Hier finden Sie die wichtigsten anatomischen Grundlagen eines gesunden Schultergelenk und eine Übersicht alle wesentlichen Schultergelenkserkrankungen mit einer kurzen Definition der Erkrankung.
Die Schulter ist ein kompliziertes und sensibles Gelenk und ist für fast jede Bewegung unverzichtbar. Entzündungen und Verletzungen können sie schädigen und zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Im folgenden finden Sie die wichtigsten und häufigsten Erkrankungen und Verletzungen des Schultergelenk und des beteiligten Muskel- und Bänderapparats, gegliedert nach ihrer Entstehungsart.
Im Folgenden finden Sie die häufigsten Erkrankungen und Verletzungen der Schulter eingeteilt in:
Die Schulter ist eines der meist-belastetsten Gelenke in unserem Körper und wird vor allem bei Tennisspielern aber auch bei verschiedenen Berufen wie beispielsweise bei Handwerkern schwer belastet. Eine Entzündung in der Schulter kann vielerlei Ursachen haben, ist jedoch immer mit Schmerzen und einer verminderten Beweglichkeit verbunden, was die Alltags-Aktivitäten meist erheblich einschränkt da selbst das alltägliche Anziehen häufig schwer fällt. Deshalb sollte eine Entzündung in der Schulter immer von einem fachkundigen Arzt behandelt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Entzündung der Schulter
Unter dem Begriff Bizepssehnenentzündung versteht man das Vorhandensein entzündlicher Prozesse im Bereich der Bizepssehne. In den meisten Fällen betreffen diese entzündlichen Prozesse die lange Sehne des zweiköpfigen Muskels. Es handelt sich also nicht direkt um eine Muskelentzündung. Meistens liegt ihr ein Verschleiß zugrunde, häufig bei Wurfsportarten. Die Behandlung der Bizepssehnenentzündung richtet sich vor allem nach der zu Grunde liegenden Ursache.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Bizepssehnenentzündung
Unter einer Bursitis subacromialis versteht man die Entzündung eines Schleimbeutels im Schultergelenk. Sie gehört zu den häufigsten Schultererkrankungen und geht mit starken Schmerzen einher. Oft ist eine fehlerhafte Belastung ursächlich. Die Therapie besteht besonders darin, die Schulter ruhig zu stellen und zu schonen. Sollten dadurch die Schmerzen nicht in den Griff zu bekommen sein, so ist der Einsatz von Medikamenten sinnvoll.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Bursitis subacromialis und Schleimbeutelentzündung
Die Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Schulter. Die Muskelentzündung kann dabei durch verschiedene Grunderkrankungen hervorgerufen werden. Zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung einer Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette gehören Beeinträchtigungen der Sehnenscheiden, Engpasssyndrome und traumatische Veränderungen der knöchernen Strukturen des Schultergelenks.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Entzündung der Rotatorenmanschette
Die lange Bizepssehne reißt meist in Folge eines Verschleißes bereits bei geringen Belastungen. Bei einem Bizepssehnenriss entstehen je nach betroffener Sehne unterschiedlich starke Einschränkungen der Funktion des Muskels. Zur Therapie eines Bizepssehnenrissesstehen mehrere Optionen zur Auswahl, ein Arzt sollte dafür immer aufgesucht werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Bizepssehnenriss
Bei extremen Bewegungen werden die Bänder und Muskeln der Schulter gespannt und blockieren eine weitere Bewegung in diese Richtung. Wird nun aber eine Bewegung mit so viel Schwung ausgeführt, dass die Bänder diesem Zug nicht standhalten können, so kommt es zu einer Bänderdehnung, oder aber im extremeren Fall zu einem Bänderriss. Sie können sowohl beim Sport als auch bei alltäglichen Handlungen entstehen und gehen oft mit Schmerzen einher. Wichtig ist danach dei Schonung der Schulter.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Bänderdehnung in der Schulter
Bei einem Bänderriss der Schulter handelt es sich um einen Riss der dort liegenden Bandstrukturen, die zu Stabilität des Gelenkes beitragen. Häufig kommt es zum Einreißen der Bandstrukturen bei einem Sturz mit direkter Krafteinwirkung auf das Schultergelenk und bei ausgestrecktem Arm, was zu starken Schmerzen führt. Für die Behandlung stehen verschiede Möglichkeiten zur Verfügung.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Bänderriss in der Schulter
Tritt ein Rotatorenmanschettenriss ein, reißt der Sehnenmantel dieser Rotatoren, am häufigsten die Supraspinatussehne wegen ihrer anatomisch engen Lage unter dem Schulterdach. Ein solcher Riss entsteht entweder durch ein kräftiges Unfallereignis, beispielsweise durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm, oder in Folge einer Degeneration (Verschleiß) der geschwächten Supraspinatussehne. Für die Behandlung stehen verschiedene Möglichkeiten und Übungen zur Verfügung.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Rotatorenmanschettenriss
Eine Prellung der Schulter ist eine Verletzung der Schulter, die in der Regel aufgrund eines Sturzes oder Anpralltraumas entsteht. Bei einer Prellung können durch die Krafteinwirkung auf das betroffene Gewebe Blutergüsse und Schwellungen entstehen. Eine Prellung der Schulter ist schmerzhaft, oftmals kann die betroffene Schulter nicht wie gewohnt belastet werden. Sie heilt in aller Regel folgenlos aus.
