Schwindel im Kopf

In diesem Artikel geht es um Schwindel im Kopf. Zunächst werden die unterschiedlichen Ursachen genannt sowie eine Reihe von begleitenden Symptomen, die zusätzlich auftreten können. Außerdem werden die Therapiemöglichkeiten, Diagnose unter anderem auch MRT des Kopfes sowie die Dauer und Prognose behandelt.

Schwindel im Kopf

Einleitung

Ein neu auftretender Schwindel im Kopf ist ein häufig vorkommendes Symptom. Beim Hausarzt klagt ungefähr jeder 10. Patient über Schwindel. Ein Schwindel im Kopf kann neben organischen Ursachen, auch auf psychische Faktoren und Erkrankungen zurückzuführen sein.

Ursachen

Schwindel ist ein allgemeines Symptom, das zahlreiche sehr verschiedene Ursachen haben kann.

Am häufigsten sind dabei ein niedriger Blutdruck, Alkoholkonsum sowie der benigne paroxysmalöe Lagerunsschwindel Der benigne (gutartige) paroxysmale (anfallsartige) Lagerungsschwindel zeichnet sich durch Schwindelattacken aus, die besonders nach Lagewechsel auftreten. Verursacht wird diese Erkrankung durch abgelöste Strukturen des Gleichgewichtsorgans, die durch ihre veränderte Position fehlerhafte Informationen ans Gehirn senden.

Eine weitere mögliche Diagnose ist die Migräne, die statistisch gesehen sehr häufig auftritt, allerdings sehr verschiedene Beschwerdebilder verursachen kann.

Auch Erkrankungen, deren Ursache im Innenohr liegt, wie der Morbus Menière  oder Entzündungen Gleichgewichtsorgans (Labyrinthitis) oder des versorgenden Nervens (Neuritis vestibularis), können schwerwiegende Schwindelattacken verursachen. Beim Morbus Menière erfährt die betroffene Person anfallsartigen Drehschwindel, Ursache dafür ist eine Störung der Wiederaufnahme der Flüssigkeit im Innenohr. 

Sehr selten können außerdem pathologische Vorgänge im zentralen Nervensystem, also Großhirn oder Hirnstamm, ebenfalls Schwindel verursachen. Je nach Beschwerdebild kann es nötig sein, solche sogenannten abwendbar gefährlichen Verläufe auszuschließen.

Für weitere Informationen lesen Sie hier weiter: Ursachen eines Drehschwindels.

Schwindel im Kopf durch Stress

Psychische Belastung und anhaltender Stress spielen in der Entstehung von Schwindel im Kopf eine große Rolle.

Als Folge psychischer Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen oder auch Angststörungen kann Schwindel auftreten. In vielen Fällen können alltägliche Situationen für manche Menschen sehr belastend sein und mit einem stark erhöhtem Stressniveau einhergehen. Vor allem bei Menschen mit einer Angststörung geht der Schwindel häufig mit Herzrasen, Zittern, Atemnot und einem großen Angstgefühl einher.

Schwindel, der durch viel Stress im Berufsleben ausgelöst wird, geht häufig mit einem Gefühl der Überforderung und Abgeschlagenheit einher.

Allgemein wird der Schwindel im Kopf unter Stress und Belastung verstärkt, auch wenn er auf eine organische Ursache zurückzuführen ist. Deshalb muss daran gedacht werden, dass das verstärkte Auftreten des Schwindels im Kopf in Stresssituationen kein ausreichendes Kriterium für eine rein psychische Ursache darstellt. Um dem Stress entgegenzuwirken, helfen entspannende Übungen oder auch das Einbauen und Einhalten von Ruhephasen im Alltag.

Lesen Sie mehr zum Thema:

Schwindel im Kopf durch Erkrankungen der Augen

Erkrankungen im Bereich des Sehorgans können mit einem neu auftretenden Schwindel im Kopf einhergehen. Eine gestörte oder falsche Verarbeitung der Eindrücke, die während des Sehvorgangs gewonnen werden, kann zu einer Verwirrung im Gehirn führen, die sich in Form von Schwindel äußert. Vor allem Sehfehler, die nicht richtig ausgeglichen werden, das Tragen einer neuen Brille oder auch ein neu aufgetretenes Schielen als Folge einer Lähmung der Augenmuskeln, kann zu Wahrnehmungsfehlern und Schwindel führen. Viele Patienten, die aufgrund eines Sehfehlers eine Brille benötigen, fallen häufig durch Frühsymptome wie Schwindel oder Störungen der Konzentration auf.

