Die Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Schulter, die verschiedene Ursachen haben kann. Betroffene klagen oft über stechende Schmerzen in der Schulter, sowie Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk. Die Therapie einer Entzündung der Rotatorenmanschette umfasst Krankengymnastik, Schienung und bei Bedarf schmerzlindernde Medikamente.
Die Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Schulter.
Die Muskelentzündung kann dabei durch verschiedene Grunderkrankungen hervorgerufen werden. Zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung einer Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette gehören:
Betroffene Patienten verspüren in der Regel frühzeitig auftretende, spitze oder ziehende Schmerzen, die ausgehend vom Schultergelenk bis in den Nacken und/oder den Oberarm ausstrahlen können.
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Zudem verursacht eine Entzündung der Rotatorenmanschette häufig Schwellungen und Rötungen. Auch der normale Bewegungsumfang des Schultergelenks ist beim Vorliegen von entzündlichen Prozessen typischerweise eingeschränkt.
Personen die plötzlich auftretende Schmerzen an der Schulter verspüren, sollten das Gelenk umgehend schonen und zeitnah einen Facharzt aufsuchen. Nur durch eine umfangreiche Diagnostik und das schnelle Einleiten einer geeigneten Therapie kann der Entstehung von Komplikationen und Folgeerkrankungen effektiv vorgebeugt werden.
Entzündungen im Bereich der Rotatorenmanschette können eine Vielzahl von Ursachen haben. In den meisten Fällen entstehen die entzündlichen Prozesse im Zuge einer anhaltenden Reizung des Muskel- und/oder Sehnengewebes.
Die Sehne der Rotatorenmanschette, die am häufigsten entzündet ist, ist die Supraspinatussehne. Diese Sehne ist beim Gesunden ein wesentlicher Unterstützer bei der Armhebung zur Seite und nach vorne. Sie liegt zwischen dem Schulterdachknochen und dem Oberarmkopf und ist enormen mechanischen Belastungen ausgesetzt.
Durch Verschleißerscheinungen, chronische Überlastung und Unfälle kann die Sehne sich entzünden und sogar ein Loch entwickeln und ein- oder abreißen.
Eine Entzündung der Rotatorenmanschette kann besonders häufig bei Personen beobachtet werden, die an der sogenannten Kalkschulter (Tendinosis calcarea) leiden.
Bei der Kalkschulter handelt es sich um eine Erkrankung, die durch eine Verkalkung einer oder mehrerer Sehnen gekennzeichnet ist. Derartige Verkalkungen können prinzipiell jede beliebige Sehne des menschlichen Körpers betreffen, im Bereich der Schulter kommt es jedoch besonders häufig vor.
Am häufigsten tritt die Kalkschulter bei Personen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf. Man geht davon aus, dass degenerative Veränderungen der Sehnen (also altersbedingte Abnutzungserscheinungen) einen negativen Einfluss auf die Durchblutung der Sehnen haben und somit deren Funktionalität einschränken.
Die Einlagerung von Kalziumkristallen soll eine Reaktion auf den Durchblutungsmangel sein. Nicht bei jedem Patienten, der an einer Kalkschulter leidet, kann eine Entzündung der Rotatorenmanschette beobachtet werden. Die entzündlichen Prozesse entstehen zumeist erst durch die Rekrutierung von Immunzellen.
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Darüber hinaus kann die sogenannte "Frozen Shoulder", eine entzündliche Schwellung und Schrumpfung der Gelenkkapsel, zu einer Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette führen.
Ursache für die Entstehung der Frozen Shoulder ist in der Regel ein direkt auf das Gelenk einwirkendes Trauma. In seltenen Fällen kann diese Erkrankung auch spontan auftreten.
Bei einer Entzündung der Rotatorenmanschette lassen sich in der Regel die fünf typischen Entzündungszeichen beobachten.
Schon zu Beginn der Erkrankung verspüren die betroffenen Patienten stechende oder ziehende Schmerzen im Bereich des Schultergelenks. Diese Schmerzen können, in Abhängigkeit vom Erkrankungsausmaß, bis in den Nacken und/oder den Oberarm ausstrahlen.
