Das HWS-Syndrom geht oft mit Schwindel, aber auch Kopfschmerzen und Kribbelgefühl in den Armen einher. Die Symptome hängen stark mit der Ursache zusammen. Der Schwindel kann einerseits durch den Sauerstoffmangel im Gehirn ausgelöst sein. Andererseits ist er häufig auch psychogen, d.h. durch Angst und Stress vermittelt.
Patienten, die von einem HWS Syndrom betroffen sind, haben oft neben anderen Symptomen auch einen sogenannten „zervikogenen“ Schwindel. Sie berichten meist nicht von einem Drehschwindel, sondern schildern einen Schwankschwindel oder eine Gangunsicherheit. Diese Symptome nehmen bei längerer Zwangshaltung zu. Sie dauern Minuten bis mehrere Stunden an.
Ein HWS Syndrom ist hauptsächlich durch das Leitsymptom Schmerzen im Schulter-Arm-Nacken-Bereich gekennzeichnet. Allerdings stehen diese Schmerzen häufig nicht alleine da, sondern werden begleitet von anderen Symptomen, darunter vor allem Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Ohrgeräusche oder Taubheits- bzw. Kribbelgefühle (Parästhesien). Sollten solche Krankheitszeichen vorliegen, ist es äußerst wichtig, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.
Das HWS Syndrom kann sehr verschiedene Ursachen haben. Manche davon haben die Gemeinsamkeit, dass aus irgendeinem Grund die aus der Wirbelsäule austretenden Nerven eingeengt bzw. gereizt werden. Wenn dies aufgrund einer Raumforderung (wie zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall der HWS, der auf den Nerven drückt oder bei einem an der Wirbelsäule wachsenden Tumor) geschieht, so kann es passieren, dass nicht nur der Nerv, sondern auch dort gelegene Gefäße eingeengt werden. Betrifft dies die Arterien, die das Gehirn versorgen, kann es durch diese permanente Einengung zu einer Flussminderung und dadurch zu einer Mangelversorgung des Gehirns mit Blut und dadurch auch mit Sauerstoff kommen. Dieser Sauerstoffmangel kann sich dann unter anderem anhand von Schwindel bemerkbar machen.
Häufig ist Schwindel auch psychogen bedingt, hat also gar keine objektivierbaren körperlichen Gründe. Das ist auch beim HWS Syndrom nicht selten. Patienten, die unter diesem Syndrom leiden, sind häufig stressgeplagt (und leiden deswegen an ihren Rückenverspannungen und folglich an diesem Syndrom) und Stress ist eben auch ein Auslöser für Schwindel oder kann diesen zumindest verstärken. Außerdem kann Schwindel auch durch Angst verursacht werden. Da es oft schwierig ist, die Ursache eines HWS Syndroms herauszufinden und Patienten aber einen enormen Leidensdruck verspüren können und eventuell auch mit der Angst leben, dass unter Umständen eine schlimme Erkrankung hinter ihren Beschwerden stecken könnte, kann Schwindel folglich auch angstbedingt entstehen.
Für weiterführende Informationen lesen Sie auch unseren Artikel: Schwindel der durch Verspannungen entsteht
Es gibt allerdings enorm viele Gründe für Schwindel, von denen die meisten, aber eben nicht alle, harmloser Natur sind. Nur weil ein HWS Syndrom vorliegt und man zusätzlich unter Schwindel leidet, ist dieser nicht auch unbedingt durch das HWS Syndrom begründet. Deshalb sollte man, wenn Schwindelattacken sich häufen oder ein dauerhaftes Schwindelgefühl besteht, diesen von einem Arzt abklären lassen, um eventuell zugrunde liegende Erkrankungen zu finden oder ausschließen zu können.
Lesen Sie mehr zum Thema: Ursachen eines HWS Syndroms
Die gesamte Wirbelsäule besteht aus den Wirbelkörpern und den zwischen den Wirbeln gelegenen Bandscheiben.
Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Halswirbeln. Die Bandscheiben stabilisieren die Halswirbel, zwischen denen sie liegen, und haben im Halsbereich vor allem eine Gelenk stabilisierende Funktion.
Eine Bandscheibe besteht aus einem festen, äußeren Ring (Faserring) und einem weichen (gallertigen) Kern (Nucleus pulposus).