Diese Themen könnten Sie auch interessieren:

Wechseljahre

Während der Wechseljahre findet im weiblichen Körper eine grundlegende Veränderung der Hormonlage statt.

Hierdurch entstehen verschiedenste Symptome, die nicht nur gynäkologischer Art sind, sondern auch den Kreislauf, das Temperaturempfinden und die Psyche betreffen können. Das genaue Beschwerdebild ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Die Veränderung des Kreislaufs kann sich auch auf den Blutdruck auswirken. Ein zu niedriger Blutdruck kann wiederum Schwindel verursachen. Auch die Gefäße sind von der Hormonumstellung betroffen. Statistisch gesehen erhöht sich für Frauen in den Wechseljahren das Risiko für Erkrankungen der Gefäßwand. Solche Erkrankungen begünstigen ebenso die Entstehung von Schwindelattacken.

Schwindel im Kopf und Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft kommt es sehr häufig zu Schwindel im Kopf. Eine Schwangerschaft stellt für den weiblichen Körper eine Herausforderung dar, da sich der gesamte Körperkreislauf zur Versorgung des ungeborenen Kindes umstellt. Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft kommt es häufig zu Schwindelanfällen. Der Schwindel im Kopf kann sowohl durch zu niedrigen als auch zu hohen Blutdruck oder einer Entgleisung des Blutzuckerspiegels ausgelöst werden. Auch beim Aufstehen oder Hinsetzen kommt es oft zu einem Unwohlsein, das mit Benommenheit und Schwindelgefühlen einhergehen kann.

Eine weitere Ursache für Schwindel im Kopf während einer Schwangerschaft ist eine verminderter Blutrückfluss zum Herzen, bedingt durch die wachsende Gebärmutter. Durch die stetig wachsende Gebärmutter kann es im Liegen zu einem Abdrücken der unteren Hohlvene kommen, wodurch der Rückfluss des Blutes zum Herzen verringert wird. Dies kann neben Schwindel und Benommenheit auch zur akuten Atemnot und Bewusstlosigkeit führen. Um diesem entgegenzuwirken, sollte die Rückenlage weitestgehend vermieden und das Liegen auf der linken Seite bevorzugt werden. Auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, nicht zu ruckartige Bewegungen und ausreichende Pausen sollte geachtet werden, um Schwindelattacken während der Schwangerschaft vorzubeugen. Eine während der Schwangerschaft häufig auftretende Blutarmut kann ebenfalls mit einem Schwindelgefühl im Kopf und Unwohlsein einhergehen.

Lesen Sie mehr zum Thema:

Schwindel im Kopf im Liegen

Ursächlich für den Schwindel im Kopf, der im Liegen auftritt, ist in den meisten Fällen der gutartige Lagerungsschwindel. Es entwickelt sich ein Drehschwindel, der besonders durch ruckartige Veränderungen der Kopf – und Körperlage ausgelöst werden kann und häufig mit Übelkeit und Erbrechen vergesellschaftet ist. Ursache der Drehschwindelattacken sind kleine Steinchen im Ohr, die die Sinneszellen reizen und dadurch den Schwindel im Kopf auslösen. Vor allem Veränderungen der Körperlage wie ein ruckartiges Drehen des Kopfes oder das Hinlegen aus einer sitzenden Position führen dazu, dass die kleinen Steine im Ohr falsche Reize losschicken, die vom Gehirn nicht richtig wahrgenommen werden können und somit ein Schwindelgefühl im Kopf auslösen.

Auch ein erhöhter Alkoholkonsum kann ein Schwindelgefühl hervorrufen, dass im Liegen verstärkt wird. Die Patienten empfinden Schwindel aufgrund einer gestörten Abstimmung der Körperlage und dem, was die Augen wahrnehmen, da der Alkohol zu einer vorübergehenden Hemmung einiger Sinneszellen führt (siehe: Schwindel bei Alkohol).

Muskuläre Verspannungen, die zum Beispiel durch eine falsche Liegeposition entstehen, können ebenfalls ursächlich für Schwindel im Kopf sein. Das Schwindelgefühl entwickelt sich als Folge der Weiterleitung falscher Signale von den Muskeln an das Gehirn.

Im Liegen können Störungen des Herzkreislaufsystems (zu hoher oder zu niedriger Blutdruck), Herzrasen oder auch Atemnot ebenfalls mit einem Schwindelgefühl einhergehen.

