Schwankschwindel

Schwankschwindel hat als phobischer Schwindel häufig psychogene Ursachen. Patienten klagen vor allem in psychisch belastenden Situationen über Gleichgewichtsstörungen und das Gefühl, unmittelbar vor einem Sturz zu stehen. Meist geht diese Symptomatik mit Panikattacken einher.

Schwankschwindel

Einleitung

Beim Schwankschwindel sind verschiedene Formen zu unterscheiden. Der phobische Schwankschwindel zählt zu den häufigsten Schwindelformen und wird typischerweise durch Situationen ausgelöst, die meist mit einer psychischen Belastung einhergehen. In manchen Fällen beruht die Ursache aber auch auf einer körperlichen Erkrankung. Schwankschwindel tritt üblicherweise mit panikartiger Angst vor dem Fallen auf und kann Stand- und Gangunsicherheiten hervorrufen. Die Dauer beträgt zwischen wenigen Minuten bis zu einigen Stunden. Im Rahmen des psychogenen Schwankschwindels ist in manchen Fällen eine Angststörung oder Depression als Grundleiden zu beobachten. Bei Frauen kommt die Erkrankung bevorzugt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr vor, bei Männern etwa zehn Jahre später.

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Definition

Unter Schwindel allgemein versteht man eine unzureichende Orientierung im Raum, was mit einem Unsicherheitsgefühl einhergeht. Beim Schwankschwindel beschreiben die Betroffenen sich "wie auf einem schwankenden Schiff" zu fühlen. Es handelt sich in der Regel um eine Form des psychogenen Schwindels, der durch psychisch belastende Situationen ausgelöst werden kann und mit plötzlich auftretender Sturzangst einhergeht. Die Ursache kann allerdings auch organisch bedingt sein.

Ursachen

Man geht davon aus, dass kurzzeitige, normale Störungen des Gleichgewichts zu einer Überinterpretation führen und in einer starken Reaktion münden. Bei einem Gesunden erfolgt die Korrektur der vorübergehenden Gleichgewichtsstörung mit einer reflexartigen, kleinen Bewegung. Eine Person mit Schwankschwindel reagiert deutlich stärker und vollführt eine übermäßige Veränderung ihrer Körperhaltung. Dies resultiert in Schwindelgefühl und wahrgenommener Unsicherheit beim Stehen und Gehen. Die Systematik der Krankheitsentstehung beruht folglich auf dem Versuch, das Gleichgewicht bewusst beeinflussen zu wollen. Die Betroffenen können in einen spiralförmigen Kreislauf geraten, da der selbst verursachte Schwindel als von außen verursacht interpretiert wird.

Zu den typischen Auslösern werden nicht nur zwischenmenschliche Konflikte gezählt, sondern auch für den Betroffenen aufwühlende Situationen, wie große Menschenansammlungen, Liftfahren, das Reisen in einem Flugzeug oder allgemeine Situationen die als Stress empfunden werden.

Lesen Sie mehr hierzu unter: Schwindel durch Stress.

Das Auftreten von Schwankschwindel kann auch organisch begründet sein. Veränderungen bestimmter Hirnstrukturen, zum Beispiel bei Epilepsie, im Rahmen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder starke visuelle Reizen können den Schwindel auslösen.

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Als Kinetose wird der Bewegungsschwindel bezeichnet, welcher im Rahmen der Reise-, See- oder Flugkrankheit vorkommt.

Durch die Halswirbelsäule

In Verbindung mit einem Halswirbelsäule-Syndrom kann ein Schwankschwindel sowie Unsicherheit beim Stehen und Gehen beobachtet werden. Die Beschwerden werden bei Bewegung und konstant gleicher Kopfhaltung stärker. Betroffene klagen oft über Nackenschmerzen. Störungen beim Sehen und Hören sowie Empfindungsstörungen sind seltener zu beobachten.
Nach längerer Immobilisation (Nicht-Bewegen) der Halswirbelsäule, zum Beispiel nach dem Aufstehen am Morgen, können Blockierungen zwischen den einzelnen Knochen der Halswirbelsäule vorliegen (siehe: Schwindel am Morgen). Ähnliches gilt bei degenerativen Prozessen der Halswirbelkörper und Unfällen, die zu Schäden in diesem Bereich führen. Das ruckartige Lösen der einzelnen Blockierungen kann mit dem plötzlichen Auftreten von Schwindel einhergehen. Bleiben die Blockierungen dagegen bestehen, verspannen im weiteren Verlauf die Muskeln im Halsbereich.
Im zeitlichen Verlauf verkürzen sich synchron dazu die Muskeln der Gegenseite. In Folge kommt es zu empfindlichen Auswirkungen auf den Gleichgewichtssinn und einer Verstärkung der Schwindelsymptomatik. In seltenen Fällen lösen Veränderungen an der Halswirbelsäule eine Kompression (Einengung), der dort verlaufenden Arterie, aus. Bei Drehungen des Kopfes kann damit eine Sauerstoff-Minderversorgung des Gehirns auftreten und die Schwindelsymptomatik verursachen.

