Schwindel in Verbindung mit einem Druckgefühl im Kopf kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel die Reisekrankheit, ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, Medikamente, Alkohol, Störungen des Gleichgewichtsorgans, Angststörungen, das HWS-Syndrom und Augenerkrankungen. Beim Morbus Menière kommt es zum Druckgefühl im betroffenen Ohr.
Das Symptom Schwindel haben die meisten Menschen schon einmal kennen gelernt. Häufig kommt es dabei nicht allein zu Schwindel, sondern auch zu anderen Befindlichkeitsstörungen wie Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerz, Schwitzen, Herzrasen oder Seh- und Hörstörungen. Die Ursachen sind vielfältig, da an der Entstehung des Schwindels verschiedene Organsysteme beteiligt sein können. Beispielsweise bei einem Problem des Gleichgewichtsorgans oder der Augen werden dem Körper irreführende Informationen geliefert, die dann als Schwindel in Erscheinung treten können. Auch durch Erkrankungen des Gehirns, des Herzkreislaufsystems oder Medikamente kann Schwindel ausgelöst werden.
Im nachfolgenden Text liegt das Hauptaugenmerk auf Schwindel in Kombination mit Druckgefühl im Kopf.
Ein Druckgefühl im Kopf kann sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen, beispielsweise wird es mit einem „Gefühl von Watte im Kopf“ oder „als würde einem der Kopf platzen“ beschrieben. Dabei wird das Gefühl nicht auf einen bestimmten Teil des Schädeldaches beschränkt, sondern betrifft den gesamten Bereich und auch das Innere des Kopfes. Eine Ausnahme bildet hier der sogenannte Morbus Menière, welcher mit starkem Schwindel und einem Druckgefühl im betroffenen Ohr einhergeht.
Beim auftretenden Schwindel selbst kann es zu kurzzeitigen Schwindelattacken oder über Tage anhaltenden Schwindel kommen, welcher entweder eine bestimmte Richtung inne hat oder sich eher in einer Benommenheit äußert.
Symptome, die mit Schwindel und Druckgefühl im Kopf einhergehen, sind oft nervlichen Ursprungs. Welche begleitenden Symptome genau auftreten, kommt auf den Ursprung der Hauptsymptome an: Nicht selten kommt es zu Störungen der Sinneswahrnehmung, wie zum Beispiel Ausfälle oder Misswahrnehmungen des Sehens oder Hörens.
Das können etwa das Flimmern vor den Augen bei Migräne oder der Tinnitus bei einer Neuritis vestibularis (Entzündung des Innenohr-Nervens) sein. Treten die begleitenden Symptome sehr schnell ein, oder kommen weitere Symptome wie Fieber und ein steifer, schmerzender Nacken dazu, sollte in jedem Fall zeitnah ärztlicher Rat eingeholt werden, um einen Schlaganfall oder eine Hirnhautentzündung auszuschließen.
Je nachdem, ob Schwindel mit Druckgefühl im Kopf erstmalig auftreten oder der betroffenen Person bereits als Beschwerden bekannt sind, müssen verschiedene Ursachen in Betracht gezogen werden. Abgeklärt werden sollten einerseits Erkrankungen des Innenohrs wie Entzündungen des Gleichgewichtsorgans (Labyrinthitis) oder des versorgenden Nervens (Neuritis vestibularis).
Tritt der Schwindel nach Lagewechsel auf, sollte an den benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel gedacht werden. Dieser anfallsartige, nach Lagewechsel auftretende Schwindel wird durch abgelöste Bestandteile der Bogengänge des Innenohrs ausgelöst, die durch ihre nun fehlerhafte Position irritierende Informationen an das Gehirn senden.
Ohne Lagewechsel aber ebenso anfallsartig kann sich ein Morbus Menière äußern: Hierbei handelt es sich um eine Abbaustörung der im Gleichgewichtsorgan enthaltenen Flüssigkeit, die sich dadurch ansammelt und bei der betroffenen Person Schwindel verursacht. Sehr unterschiedliche anfallsartige Symptome, die sich erst auf beiden und im weiteren Verlauf auf beiden Seiten äußern, kann ein Migräneanfall verursachen.
Bei plötzlichem, neu auftretendem Schwindel könnten auch ein Schlaganfall oder eine Hirnhautentzündung die Ursache sein und sollten daher ausgeschlossen werden.
Die Dauer von Schwindel mit begleitendem Druckgefühl im Kopf hängt von der Ursache ab: Während Migräne Schwindel von mehreren Stunden oder sogar einem ganzen Tag Dauer verursachen kann, dauert Schwindel durch Entzündung am Innenohr-Nerv mitunter bis hin zu einem oder mehreren Tagen an.
Auch die Prognose der Häufigkeit von Schwindelattacken variiert je nach der Ursache: Einige Erkrankungen zeichnen sich durch wiederkehrende Anfälle oder Schübe aus, wie etwa die Migräne. Andere Erkrankungen wie die Neuritis vestibularis können so behandelt werden, dass die Entzündungsreaktion abklingt und keine Schwindelattacke mehr auftritt.
Zeitgleich zum Schwindel kann es auch zu Kopfschmerzen oder einem Druckgefühl im Kopf kommen.