Lesen Sie mehr dazu unter: Prellung der Schulter
Bei einer Schultereckgelenksprengung handelt es sich um eine Verrenkung des seitlichen Ende des Schlüsselbeins zum Schulterdach mit Verletzung des stabilisierenden Kapsel- / Bandapparates des Schultereckgelenks. Häufigste Ursache ist der Sturz auf die Schulter mit direkter Krafteinleitung auf das Schultereckgelenk. Sie äußert sich vor allem in drei Symptomen: Schmerzen direkt über dem Schultergelenk, Schwellung der Schulterpartie und Schonhaltung.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schultergelenkssprengung
Instabilitäten treten bevorzugt im Schultergelenk auf, was sich durch die Anatomie des Schultergelenkes erklären lässt. Eine Schultergelenksinstabiltät kann angeboren sein oder nach einem Unfallereignis auftreten. Sie äußert sich meistens durch starke Schmerzen. Die Behandlung einer Schultergelenksinstabilität kann im wesentlichen auf zwei verschiedene Arten erfolgen: Der konservativen und der operativen Therapie.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schultergelenksinstabilität
Als Schulterverrenkung bezeichnet man eine in der Regel sehr schmerzhafte Verschiebung des Schultergelenkes. Dabei gibt es unterschiedliche Ursachen für das Auftreten einer Schulterluxation. Am häufigsten ist jedoch eine hebelnde Bewegung des Oberarms bei gleichzeitiger Außenrotation zu sehen, bei der sich der Arm vom Körper wegbewegt. Sie geht meistens mit starken Schmerzen einher. Die Therapie kann konservativ oder operativ erfolgen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schulterluxation
Verletzungen und Schäden am Labrum-Bizeps-Komplex werden als Slap-Läsion bezeichnet. Der Grund, weshalb eine SLAP-Läsion ausgelöst wird, kann akuter aber auch chronischer, z.B. durch Überbelastung, Natur sein. Handelt es sich um eine chronisch entstandene Slap-Läsion, kann es sein, dass der Patient zunächst nichts merkt. Bei voranschreitender und nicht behandelter Läsion wird der Patienten meistens bei starken Belastungen Schmerzen angeben. Bei einer manifesten Slap-Läsion stellt die operative Behandlungsmethode oftmals das einzige therapeutisch sinnvolle Vorgehen dar.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: SLAP-Läsion
Die Schulterarthrose (Omarthrose) gehört zu den verschleißbedingten Schultererkrankungen. Charakterisiert ist die Schulterarthrose durch einen Knorpelverbrauch im Schulterhauptgelenk. Bekannte Ursachen für die Schulterarthrose sind mechanische Überlastungen, Schäden an der Rotatorenmanschette. Die Beschwerden sind eher uncharakteristisch und äußern sich in Schulterschmerzen und Bewegungseinschränkungen der Schulter. Sowohl konservative als auch operative Behandlungsverfahren kommen in Betracht.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schulterarthrose
Unter einer Kalkschulter versteht man eine Schulter, in der sich Kalk abgelagert hat. Dies passiert am häufigsten im Bereich der Sehne des Musculus supraspinatus, kann aber prinzipiell auch jede andere Sehne der Schultermuskulatur betreffen. Die Folge davon ist ein entzündlicher Prozess im Schultergelenk, der zu teilweise heftigen Schmerzen führt. Es gibt verschiedene Ursachen, die für eine Kalkschulter in Betracht kommen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Kalkschulter
Falls ein Knorpelschaden vorliegt, also ein Art Riss im Knorpelgewebe, kann es zu Schmerzen kommen, die unter Umständen behandelt werden müssen. Es kann sich hierbei um einen kleinen Riss handeln, aber auch unter Umständen deutlich größere Ausmaße annehmen. Die Gründe für einen Knorpelschaden sind nicht immer eindeutig zu diagnostizieren. Oft äußert er sich in Form von starken Schmerzen. Es gibt zwei konkret unterschiedliche Therapieansätze bei einem Knorpelschaden im Schultergelenk: Konservativ und operativ.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Knorpelschaden im Schultergelenk
Unter einem Impingement – Syndrom versteht man eine Funktionsbeeinträchtigung des Schultergelenkes, die infolge einer chronischen Überbelastung beispielsweise bei Tennis- oder Golfspielern, Schwimmern oder Werfern entstehen kann. Häufig kann man jedoch keine eigentliche Ursache erkennen, die die Erkrankung auslöst, in diesen Fällen besteht anlagebedingt eine Enge unter dem Schulterdach. Betroffene klagen meistens über mäßige bis starke Schmerzen der Schulter.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Impingement - Syndrom
Die Frozen shoulder beschreibt eine vorübergehende Einsteifung einer oder beider Schultern mit stark eingeschränkter Beweglichkeit, die mit einer Verklebung der Gleitschichten des Schultergelenks einhergeht. Die Entstehung der primären Schultersteife ist bisher ungeklärt. Die Behandlung der Schultersteife erfolgt grundsätzlich erst einmal konservativ und hat die schonende Mobilisierung des Schultergelenks zum Ziel.
