Eine Lymphknotenschwellung ist nur selten durch eine schwerwiegende Erkrankung, wie eine Krebserkrankung oder eine Metastastasierung, sondern meist eine Begleiterscheinung einer Infektion. Häufig bemerken die Betroffenen selbst, dass der Lymphknoten vergrößert ist und schmerzt. Die meisten Lymphknoten sind nur bei Vergrößerung tastbar. Maligne Schwellungen können primär aus Lymphknoten entstehende Tumore (Lymphome) sein; aber auch im Rahmen der Metastasierung solider Tumore.
Geschwollene Lymphknoten (Lymphadenopathie) sind in den allermeisten Fällen nicht durch eine schwere Erkrankung hervorgerufen, sondern eine Begleiterscheinung einer Infektion, wie zum Beispiel bei einer Erkältung. Man kann schon bei einem banalen Infekt der Atemwege (Schnupfen etc) geschwollene Lymphknoten bemerken, die sich vor allem im Halsbereich befinden. Häufig bemerken die Betroffenen selbst, dass der Lymphknoten vergrößert ist und schmerzt.
Außer den Lymphknoten am Hals- und Lymphknoten im Leistenbereich, die man selbst bei Gesunden tasten kann, lassen sich die meisten Lymphknoten nur dann ertasten, wenn sie vergrößert sind.
Dennoch sollte man wissen, dass bei vielen verschiedenen Erkrankungen geschwollene Lymphknoten auftreten können, dies können virale und bakterielle Infektionen sein, aber auch im Rahmen von Tumorerkrankungen ist eine Schwellung möglich. Hierbei gibt es sowohl primär aus Lymphknoten entstehende Tumore (Lymphome), als auch Malignome (bösartige Tumore), die entlang der Lymphbahnen metastasieren (Tochtergeschwülste bilden) und im Lymphknoten Tumor-Absiedlungen bilden.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Lymphdrüsenkrebs - was Sie alles wissen müssen
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Lymphknoten befinden sich im gesamten Körper und sind für die Immunabwehr zuständig. Die meisten Lymphknoten sind zwischen zwei und zehn Millimeter groß und nicht tastbar. Die Lymphknoten am Hals und in der Leiste können aber bis zu zwei Zentimeter groß sein und sind so auch beim Gesunden tastbar. Die Lymphknoten sind untereinander durch die Lymphbahnen vernetzt. Neben der Infektabwehr ist das Lymphsystem auch für den Rücktransport "ausgepresster" Flüssigkeit aus dem Blutsystem in das umliegende Gewebe zuständig.
Besonders viele Lymphknoten gibt es am Hals, entlang der Halsgefäße (direkt unterhalb des Unterkiefers), diese sind für den Lymphabfluss des gesamten Kopfbereiches zuständig; man sagt sie „drainieren“ die Kopfregion. Sie liegen aber auch vor und hinter dem Ohr, am Hinterkopf und am beziehungsweise unter dem Kinn.
Sehr viele Lymphknoten finden sich auch in der Achsel, diese drainieren die Lymphflüssigkeit aus den Armen und dem Brustbereich; ebenfalls befinden sich viele Lymphknoten in den Leisten, diese erhalten Lymphzustrom aus beiden Beinen.
Im Bauchbereich liegen die Lymphknoten eher tief im Körper, ganz in der Nähe der jeweiligen Organe.
In den Blut- und Lymphbahnen des Körpers zirkulieren die Abwehrzellen (B-Lymphozyten und T-Lymphozyten, die spezielle weiße Blutkörperchen sind) und bekämpfen Bakterien und Viren. In den Lymphknoten präsentieren verschiedene Zellreihen die Krankheitserreger, die sich im Körper befinden und aktivieren dadurch in diesem Lymphknoten die B- und T- Lymphozyten zur Infektabwehr.
Wenn ein Lymphknoten aktiviert wird, produziert er mehr Zellen und schwillt dabei an (reaktive Lymphadenitis). Die T-Lymphozyten können direkt Viren, Bakterien und auch Tumorzellen bekämpfen und zerstören, die B-Lymphozyten produzieren Antikörper und tragen dadurch zur Infektabwehr bei.
Geschwollene Lymphknoten
Lymphadenopathie
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Die Ursachen für plötzliche Schwellungen von Lymphknoten sind vielfältig. Prinzipiell kann jede Infektion jeglicher Körperregion zu einer Schwellung führen. Dazu zählen sowohl Infektionen die mit starken Symptomen (wie Fieber, Abgeschlagenheit etc) einhergehen, als auch solche, die kaum Symptome hervorrufen. Deutlich seltener führen bösartige Erkrankungen wie der Lymphrüsenkrebs zu geschwollenen Lymphknoten. Im Folgenden sind einige häufige Ursachen von Lymphknotenschwellungen nach dem Ort der Lymphknoten aufgeführt.
Im Halsbereich sind Schwellungen von Lymphknoten besonders häufig. Dabei haben viele Menschen Halslymphknoten, die auf Grund ihrer Größe immer tastbar sind. Bei Infektionen kommen dann häufig schmerzhaft geschwollene Lymphknoten hinzu.