Bei einem Bandscheibenvorfall (Prolaps) springt nicht die gesamte Bandscheibe aus ihrem Platz.
Vielmehr verrutscht der innere, weiche Kern, wobei er bei Einriss des äußeren, festen Faserrings austreten und auf das Rückenmark drücken kann. Der Bandscheibenvorfall führt zu HWS-Syndrom typischen Symptomen und kann somit auch Schwindelanfälle auslösen.
Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule ist relativ selten und kommt meist bei älteren Patienten vor.
Im Alter wird die Halswirbelsäule weniger flexibel und Verschleißerscheinungen an den Wirbeln und Bandstrukturen können das Reißen und Ausleihern der festigenden Bänder hervorrufen. Dies führt zu einer Instabilität der Bandscheiben und begünstigt ein Herausfallen des inneren Anteils der Bandscheibe.
Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule wird zunächst konservativ (ohne OP) mit Schmerzmitteln und Physiotherapie behandelt.
Sollten sich die Beschwerden nach ca. 5 Wochen nicht bessern, muss über eine Operation nachgedacht werden.
Gefährlich sind auch vorangegangene und unbemerkte Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule, die dafür sorgen, dass die Strukturen verknöchern, der Rückenmarkskanal verengt wird (Spinalkanalstenose der HWS) und die darin liegenden Nerven eingeengt werden. Dies führt zu einem chronischen HWS-Syndrom, welches nur durch eine Operation behoben werden kann.
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Die an Benommenheit leidenden Menschen empfinden sich als benebelt und klagen über Konzentrationsschwächen. Der Benommenheitsschwindel ist meistens mehr oder weniger ausgeprägt durchgehend vorhanden, er ist nicht bewegungs- und nicht atemabhängig. Begleitet wird das Gefühl der Benommenheit oft von Kopfschmerzen. Bei starker Ausprägung kann auch die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt sein.
Benommenheitsschwindel kommt aus dem Bereich des Hinterkopfs, vor allem von den kurzen Nackenmuskeln. Diese Muskeln leisten einen großen Teil der Arbeit, die für die aufrechte Haltung des Kopfes im Raum gebraucht wird. Kleinste Veränderungen werden sofort an das Gehirn weitergeleitet.
Signalempfänger, sogenannte Rezeptoren, im oberen Nackenbereich helfen bei der Koordination von Kopf- und Augenbewegungen. Von hier aus wird der Gleichgewichtssinn wesentlich mitbestimmt. Sind diese Muskeln verspannt, kommt es zu einer Schiefstellung der obersten Halswirbel. Die Informationen, welche von den Signalempfängern an das Gehirn weitergeleitet werden, geraten in Konflikt mit dem, was aus dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr, von den Augen und von den Nackenmuskeln gemeldet wird. Dies führt zu Orientierungsverlust und Schwindelgefühlen.
Zudem kann durch die Nackenverspannung die sogenannte Vertebral-Arterie, die durch die Querfortsätze der Halswirbel verläuft, geknickt und gequetscht werden, was die Hirndurchblutung vermindern kann. Dies führt ebenfalls zum Gefühl von Benommenheit und Schwindel.
Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Schwindel und Benommenheit.
Treten Kopfschmerzen im Rahmen des HWS Syndroms auf, stehen diese meist in einem direkten Zusammenhang mit der erhöhten Muskelspannung. Diese nehmen in Stresssituationen zu, klingen in der Regel bei Entspannung und in Ruhephasen jedoch ab. Treten bei Verspannungen im Halswirbelsäulenbereich Kopfschmerzen auf, wird allgemein vom sogenannten zervikozephalen Syndrom gesprochen. Es kann auch zu Schwindel und einem Druckgefühl im Kopf kommen.
Lesen Sie mehr zum Thema: HWS- Syndrom und Kopfschmerzen
Ohrgeräusche treten ebenfalls im Zusammenhang mit dem HWS-Syndrom auf. Dabei nehmen die Hirnnervenkerne als „Schaltzentrale“ des Hör- und Gleichgewichtsnervs eine wesentliche Stellung ein: Zum einen sind sie über Nervenbahnen mit den Gelenken der oberen Halswirbelsäule verbunden, zum anderen werden sie durch die Muskelspannung im Bereich der HWS beeinflusst. Dies bedeutet, dass Gelenkprobleme oder Muskelverspannungen im Bereich der Halswirbelsäule die Entstehung von Ohrgeräuschen begünstigen oder bestehende Ohrgeräusche verstärken können.
