Insgesamt gehören Kopfschmerzen zu einem der häufigsten Beschwerdebilder überhaupt. Ursachen solcher Schmerzen können sehr unterschiedlich sein. Trotzdem muss man auch heute noch sagen, dass die genauen Vorgänge, die die einzelnen Formen von Kopfschmerzen auslösen in vielen Fällen eher vermutet, denn bewiesen werden können.
Insgesamt gehören Kopfschmerzen zu einem der häufigsten Beschwerdebilder überhaupt. Ursachen solcher Schmerzen können sehr unterschiedlich sein.
Trotzdem muss man auch heute noch sagen, dass die genauen Vorgänge, die die einzelnen Formen von Kopfschmerzen auslösen in vielen Fällen er vermutet, denn bewiesen werden können.
Etwa 30% der Deutschen (das sind immerhin fast 25 Millionen) haben zumindest gelegentlich Kopfschmerzen. Fast 12% von ihnen sind Kinder (meist im schulpflichtigen Alter) und über 20% von ihnen leiden unter Migräne.
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Weltweit verbrauchen Kopfschmerzpatienten alleine fast 13.000 Tonnen Aspirin (Acetylsalicylsäure). Diese ungeheuren Mengen an Schmerzmitteln, die Patienten konsumieren, sind in den meisten Fällen frei verkäuflich. Dies birgt zum einen die Gefahr der Entwicklung von einer Medikamentenabhängigkeit / Sucht zum anderen aber auch von massiven Organschädigungen.
So ist bekannt, dass fast 10% der heutigen Dialyse-Patienten ihre Nieren mit der regelmäßigen Einnahme von Schmerzmitteln massiv geschädigt haben.
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Die Einteilung erfolgt gemäß der International Headache Society (internationale Kopfschmerzliga). Ein erfahrener Arzt wird die richtige Einteilung meist schon nach einer gezielten Befragung machen können.
Grundsätzlich unterscheidet man den Kopfschmerz ohne äußere Einflüsse (primärer Kopfschmerz) von dem Kopfschmerz durch äußere Einflüsse.
Primärer Kopfschmerz:
Sekundärer Kopfschmerz
Kopfschmerzen werden besonders häufig im Bereich der Stirn wahrgenommen.
Dabei kann der Schmerz sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten. Migränepatienten empfinden ihren Kopfschmerz typischerweise ebenfalls im Stirnbereich. Der Kopfschmerz ist dabei meist einseitig, pulsierend und stark.
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Zudem leiden viele Migränepatienten zusätzlich unter Übelkeit (gegebenenfalls mit Erbrechen), Lichtscheu und einer Art Flackern vor den Augen. Dieses Phänomen wird auch als Aura bezeichnet und kündigt den kommenden Migränekopfschmerz bei vielen Patienten an.
Kopfschmerzen im Bereich der Stirn müssen jedoch nicht immer auf eine Migräne hindeuten.
Wenn die Kopfschmerzen sich von der Stirn bis hin zu den Schläfen ziehen, kann der Ursprung im Kiefergelenk liegen. Durch unbewusstes stressbedingtes Zähneknirschen wird das Kiefergelenk und die Kaumuskulatur überreizt und geschädigt. Abhilfe schaffen Entspannungstechniken und das Tragen einer Knirscherschiene.
Auch typische Spannungskopfschmerzen können sich im Stirnbereich manifestieren. Die Schmerzen sind dann oft beidseitig, permanent und ziehend. Durch Stress, zu wenig Schlaf und allgemeine innere Anspannung werden diese Kopfschmerzen begünstigt.
Probleme mit den Augen führen ebenfalls häufig zu Kopfschmerzen im Stirnbereich. Leidet eine Person unter einem nicht durch Brille oder Kontaktlinsen korrigierten Sehfehler, so müssen sich die Augen ständig anstrengen, um das unscharfe Bild auf der Netzhaut zu korrigieren. Auf Dauer überlastet das die Augen und die Sicht des Betroffenen wird zunehmend unscharf.
Das Gehirn erhält keine klaren Sehinformationen mehr. Kopfschmerzen können die Folge sein.
Bei häufigem Kopfschmerz sollte daher auch an eine augenärztliche Abklärung gedacht werden.
Im Stirnbereich befinden sich zudem die Stirnhöhlen – luftgefüllte Hohlräume im Knochen. Infektionen der Atemwege können sich in die Nasennebenhöhlen und Stirnhöhlen ausbreiten und dort eine Entzündungsreaktion (Nasennebenhöhlenentzündung/Sinusitis) verursachen.
Dies ist oftmals sehr schmerzhaft und die betroffenen Patienten verspüren ein Druckgefühl im Stirnbereich, welches insbesondere zunimmt, wenn der Kopf nach unten geneigt wird, beispielsweise beim Schuhe zubinden.