Viele weitere Informationen erhalten Sie unter usnerem Thema: Schwindel bei einem HWS-Syndrom

Verspannungen

Schwankschwindel muss nicht unbedingt organisch bedingt sein. Auch Verpannungen können ihn auslösen - besonders die Nacken, obere Rücken- und Augenmuskulatur kann, ist sie dauerkontrahiert, zu Schwindel führen. Nacken- und Rückenmuskulatur sind für die aufrechte Haltung von Kopf und Rumpf verantwortlich. Ist die Haltung durch eine verspannte Muskulatur nicht optimal eingestellt, kann dies zu einer erschwerten Orientierung im Raum führen, was wiederum Schwindel verursachen kann. Die Augenmuskulatur kann dabei ebenfalls eine Rolle spielen. Können die Augenbewegungen aufgrund einer Verspannung der äußeren Augenmuskeln nicht wie gewohnt ausgeführt werden, können verschwommenes Sehen und Schwindel resultieren. Eine physiologische Kontraktur aller Muskeln im Gesichts-, Nacken- und Rückenbereich ist daher essentiell um Schwankschwindel entgegenzuwirken.

Sehstörungen

Erkrankungen der Augen kommen als Ursache für eine Schwindelsymptomatik in Betracht. Man bezeichnet diese Form als okulären Schwindel. Auch wenn andere Symptome bereits seit längerer Zeit bestehen, wird eine Sehstörung als Symptom der eigentlichen Ursache erst sehr spät wahrgenommen. Unspezifische Symptome wie Schwindel, Kopf- sowie Rückenschmerzen manifestieren sich bereits vorher.

Als Ursachen kommen zum Beispiel Entzündungen des Auges wie eine Iritis (Regenbogenhautentzündung), Infekte oder eine Grippe, vermindertes Sehvermögen, Sehstörungen bei Augenmuskellähmungen mit Schielen und bestehender Bluthochdruck mit deutlichen Gefäßveränderungen in Betracht.

Lesen Sie mehr zum Thema Schwindel und Sehstörungen und Schwindel und Auge.

Ursachen aus dem HNO-Bereich

Das Gleichgewichtsorgan befindet sich im Innenohr. Liegt eine Erkrankung in diesem Bereich vor, führt dies meist zu Drehschwindel. Eine Form ist beispielsweise der benigne, paroxysmale Lagerungsschwindel, bei dem sich kleine Fragmente im Innenohr befinden, die ein Schwindelgefühl bei Bewegung auslösen. Ein weiteres Krankheitsbild ist der Morbus Menière. Dabei befindet sich zu viel Flüssigkeit im Innenohr, was Episoden von Drehschwindel von einigen Minuten bis Stunden auslösen kann. Auch eine Entzündung von Nerven, die vom Gleichgewichtsorgan zum Gehirn ziehen, kann Schwindel verursachen. Dieses Krankheitsbild nennt sich Neuritis vestibularis. 

Hier geht es zu Schwindel ausgelöst durch das Ohr

Kaffee

Kaffee kann über die Wirkung seines Inhaltsstoffes Koffein Schwindel verursachen. Koffein hat eine stimulierende Wirkung und kann zu einer Anregung des zentralen Nervensystems führen. Dadurch kann beispielsweise die Herzfrequenz gesteigert werden, was im schlimmsten Fall zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Dies wiederum kann Schwindel verursachen. Außerdem kann Koffein eine Erweiterung von Blutgefäßen bewirken, was dazu führen kann, dass Blut der Schwerkraft folgend absackt, was ebenfalls zu Schwindel führen kann.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Schwindel nach Kaffee

Psychosomatische Ursachen

Wie oben bereits erwähnt, zählt der phobische Schwankschwindel zu den häufigsten Schwindelformen. Dabei handelt es sich um eine psychosomatische Ursache. Der Betroffene empfindet eine phobische Angst, welche sich auf das körperliche Befinden auswirkt. Dies kann sich durch die unterschiedlichsten Symptome bemerkbar machen, unter diesen auch ein Schwindel- und Benommenheitsgefühl. Oft geht das Auftreten von Schwankschwindel dann mit Herzrasen und verschwommenem Sehen einher. Eine psychiatrische Behandlung der zu Grunde liegenden Erkrankung, beispielsweise einer Phobie, kann in diesem Fall sinnvoll sein. 