Häufig ist dies bei:
Dies tritt desweiteren im Rahmen einer Herpes-Virus-Infektion, die beispielsweise mit einem Lippenbläschen einhergeht, auf; außerdem bei dem durch das EBV (Epstein-Barr-Virus) ausgelöstem Pfeiffer’schen Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose), das oft bei Kindern oder Jugendlichen auftritt und begleitet wird von Fieber, Schluckstörungen, geschwollenen Mandeln und gegebenenfalls Bauchschmerzen durch eine Leber- und Milzschwellung.
In der Achselregion können tastbare Lymphknoten auf eine Infektion von der Hand bis zur Schulter oder im Brustbereich hinweisen. Allerdings sollten mögliche Metastasen eines Brustkrebses (Mammacarcinom) abgeklärt werden.
In den Leisten treten tastbare Lymphknoten auch bei Gesunden auf, bei schmerzhaften Schwellungen liegt die Ursache häufig bei Infektionen im Genitalbereich.
Dies sind zum Beispiel:
Oft gehen diese Erkrankungen mit Schmerzen, Juckreiz, Ausfluss und Rötung einher. Typisch sind beispielsweise eine Chlamydien-Infektionen, Syphilis durch Treponema pallidum, Tripper/Gonorrhoe durch Neisseria gonorrhoe oder eine Infektion mit Candida-Pilzen.
Entzündungen vom Fuß bis zur Leiste führen ebenso zur Lymphknotenschwellung in der Leistenregion.
Differentialdiagnostisch kann auch eine Schenkelhernie (Hernia femoralis) oder ein Leistenbruch (Hernia inguinalis) als Schwellung in der Leiste imponieren und sollte von geschwollenen Lymphknoten abgegrenzt werden.
Einige Erkrankungen können verschiedene Lymphknotenstationen betreffen, hierfür gibt es folgende Beispiele:
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Ob geschwollene Lymphknoten nun gefährlich sind oder nicht, hängt von der Ursache ab. Meist handelt es sich lediglich um eine Reaktion auf eine ungefährliche Infektion. Es kann sich allerdings in seltenen Fällen um eine ernsthafte Erkrankung handeln. Bestehen die geschwollenen Lymphknoten länger und ohne ersichtlichen Grund, sollte also auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Eine der häufigsten Ursachen für geschwollene Lymphknoten ist eine Erkältung. Bei Erkältung kommt es zu unspezifischen entzündlichen Prozessen an mehreren Orten. So sind der Rachen, die oberen Atemwege und die Nasennebenhöhlen oft entzündlich verändert. All diese Prozesse bei Erkältung rufen geschwollene Lymphknoten hervor. Sie treten vor allem am seitlich am oberen Hals auf.
Geschwollene Lymphknoten bei Erkältung sind in der Regel völlig harmlos sind. Meist erscheinen sie bei Erkältung gleichzeitig auf beiden Seiten des Halses. Die Schwellung tritt im Gegensatz zu anderen Erkrankungen relativ schnell auf. Innerhalb weniger Stunden kann es zu tastbaren Knötchen unter der Haut kommen. Diese Lymphknoten tasten sich derb und sind unter der Haut verschieblich. Außerdem sind die Knoten schon bei leichtem Druck schmerzhaft. Es muss jedoch bei Erkältung nicht immer zu geschwollenen Lymphknoten kommen.
Eine wichtige Differentialdiagnose der Erkältung mit geschwollenen Lymphknoten ist eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus. Diese äußert sich zu Beginn ähnlich, zeigt jedoch meist einen schwereren Verlauf und sollte von einem Arzt behandelt werden.
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Lymphknoten können mit einer Schwellung auf einen entzündeten Zahn reagieren. Dies ist ein nicht selten auftretendes Symptom bei Entzündungen am Zahnapparat. Die geschwollene Lymphknoten finden sich dann am Kiefer, unter dem Kinn und am Hals.
Nicht nur ein entzündeter Zahn, sondern auch eine Zahnfleischentzündung kann geschwollene Lymphknoten verursachen. Diese können druckschmerzhaft sein. Nach Behandlung der Beschwerden schwellen die betroffenen Lymphknoten in der Regel wieder ab.
Eine nicht selten beobachtete Nebenwirkung nach Impfung sind geschwollene Lymphknoten. Sie sind Ausdruck der stattfindenden Immunantwort auf die Impfung und meist nicht behandlungsbedürftig. Geschwollene Lymphknoten nach Impfung treten in engem zeitlichem Zusammenhang zu der Injektion auf und sind in der Regel selbstlimitierend. Sie können für einige wenige Tage bestehen und in einigen Fällen leicht schmerzen.
Besonders oft kommen geschwollene Lymphknoten nach Impfung mit einem Lebendimpfstoff vor. Dazu zählen z.B. Gelbfieber, Masern, Mumps oder Röteln. Im Zweifel sollten sich Betroffene beim Hausarzt vorstellen.
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Tumorerkrankungen, die primär im Lymphknoten entstehen und mit massiven Lymphknotenschwellungen einhergehen können, sowie häufig mit den sogenannten „B-Symptomen“ einhergehen, sind:
Tumorerkrankungen die unter anderem von lymphatischen Zellen (oder myeloischen Zellen des Knochenmarks) ausgehen, in die Lymphknoten ausschwemmen und unterschiedliche Symptome zeigen, sind:
Zudem gibt es systemische Erkrankungen, die ebenfalls eine Lymphknotenbeteiligung haben können. Dies sind die
Außerdem können fast alle bösartigen Tumore in die Lymphknoten metastasieren. Dabei bilden sich häufig schmerzlos vergrößerte Lymphknoten aus.