Übermäßiger Alkoholkonsum am Vortag ist ebenfalls eine mögliche Ursache für Kopfschmerzen im Stirnbereich. Dieses Phänomen wird umgangssprachlich auch als „Kater“ bezeichnet und bessert sich in der Regel von allein im Laufe des nachfolgenden Tages.
Natürlich können die Schmerzen auch bei einem direkten Trauma einsetzen, beispielsweise bei einem Schlag oder Sturz auf den Kopf. Bei sehr starker Gewalteinwirkung oder vorübergehender Bewusstlosigkeit des Patienten sollte im Anschluss immer ein Krankenhaus aufgesucht werden, um ernsthafte Verletzungen (Hirnblutungen, Schädelbrüche) abzuklären.
Seltenere Ursachen für Schmerzen im Stirnbereich sind bösartige Erkrankungen oder Nervenschäden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Kopfschmerzen im Bereich der Stirn
Hinterkopfschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben.
Sehr häufig werden sie von Verspannungen der Muskulatur in der Nacken-Schulter-Region ausgelöst (siehe: verspannter Nacken). Die Nackenmuskulatur zieht vom unteren Bereich des Hinterkopfes Richtung Schultern, sodass eine Verspannung zu einer Verkrampfung dieses ganzen Bereichs führen kann.
Nackenverspannungen werden durch Fehlhaltungen begünstigt, die sich heutzutage oftmals aus überwiegend sitzenden Tätigkeiten am Arbeitsplatz und allgemeinem Bewegungsmangel ergeben. Wird der Kopf viele Stunden am Tag in einer Position gehalten, beispielsweise bei langer Arbeit am Computer, kann dies Nackenverspannungen und Schmerzen am Hinterkopf auslösen.
Eine weitere Ursache für Schmerzen am Hinterkopf ist das Zähneknirschen (Bruxismus), das viele Menschen im Schlaf ausführen, ohne es zu merken.
Es bedingt ebenfalls Nacken- und Hinterkopfschmerzen sowie morgendliche Schmerzen in der Kaumuskulatur.
Im Nackenbereich verlaufen mehrere Nerven, die aus unterschiedlichen Gründen gereizt werden können, zum Beispiel durch Verspannungen, Entzündungen, Verschleißzustände oder Infektionen.
Bei Reizung der Nerven kommt es zu stechenden, anfallsartig auftretenden Schmerzen, die vom Nacken her auch in andere Bereiche des Kopfes ausstrahlen können. Dieses Krankheitsbild wird auch als Okzipitalneuralgie bezeichnet.
Ernsthaftere Ursachen für Schmerzen am Hinterkopf sind Durchblutungsstörungen des Gehirns, beispielsweise im Rahmen eines Schlaganfalls. Die Schmerzen sind dabei häufig massiv und treten ganz plötzlich auf. Begleitend kommt es oft zu Übelkeit, Erbrechen und Nackensteifigkeit – wenn es sich um eine Blutung im Bereich zwischen den Hirnhäuten handelt (Subarachnoidalblutung).
Nicht zuletzt kann hinter dauerhaften Schmerzen am Hinterkopf auch eine bösartige Erkrankung stecken, zum Beispiel ein Hirntumor oder Metastasen eines anderen im Körper aufgetretenen Tumors.
Bei lang anhaltenden und/ oder starken Beschwerden, die keine Tendenz zur Besserung zeigen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Ursachen für die Schmerzen abklären zu lassen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen Hinterkopf
Bei dieser Art von Schmerz, sind beide Hälften des Kopfes betroffen. der Schmerz wandert vom Hinterkopf Richtung Stirn. Meistens wird er als drückend beschrieben. Patienten haben häufig das Gefühl, als befinde sich ihr Schädel in einer Schraubzwinge. Nicht selten kommt es zu einem dauerhaften (chronischen) Verlauf.
Er tritt in allen Altersstufen auf und ist nicht selten von Schwindel im Kopf und Erbrechen begleitet. Auch Kopfschmerzen mit Übelkeit sind häufig anzutreffen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Schwindel und Kopfschmerzen
Frauen sind typischerweise häufiger betroffen als Männer. Die Chancen auf vollständige Heilung und Schmerzfreiheit sind bei reiner medikamentöser Therapie insgesamt schlecht. Bei regelmäßiger Betätigung, z.B. bei Ausdauersport, kann man recht gute und lange schmerzfreie Episoden erreichen.
Kopfschmerzen, die von Übelkeit begleitet werden, sind sehr häufig Migränekopfschmerzen.
Übelkeit und Erbrechen, Lichtscheu, Sehstörungen und Geräuschempfindlichkeit gehören zu den typischen Symptomen einer Migräne. Durch eine angemessene Schmerzmedikation und – bei starker Ausprägung – Präparaten gegen Übelkeit können die Beschwerden oftmals gut beherrscht werden (siehe: Migräne Therapie).