Lesen Sie ebenfalls:

Schwindel im Kopf beim Hinlegen

Auslöser für einen Schwindel beim Hinlegen, kann auch hier häufig der gutartige Lagerungsschwindel sein. Bei dieser Form des Schwindels handelt es sich um einen anfallsartig auftretenden Drehschwindel, ausgelöst durch eine Störung im Gleichgewichtsorgan. Durch ein gezieltes Lagerungstraining kann der Schwindel im Kopf behoben werden.

Probleme des Kreislaufsystems, wie ein falsch eingestellter Blutdruck oder Blutzuckerspiegel, können beim Hinlegen ebenfalls ein Schwindelgefühl im Kopf verursachen. Stellt ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) die Ursache für den auftretenden Schwindel dar, dann bessert sich dieser meist nach einer gewissen Zeit in liegender Position wieder. Schwindel entsteht oftmals dadurch, dass das Herz nicht in der Lage ist, das Gehirn ausreichend mit Blut zu versorgen. In liegender Postion kann das Blut aus den Beinen schnell zum Herzen zurückfließen und somit steht mehr Blut zur Versorgung des Gehirns zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Kann es auch ein Hirntumor sein?

Ein Tumor im Schädel, der zum Beispiel von den Hirnzellen ausgeht, kann vielerlei Symptome auslösen. Dazu gehört unter anderem auch eine Schwindelsymptomatik. Tatsächlich ist Schwindel aber ein extrem seltenes Symptom bei einem Hirntumor, da der Tumor dann genau die Strukturen stören muss, die für den Gleichgewichtssinn zuständig sind.

In Frage kommt für Schwindel, der durch einen Hirntumor ausgelöst wird, also nur Lokalisationen am Hirnstamm oder am Innenohr bzw. am Gleichgewichtsorgan. Darüber hinaus sind Hirntumore generell sehr selten. Es ist daher in den meisten Fällen äußerst unwahrscheinlich, dass es sich bei der Ursache von Schwindel um einen Gehirntumor handelt.

Begleitende Symptome

Patienten mit einem Schwindel im Kopf können unterschiedliche Symptome aufweisen. Zum einen kann der Schwindel plötzlich und anfallsartig auftreten. Die Patienten berichten in diesem Fall häufig von Schwindelattacken, die sich meist in einem Drehschwindel äußern, der plötzlich beginnt und schnell wieder verschwindet.

Im Gegensatz dazu kann der Schwindel aber auch lang anhaltend sein. Schwindel im Kopf geht häufig mit vielen weiteren Symptomen einher. Neben einem allgemeinen Unwohlsein und dem Gefühl der Benommenheit kann es zu Gangunsicherheiten und Orientierungsschwierigkeiten kommen. Die Betroffenen fühlen sich unsicher auf den Beinen und können ins Schwanken geraten. Auch Übelkeit, Erbrechen, Zittern und starkes Schwitzen können bei schweren Schwindelattacken auftreten. Bei lang andauerndem Schwindel klagen die Patienten häufig über Kopfschmerzen sowie Müdigkeit und ein Gefühl der Schwäche. Weiterhin im kann es zu einem Druckgefühl im Kopf kommen. Sehstörungen können ebenfalls mit einem Schwindel im Kopf einhergehen.

Lesen Sie hier mehr zum Thema: 

Müdigkeit

Müdigkeit kann ihm Rahmen von Schwindel im Kopf auftreten. Sie wird in diesem Zusammenhang oft als eine Art Unwohlsein und Schwäche beschrieben, die sich sowohl während einer Schwindelattacke als auch während der schwindelfreien Phasen manifestieren kann. Es entwickelt sich ein allgemeines Gefühl der Abgeschlagenheit und ein vermehrtes Schlafbedürfnis, da vor allem ein lang anhaltender, stets unterschwellig vorhandener Schwindel im Kopf sehr an der körperlichen Substanz zerren kann.

Ein durch Stress bedingter Schwindel kann zu einer Müdigkeit führen, die über Wochen andauern und zu starken Einschränkungen im alltäglichen Leben führen kann.

Sehstörungen

Der Begriff „Sehstörungen“ kann sehr unterschiedliche Beschwerden beschreiben. Dazu gehören zum Beispiel Flimmern vor den Augen, Doppelbilder oder auch komplette Ausfälle des Gesichtsfeldes, die von der betroffenen Person als schwarze oder graue Flecken wahrgenommen werden.