Leicht ausgeprägte entzündliche Prozesse der Rotatorenmanschette verursachen zumeist nur bewegungsabhängige Beschwerden. Unter Ruhebedingungen sind die betroffenen Patienten oftmals schmerzfrei. Erst wenn es zur Ausbreitung der Entzündung kommt, können auch Ruheschmerzen beobachtet werden.
Des Weiteren gehört die lokale Schwellung des Weichteilgewebes zu den typischen Entzündungszeichen.
Im Falle einer Entzündung an der Rotatorenmanschette wirkt die Hautoberfläche der Schulterregion zudem häufig gerötet. Im Seitenvergleich weist die betroffene Schulter typischerweise eine deutliche Überwärmung auf.
Auch der normale Bewegungsumfang des Schultergelenks kann beim Vorliegen einer Entzündung der Rotatorenmanschette deutlich eingeschränkt sein.
Eine Entzündung der Rotatorenmanschette geht mit charakteristischen Beschwerden einher. Es treten heftige Schulterschmerzen auf, die
Die Diagnostik bei Verdacht auf das Vorliegen einer Entzündung der Rotatorenmanschette umfasst mehrere Schritte.
Der wohl wichtigste Schritt dabei ist das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese). Während dieses Gesprächs sollte der betroffene Patient dem Arzt die von ihm verspürten Beschwerden so genau wie möglich schildern.
In diesem Zusammenhang sind vor allem die Intensität, die Qualität und die exakte Lokalisation der Schmerzen von entscheidender Bedeutung.
Zudem können eine mögliche Schmerzausstrahlung und Begleiterscheinungen einen ersten Hinweis auf die zugrunde liegende Erkrankung liefern.
Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch erfolgt in der Regel eine orientierende Untersuchung beider Schultern im Seitenvergleich. Bei dieser Untersuchung wird die Schulterregion auf Hauterscheinungen (beispielsweise Rötungen und Narben) inspiziert. Zudem wird die grobe Temperatur der Schultern im Seitenvergleich geprüft. Auf diese Weise kann eine für eine Entzündung der Rotatorenmanschette typische Überwärmung nachgewiesen werden.
Im Anschluss erfolgt eine Überprüfung des Bewegungsumfangs beider Schultern. Bei einer Entzündung der Rotatorenmanschette zeigen sich vor allem die Innen- und Außenrotation, sowie die Abduktion und Adduktion auf der betroffenen Seite als eingeschränkt. Zudem kann das Bewegen des Armes in einigen Achsen möglicherweise zur Provokation von Schmerzen führen.
Die weitere Diagnostik bei Verdacht auf das Vorliegen einer Entzündung der Rotatorenmanschette erfolgt über verschiedene bildgebende Verfahren. Vor allem die Anfertigung einer Röntgenaufnahme in zwei Ebenen eignet sich zum Ausschluss knöchernen Verletzungen.
Zudem können die Computertomographie (CT) und die Durchführung einer Magnetresonanztomographie vom Schultergelenk (MRT der Schulter) dabei helfen, die Diagnose zu sichern und das Ausmaß der Erkrankung zu ermitteln.
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Die Behandlung einer Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette richtet sich maßgeblich nach der zugrunde liegenden Erkrankung.
Ohne Auftreten möglicher Komplikationen ist eine konservative Behandlung indiziert.
Schmerzstillende Medikamente, die ebenfalls entzündungshemmend wirken, eignen sich gut bei einer Entzündung der Rotatorenmanschette.
Wichtig ist, dass die betroffene Schulter während einer akuten Entzündung ruhiggestellt wird.
Kühlende Umschläge und Kühlpads können angewendet werden, um die Schmerzen zu lindern und der Schwellung entgegenzuwirken.
Patienten die in regelmäßigen Abständen an entzündlichen Prozessen an der Rotatorenmanschette leiden, müssen oftmals operativ behandelt werden. Dies ist vor allem bei einer verkalkungsbedingten Entzündung mit Kalkherden größer als 1 cm der Fall.