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Neben anderen Symptomen finden sich bei HIV auch oft geschwollene Lymphknoten. Sie zählen zu den frühen Symptomen von HIV und können am ganzen Körper auftreten. Besonders bei zusätzlichen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust, Fieber und schwerem Krankheitsgefühl können geschwollene Lymphknoten ein Hinweis auf HIV sein. Aber auch andere Erkrankungen können zu diesen Symptomen führen. Für eine Diagnosestellung ist daher immer eine Abklärung durch einen Arzt notwendig.
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Je nach Ursache unterscheiden sich die Symptome der Patienten enorm.
Eine plötzlich bemerkte Schwellung eines Lymphknotens, der beim Abtasten schmerzt und eventuell noch mit einer Rötung einhergeht, spricht sehr für eine Infektion. Zudem sind hierbei die Lymphknoten oft symmetrisch, beidseits links und rechts, vergrößert. Beispielsweise kann ein Halslymphknoten bei der Immunabwehr einer Erkältung anschwellen und schmerzen, was durch seine Aktivierung erklärt wird. Im Rahmen einer Infektion können selbstverständlich auch Fieber und andere Allgemeinsymptome auftreten.
Wenn eine langsam zunehmende Schwellung bemerkt wird, die zudem schmerzlos ist, kann dies ein Hinweis auf eine maligne Erkrankung (ein Tumorleiden) sein. Hier findet sich häufig ein einseitig lokalisierter Befund. Bei einer Krebserkrankung, die von den Lymphknoten ausgeht (Lymphomen) bemerken die Patienten oft sogenannte B-Symptome, die aus Fieber, Nachtschweiß und starkem Gewichtsverlust bestehen.
Bei einer Lymphknotenmetastase durch eine Krebserkrankung aus den angrenzenden Geweben und Organen können die Symptome sehr variieren. Dann überwiegen in der Regel die Symptome des ursprünglichen Tumors.
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Eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung kann man auch als Lymphadenitis bezeichnen – als Entzündung des Lymphknotens. Dabei handelt es sich meist um eine Folgereaktion einer benachbarten Entzündung anderen Gewebes. Da der Lymphknoten ein Ort der Immunabwehr darstellt, kann es dazu kommen, dass die Erreger dorthin verschleppt werden. Wenn ein Lymphknoten entzündet ist, reagiert der Körper wie bei jedem anderen entzündeten Gewebe: er vermittelt Schmerz. Die Schmerzen können unterschiedlich stark sein, wobei die individuelle Schmerzempfindlichkeit beachtet werden sollte. Differenzen können sowohl in der Qualität der Schmerzen, als auch in den Umständen unter denen sie auftreten, gefunden werden. Besteht beispielsweise eine Lymphadenitis eines Halslymphknotens, weil ein Atemwegsinfekt vorliegt, so kann es sein, dass nur bei Druck auf diesen Schmerzen ausgelöst werden. Wird die Lymphadenitis durch Erreger ausgelöst, die sich von vornherein im Lymphknoten ansiedeln, kann sich eine generalisierte Schmerzhaftigkeit der betroffenen Lymphknoten ausbilden.
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In manchen Fällen gehen geschwollene Lymphknoten mit einem Jucken einher. Dies hat meist nicht unbedingt etwas zu bedeuten, da Jucken ein unspezifisches Symptom ist. Im Rahmen von Entzündungsvorgängen können geschwollene Lymphknoten auch jucken.
Kommt es neben den geschwollenen Lymphknoten hingegen zu generalisiertem Jucken am ganzen Körper, kann dies ein Hinweis auf eine bösartige Erkrankung sein. Das sogenannte Hodgkin-Lymphom verursacht aus bisher ungeklärter Ursache in einigen Fällen Juckreiz. Es kommt zu Lymphknotenschwellungen am ganzen Körper und zu einem Jucken. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende Erkrankung, die einer exakten Behandlung bedarf.
Kommt es zu deutlicher Lymphknotenschwellung und Fieber, muss der Mediziner immer auch an einen Epstein-Barr-Virus denken. Diese ruft das Pfeiffersche Drüsenfieber hervor. Es äußert sich mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und verursacht vor allem am Hals geschwollene Lymphknoten.
Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch und kann Wochen beanspruchen. Eine Lymphknotenschwellung und Fieber können auch Ausdruck bösartiger Erkrankungen, die das Blut betreffen, sein. Dazu zählen Lymphome und Leukämien.
Eine HIV-Infektion äußert sich ebenfalls u.a. mit einer Lymphknotenschwellung und Fieber. Oft jedoch steckt hinter einer Lymphknotenschwellung und Fieber ein banaler grippaler Infekt. Bei länger andauernden Beschwerden sollte man dennoch zum Arzt gehen.
Lymphknoten befinden sich an vielen Stellen unseres Körpers. Geschwollene Lymphknoten können demnach also an unterschiedlichen Körperregionen auftreten.