Bei gemeinsamen Auftreten mit Schwindel weist es meistens auf eine Ursache hin, die im Gehirn liegt. Die Häufigste ist dabei statistisch betrachtet die Migräne. Da bei einem Migräneanfall die gesamte Gehirnrinde betroffen sein kann, können die verschiedensten Symptome und Sinnesstörungen auftreten. Weitaus seltenere Ursachen sind Läsionen im Gehirn oder im zentralen Nervensystem, etwa durch Blutungen oder Tumore. Bei neu auftretenden Sehstörungen, die nicht sicher einer anderen Ursache zugeordnet werden können, sollte daher ein Ausschluss dieser pathologischen Vorgänge erfolgen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Kopfschmerzen

Auch Kopfschmerzen können als weiteres Symptom neben Schwindel im Kopf vorkommen. Gerade bei langanhaltendem Schwindel treten die Kopfschmerzen häufig aufgrund von Erschöpfung oder auch bedingt durch eine Verspannung von muskulären Strukturen auf.

Schwindel der durch muskuläre Probleme verursacht wird, führt in vielen Fällen zu Spannungskopfschmerzen, die eher dumpf und im Bereich des gesamten Kopfes lokalisiert sind. Kopfschmerzen in Kombination mit Schwindel können aber auch Anzeichen einer Migräne sein. Zusätzlich können Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit vorkommen.

Tritt Schwindel im Zusammenhang mit starken, plötzlich einsetzenden Kopfschmerzen zum ersten Mal auf, kann dieser Symptomkomplex auf eine schwere Erkrankung wie eine Hirnblutung hinweisen. Länger anhaltende, dumpfe oder auch starke Kopfschmerzen, die mit Sehstörungen und Schwindel im Kopf einhergehen, können ein Anzeichen für einen raumfordernden Prozess im Gehirn sein.

Lesen Sie mehr zum Thema:

Nackenschmerzen

Nackenschmerzen, die zusammen mit Schwindel neu auftreten, sollten in jedem ärztlich abgeklärt werden.

Besondere Eile ist geboten, wenn die Symptome innerhalb kurzer Zeit aufgetreten oder sich deutlich verschlechtert haben, oder wenn bestimmte begleitende Beschwerden auftreten. Dazu gehören Bewusstseinsstörungen, Bewegungseinschränkungen, Taubheitsgefühle und Fieber. Diese Symptome können auf eine Hirnhautentzündung  hinweisen. Auch bei Nackenschmerzen durch eine vorangegangene Verletzung der Halswirbelsäule sollte Schwindel besonders ernst genommen und schnellstens abgeklärt werden, da es durch die Verletzung möglicherweise Strukturen im Kopf bzw. am zentralen Nervensystem mit verletzt wurden.

Druckgefühl im Kopf

Ein Schwindelgefühl kann auch gleichzeitig mit einem Druckgefühl einhergehen. Mit dem Begriff Druckgefühl können unterschiedliche Symptome gemeint sein. Druck im Kopf kann beispielsweise im Ohr auftreten, sich im gesamten Kopf bemerkbar machen oder in Form von Kopfschmerzen auftreten. Wenn diese Symptome zusammen mit Schwindel auftreten kann dies durch eine gmeinsame Ursache ausgelöst sein, wie z.B. die Reisekrankheit oder Morbus Menière, oft gibt es auch noch weitere Begleitsymptome.

Lesen Sie auch:

Was tun bei Schwindel im Kopf?

Das therapeutische Vorgehen bei Schwindel im Kopf ist abhängig von der vorliegenden Ursache. Um den Schwindel im Kopf kurzzeitig zu unterbrechen kann man Medikamente (Antivertiginosa) verabreichen. Diese kommen besonders bei der Reisekrankheit oder Migräne zum Einsatz, da sie neben dem Schwindel auch die häufig mit auftretende Übelkeit lindern.

Schwindel der durch zu hohen Blutdruck oder Störungen im Blutzuckerhaushalt entsteht, kann ebenfalls medikamentös behandelt werden.

Beim gutartigen Lagerungsschwindel führt der Arzt ein Lagerungsmanöver durch, damit sich die kleinen Steinchen im Ohr, die den Schwindel verursachen, lösen.