Übelkeit kann jedoch auch bei Kopfschmerzen auftreten, die eine sehr viel gefährlichere Ursache haben. Ein klassisches Beispiel ist die sogenannte Subarachnoidalblutung. Dabei kommt es zum Riss eines Gefääßes, meist einer Arterie, was eine starke Blutung in Hirngewebe zur Folge hat. Der Druck im Schädel steigt stark an und es kommt plötzlich zu massiven Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit (Meningismus) und Übelkeit mit schwallartigem Erbrechen.
Zudem verliert der Patient oftmals schnell das Bewusstsein. Starke oder lang anhaltende Kopfschmerzen, die noch nicht ärztlich abgeklärt wurden und die gegebenenfalls von weiteren Symptomen wie Übelkeit begleitet werden, sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
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Der Clusterkopfschmerz der Migräne recht ähnlich, muss aber scharf von ihr abgegrenzt werden. Er ist ebenfalls einseitig und wird an der Vorderseite des Schädels bzw. hinter den Augen wahrgenommen. Die Schmerzattacken sind insgesamt sehr heftig, stechend und verlaufen in in kurzen Intervallen, meist von einigen Minuten. Diese Intervalle treten teilweise bis zu 10 mal am Tag auf, dies dann über einige Tage. Nach einem solchen Cluster (daher der Name) sind die Betroffenen teilweise mehrere Monate beschwerdefrei, bis es zu einem erneuten Cluster kommt.
Die Clusterkopfschmerzen gehören zu den trigeminoautonomen Kopfschmerzen (TAK). Bei diesen kommt es auf der Seite, auf der sich der Kopfschmerz zeigt, häufig zusätzlich zu einem tränenden Auge, laufender Nase und Rötung der Gesichtshaut. Auch kann das Augenlid der betroffenen Seite herunterhängen.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Kopfschmerzen. Sind lebensbedrohliche Ursachen wie Hirnblutungen oder Hirntumoren ausgeschlossen, wird bei "normalen" Spannungskopfschmerzen meist zunächst versucht, diese mit Schmerzmitteln, insbesondere Ibuprofen, Aspirin oder Paracetamol, zu behandeln. Dies ist insbesondere hilfreich, wenn es sich um episodischen Kopfschmerz handelt, dieser also nur gelegentlich und in kurzen Intervallen auftritt.
Liegt ein diagnostizierter chronischer Kopfschmerz vor, kann über eine Therapie mit einem niedrig dosierten trizyklischen Antidepressivum (z.B. Amitryptilin, Doneurin, Imipramin) behandelt werden. Diesee wirken dann nicht Antidepressiv sondern als Schmerzmittel. Mit üblichen Schmerzmitteln sollte man grundsätzlich sparsam umgehen, da es neben vielen anderen Nebenwirkungen auch zum sogenannten Medikamenten-induzierten Kopfschmerz kommen kann. Das Rikiko hierfür steigt, wenn über mehrere Monate hinweg an mehr als 10 Tagen Schmerzmittel eingenommen werden.
Weiterhin hat sich gezeigt, dass Entspannungsverfahen wie die progressive Muskelentspannung sehr hilfreich sein können und ergänzend eingesetzt werden sollten.
Für ausführliche Informationen lesen sie unseren Artikel zur Therapie bei Kopfschmerzen
Es gibt viele Hausmittel und auch homöopathische Ansätze gegen Kopfschmerzen:
Lesen Sie hierzu unsere Themen:
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sind ein häufiges Problem.
Viele Frauen leiden besonders zu Beginn der Schwangerschaft immer wieder unter diesen Beschwerden. Dies hängt möglicherweise mit der hormonellen Umstellung des Körpers zusammen, der sich erst auf die neuen Anforderungen einstellen muss.
Stress in der Schwangerschaft, Schlafmangel, unzureichende Flüssigkeitszufuhr und eine unausgewogene Ernährung können die Entstehung von Kopfschmerzen in der Schwangerschaft begünstigen. Wenn eine Frau vor der Schwangerschaft regelmäßig Kaffee konsumiert hat und nun während der Schwangerschaft plötzlich komplett darauf verzichtet, so kann auch diese Umstellung durch Kopfschmerzen begleitet werden.
In manchen Fällen steckt jedoch auch eine ernstzunehmende Erkrankung hinter den Beschwerden – die Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung). Dabei handelt es sich um eine Erkrankung Schwangerer, die durch:
Als schwere Komplikation kann sich die Präeklampsie zu einer Eklampsie entwickeln, bei der es zu Krampfanfällen, Kopfschmerzen, starkem Bluthochdruck, Verwirrtheit sowie Leber- und Nierenversagen kommen kann.
Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sollten also durchaus ernstgenommen und bei einem Gynäkologen angesprochen werden. Da die meisten Fälle harmloser Natur sind, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Die meisten Frauen leiden ab dem dritten Schwangerschaftsmonat deutlich seltener unter Kopfschmerzen als zu Beginn der Schwangerschaft.
Lesen Sie mehr zum Thema: Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
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