Im Mund selbst kann es nicht zu geschwollenen Lymphknoten kommen.
Es gibt jedoch viele Ursachen im Mund, die geschwollene Lymphknoten an den dafür typischen Lokalisationen verursachen können. So können Entzündungen des Zahnfleisches zu Schwellungen der Lymphknoten am Hals oder im Kieferbereich führen. Auch Infektionen des Rachens oder der Wangenschleimhaut können zu tastbaren Lymphknoten führen. Mundbodenkrebs oder andere Tumoren im Mund rufen Lymphknotenschwellungen in ähnlicher Weise hervor.
Die am Ohr befindlichen Lymphknoten zählen allesamt zu den Lymphknoten des Kopfbereichs, lassen sich jedoch lokal voneinander abgrenzen. Die Lymphknoten hinter dem Ohr (Nodi lymphatici retroauriculares) empfangen Lymphgefäße von der Seite des Kopfes und von der Ohrmuschel. Die ableitenden Lymphwege führen in die tiefen Halslymphknoten (Nodi lymphatici cervicales profundi). Im Bereich vor dem Ohr ist die Ohrspeicheldrüse, die Parotis, lokalisiert. Zumindest die oberflächlichen Lymphknoten (Nodi lymphatici parotidei superficiales) liegen auf Höhe des Ohres und drainieren (empfangen die Lymphe) Teile der Nase, die Augenlider und vordere Gesichtsanteile, sowie Teile des Mittelohrs. Aus diesen Lymphknoten fließt die Lymphe ebenfalls weiter in die tiefen Halslymphknoten (Nodi lymphatici cervicales profundi). Aus dem Versorgungsgebiet lässt sich schließen, durch eine Entzündung welcher Bereiche eine Vergrößerung der Ohrlymphknoten bewirkt werden kann. So kann es zum Beispiel bei einer Mittelohrentzündung oder bei Kratzverletzungen im Gesicht der Fall sein. Bei einer Erkältung sind oftmals alle Lymphknoten im Bereich des Kopfes und des Halses vergrößert.
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Die Lymphknoten am Kiefer sind für das Abflussgebiet von Zunge, Zahnfleisch und den Wangen zuständig.
Daher kommen geschwollene Lymphknoten am Kiefer bei Erkrankungen in diesen Regionen und Strukturen vor. Zu finden sind sie entlang des Unterkiefers, insbesondere im Kieferwinkel. Dauerhaft geschwollene Lymphknoten am Kiefer sind verdächtig für Tumorerkrankungen der Mundhöhle. Mundbodenkrebs oder Karzinome der Mundschleimhaut sind zwar selten, sollten aber bei suspektem Tastbefund ausgeschlossen werden. Zusätzlich verursacht vor allem eine Mandelentzündung oft beidseitig geschwollene Lymphknoten am Kiefer.
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Geschwollene Lymphknoten am Hals sind Ausdruck verschiedener Erkrankungen. Der Hals ist eine relativ häufige Lokalisation für geschwollene Lymphknoten. Die Schwellungen tasten sich am Hals vor allem seitlich links und rechts im Bereich des seitlichen Halsmuskels (Musculus sternocleidomastoideus). In vielen Fällen sind geschwollene Lymphknoten am Hals Ausdruck von Infektionen oder Entzündungen im Bereich des Kopfes, Halses und des Rachenbereichs. Dazu zählen z.B. eine einfache Erkältung oder eine Mandelentzündung sowie eine Rachenentzündung. Auch entzündete Furunkel oder Talgdrüsen im Gesichtsbereich können dies verursachen. Zahnentzündungen sind ebenso möglich.
Bestimmte virale Erkrankungen gehen ebenso oft mit geschwollenen Lymphknoten am Hals einher. Hier sind insbesondere Masern, Mumps oder der Epstein-Barr-Virus zu nennen. Oftmals sind in diesen Fällen auch anderswo Lymphknoten geschwollen.
Neben Infektionen können auch bösartige Tumorerkrankungen für geschwollene Lymphknoten am Hals verantwortlich sein. Alle Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, wie z.B. HNO-Tumoren oder Tumoren des Rachens und Kehlkopfes, sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Lymphknotenschwellungen am Hals können prinzipiell auch durch Lymphome oder Leukämien verursacht werden.
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Der Nacken ist eine für einige Krankheiten typische Lokalisation für geschwollene Lymphknoten. Die Knoten sind seitlich direkt neben der Wirbelsäule im Nacken zu tasten. Oft sind dann auch am Hinterkopf geschwollene Lymphknoten vorhanden.
Geschwollene Lymphknoten im Nacken kommen vor, wenn lokale Infektionen im Kopfbereich vorhanden sind. Denkbar sind Entzündungen im Mundraum, der Ohrspeicheldrüse oder Halsentzündungen. Auch Entzündungen von Zähnen oder Zahnfleisch können Reaktionen an den Lymphknoten im Nacken hervorrufen. In seltenen Fällen sind geschwollene Lymphknoten im Nacken Ausdruck von Röteln oder Masern.