Diese Hirnnervenkerne werden durch Äste der Wirbelsäulenarterie mit Blut versorgt. Die Wirbelsäulenarterie wiederum verläuft im HWS-Bereich durch die knöchernen Querfortsätze der Wirbel. Dies hat zur Folge, dass zum Beispiel HWS-Verschleißerscheinungen eine Minderdurchblutung der für das Hören wichtigen Hirnnervenkerne herbeiführen können. Dadurch können ebenfalls Ohrgeräusche auftreten.
Die Ohrgeräusche, die im Rahmen von akuten HWS-Beschwerden entstehen, sind charakterisiert durch einseitige, dumpfe Ohrgeräusche mit tiefen Tönen. Ein weiteres Beispiel ist das Hören eines von Pausen durchbrochenen Rauschens aus mittelhohen oder hohen Tönen.
Häufige Begleitsymptome bei HWS-Beschwerden sind:
Bei Stress verspannt die Muskulatur der Halswirbelsäule, was den Tinnitus, der aufgrund anderer Ursache besteht, verstärken kann. Andererseits können auch chronische Ohrgeräusche mit hohem Leidensdruck zu Verspannungen der Halswirbelsäulen- und Kaumuskulatur führen.
Lesen Sie mehr zum Thema: HWS- Syndrom und Tinnitus
Bei Patienten, die an einem HWS-Syndrom leiden, können mitunter Sehstörungen auftreten.
Unter Sehstörungen werden verschiedene Veränderungen der visuellen Wahrnehmung zusammengefasst. Hierzu gehören unscharfes oder verschwommenes Sehen, Wahrnehmung von Lichtblitzen, Flimmern, eingeschränktes Sichtfeld und Doppelbilder.
Diese Sehstörungen können bei einem akuten oder chronischen HWS-Syndrom auftreten und sind meist Folge einer Minderdurchblutung des Gehirns. Das Gehirn wird durch die Durchblutungsstörung nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und kann seinen Funktionen (z.B. visuelle Wahrnehmung) nicht mehr ausreichend nachkommen.
Die Durchblutungsstörung kann durch Einengung einer in der Halswirbelsäule befindlichen Arterie verursacht werden. Die dadurch entstehenden Sehstörungen können von Schwindel, Ohrensausen (Tinnitus), Übelkeit, Erbrechen und migräneartigen Kopfschmerzen begleitet werden. Mit der Behandlung des HWS-Syndroms bessern sich bzw. verschwinden die Sehstörungen wieder.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: HWS-Syndrom und Sehstörung
Angst ist ein Gefühl, dass einem Menschen hilft, Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren. Ist die Angst begründet, so verhilft sie zu Energien, um entschlossen zu handeln oder Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dabei spannen sich die Muskeln an, das Herz schlägt schneller und Stresshormone werden ausgeschüttet. Angstgefühle gehören in manchen Fällen zu den Symptomen einer ernsthaften körperlichen Krankheit. Aus diesem Grund kann eine Schwindelattacke, bei der das Gefühl für die Umwelt und die Wahrnehmung des Raumes durcheinander gerät, verständlicherweise mit Angstgefühlen einhergehen. Schwindel, der mit Angst einhergeht, kann verschiedene Ursachen haben.
Ein diffuser Schwindel beispielsweise, der häufig als Unsicherheit auf den Beinen wahrgenommen wird, bei dem Unruhe und Übelkeit auftritt und der durch Haltungsveränderungen kaum beeinflusst wird, beschreibt eher einen Angstschwindel psychischer Ursache. Allerdings kann es auch umgekehrt dazu kommen, dass der Schwindel eine körperliche Ursache hat (zB HWS-Syndrom) und die Wahrnehmung des akuten Schwindels führt zu Angst, da man sprichwörtlich das Gefühl hat, "den Boden unter den Füßen zu verlieren". In diesen Fällen führt die Beseitigung der Ursache, also beispielsweise die Behandlung des HWS-Syndroms zu einer Beseitigung des Schwindels und damit auch der Angstgefühle.
