Schwindel kann verschiedene Ursachen und Ausprägungen haben. In diesem Artikel geht es um die Auswirkungen von Kaffee und Schwindelgefühl nach dem Konsum.
Schwindel ist ein unspezifisches Symptom, das verschiedene Ausprägungen und zahlreiche Ursachen aufweisen kann. Zur Eingrenzung der vielen Ursachen kann der Schwindel genauer analysiert und unterteilt werden. Häufige Formen des Schwindels sind der zielgerichtete Drehschwindel oder der Schwankschwindel.
Weiterhin kann die Analyse der Situationen Hinweise auf eine zugrundeliegende Ursache liefern. Typische prädisponierende Faktoren für einen Schwindel sind das weibliche Geschlecht, ein niedriger Blutdruck, geringe Trinkmengen, frühe Morgenstunden, Diuretikaeinnahme, psychische Vorerkrankungen sowie Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. In den meisten Fällen entsteht der Schwindel als Folge einer Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, häufig verursacht durch eine Kombination aus niedrigem Blutdruck und einem Blutvolumenmangel. Kaffee und das darin enthaltene Koffein besitzen zahlreiche Effekte auf die inneren Organe sowie das zentrale Nervensystem. Über unterschiedliche Mechanismen kann der Kaffeekonsum demnach einen Schwindel auslösen.
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Das Koffein, welches im Kaffee in hohen Dosen enthalten ist, besitzt zahlreiche Wirkungen auf verschiedene Körperprozesse. Seine wichtigsten Wirkungen entfaltet es am Herz-Kreislaufsystem. Hier führt es zu einer Kontraktionskraft des Herzens und einer Herzfrequenzerhöhung. Dadurch wird auch der Blutdruck gesteigert, was einem Schwindel zunächst vorbeugt. Weiterhin führt Kaffee an kleineren Blutgefäßen jedoch zu einer Weitstellung und einer Verringerung des Blutdrucks.
Die Erhöhung der Herzfrequenz kann mitunter in einem Herzrasen münden, welches Aussetzer und Extraschläge, sowie ein Herzstolpern verursachen kann. Dies kann zu Schweißausbrüchen, Herzpochen, Aufregung und Schwindel führen. An anderen Organen besitzt der Kaffee hingegen eine diuretische Wirkung, was bedeutet, dass der Körper vermehrt Flüssigkeit ausscheidet. Dies kann insbesondere bei vorbestehendem erniedrigten Blutdruck zu einem Volumenmangel und einer weiteren Absackung des Blutdrucks führen. Schwindel mit Ohnmacht ist eine typische Folge dieser sogenannten „Diurese“.
Schwindel ist ein unspezifisches Symptom, welches häufig auf ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren zurückzuführen ist. Nur selten lässt sich eine einzelne Ursache als Grund für den Schwindel ermitteln. Zur genauen Diagnostik müssen zahlreiche organische und neurologische Krankheitsbilder ausgeschlossen werden. Hierzu gehören vor allem Herzfehler wie Herzrhythmusstörungen oder Herzklappendefekte aber auch strukturelle Erkrankungen und Funktionsstörungen des Herzens. Weiterhin können Erkrankungen des Gleichgewichts- und Hörorgans heftige Drehschwindel verursachen. Sie können mithilfe gezielter neurologischer Diagnostik ausgeschlossen werden. Erst nach Ausschluss der gängigen ursächlichen Erkrankungen kann der Schwindel durch Kaffee als sogenannte „Ausschlussdiagnose“ herangezogen werden. Auch wenn der Kaffee der Auslöser des Schwindels war, liegen oft eine unzureichende Trinkmenge oder ein erniedrigter Blutdruck als weitere ausschlaggebende Faktoren vor.