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In der Achsel befindet sich ein Geflecht aus 20 bis 30 Lymphknoten, die oberflächlich liegenden Lymphknoten (Nodi lymphatici axillares superficiales) und die tief liegenden Lymphknoten (Nodi lymphatici axillares profundi). Kommt es zur Schwellung eines oder mehrerer der Lymphknoten, kann dies unterschiedliche Ursachen haben. Da in der Achsel die Lymphbahnen der Arme (oberen Extremitäten) und der Brust zusammenlaufen, kann durch eine Schwellung nicht die genaue Lokalisation der Erkrankung festgestellt werden. Eine schmerzhafte Lymphknotenvergrößerung deutet auf eine Entzündung im Versorgungsbereich hin. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine infizierte Verletzung an der Hand, aber auch um eine Entzündung der Brust (Mastitis) handeln. Die genaue Ursache des Druckschmerzes sollte von einem Arzt abgeklärt werden. Können vergrößerte, schmerzfreie Lymphknoten getastet werden, sollte dies unbedingt durch einen Arzt abgeklärt werden. Es besteht die Möglichkeit einer Tumorerkrankung der Brust – eines Mammakarzinoms. Die dabei zu tastenden Lymphknoten stellen Metastasen des Tumors dar und weisen je nach Lokalisation auf eine gute oder eine schlechte Prognose hin. Prinzipiell kann man sagen, dass die Überlebensrate sinkt, je höher sich die Lymphknotenmetastase befindet. Orientiert wird sich dabei an dem kleinen Brustmuskel (Musculus pectoralis minor). Durch die Einteilung in standardisierte Level können Therapieleitlinien angewandt werden.
Lesen Sie weitere Informationen zu diesem Thema unter: Geschwollene Lymphknoten in der Achsel
An der Brust selbst, sind geschwollene Lymphknoten nicht zu finden, da hier in der Regel keine Lymphknoten sitzen.
Die Lymphe, die aus der Brust abfließt, hat die ersten Lymphknotenstationen in der Achselregion unter dem Arm. Wichtig sind diese Lymphknoten an der Brust vor allem bei Frauen, wenn der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung an der Brust besteht.
Beim Brustkrebs ist die Frage nach geschwollenen, also befallenen Lymphknoten in der Achsel entscheidend für die weitere Therapie und Prognose. Das Abtasten dieser Lymphknotenregion sollte daher auch zu jeder Untersuchung an der Brust bei Frauen dazu gehören. Trotzdem kann man beim Abtasten an der Brust knotige Veränderungen erkennen. Dies sind dann nicht geschwollene Lymphknoten, sondern Veränderungen der Brustdrüse selbst. Wichtig ist zu wissen, dass dahinter in längst nicht allen Fällen eine Krebserkrankung stecken muss. Oftmals sind dies gutartige Veränderungen. Dennoch muss jeder Knoten an der Brust ärztlich abgeklärt werden.
Geschwollene Lymphknoten im Bauchraum kann man nicht tasten, sondern nur mit bildgebenden Maßnahmen, wie z.B. Computertomografie entdecken. Sie sind immer äußerst suspekt und können für eine maligne Tumorerkrankung sprechen. Es gibt mehrere Stationen für geschwollene Lymphknoten im Bauchraum.
Je nach betroffenem Gebiet sind Tumore von Magen und Darm, Nieren, Leber oder den Geschlechtsorganen denkbar.
Auch Lymphome können geschwollene Lymphknoten im Bauchraum verursachen. Daher sollte immer die genaue Ursache untersucht werden, um eine entsprechende Therapie einleiten zu können. In einigen Fällen ist die Schwellung auch unspezifisch oder entzündungsbedingt.
Die Lymphknoten der Leiste erhalten die Lymphe aus den Beinen und Füßen, sowie den Organen die im Becken liegen. Dazu zählen die Sexualorgane beider Geschlechter und die Harnblase. Auch die Lymphe aus der Haut der unteren Extremität wird in die Lymphknoten in der Leiste geschleust.
Generell deuten geschwollene Lymphknoten auf eine veränderte Abwehrlage und eine Immunantwort hin, wie bei einer Entzündung zum Beispiel. Vor allem bei jungen Patienten deuten geschwollene Lymphknoten auf eine Entzündung hin.
Ist der Lymphknoten durch die Entzündung vergrößert, ist dieser weich tastbar, allerdings löst der Druck auf den Lymphknoten Schmerzen aus. Die Entzündung kann entweder von dem Lymphknoten selbst ausgehen oder im Einzugsgebiet der Lymphe des Lymphknotens liegen (Bein, Fuß, Becken).
In der Leistengegend kommen zahlreiche entzündliche Ursachen in Frage: eine Blasenentzündung, Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien zum Beispiel, entzündete Hautverletzungen an den Beinen oder Füßen und viele mehr. Aber die Infektion kann auch im ganzen Körper verbreitet sein (HIV, Syphilis, Tuberkulose, Arthritis) und der Lymphknoten in der Leiste einer von vielen sein, der geschwollen ist.
Die Zuordnung einer Ursache für einen geschwollenen Lymphknoten erfolgt am besten unter Berücksichtigung anderer Symptome.
Allerdings kann ein geschwollener Lymphknoten auch ein Hinweis für eine Tumorerkrankung sein, was vor allem bei älteren Patienten der Fall ist. Im Gegensatz zu den entzündeten Lymphknoten sind diese nicht druckschmerzhaft, hart und gegenüber den anderen Strukturen nicht verschieblich.