Das Symptom "Schwindel" kann durch ein HWS-Syndrom verursacht werden. In manchen Fällen kommt es dabei zu einem Gefühl der Benommenheit, man fühlt sich wie betrunken, obgleich man nüchtern ist, oder die Welt wird "wie durch eine Glasscheibe" wahrgenommen. Solche Empfindungen gehen typischerweise von den kurzen Nackenmuskeln aus, die eine Vielzahl von Rezeptoren der Eigenwahrnehmung besitzen. Auch nur die kleinste Spannungsänderung, beispielsweise eine Schiefstellung dieser Muskeln bei Verspannungen durch ein HWS-Syndrom wird an das Gehirn weitergeleitet. Orientierungsverlust und Schwindelgefühle sind die Folge, da die Informationen von der Nackenmuskulatur in Konflikt geraten mit den Informationen, die von den Augen und dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr gesendet werden. Schwindel mit Benommenheit kann schon durch langes Sitzen und Arbeiten am Monitor, sowie durch schnelle, ruckartige Kopfbewegungen ausgelöst werden. Häufig treten zusätzlich zu der Benommenheit auch Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen auf. Das Ziel bei der Behandlung eines Benommenheitschwindels ist es, die Muskelverspannungen im Nackenbereich dauerhaft zu lösen und das HWS-Syndrom zu beseitigen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Kopfschmerzen und Schwindel
Unter einem Tinnitus versteht man eine krankhafte Wahrnehmung eines Tons, Geräusches oder Klingelns in den Ohren. Ein Tinnitus kann anfallartig immer wieder für kurze Episoden auftreten oder dauerhaft wahrgenommen werden. Bei einem HWS-Syndrom kann eine akute Blockierung des Kopfgelenks vorliegen, häufig werden besonders dann einseitige, dumpfe Ohrgeräusche beschrieben. Aber auch Rauschen und das Wahrnehmen von hohen Tönen kann durch Probleme an der Halswirbelsäule verursacht werden. Das Symptom eines Tinnitus wird in manchen Fällen durch ein HWS-Syndrom ausgelöst, allerdings gibt es viele verschiedene Ursachen für einen Tinnitus. Aus diesem Grund, muss ein gleichzeitiges Auftreten eines Tinnitus und eines HWS-Syndroms nicht zwingend in Zusammenhang stehen.
Zwischen den Gelenken der oberen Halswirbelsäule gibt es viele nervliche Verbindungen mit dem Hör- und Gleichgewichtsnerven. Dadurch wird die Entstehung eines Tinnitus beispielsweise durch Gelenkprobleme oder Muskelverspannungen im Rahmen eines HWS-Syndroms begünstigt oder bestehende Ohrgeräusche können verstärkt werden. Die Hirnnervenkerne des Hör- und Gleichgewichtsnerves werden durch Äste der Wirbelsäulenarterien mit Blut versorgt. Bei einem HWS-Syndrom kann es beispielsweise durch Verschleißerscheinungen an den Halswirbelkörpern zu einer Durchblutungsstörung und damit zu einer Minderdurchblutung der für das Hören wichtigen Hirnnervenkerne kommen. Deshalb kann es aufgrund eines HWS-Syndroms auch zu Ohrgeräuschen kommen. Häufige Begleitsymptome des Tinnitus sind eine gesteigerte Hörempfindung (Hyperakusis), eine Tieftonschwerhörigkeit eines Ohres und Schwankschwindel.
Bei einem HWS-Syndrom kann es zu einer Beeinträchtigung des Gleichgewichtsinns kommen, was zu Drehschwindel und Übelkeit führen kann. Im Bereich der oberen Halswirbelsäule befinden sich die meisten Sensoren der Körperorientierung. Wird dieses System gestört, beispielsweise durch ein HWS-Syndrom verursacht, so ist das Gleichgewichtssystem nicht mehr in der Lage, die verschiedenen Signale korrekt zu verarbeiten. Zusammen mit den Augen und dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr gewährleisten die Sensoren im Bereich der Halswirbelsäule eine stabile und sichere Position des Körpers im Raum.
