Der Tetanus (Wundstarrkrampf) ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Durch die gute Impfung in Deutschland ist der Tetanus selten geworden. In Länder, in denen nicht geimpft wird kommt der Tetanus jedoch noch häufig vor.
Wundstarrkrampf, Clostridium tetani
Englisch: tetanus
Der Wundstarrkrampf (Tetanus) ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Es handelt sich um eine schwere Erkrankung des Nervensystems. Die Erkrankung löst eine Starre der Muskulatur aus, die im Gesicht beginnt und sich über den gesamten Körper ausbreitet.
Der Wundstarrkrampf ist eine Infektionskrankheit. Die verantwortlichen Bakterien leben überall in der Erde oder im Staub. Sie gelangen in Wunden und vermehren sich. Es kommt durch eine Blockade zu unkontrollierbaren Muskelkrämpfen. Therapiert wird der Wundstarrkrampf mit Antibiotika im Krankenhaus um den Erreger des Giftes abzutöten. Eine Tetanusimpfung ist möglich und bei Kindern gehört sie zu den Standardimpfungen. Nach 10 Jahren wird eine Auffrischung des Impfschutzes fällig.
In Deutschland kommen pro Jahr etwa nur 10 Fälle im Jahr vor. Dies ist auf die hohe Impfrate zurückzuführen. Jedoch verlaufen 25% der Fälle tödlich.
Tetanus wird durch die Infektion mit bestimmten Bakterien hervorgerufen. Diese Bakterien (Clostridium tetani) kommen überall in der Erde und im Staub vor. Sie sind resistent (unempfindlich) gegen Trockenheit und Hitze, sie überleben also eine lange Zeit außerhalb des Körpers, und bleiben über Jahre infektiös.
Die Ansteckung erfolgt durch verschmutzte Wunden. Gefahr besteht vor allem bei kleinen Fremdkörpern, die in der Wunde verbleiben. Die Bakterien vermehren sich und setzten ein Gift frei. Dieses Gift wird entlang der Nerven oder über das Blut zum Gehirn transportiert.
Die Wirkung des Tetanus- Giftes liegt in der Blockade von Abläufen in der Muskelkontraktion. Um sich zusammenzuziehen, erhalten die Muskeln ein Signal von Nervenzellen. An dieser Stelle greift das Tetanus- Gift an. Es blockiert die Kanäle, welche die Information der Kontraktion weiterleiten sollen, indem es sich anstelle körpereigener Substanzen in die Kanäle setzt. Dies führt zu unkontrollierbaren Muskelkontraktionen und Muskelkrämpfen.
Das häufigste Symptom bei Tetanus ist die Mundsperre. Durch die Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur entsteht der typische Gesichtsausdruck, der an ein teuflisches Lachen erinnert (med.: risus sardonicus).
Die typischen Symptome treten nach 3 bis 20 Tagen auf:
Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto bedrohlicher werden die Beschwerden der Patienten. Die Erkrankung breitet sich vom Kopf ausgehend nach unten immer weiter aus. Zunächst ist nur das Gesicht von den Krämpfen betroffen. Später folgen Krämpfe der Bauch- und Rückenmuskulatur, auch Darm- und Blasenmuskeln verkrampfen sich. Letztendlich zum Tod führt das Verkrampfen der Atemmuskulatur, so dass der Patient nicht mehr in der Lage ist zu atmen.
Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt, also durch die oben genannten Symptome. Hinweis kann eine mögliche Eintrittspforte, eine offene Wunde, sein. Das Toxin kann im Blut nachgewiesen werden.
Wegen der hohen Sterblichkeitsrate müssen die Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Hat sich das Tetanus - Toxin bereits ausgebreitet, besteht keine Therapiemöglichkeit mehr. Der Arzt versucht eine ausreichende Atmung zu erhalten.
Die Wunde sollte sorgfältig ausgeschnitten werden, um totes Gewebe und Schmutz zu entfernen.
Eine Neutralisierung des Giftes ist möglich. Allerdings wirkt es nur gegen das Gift, welches das Gehirn noch nicht erreicht hat. Jegliche Schäden, die das Hirngewebe bereits genommen hat, sind leider irreversibel (nicht umkehrbar).
Um der Infektion vorzubeugen, kann eine Impfung erfolgen. Die Tetanusimpfung gehört zu den Standardimpfungen im Kindesalter. Sie sollte auch bei Erwachsenen alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Sie stellt den einzigen Schutz gegen diese Krankheit dar.
Auch bei Verdacht auf eine Tetanusinfektion und unzureichendem oder unbekanntem Impfschutz wird der Patient sofort geimpft. Kann sich der Patient also nicht an die letzte Impfung erinnern, liegt kein Impfpass vor oder ist der Patient bewusstlos wird in aller Regel auf Verdacht geimpft.
Auch ist es möglich nach dem Kontakt mit dem Erreger, eine Maßnahme zum Schutz des Körpers zu ergreifen und somit dem Ausbruch der Erkrankung zu entkommen. Lesen Sie für detaillierte Informationen unseren Artikel: Postexpositionsprophylaxe - Die Rettung?
Die Sterblichkeit der Tetanusinfektion liegt bei Intensivmedizinischer Behandlung bei etwa 20 Prozent. Ohne die Betreuung liegt die Sterblichkeit weitaus höher, da die Patienten irgendwann ersticken.
Dank der hohen Impfrate geht die Anzahl der Erkrankungsfälle in Europa immer weiter zurück. Andere Länder hingegen haben immer noch hohe Infektionsraten. Sofern die Tetanusinfektion überlebt wird, bleiben dauerhafte Schäden am Nervensystem mit Muskelschwächen oder Lähmungen zurück.
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