Im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen kommen bei geschwollenen Lymphknoten der Leiste Tumore der Sexualorgane (Gebärmutterhalskrebs, Hodenkrebs), der Blase oder des Dickdarms in Frage. Da die Lymphe Tumorzellen aus dem betroffenen Gebiet in die Lymphknoten der Leiste transportiert, kann es vorkommen, dass sich Metastasen in den Lymphknoten der Leiste bilden oder bemerkt werden, auch wenn die eigentliche Tumorerkrankung geheilt wurde.
Auch hier gilt, dass die Tumorerkrankung nicht nur auf die Organe des Abflussgebiets beschränkt sein muss. Auch Leukämie verursacht eine Lymphknotenschwellung oder eine Tumorerkrankung der Lymphknoten selbst.
Eine Tumorerkrankung würde weitere Symptome, wie Nachtschweiß und/oder Gewichtsverlust mit sich ziehen.
Zusammenfassend muss man sagen, dass länger als zwei Wochen geschwollene Lymphknoten in der Leistenregion von einem Arzt untersucht werden sollten, um die Ursache zu ermitteln und zu therapieren.
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Lymphknotenschwellungen können sowohl beidseitig als auch einseitig auftreten. Bei einer einseitigen Schwellung kann diese Hinweise auf eine einseitige Infektion oder Entzündung des Gewebes geben, welches durch den entsprechenden Lymphknoten versorgt wird. Um den Verdacht einer entzündlichen Erkrankung zu bestätigen, werden Bluttests gemacht, bei denen die Entzündungsparameter und Antikörper gegen etwaige Krankheitserreger kontrolliert werden. Wird kein Entzündungsherd gefunden und besteht auch nach mehreren Tagen eine Schwellung des Lymphknotens, die eventuell auch noch größer wird, sollte sofort eine Biopsie (operative Entnahme einer Gewebeprobe) angestrebt werden. Ein bösartiger Tumor, beispielsweise ein Lymphom, kann für die Vergrößerung des Lymphknotens verantwortlich sein. Hat sich eine Metastase im Lymphknoten entwickelt, so muss im Versorgungsgebiet nach dem Primärtumor gesucht werden. Prinzipiell sollte allerdings nicht sofort von einer bösartigen Erkrankung ausgegangen werden, sobald eine Lymphknotenschwellung entdeckt wird. Bei neuen Schwellungen, die sich besonders schnell vergrößern oder sich über längere Zeit halten, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
Man kann generell nur oberflächliche Lymphknoten tasten. Tiefe Lymphknoten z.B. im Bauch können so nicht entdeckt werden. Man kann Lymphknoten tasten, indem man mit leichtem Druck mit den Fingerspitzen die Haut und das darunter liegende Fettgewebe abtastet.
Gut zu tasten sind geschwollene Lymphknoten am Hals, unter der Achsel und in der Leiste. Man beurteilt die Konsistenz, die Verschieblichkeit in der Haut und einen eventuell vorhandenen Druckschmerz.
Suspekt sind Lymphknoten, wenn sie vergrößert und verhärtet sind. Ein druckschmerzhafter, prall elastischer Lymphknoten spricht für Infektionen und Entzündungen. Schmerzlose, harte und nicht gegen die Haut verschiebliche Lymphknoten sind eher verdächtig für schwerwiegende Erkrankungen und bedürfen einer genauen Untersuchung.
Für die oberflächlichen Lymphknoten stellt das Abtasten die erste und wichtigste Diagnostik dar.
Zuerst wird vom Arzt die Größe abgeschätzt, dann wird auf Schmerzhaftigkeit und Verschieblichkeit getestet, hierbei wird zwischen verschieblichen und nicht verschieblichen Lymphknoten unterschieden. Damit ist gemeint, ob der Lymphknoten sich durch Druck leicht verschieben und bewegen lässt oder ob er wie festgebacken an der Stelle bleibt. Ersteres ist normal und damit kein Hinweis auf eine Krankheit, letzteres kann ein Zeichen für einen Tumor und eine mögliche Malignität sein. Zudem wird der Tastbefund beschrieben (die Konsistenz z.B. als hart oder weich, die Oberfläche unter anderem als glatt oder höckrig). Hinweise auf eine reaktive (durch Infektion) verursachte Schwellung geben außerdem die Entzündungsparameter in einer Blutuntersuchung, sowie die Krankengeschichte und weitere Symptome des Patienten. Desweiteren eignet sich die Ultraschalluntersuchung zur Untersuchung der oberflächlichen und etwas tieferen Lymphknoten.
Die wenigsten Lymphknoten lassen sich allerdings tasten, sodass die tiefer gelegenen Lymphknotenschwellungen oft erst spät und durch andere Symptome bemerkt werden. Je tiefer im Körper die Lymphknoten liegen, desto besser muss die Auflösung des Untersuchungsverfahrens sein, um diese darzustellen, sodass man auf Computer- und Magnetresonanztomographien zurückgreift.
Um die Ursache der Lymphadenopathie festzustellen (wenn eine akute Infektion unwahrscheinlich ist), ist häufig eine Probeentnahme (Biopsie) des betroffenen Lymphknotens notwendig. Diese Probe wird in der Histologie und Pathologie aufgearbeitet und die Zellen können gefärbt und dadurch dargestellt werden. So kann der Pathologe wegweisend sein, um die Ätiologie (Ursache) zwischen gutartigen und bösartigen Erkrankungen zu klären.
