erworbenen Fähigkeiten werden nun ggf. schon durch das Sitzen ohne Hilfe, sowie das Stehen mit Festhalten ergänzt.
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Die soziale Entwicklung bis zum achten Lebensmonat unterscheidet sich wenig zu der bisherigen Entwicklung. Erst zu Beginn es achten Lebensmonats machen die Babys weitere nennenswerte Fortschritte in der Entwicklung.
Auch die sprachliche Entwicklung ändert sich im Vergleich zu dem bis zum siebten Lebensmonat Erlernten kaum.
Neben den Daumen-Finger-Griff kommt nun hinzu, dass das Kind in der Lage ist, Gegenstände wie zum Beispiel Bauklötze aneinander zu schlagen.
Bisher konnte das Baby alleine stehen, wenn es sich festgehalten hat. Das alleinige Aufstehen war aber bisher eher untypisch. Nun fängt das Baby an sich an Gegenständen hochzuziehen, um so zum Stehen zu gelangen. Außerdem kann es das Baby nun schaffen, sich von selbst aufzusetzen.
In diesem Alter kann man bei den Babys beobachten, dass sie zusätzlich zu dem bereits Gekonntem vermehrt in die Hände klatschen und ab und oder winken.
Hier sind zu diesem Alter keine wesentlichen Veränderungen zu dem bisherigen Entwicklungsfortschritt zu nennen.
Das Greifen des Kindes verändert sich nun etwas. Der bisherige Daumen-Finger-Griff wird nun oftmals ersetzt durch den sogenannten Pinzetten-Griff. Damit ist das vermehrte Greifen mit Zeigefinger und Daumen gemeint.
Nachdem das Baby sich nun selbstständig hinstellen kann, laufen die Babys nun vermehrt an Möbeln entlang. Das Möbelstück (o.ä.) dient dabei als Stütze, da das freie Stehen oft noch nicht möglich ist.
In dem Alter von neun bis zehn Monaten kann man beobachten, dass die Kinder schon anfangen mit einer anderen Person mit einem Ball zu spielen oder anders zu interagieren. Außerdem kann das Kind schon Wünsche und Bedürfnisse ohne Schreien äußern.
Bisher war es den Babys meist nur möglich ungerichtet „Mama“ oder „Papa“ zu sagen. Ab nun beobachtet man auch häufiger, dass die Babys anfangen, zielgerichtet zur Mutter „Mama“ und zum Vater „Papa“ zu sagen.
Was die feinmotorischen Fähigkeiten des Babys zu diesem Zeitpunkt betrifft, sind keine weiteren großen Meilensteine bis zu Beginn des ersten Lebensjahres zu erwarten. Manche Babys sind nun in der Lage, aus einer Tasse zu trinken.
Durch das Laufen, bei dem sich die Babys an Möbeln oder anderen Gegenständen abgestützt haben, haben sich Muskulatur und Knochen soweit gestärkt, dass viele Babys von nun an auch für einen kurzen Moment frei stehen können.
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Im Wesentlichen lassen sich weitere neue soziale Entwicklungsfortschritte erst nach dem ersten Geburtstag beobachten. Dies ist jedoch immer abhängig von der bisherigen individuellen Entwicklung des Babys.
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Das Ansprechen der Eltern mit „Mama“ oder „Papa“ klappt besser und ab und an können Babys in diesem Alter auch schon „Zwei-Wort-Sätze“ bilden, die nicht die Wörter „Mama“ oder „Papa“ enthalten.
Auch hier lassen sich neue Entwicklungsfortschritte oft erst nach dem Ersten Geburtstag wieder feststellen. Dennoch gilt auch hier - es immer abhängig von der bisherigen Entwicklung wann und inwiefern sich neue Veränderungen in der Entwicklung zeigen.
Die meisten Kinder können im Alter von 11 Monaten noch nicht eigenständig stehen. Bei manchen Kindern lassen sich aber deutliche Fortschritte in der Stütz- und Haltearbeit des Rumpfes beobachten.
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