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Der sogenannte Schultergürtel wird durch zwei Knochen auf jeder Schulterseite gebildet, also durch die beiden Schlüsselbeine (Claviculae) und Schulterblätter (Scapulae). Das Schulterblatt bildet zusammen mit dem Oberarmknochen das Schultergelenk. Außerdem bildet das Schulterblatt zwei Knochenvorsprünge aus, das Schulterdach (Akromion) und den Rabenschnabelfortsatz (Coracoid).
Das Schultergelenk wird maßgeblich durch vier Muskeln und deren Sehnen stabilisiert, die sogenannte Rotatorenmanschette. Die vier Muskeln (Musculus supraspinatus, M. infraspinatus, M. teres minor und M. subscapularis) ziehen vom Schulterblatt zum Oberarmknochen und setzen dort mit ihren Sehnen an. Aus diesem Grund legen sie sich wie eine Manschette rund um den Kopf des Oberarmknochens und bilden ein "Dach" über dem Schultergelenk. Der Raum unter dem Schulterdach, der Subakromialraum, ist häufig von Verschleißproblemen im Schultergelenk betroffen. Ein Schleimbeutel erleichtert den Gleitvorgang zwischen den Sehnen und dem knöchernen Schulterdach. Dieser kann beispielsweise durch Entzündungen zu Schulterschmerzen führen.
Das Schultergelenk wird in erster Linie durch Muskeln und Sehnen bewegt und mobilisiert, dadurch ergibt sich ein großer Bewegungsumfang. Allerdings ist dadurch das Risiko einer Instabilität erhöht und das Schultergelenk somit leicht verletzbar.
In der Abildung unten ist der Oberarm mit seinem Oberarmkopf und das Schulterblatt von vorn gezeigt. Man erkennt die relativ kleine Fläche des Gelenkes, das beide Knochen miteinander verbindet. Neben der Muskulatur hat der Oberarm unter anderem noch eine weitere Hilfe zur Stabilisierung in dem Schultergelenk. Diese besteht in einer Knorpellippe, die den kugelförmigen Oberarmkopf so stützt, wie etwa eine Untertasse mit der kleinen Vertiefung eine Tasse vor dem Verrutschen bewahrt.
Diese Knorpellippe nennt man das Labrum glenoidale. Wird ein Teil dieser Knorpellippe abgerissen, dann kommt es immer wieder zum Auskugeln des Schultergelenkes auch ohne Gewalteinwirkung, weil die Stabilität beeinträchtigt ist. Dieses Link führt direkt zur Seite über die Therapie des Abrisses des Labrum glenoidale.
Die Schulter ist ein hauptsächlich muskelgeführtes Gelenk. Das heißt, daß die gelenkige Verbindung weitestgehend aus Muskeln besteht. Als Gegensatz dazu könnte man das Hüftgelenk sehen, bei dem ein wichtiger Teil der Stabilität des Hüftgelenkes durch Bänder gewährleistet ist, die sehr belastbar sind und enormen Kräften widerstehen können.
Diese Muskelführung erweist sich als großer Vorteil, wenn man die dadurch gewonnene Beweglichkeit in Betracht zieht. Allerdings erwächst auch ein großer Nachteil aus dieser Art der Verbindung zweier Knochen. Die Stabilität ist im Vergleich zum Hüftgelenk viel geringer und somit die Verletzbarkeit des Schultergelenkes deutlich größer.
Sieht man sich die Art der Erkrankungen oder Verletzungen an, so fallen drei spezielle Diagnosen wegen ihrer Häufigkeit besonders auf. Dies sind der
Ohne entsprechende Sachkenntnisse lassen sich keine Rückschlüsse auf die Ursache dieser Erkrankungen ziehen, deshalb soll hier eine Erklärung erfolgen.
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Schultermuskulatur
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
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