Andere Erkrankungen müssen bei Schwindel mit Übelkeit ebenfalls bedacht werden, auch Bluthochdruck, Störungen im Bereich der Augen, Infektionen in Hals oder Ohr und viele weitere Erkrankungen können eine solche Schwindelsymptomatik verursachen. In manchen Fällen wird Schwindel in Verbindung mit Übelkeit auch durch eine Verschiebung des ersten Halswirbels (Atlas) verursacht. Um die Fehlstellung auszugleichen, verspannt sich die Muskulatur im Hals- und Schulterbereich extrem. Dadurch wird Druck auf Nerven und Blutgefäße ausgelöst, wodurch der Gleichgewichtsmechanismus gestört werden kann und das Symptom Übelkeit entstehen kann. Wenn Schwindel und Übelkeit durch ein HWS-Syndrom verursacht werden, ist es sinnvoll, die Ursache zu behandeln. Dafür kommen krankengymnastische Übungen, Wärmetherapie und Medikamente zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung in Frage. In jedem Fall sollte die Ursache der Symptome durch einen Arzt abgeklärt werden, da Schwindel und Übelkeit zahlreiche Ursachen haben kann.
Lesen Sie mehr auf unserem Spezialthema: Schwindel mit Übelkeit
Erbrechen ist ein vom Hirn gesteuerter Prozess, der nicht immer mit Magenproblemen und Unverträglichkeiten einhergehen muss. Das Erbrechen wird mit der Übelkeit im sogenannten Brechzentrum des Hirns kontrolliert. Dabei geht das Erbrechen in den meisten Fällen mit Übelkeit, Schwindel und seltener auch migräneartigen Kopfschmerzen einher.
Auch hier ist vermutlich eine Minderdurchblutung die Ursache, die durch Verspannungen des Halses und Druck auf die zuführenden Arterien verursacht wird. Auch Sehstörungen und Hörprobleme, wie Tinnitus, können so ausgelöst werden. Durch die Behandlung des HWS Syndroms gehen auch die Übelkeit und das Erbrechen zurück. Bis dahin können einzelne Medikamente den Brechreiz und die übrigen Symptome lindern.
Ein Herzrasen ist eine Form der Herzrhythmusstörung, die mit einem deutlich erhöhten Herzschlag einhergeht. Die Betroffenen bemerken an sich selbst zunehmend eine innere Unruhe und Aufregung, die durch eine vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen zu erklären ist. Im Halsbereich und an Stellen, an denen das HWS Syndrom auftritt, liegen unter anderem wichtige Schaltstellen des vegetativen Nervensystems. Sind diese, zum Beispiel durch Druck, beeinflusst, reagiert die Nebenniere mit Hormonen wie Adrenalin, die neben verschiedenen Wirkungen an inneren Organen auch den Herzschlag beschleunigen. Häufig lässt sich ein subjektives Herzklopfen spüren, was als „Palpitation“ bezeichnet wird.
Das Herzrasen und die innere Aufregung kann andererseits auch psychisch verursacht werden. Bei lang bestehendem HWS Syndrom und Schwindel kann der Schmerz und die körperliche Anstrengung und Stressbewältigung den Betroffenen psychisch so beeinflussen, dass Herzrasen, Angst, Panik und weitere Stresssymptome begünstigt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Herzrasen durch Stress
Eine Ohnmacht entsteht durch eine kurzzeitige Minderversorgung bestimmter Hirnbereiche mit Sauerstoff. Das kann auftreten bei besonders niedrigem Blutdruck oder der Blockade versorgender Arterien des Halses und Kopfes. Durch die Schwerkraft bedingt, muss ständig mit ausreichendem Druck Blut vom Herz in den Kopf gepumpt werden. Aufrechtes Stehen, schnelles Aufrichten, niedriger Blutdruck, Blutarmut und weitere Faktoren können eine Ohnmacht begünstigen. Dennoch sollte sie in jedem Fall durch einen Arzt abgeklärt werden, da auch gefährlichere Ursachen dahinter stecken können. Bei Blockaden in der Halswirbelsäule und bei Muskelverspannungen der Halswendemuskeln können die zuführenden Blutgefäße im Hals unter Druck eine Ohnmacht auslösen.