Durch einen Flug

Schwankschwindel nach oder während einem Flug können verschiedene Ursachen zu Grunde liegen. Zum einen leiden viele Menschen unter Flugangst, was in einem psychosomatischen Schwindel resultieren kann, wie oben bereits beschrieben. Auf der anderen Seite können auch körperliche Prozesse den Schwankschwindel verursachen. Der Körper muss sich an die wechselnden Druckverhältnisse anpassen und es kann bei einem Langstreckenflug sein, dass sich durch das lange Sitzen bedingt, das Blut in den Beinen staut. Schafft der Körper es nicht, den Kreislauf aufgrund dieser äußeren Bedingungen zu regulieren, kann ein Schwindelgefühl auftreten. Dieses kann auch noch bis nach dem Flug anhalten. 

Durch eine Zugfahrt

Jegliche Art des Fahrens kann zu Schwindel führen. Es kann zum Beispiel passieren, dass man, während das Fahrzeug in dem man sich befindet, steht, ein fahrendes Fahrzeug fokussiert. Dies wird dann als Information, dass man selbst fährt, ans Gehirn gesendet. Diese Diskrepanz kann ein kurzes Schwindelgefühl auslösen. Der gleiche Mechanismus findet statt, wenn man bei einer Fahrt beispielsweise liest. Der fokussierte Gegenstand, beispielsweise ein Buch, wird als unbeweglich wahrgenommen, was nicht zu der Information, dass man sich in Bewegung befindet, passt. Daraus können Übelkeit und Schwinel resultieren. 

Diagnose

In der Diagnostik des Schwankschwindels spielt die ausführliche Anamnese hinsichtlich auslösender Faktoren, Dauer, Stärke etc. eine wichtige Rolle. Die Diagnose des phobischen Schwankschwindels stützt sich auf einer typischen Anamnese und dem Fehlen körperlicher und neurologischer Auffälligkeiten. Weitere Untersuchungen dienen zum Ausschluss anderer Ursachen. Hierzu zählen unter anderem die Kontrolle der Seh- und Hörorgane, die orientierende Untersuchung mittels Frenzelbrille (eine Brille, die das "Scharfstellen" der Augen verhindert) zum Ausschluss eines sogenannten Nystagmus und das Spülen des äußeren Gehörgangs beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt, um die Funktion des Gleichgewichtssystems. In unklaren Fällen kommen bildgebende Verfahren wie der Ultraschall oder eine CT (Computertomographie) sowie eine MRT (Magnetresonanztomographie) zum Einsatz. Raumforderungen, zum Beispiel ein Akustikusneurinom, können auf diese Weise erkannt werden.
In der Diagnostik des sogenannten zervikogenen Syndroms existiert keine spezifische Untersuchung. Nach definitivem Ausschluss aller anderen Erkrankungen, kann die Diagnose HWS-Syndrom in Betracht gezogen werden. Bei Muskelverspannungen fallen die Betroffenen häufig durch eine schiefe Kopfhaltung auf.

In einer routinemäßigen Untersuchung des Augenarztes können Sehstörungen, Allgemeinerkrankungen und Erkrankungen des Auges selbst erkannt werden. Bei einer vollständigen Untersuchung werden nicht nur die Sehkraft, sondern auch der Augenhintergrund samt Blutgefäßen und der Augeninnendruck überprüft. Jährliche Kontrolluntersuchungen erfüllen bei Vorliegen bestimmter Erkrankungen eine vorbeugende Funktion.

Häufigkeitsverteilung

Schwankschwindel kommt mit 15 % gemessen an allen Schwindelarten relativ häufig vor. Der phobische Schwankschwindel tritt zusammen mit der Neuronitis vestibularis und dem benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel am zahlreichsten in der Bevölkerung auf.

Symptome

Typisches Symptom des Schwankschwindels ist die in Attacken auftretende, panikartige Angst vor dem Fallen. Betroffene stürzen in der Regel nicht, klagen aber über Unsicherheiten beim Stehen und Gehen. Häufig wird von einem Benommenheitsgefühl berichtet. Von außen betrachtet scheinen keine Auffälligkeiten vorzuliegen. Weiterhin können vegetative Symptome wie Herzrasen, Schwitzen und ein leichter Tremor (Zittern) mit der Schwindelsymptomatik einhergehen.
Erbrechen und Übelkeit sind nicht typisch für den phobischen Schwankschwindel. In Kombination mit Alkohol sowie körperlicher Aktivität tritt eine Besserung der Symptomatik auf.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind in manchen Fällen ein Begleitsymptom. Liegt ursächlich ein Halswirbelsäulensyndrom vor, können Kopfschmerzen und Schwankschwindel in Verbindung auftreten. Bei erstmaligen starken Kopfschmerzen sollte in jedem Fall eine Hirnblutung ausgeschlossen werden. Besteht die Symptomatik dagegen zusammen mit einem ausgeprägten Drehschwindel, kann dies auf eine vestibuläre Migräne hindeuten.
Weiterhin treten auch im Rahmen der Kinetosen Kopfschmerzen auf.