Schwindel im Kopf, der durch Verspannungen der Muskulatur entsteht, kann mit Hilfe von Massagen und physiotherapeutischen Übungen behandelt werden. Durch diese Übungen wird die Muskulatur gelockert und entspannt sich, sodass wieder korrekte Signale an das Gehirn verschickt werden können.

Wenn Schwindel im Zusammenhang mit Augenbeschwerden auftritt, reicht häufig die Anfertigung einer Brille zum Ausgleich von vorliegenden Sehfehlern aus, um den Schwindel langfristig zu beheben.

Beim Vorliegen von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sollte eine psychiatrische Behandlung erwogen werden.

Um Schwindel im Kopf vorzubeugen, ist es wichtig, Stress zu vermeiden. Ebenfalls sollte man auf ausreichend Schlaf achten, den Blutdruck kontrollieren und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Treten Schwindelattacken chronisch und in regelmäßigen Abständen auf, sollte man sich im Alltag darauf einstellen. In diesem Fall sollte auf das Auto fahren verzichtet oder das Arbeiten mit gefährlichen Maschinen weitestgehend vermieden werden.

Lesen Sie mehr zum Thema:

Diagnose

Zur Diagnose von Schwindel muss zunächst eine ausführliche Anamnese geführt werden. Das bedeutet, der Arzt befragt die betroffene Person über Zeitpunkt, Dauer, Häufigkeit, genaue Beschwerden und begleitende Symptome des Schwindels.

Weiterhin sollte routinemäßig der Blutdruck gemessen werden, da ein niedriger Blutdruck ebenfalls Schwindel verursachen kann. Da Schwindel ein generell häufiges Symptom ist, welches bei zahlreichen verschiedenen Erkrankungen auftreten kann, richtet sich die weiterführende Diagnostik nach den Ergebnissen der Anamnese. In einigen Fällen kann sogar bereits eine Diagnose nach der Anamnese gestellt werden. Man spricht dann von einer klinischen Diagnose.

Falls das nicht der Fall ist, der Schwindel häufig auftritt und die betroffene Person in ihrem Alltag einschränkt, sollte nach einer Ursache gesucht werden. Dazu können eine Blutuntersuchung durchgeführt werden und bestimmte Lagerungsmanöver durchgeführt werden. Selten ist ein MRT (Magnetresonanztomographie) des Kopfes erforderlich, um Ursachen am Gehirn auszuschließen.

Wann braucht man ein MRT vom Kopf?

Da Schwindel ein so unspezifisches und allgemeines Symptom ist, kann es unter Umständen nötig sein, weiterführende Diagnostik zu betreiben. Das ist der Fall, wenn der Schwindel neu aufgetreten ist und in der Anamnese und den vorhergehenden Untersuchungen und diagnostischen Maßnahmen keine möglichen Ursachen für die Schwindelattacken aufgezeigt werden konnten.

Weiterhin sollte ein MRT durchgeführt werden, sofern der Schwindel plötzlich aufgetreten ist, sich rapide verschlechtert und mit anderen Warnsignalen einhergeht. Zu diesen Warnsignalen gehören beispielsweise Bewusstseins- und Sprachstörungen,Taubheitsgefühle, Lähmungen, Kopfschmerzen, Fieber oder Übelkeit bzw. Erbrechen. In diesen Fällen wird meistens eine notfallmäßige MRT (Magnetresonanztomographie) oder, falls das zu lange dauern würde, CT (Computertomographie) durchgeführt.

Mehr hierzu:

Dauer und Prognose

Die Dauer der Schwindelattacken ist je nach Ursache variabel. 

Während es beim Lagerungsschwindel meist schon nach einer oder wenigen Minuten zur Besserung des Schwindels kommt, hält ein Anfall bei Morbus Menière meist über 10 Minuten oder sogar Stunden an. Migräne verursacht Schwindel von mehreren Stunden oder sogar einem ganzen Tag Dauer. Schwindel durch Entzündung am Innenohr bzw. dessen Nerven vergeht erst nach Abklingen dieser entzündlichen Reaktion, also meist nach einem oder mehreren Tagen.

Auch die Prognose der Schwindelattacken variiert je nach der Ursache. Einige Erkrankungen zeichnen sich durch wiederkehrende Anfälle oder Schübe aus, so etwa Morbus Menière, Migräne oder der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel. Andere Erkrankungen wie beispielsweise die Neuritis vestibularis können so behandelt werden, dass die Entzündungsreaktion abklingt und keine Schwindelattacke mehr auftritt.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.02.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024