Die Atemnot bei einem HWS Syndrom ist eine seltene Komplikation. Ursächlich ist dabei die Muskelverspannung der Halsmuskeln, die auf den oberen Brustkorb übergreift. Im Hals befinden sich Muskelgruppen, die an oberen Rippen ansetzen und als sogenannte „Atemhilfsmuskulatur“ bei erschwerter Atmung den Brustkorb mit anheben. Auch zwischen den Rippen befinden sich diagonale Muskelstränge, die den Brustkorb vergrößern und anheben können, um die Atmung zu unterstützen. Bei schweren Verkrampfungen und Verspannungen setzt diese Hilfsmuskulatur aus. Für eine ausreichende Sauerstoffversorgung reicht die einfache Atmung mithilfe des Zwerchfells aus, für den Betroffenen kommt es aber subjektiv zu einer Atemnot.
Es sollte darauf geachtet werden, Patienten mit diesen Symptomen keine Schmerzmedikamente wie Morphin zu verschrieben, da diese zusätzlich die Atmung unterdrücken.
Ein Schwindel lässt sich in den allermeisten Fällen durch Hinlegen oder das Anheben der Beine und Füße beheben. Ist das nicht der Fall, können andere Strukturen den Schwindel auslösen. Auch das HWS Syndrom kann für den Schwindel im Liegen verantwortlich sein. Häufig wird ein Schwindel durch Blutarmut, niedrigen Blutdruck oder ähnliches ausgelöst. Durch das Hinlegen verringert sich der Druck, der aufgebracht werden muss, um den Kopf mit Blut zu versorgen. Bleibt der Schwindel im Liegen bestehen, kann eine Minderdurchblutung durch Druck und Blockaden im Hals ursächlich sein. Ein HWS Syndrom ist typisch dafür. Andererseits kann auch durch die schlechte Blutversorgung ein Problem des Innenohrs bestehen. Neben Hörstörungen können Schwindelattacken im Ohr verursacht werden. Dort befindet sich nämlich das Gleichgewichtsorgan.
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Eine Blockierung in der Halswirbelsäule kann durch verschiedene Dinge verursacht werden.
Hierzu zählen Fehlhaltungen, Zugluft und jegliche Überlastungen der Halswirbelsäule. Fehlhaltungen sind oft am Arbeitsplatz - besonders bei der Arbeit am PC - zu beobachten.
Meist verspannt sich die Muskulatur im HWS-Bereich. Die verspannte Muskulatur zieht nun an den Wirbeln und kann durch einen Auslöser wie z.B. einer ruckartigen Bewegung die Lage der Wirbel verändern.
Verbleiben die Wirbel in dieser verschobenen Lage, kommt es zu einer sogenannten Blockade und die Halswirbelsäule ist nicht mehr in der Lage ihre Funktion auszuführen.
Bewegungen sind meist eingeschränkt oder zu schmerzhaft um sie durchzuführen. Neben Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können Schwindel, Taubheitsgefühle, Ohrensausen und Sehstörungen auftreten. Auch hier ist die Ursache, dass verschobene oder bewegungseingeschränkte Halswirbel auf Nerven und Blutgefäße drücken, was dann zu den genannten Symptomen führt.
Durch chiropraktische Behandlung wird die Blockierung gelöst (Siehe: Nacken entspannen). Schmerzen werden medikamentös behandelt und physiotherapeutische Übungen helfen, die Muskulatur und Halswirbelsäule zu stärken, sodass eine erneute Blockade verhindert wird. Auch Wärmetherapie, Massagen und Akupunktur können helfen, Blockaden zu lösen und den Schwindel verschwinden zu lassen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter Verspannter Nacken, Wirbelblockierung und Schwindeltraining
Nach einem HWS-Schleudertrauma oder einem anderen Unfallhergang bildet sich der Schwindel in den meisten Fällen bei Behandlung der Schmerzen und muskulären Verspannungen der Halswirbelsäule gut zurück. Neben den gängigen Schmerzmedikamenten, die die Entzündung hemmen, und die Muskulatur entspannen, werden Maßnahmen in Form von Krankengymnastik angewandt.
Eine einseitige Belastung und Fehlhaltungen im Bereich der Halswirbelsäule während beruflicher Tätigkeiten und Freizeitaktivitäten sind zu vermeiden. Auch kann regelmäßiger Sport der Erkrankung vorbeugen. Innerhalb von wenigen Wochen bilden sich die Beschwerden zurück.
Liegt die Ursache für den Tinnitus in einer Funktionsstörung der Halswirbelsäule, so ist eine langfristige Therapie durch Krankengymnastik wichtig, um zu verhindern, dass die Beschwerden chronisch werden.