Sehstörung

Der Schwankschwindel kann von visuellen Auffälligkeiten begleitet werden. Betroffene nehmen ihre Umgebung verwackelt wahr, sehen Schlieren oder ein Lichtflackern.

Übelkeit

Übelkeit und Erbrechen sind typische Symptome des Bewegungsschwindels, der im Rahmen der See-, Reise- oder Flugkrankheit vorkommt.

Schwindel im Liegen

Bei Patienten mit Schwankschwindel wird Schwindel im Liegen in der Regel nicht beobachtet. In diesem Fall liegt eher der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel vor, welcher häufig mit dieser Symptomatik einhergeht. Er sollte als Differentialdiagnose ausgeschlossen werden.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema: Schwindel im Liegen - Das sind die Ursachen

Gangunsicherheit - Warum kommt es dazu und was mache ich dagegen?

Patienten, die unter Schwankschwindel leider, klagen oft über eine Gangunsicherheit. Diese resultiert aus einer nicht ausreichenden Orientierungsmöglichkeit im Raum. Das Gehirn erhält von den Muskeln, visuellen Reizen sowie dem Gleichgewichtsorgan permanent eine Rückmeldung, in welcher Position und Ausrichtung der Körper sich gerade befindet. Fällt eine dieser Komponenten weg, können die anderen Systeme diese Koppelung eventuell noch ausgleichen. So ist es beispielsweise möglich sich auch mit geschlossenen Augen noch aufrecht halten zu können ohne ein Schwindelgefühl zu empfinden. Läuft allerdings ein krankheitsbedinger Prozess ab, kann es sein, dass das Gleichgewicht der körpereigenen Informationssysteme nicht mehr erhalten ist. Das Gehirn erhält dann nicht mehr ausreichend oder sogar eventuell falsche Rückmeldungen über die Haltung des Körpers, was zu einem Empfinden von Schwankschwindel führen kann. 

Die Therapie dieser Gangunsicherheit hängt von der zu Grunde liegenden Ursache ab. Diese können vielseitig sein. Häufiger Grund für Gangstörungen sind neurologische Erkrankungen. Wie oben bereits erwähnt können jedoch auch schon Verspannungen bestimmter Muskeln ein solches Ungleichgewicht hervorrufen. Dem kann mit gezielten Entspannungsübungen entgegengewirkt werden. Eine HNO-ärztliche Abklärung kann ebenfalls hilfreiche Informationen liefern, da möglicherweise eine Erkrankung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr vorliegt. Es kann, ist die Gangunsicherheit nur leicht ausgeprägt, auch helfen sich bewusst darauf zu konzentrieren bestimmte Gegenstände im Raum zu fixieren während man läuft. Dadurch wird das visuelle Informationssystem gefördert. Ist dies nicht möglich sollte eine augenärztliche Abklärung erfolgen. 

Hier geht es zum Haupartikel Gangstörung

Was ist der Unterschied zwischen Schwank- und Drehschwindel?

Zunächst unterscheiden sich die beiden Schwindelarten in dem Empfinden des Betroffenen. Beim Drehschwindel wird von den Betroffenen beschrieben, dass sie sich “wie in einem Karussell” fühlen. Sie haben also das Gefühl, dass sich alles um sie herum dreht, woher auch der Name “Drehschwindel” kommt. Die Ursache für Drehschwindel ist meist organisch bedingt, am häufigsten ist das Gleichgewichtsorgan oder damit verbundene Strukturen betroffen. Schwankschwindel dagegen ist oft psychogen, beispielsweise phobisch, ausgelöst. Menschen, die unter Schwankschwindel leiden, beschreiben dieses Gefühl als befänden sie sich auf einem Schiff, welches hin und her wankt. 