Gelegentlich werden auch verdächtige Lymphknoten im Ganzen chirurgisch entfernt und zur Gewebeuntersuchung in die Pathologie geschickt. Dies wird unter anderem bei einer Brustkrebs-Operation häufig durchgeführt, um herauszufinden, ob der Tumor bereits in umgebende Lymphknoten gestreut hat. Hierfür wird mit einem Farbstoff oder mithilfe von radioaktiver Markierung der erste Lymphknoten (Wächter-Lymphknoten, Sentinel-Lymphknoten), der nach den Tumor geschaltet ist und in welchen der Tumor als erstes streuen würde, "markiert", entnommen und anschließend histologisch untersucht. Das Vorliegen einer Lymphknoten-Metastase beeinflusst die Prognose der Patientin.
Die Therapie ist von der Ursache der Schwellung abhängig.
Bei einer Infektion sollte man sich schonen und das Immunsystem den Erreger bekämpfen lassen. Kühlen lindert die Symptome bei schmerzhaft geschwollenen Lymphknoten nur wenig, man sollte den Körper hingegen lieber warm halten. Letztlich kann es notwendig sein die Infektion mit Medikamenten, wie Antibiotika und Virostatika, zu behandeln.
Bei einer Krebserkrankung kommen chirurgische Maßnahmen zum Einsatz (z.B. Brustkrebs-Lymphknotenmetastasen), oder Chemotherapien (gegenenfalls auch bei Lymphknotenmetastasen, häufig bei Non-Hodgkin-Lymphomen und Morbus Hodgkin).
Weitere Informationen dazu finden Sie hier: Therapie des Lymphdrüsenkrebses
Bei einer Schwellung der Lymphknoten sollte man als erstes die Ruhe bewahren. Eine Vergrößerung heißt nicht gleich, dass man an einer schweren Krankheit leidet und ist bei manchen Menschen sogar ganz normal. Es kann vorkommen, dass ein paar Lymphknoten tastbar sind und dadurch, dass andere nicht bemerkt werden, größer erscheinen als sie sind. Wichtig ist dabei, dass man auf die Anzahl der Schwellungen achtet und darauf, ob sich der Lymphknoten mit der Zeit vergrößert. Ebenfalls gibt der Druckschmerz (die Druckdolenz) Auskunft darüber, warum der Lymphknoten geschwollen ist. Eine schmerzhafte Lymphknotenschwellung bedeutet zumeist, dass eine Entzündung vorliegt und der Körper momentan versucht, diese zu bekämpfen. Bei Schmerzen ist es nicht verwerflich, einen Arzt aufzusuchen und die Lymphknoten überprüfen zu lassen. Gegebenenfalls kann das Immunsystem durch Antibiotika unterstützt und somit die Entzündung eingedämmt werden. Die Lymphknotenschwellung verschwindet anschließend von allein. Ein sich schnell vergrößernder Lymphknoten, der zudem nicht weh tut, spricht hingegen für eine ernsthaftere Erkrankung. Dabei sollte abgeklärt werden, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Weitere Zeichen dafür können nächtliche Schweißausbrüche, Fieber und ungewollter Gewichtsverlust sein.
Geschwollene Lymphknoten, die im Rahmen eines Infekts auftreten, zeigen eine Immunreaktion des Körpers an. Daher sollte man sich am besten warm halten. Es gibt keine empfohlene Therapie gegen die Lymphknotenschwellung selbst. Daher richtet sich die Therapie nach der zugrunde liegenden Erkrankung. So können bei einem Infekt Kräuter und Salben helfen, die abschwellend wirken und die Allgemeinsymptome lindern.
Antibiotika sind prinzipiell nur dann sinnvoll, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt. Da längst nicht jeder geschwollene Lymphknoten Ausdruck einer Infektion mit Bakterien ist, braucht man Antibiotika auch nur in speziellen Situationen.
Gründe für den Einsatz sind z.B. eine Mandel- oder Rachenentzündung, die geschwollene Lymphknoten am Hals hervorrufen, eine oberflächliche bakterielle Infektion oder Abszesse. Zeichen für bakterielle Infektionen sind Schmerzen, Fieber und eitriges Sekret. Im Falle einer deutlichen Lymphknotenschwellung im Kopf-Hals-Bereich kann der Epstein-Barr-Virus verantwortlich sein. Hier sind Antibiotika kontraindiziert und können sogar schwere Hautreaktionen verursachen.
Zur Dauer der Schwellung bei geschwollenen Lymphknoten lässt sich pauschal keine definitive Aussage treffen. Die genaue Dauer der Schwellung ist abhängig von Art und Ausmaß der Erkrankung. Generell kann gesagt werden, dass die Dauer der Schwellung ungefähr der Dauer der zu Grunde liegenden Erkrankung entspricht. Somit sollten beispielsweise im Falle einer Erkältung oder lokalen Entzündung, die geschwollene Lymphknoten mit sich bringt, die Schwellung nach Abklingen der Symptome zurückgehen. Dies kann je nach Fall bis zu ein oder zwei Wochen dauern. In einigen Fällen ist die Dauer der Schwellung auch etwas länger als die eigentlichen Beschwerden vorhanden.