Schmerzmedikamente und Einspritzen von Lokalanästhetika (Betäubungsmittel) lindern die Schmerzen und machen ein Lösen der Blockaden möglich. Konservative Methoden wie Kälteanwendungen helfen ebenso wie langfristige gezielte Krankengymnastik mit Haltungskorrektur.
Die Homöopathie versucht die Probleme eines HWS Syndroms und Schwindels zu beheben, indem die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden. Eine Verschreibung homöopathischer Mittel muss unter Berücksichtigung verschiedenster Aspekte durchgeführt werden. Die Begleitumstände, potentielle Ursache des HWS Syndroms, Symptome und weitere Faktoren müssen in die Planung der zielgerichteten Therapie mit einfließen. Das richtige Mittel muss insbesondere anhand der Symptome ausgewählt werden. Das häufigste Symptom ist dabei der steife Hals. Gängige Mittel für diese Beschwerden sind Ledum, Cimicifuga, Nux vomica, Bryonia und Arnika.
Im Regelfall sollte sich die Verspannung im Hals innerhalb weniger Tage lösen. Bleiben die Symptome und die Steifigkeit bestehen, muss von einem Arzt eine gravierendere Ursache ausgeschlossen werden. Insbesondere wenn Ohmachtsanfälle, Erbrechen, starker Schwindel und Herzrhythmusstörungen auftreten sollte ein Arzt aufgesucht werden, der eine Therapie einleitet.
Der Atlas ist der erste Halswirbel.
Er ist der Wirbel, der am nächsten am Schädel liegt und ist an der Ausbildung von zwei Gelenken beteiligt:
Atlantookzipitalgelenk (Gelenk zwischen Atlas und Hinterhauptbein) und Atlantoaxialgelenk (Gelenk zwischen Atlas und dem zweiten Halswirbel, dem Axis).
Diese Gelenke erlauben das Nicken und Kopfschütteln und sind somit sehr wichtig für die Beweglichkeit des Kopfes.
Der Atlas trägt außerdem das Gewicht des Schädels und ist somit für die gleichmäßige Verteilung des Gewichts auf die Wirbelsäule wichtig. Ist der Atlas durch Verspannungen (häufig durch Fehlhaltung ausgelöst) oder Unfälle (Schleudertrauma) blockiert, kann es zu einem oberen HWS-Syndrom kommen.
Hierbei beschreiben die Patienten oft ziehende Schmerzen, die in den Kopf ausstrahlen. Durch eine eingeschränkte Beweglichkeit des Atlas kann dieser auf Nervenwurzeln und umliegende Gefäße drücken und löst so Schwindelgefühle aus.
Meist tritt der Schwindel beim oberen HWS-Syndrom durch ruckartige Kopfbewegungen oder in Stresssituationen auf. Durch Fehlhaltungen entstandene Blockaden können von einem Arzt, Chiropraktiker oder Osteopathen gekonnt gelöst werden.
Meist macht sich nach der Behandlung eine sofortige Besserung des Schwindels und anderer HWS-Symptome wie Kopfschmerzen bemerkbar.
Lesen Sie mehr unter unserem Thema: Atlas
Ein akuter Schwindelanfall beim HWS-Syndrom kann Minuten bis Stunden andauern.
Da meist eine gewisse Fehlstellung der Halswirbel vorliegt, bewegen sich diese bei Bewegung des Kopfes nicht richtig und drücken so auf umliegende Nervenwurzeln oder Blutgefäße.
Ein durch ein akutes HWS-Syndrom ausgelöster Schwindel kann mit Behandlung der Ursache (lösen von Blockaden oder Verspannungen) innerhalb weniger Tage verschwinden.
Ein chronisches HWS-Syndrom ist oft nicht heilbar und die Symptome können durch medikamentöse und physikalische Therapie nur verringert werden. Somit wird der unter chronischem HWS-Syndrom leidende Patient immer wieder mal an Schwindelgefühlen leiden.
Um Schwindelattacken zu umgehen, sollte der Patient Stresssituationen meiden, da Stress meist eine weitere Verspannung der Muskulatur nach sich zieht. Außerdem begünstigen abrupte Kopf-Nacken-und Schulterbewegungen den HWS-Schwindel.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Dauer eines HWS-Syndroms
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