Dauer

Wie lange der Schwindel anhält, ist abhängig von der zu Grunde liegenden Ursache. Es kann sich um Sekunden bis Stunden handeln; die Dauer lässt sich nicht pauschal festlegen. Da es sich beim Schwankschwindel häufig um eine Kosequenz aus einer phobischen Episode handelt, hält der Schwindel meist solange wie auch diese Episode an. Dies ist allerdings individuell sehr verschieden. Ist eine unzureichende Blutzufuhr ins Gehirn die Ursache für das Schwindelgefühl, kann dieses solange anhalten bis sich der Kreislauf wieder normalisiert hat. Es kann jedoch auch zur Bewusstlosigkeit kommen, hält dieser Zustand zu lange an.  

Therapie

Beim phobischen Schwankschwindel, dem eine psychogene Ursache zugrunde liegt, führen verhaltenstherapeutische Maßnahmen häufig zu einer Besserung. Verschiedene Entspannungstechniken, wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen und autogenes Training, sind hilfreiche Mittel in der Behandlung.

Medikamentöse Wirkstoffe, die in der symptomatischen Behandlung der Reisekrankheit eingesetzt werden, sind beispielsweise Scopolamin, Dimenhydrinat, Cinnarizin und Meclozin. Vor Einnahme der Medikamente ist eine Beratung in der Apotheke nützlich.
In der Therapie des Schwindels infolge eines HWS-Syndroms kommen verschiedene Medikamente zur Anwendung. Sie lindern Schmerzen, wirken entzündungshemmend und lösen Muskelverspannungen. Weiterhin können konservative Maßnahmen, wie Physiotherapie und physikalische Anwendungen, zu einer Besserung der Symptome und einer Muskelentspannung führen.

Fehlstellungen des knöchernen Skeletts, die eine Muskelverspannung zur Folge haben, werden mittels entsprechendem Muskeltrainings oder orthopädischen Schuheinlagen therapiert.
In der Behandlung eines Schwindels im Rahmen einer Augenerkrankung hilft die entsprechende Therapie der zugrundeliegenden Ursache. Dies kann zum Beispiel die Verordnung einer Brille mit der passenden Sehstärke sein.

Bei Vorliegen des Schwankschwindels, sollte dringend ein Arzt zur näheren Abklärung heranzogen werden. Die vielfältigen Ursachen der Schwindelform bedürfen nahezu alle einer Therapie, die ärztlich verordnet wird.
Vorab ist es wichtig, sich über die Charakteristika des Schwindels bewusst zu werden. Welche Schwindelform liegt vor - Ist es ein Dreh- oder Schwankschwindel? Wie lange dauert der Schwindel an? Wie häufig kommt er vor? Tritt der Schwindel in Ruhe und/oder in Bewegung auf? Können bestimmte Auslöser herausgefiltert werden? Werden zusätzlich zum Schwindel vegetative Symptome wie Herzrasen und Schwitzen verspürt? Treten Übelkeit, Kopfschmerzen und Veränderungen beim Hören und Sehen auf?
In der akuten Situation hilft es, sich hinzulegen oder hinzusetzen. Wird hierdurch die Schwindelsymptomatik verstärkt, kann das Festhalten an einem statischen Gegenstand die Fallangst reduzieren. Die Augen sollten auf ein Objekt in der Ferne gerichtet sein und der Hals so möglich wenig bewegt werden. Bei alledem spielt die tiefe, ruhige Atmung eine besonders wichtige Rolle. Sie versorgt das Gehirn ausreichend mit Sauerstoff und hat gleichzeitig einen beruhigenden Effekt. Tritt der Schwindel primär beim Reisen auf, ist es ratsam, einen Großteil der Zeit schlafend zu verbringen.

Homöopathie

Es kann versucht werden Schwindel homöopathisch zu behandeln, auch wenn diese Therapiemöglichkeit nicht wissenschaftlich belegt ist. Die folgenden Mittel können helfen. Bei Erschöpfungszuständen z.B. durch Schlafmangel könnte die Einnahme von Ambra grisea positive Effekte erzielen. Liegt ein phobischer Schwankschwindel infolge einer Angststörung vor, könnte Argentum nitricum Hilfe verschaffen. Gelsemium wird gegen Schwindel ausgelöst durch Verspannungen im Nacken oder Sehstörungen empfohlen.

Prognose

Die Prognose des Schwankschwindels ist nach dem Erkennen und Beseitigen der auslösenden Faktoren in der Regel gut. Liegt ein chronischer Schwindel vor, deutet dies häufig auf einen psychischen Auslöser hin. Auch dieser kann bei entsprechender psychotherapeutischer Behandlung wieder verschwinden.

Prophylaxe

Generell gilt, dass Schwindel nicht prophylaktisch behandelt werden kann. Umso wichtiger ist es, die Symptome rechtzeitig zu erkennen und eine entsprechende Behandlung einzuleiten.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.12.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024