Die Injektion eines Kortisonpräparates kann bei einer ausgeprägten Entzündung der Rotatorenmanschette angezeigt sein, um den Heilungsprozess zu fördern. Es handelt sich dabei um keine routinemäßig durchgeführte Behandlungsmethode. Jedoch können Erkrankte bei schweren oder chronischen Entzündungen der Rotatorenmanschette häufig von einer Kortison-Injektion profitieren.
Dabei wird Kortison lokal in die betroffene Schulter gespritzt.
Während einer akuten Entzündung der Rotatorenmanschette ist die Schonung der betroffenen Schulter wichtig für die Heilung und den Krankheitsverlauf.
Nach Abklingen der Entzündung kann eine gezielte Physiotherapie hilfreich sein.
Dafür eignen sich Übungen mit Seilzug, welche die Schultern mobilisieren.
Eine einfache Übung besteht darin, die Schulter gegen Widerstand nach unten zu ziehen. Dafür kann man ein Theraband verwenden und oben an der Tür befestigen.
Eine weitere mögliche Übung ist das Armpendeln mit Gewicht. Das begünstigt die Bildung der Gelenkschmiere im Schultergelenk. Dafür nutzt mein ein leichtes Gewicht, zum Beispiel eine Wasserflasche, lässt den Arm herunterhängen und pendelt die Schulter langsam nach vorne und nach hinten.
Um die Schultern zu zentrieren, kann man in jede Hand ein Gewicht nehmen und die Schultern nach oben ziehen.
Nach den Übungen sollte man die Schulter dehnen. Dafür kann man sich zum Beispiel an der Wand abstützen, die Schulterblätter nach hinten ziehen und anschließend entspannen. Den Kopf neigt man abwechselnnd zu einer Seite und streckt den Arm der anderen Seite aus.
Um die betroffene Schulter ruhigzustellen und Schmerzen zu lindern, kann man die betroffene Schulter tapen. Es ist wichtig, dass das Tape richtig angelegt wird. Für den Anfang kann es hilfreich sein, das Tape von einem erfahrenen Physiotherapeuten anlegen zu lassen. Wenn das Tape richtig angelegt ist, kann es
Das Tape kann bis zu sieben Tage auf der Haut bleiben.
Eine Entzündung der Rotatorenmanschette bedarf körperlicher Schonung und Ruhigstellung des Gelenks. Abhängig von der Ursache verheilt die Entzündung unterschiedlich schnell. Damit eine Entzündung, zum Beispiel eine Bursitis, nicht chronifiziert, ist es wichtig, die Erkrankung frühzeitig ernst zu nehmen und ausheilen zu lassen.
Im Normalfall ist eine Entzündung der Rotatorenmanschette innerhalb weniger Wochen ausgeheilt. Erst bei vollständiger Beschwerdefreiheit darf der Betroffene wieder Sport treiben.
Liegt der Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette eine Sehnenverkalkung (siehe auch: Kalkschulter) zugrunde, so erfolgt die Therapie in der Regel durch die Anwendung der sogenannten Extrakorporalen Stoßwellentherapie (kurz: ESWT). Bei diesem Verfahren werden die Verkalkungen in der Sehne Stoßwellen ausgesetzt, welche die Verkalkungen zertrümmern können.
Die Prognose bei einer Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette ist vor allem von der zugrunde liegenden Erkrankung und dem Ausmaß der entzündlichen Prozesse abhängig.
Betroffene Patienten sollten in diesem Zusammenhang beachten, dass ein optimaler Heilungsverlauf nur dann gewährleistet werden kann, wenn das Schultergelenk unmittelbar nach dem Auftreten der Schmerzen ruhiggestellt wird.
Darüber hinaus können schwerwiegende Komplikationen nur dann vermieden werden, wenn frühzeitig eine geeignete Therapie eingeleitet wird. Unter idealen Bedingungen ist die Prognose einer Entzündung im Bereich der Rotatorenmanschette jedoch recht gut.
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