Bei schwerwiegenden Erkrankungen wie einem Lymphom oder einem bösartigen Tumor sind geschwollene Lymphknoten deutlich länger vorhanden. Lymphome und andersartiger Krebs der Blutzellen verursachen mitunter jahrelange Lymphknotenschwellungen. Diese bilden sich häufig erst durch eine spezifische Therapie wieder zurück. Bei geschwollenen Lymphknoten durch einen Tumor beträgt die Dauer der Schwellung solange, bis alle Tumorzellen entfernt wurden. Oft werden dabei auch die Lymphknoten selbst entfernt.
Insgesamt variiert die Dauer der Schwellung und hängt von Art und Ausmaß der Erkrankung sowie der Therapie ab.
Die Prognose ist zumeist sehr gut, da es sich bei fast allen Lymphknotenschwellungen um harmlose kurzfristige reaktive Lymphadenopathien handelt.
Falls eine Krebserkrankung vorliegt, hängt die Prognose von weiteren Faktoren wie der Tumorausdehnung, dem Organbefall und der Metastasierung ab.
Bei einer Erkältung kann man die Lymphknotenschwellung nicht verhindern; sie ist notwendig, damit der Körper Immunzellen mobilisiert, die den Erreger bekämpfen.
Die Lymphknotenschwellung im Rahmen von Tumorerkrankungen kann man ebenfalls nicht verhindern, aber man kann durch die Beobachtung des eigenen Körpers und durch regelmäßiges Selbstabtasten eine Tumorerkrankung mitunter früh entdecken und sollte bei schmerzlosen, wachsenden Lymphknoten zügig einen Arzt aufsuchen und den verdächtigen Lymphknoten untersuchen lassen.
Bei Brustkrebs hat die eigene Abtastung der Brust, sowie das Abtasten der Achsel nach Lymphknotenveränderungen eine besonders wichtige Rolle; insbesondere Frauen die bereits an einem Brustkrebs erkrankt waren, können somit einen Rückfall (ein Rezidiv) schnell erkennen.
Die Mandeln sitzen am Übergang vom Mund- zum Rachenraum und sind in ihrer Struktur und Funktion den Lymphknoten ähnlich. Daher können die Mandeln im Rahmen von Entzündungen stark anschwellen. Meist ist dies bei einer Mandelentzündung (Tonsillitis) der Fall. Die Schwellung kann so weit gehen, dass das Schlucken und die Atmung beeinträchtigt sind.
Die Mandelentzündung verursacht ihrerseits wiederum geschwollene Lymphknoten. Diese sind dann vor allem im Halsbereich zu finden. Auch im Nacken und am Kiefer können bei Entzündung der Mandeln geschwollene Lymphknoten zu finden sein.
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Geschwollene Lymphknoten, die allein durch Stress schwellen, sind in der Medizin nicht beschrieben. Die Schwellung ist immer eine Antwort auf eine Reizung durch bestimmte Erreger wie Bakterien, Tumorzellen oder eine systemische Infektion. Stress allein ruft geschwollene Lymphknoten in der Regel nicht hervor. Allerdings kann Stress dazu beitragen, das körpereigene Abwehrsystem zu schwächen und z.B. eine Infektion zu begünstigen. So können geschwollene Lymphknoten unter Stress eventuell auch länger und ausgeprägter vorhanden sein.
Es ist zwar nicht besonders typisch, jedoch können Lymphknoten durch Rheuma anschwellen. Vor allem dann, wenn beim Rheuma ein entzündlicher Schub im Vordergrund steht, sind geschwollene Lymphknoten zu entdecken.
Diese können je nach Befallsmuster der Erkrankung an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten. Nimmt die Entzündung ab, gehen auch die geschwollenen Lymphknoten zurück.
Geschwollene Lymphknoten können auch in der Schwangerschaft auftreten. Ursächlich dafür können alle bereits genannten Auslöser sein, die auch bei gesunden Menschen geschwollene Lymphknoten hervorrufen. Dazu zählen Infektionen, lokale entzündliche Reaktionen und theoretisch auch Tumorerkrankungen.
In vielen Fällen sind geschwollene Lymphknoten in der Schwangerschaft ebenso harmlos. Jedoch muss bedacht werden, dass nicht nur die Mutter, sondern vor allem das ungeborene Kind durch bestimmte Erkrankungen Schaden nehmen kann. Dies kann bei bestimmten Infektionen, die geschwollene Lymphknoten verursachen, der Fall sein. Dazu gehören in der Schwangerschaft vor allem Masern, Röteln, die CMV-Infektion und eine Infektion mit Varizellen.
Diese können bei fehlender Immunität der Mutter ausbrechen und im schlimmsten Fall beim Ungeborenen schwere Fehlbildungen hervorrufen. Daher sollten geschwollene Lymphknoten in der Schwangerschaft immer sorgfältig abgeklärt werden. So können bei Bedarf schnell eine spezifische Therapie eingeleitet und weitere Folgen verhindert werden. Meist handelt es sich jedoch um eine harmlose oder unspezifische Lymphknotenschwellung, die keiner besonderen Behandlung bedarf.
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