Der Kopfschmerz kann dabei wie bei einer Migräne einseitig auftreten und noch mit Lichtempfindlichkeit verbunden sein. Liegen die Kopfschmerzen eher am Hinterkopf vor, kann dies ein Zeichen für ein HWS-Syndrom sein. Ein dumpfer Druck gepaart mit Schwindel tritt eher bei stoffwechsel- oder kreislaufbedingten Ursachen auf , wie z.B. bei einem zu hohen oder zu niedrigen Blutdruck oder Blutzucker, übermäßigem Alkoholgenuss oder auch bei zu schnellem Aufstehen.
Schwindel verursacht häufig ein Übelkeitsgefühl oder sogar Erbrechen. Dies liegt meistens am im Hirnstamm liegenden Brechzentrum, welches mit vielen anderen Gebieten des Gehirns verbunden ist.
Erhält das Gehirn nun nicht zusammenpassende Informationen zu Bewegung des Körpers und der direkten Umwelt, kommt es häufig zu Übelkeit.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schwindel mit Übelkeit
Tritt zum Schwindel noch ein Kribbeln, zum Beispiel in den Armen oder am Nacken auf, kann dies an einem HWS-Syndrom liegen. Häufig sind dabei Zeichen des Alters oder durch ein Trauma ausgelöste Fehlstellungen am Knochen zu sehen. Diese reizen die vorbeilaufenden Nerven oder engen sie ein, dabei kommt es zu einem Kribbelgefühl.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: HWS-Syndrom und Schwindel
Durch muskuläre oder knöcherne Veränderungen kommt es zu einer Verminderung der Beweglichkeit und der Fähigkeit, Informationen zur Lage des Kopfes weiterzuleiten. Dies kann bei den Betroffenen Schwindel oder ein Benommenheitsgefühl auslösen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schwindel und Halswirbelsäule
Herzrasen in Kombination mit Schwindel entsteht zum Beispiel bei Blutdruckschwankungen oder zu schnellem Aufstehen.
Auch nach dem Verzehr von Genußmitteln wie Koffein oder Alkohol kann es zu diesen Symptomen kommen.
In stark stress- oder angstbesetzten Situationen kann dies ebenfalls auftreten.
Da auch eine Herzerkrankung dahinter stehen kann, sollte bei längerem Anhalten oder häufigem Auftreten ein Arzt aufgesucht werden.
Auch bei Benommenheit und gleichzeitig auftretendem Schwindel kann es sich um Blutdruckschwankungen oder eine Herzerkrankung handeln.
Eine Blutzuckerentgleisung oder eine psychisch belastende Situation können ebenfalls Grund für diesen Gefühlszustand darstellen.
Dass bei bestehendem Schwindel auch Sehstörungen jeglicher Art (z.B. Doppelbilder, verschwommenes Sehen, Einschränkungen des Gesichtsfeldes) auftreten können, ist nicht ungewöhnlich. Die Informationen des Auges tragen zu einem großen Teil zum Gleichgewichtssinn des Menschen bei.
Daher kann eine Sehstörung Auslöser des Schwindels sein oder aber ein Symptom, welches die gleiche Ursache wie der Schwindel haben kann.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Sehstörungen
Eine genaue Anamnese des Schwindels bezüglich des Zeitpunktes des ersten Auftretens und der Dauer ist sehr wichtig. Die Frage, ob die Symptome in bestimmten Situationen auftreten oder anderweitige Begleitsymptome bestehen, kann bereits die Hauptursache aufdecken oder den Kreis der möglichen Ursachen eingrenzen.
Auch die Frage nach bestehenden Vorerkrankungen und aktuell eingenommenen Medikamenten führt in diesem Fall weiter. Kurzzeitig zurückliegende Traumen können ebenfalls Grund für einen länger anhaltenden Schwindel darstellen. Durch Lagerungsübungen wird ein lageabhängiger Schwindel diagnostiziert. Weiterhin müssen internistische und neurologische Erkrankungen als Auslöser für den Schwindel ausgeschlossen werden. Dazu gehört häufig eine Blutdruckmessung oder auch ein EKG, beziehungsweise eine orientierende neurologische Untersuchung mit Prüfung der Reflexe, der Koordination oder der Sinneswahrnehmung. Die sogenannte Nystagmusprüfung kann hier ebenfalls aufschlussreich sein. Durch ein bestimmtes Manöver entsteht eine rhythmische unkontrollierte Bewegung der Augen. Diese durch die Augen vollzogene Bewegung tritt in bestimmten Fällen natürlich auf, kann aber auch das Zeichen einer neurologischen Erkrankung sein.
Sollten diese Untersuchungen nicht ausgereicht haben, um die Schwindelursache festzustellen, stehen weitere Möglichkeiten zur Verfügung, beispielsweise eine Computertomographie des Kopfes, ein Ultraschall von Hals- und Hirngefäßen oder die Langzeit-EKG- bzw. Blutdruckmessung.
Die Therapie des Schwindels ist stark ursachenabhängig und individuell verschieden.
Beispielsweise kommen Lagerungsübungen bei Lagerungsschwindel oder eine medikamentöse Ein- oder Umstellung bei medikamentenabhängigen- oder stoffwechselbedingten Ursachen in Betracht. Haltungs- und physiotherapeutische Übungen können bei einem HWS-Syndrom zusätzliche Linderung schaffen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Therapie beim HWS-Syndrom mit Schwindel
Wird der Schwindel eher durch eine psychische Ursache wie beispielsweise einer Angststörung ausgelöst, könnte hier natürlich eine psychotherapeutische Therapie helfen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Therapie für Schwindel
Weitere Informationen zum Thema Schwindel und Druckgefühl im Kopf finden Sie unter:
Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Inneren Medizin finden Sie unter: Innere Medizin A-Z.