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Typischerweise sind Beschwerden wie Schwindel in den Morgenstunden besonders präsent. Dies liegt zum einen daran, dass der Kreislauf nach dem Aufwachen abhängig von verschiedenen Faktoren eine gewisse Zeit braucht um sich an die Aktivität anzupassen. Aus dem Schlaf heraus aufzustehen und direkt aktiv zu werden, erfordert eine Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz sowie weitere Anpassungen des Kreislaufs, die mitunter wenige Minuten in Anspruch nehmen können. Dazu kommt, dass der Körper über Nacht keine oder nur geringe Flüssigkeitsmengen in Form von Speisen und Getränken aufnimmt und der Blutdruck dadurch am Morgen per se erniedrigt ist. Wird nach dem Aufstehen ohne weitere Flüssigkeitszufuhr ein Kaffee getrunken, können sich diese Effekte durch die gesteigerte Entwässerung weiter verstärken.
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Kaffeekonsum kann eine Reihe von Symptomen des zentralen Nervensystems und des Herz-Kreislaufsystems verursachen. In Zusammenspiel mit weiteren Faktoren wie Müdigkeit, niedrigem Blutdruck, gesteigerter Aktivität und Stress können so unangenehme Begleitsymptome auftreten. Diese äußern sich primär als:
Auf der anderen Seite kann der Koffeinkonsum auch zu Antriebssteigerungen, Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit führen.
Übelkeit kann ein Folgesymptom des starken Schwindels sein. Durch einen starken Drehschwindel kommt es in bestimmten Bereichen des Gehirns zu Übelkeit und sogar Erbrechen. Das Erbrechen kann zu einem Teufelskreis führen, da hierdurch ein weiterer Flüssigkeitsverlust zusätzlich zur Diurese durch den Kaffee auftreten kann. In der Folge können mitunter Bewusstseinsverluste und Blutdruckabfälle auftreten. Die Übelkeit kann auch auf die Einflüsse auf das Herz-Kreislaufsystem zurückgeführt werden. Die Erhöhung der Herzfrequenz, das Herzstolpern, die Nervosität und die Schweißausbrüche können ihrerseits eine Übelkeit provozieren.
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Herzrasen kann nach dem Kaffeekonsum plötzlich auftreten. Es wird für gewöhnlich von den Betroffenen als enorm unangenehm empfunden und geht mit Nervosität, Schweißausbrüchen, Angst- und Panikgefühlen, Aufregung und Konzentrationseinschränkungen einher. Das Coffein im Kaffee führt dabei an den Zellen des Erregungsleitungssystems zu einer Beschleunigung des Herzschlags und an den Blutgefäßen zu einer kurzfristigen Blutdruckerhöhung. Dies kann sich als Pochen im Kopf und in der Brust bemerkbar machen. Gelegentlich entstehen dabei auch Extraschläge, die als Herzstolpern ebenfalls vernommen werden. Das Herzrasen ist stark abhängig von der Dosis des Kaffees. Bei Stress oder ausgeprägter Müdigkeit sollte nicht zu mehr Kaffee gegriffen werden, da das Herzrasen dosisabhängig in jedem Falle auftreten kann.
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Ein Schwindelgefühl ist in den meisten Fällen multifaktoriell bedingt. Hier spielen oft mehrere körperliche Aspekte wie Stress, Dehydratation, Müdigkeit, geringe Nahrungsaufnahme und der Kaffeekonsum eine Rolle. Der Kaffeekonsum ist oftmals der Auslöser, welcher schlussendlich die Symptomatik herbeiführt. Im Vordergrund in der Behandlung der Schwindelsymptomatik steht die Unterstützung des Herz-Kreislaufsystems durch ausreichende Flüssigkeit, Nahrung, Schonung und Stressreduktion. In seltenen Fällen, vorwiegend bei Frauen, reichen diese präventiven Maßnahmen nicht aus, sodass Blutbildkontrollen und gegebenenfalls medikamentöse Behandlungen notwendig werden.
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Die Dauer des Schwindels ist stark abhängig von der genauen Ursache. Liegt ein niedriger Blutdruck mit Flüssigkeitsmangel vor, kann das Problem durch simple Maßnahmen zügig behandelt werden. Durch sofortige Beruhigung, Stressreduktion, dem Trinken eines Glases Wasser oder der Hochlagerung der Beine sollte der Schwindel innerhalb weniger Minuten nachgelassen haben. Bei fortbestehendem oder immer wiederkehrendem Schwindel muss gegebenenfalls eine Blutentnahme zur Erforschung weiterer möglicher Ursachen erfolgen.
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