Unter einer Muskelentzündung, auch „Myositis“ genannt, versteht man einen entzündlichen Prozess, der im Muskel stattfindet. Eine solche Myositis kann eine ganze Bandbreite von Ursachen haben. So müssen nicht immer bakterielle oder virale Erreger die Entzündung auslösen, sondern auch degenerative Erkrankungen oder Autoimmunreaktionen können dahinter stecken.
Unter einer Muskelentzündung, auch „Myositis“ genannt, versteht man einen entzündlichen Prozess, der im Muskel stattfindet. Eine solche Myositis kann eine ganze Bandbreite von Ursachen haben. So müssen nicht immer bakterielle oder virale Erreger die Entzündung auslösen, sondern auch degenerative Erkrankungen oder Autoimmunreaktionen können dahinter stecken.
Es wird zwischen drei Formen der Muskelentzündung unterschieden: der sogenannten „Polymyositis“, der „Dermatomyositis“ und der „Einschlusskörper-Myositis“, wobei sich die Polymyositis und Dermatomyositis stark ähneln. Die am häufigsten betroffene Gruppe stellen Erwachsene über 50 dar, aber auch Kinder sind mitunter betroffen.
Je nach Ursache muss die Muskelentzündung unterschiedlich behandelt werden. Durch Erreger verursachte Entzündungen lassen sich oft gut beheben, systemische oder degenerative Ursachen benötigen oft eine langwierige Behandlung. Dementsprechend fallen auch die Prognosen sehr unterschiedlich aus.
Das klinische Bild von betroffenen Patienten kann von einem symptomlosen Verlauf bis zu Muskellähmungen vieles beinhalten.
Die Ursachen für Muskelentzündungen sind zahlreich. Eine Muskelentzündung ist eine eher seltene Erkrankung und wenn sie auftritt, betrifft sie hauptsächlich Kinder oder ältere Menschen. Die Art der vorliegenden Myositis zu ermitteln, hilft oft dabei, die Ursache zu finden.
Nur sehr selten wird eine Muskelentzündung von Erregern verursacht. Hierzu zählen vor allem Bakterien, Viren oder Parasiten. In unseren Regionen stellen sie keine klinische Relevanz dar. Oft ist eine Myositis eine Begleiterscheinung bei systemischen entzündlichen Reaktionen im Körper. Dazu zählen vor allem rheumatische Entzündungen.
Nicht selten sind Autoimmunreaktionen die Ursache für eine Muskelentzündung. Bei Autoimmunreaktionen erkennt das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen als fremd und versucht sie zu eliminieren. Bei der Myositis richtet sich die Reaktion gegen kleine Blutgefäße im Muskel. Dadurch verschlechtert sich die Durchblutung und der Muskel kann unter Umständen verkümmern.
Die Polymyositis findet in den meisten Fällen keine eindeutige Ursache. Das bezeichnet man als „idiopathisch“.
Vor allem bei der Dermatomyositis besteht die Gefahr, dass ein Tumorleiden die Ursache ist. Wird eine Dermatomyositis neu diagnostiziert, muss deshalb immer an einen Tumor gedacht werden, vor allem Ovarialkarzinome sind häufig in diesem Zusammenhang.
Häufige Symptome einer Muskelentzündung sind Muskelschwächen, aber auch lokale Schmerzen und Muskelschmerzen. Eine Entzündung definiert sich unter anderem über 5 Hauptsymptome. Dazu zählen Schmerz, Überwärmung, Rötung, Schwellung und Funktionseinschränkung. Auch bei einer Muskelentzündung lassen sich häufig diese Symptome beobachten.
Der Ort des Schmerzes hängt vom Ort der Entzündung ab. Jeder Muskel kann potentiell betroffen sein, vom Hals bis zum Bein. Viele Patienten geben auch das Gefühl eines Muskelkaters an. Ebenfalls kann es zu Schluckbeschwerden kommen.
Da auch Gefäße anteilig Muskulatur besitzen, kann es zur einer Mitbeteiligung der Blutgefäße kommen, einer „Vaskulitis“. Ein Symptom dafür ist das „Raynaud-Syndrom“, bei dem es zu Aufhellen und Verdunkeln der Hautfarbe vor allem an den Fingern kommt, bedingt durch ein Verkrampfen der zuführenden Blutgefäße.
Die Erweiterung der Polymyositis stellt die Dermatomyositis dar. Bei ihr breitet sich die Entzündung bis in die Haut aus und es kommt zusätzlich zu den Symptomen der Muskelentzündung zu Rötungen und Schwellungen einzelner Hautpartien.
Für die Diagnose einer Muskelentzündung sind vor allem die klinischen Symptome ausschlaggebend. Typische erste Anzeichen dafür sind Muskelschwäche und lokale Schmerzen am Ort der Entzündung. Die Symptome entwickeln sich jedoch in den meisten Fällen sehr langsam. In der Klinik gibt es weitere Untersuchungsmethoden, die eine genauere Diagnostik zulassen.
Vor allem Blutuntersuchungen lassen Rückschlüsse auf Muskelentzündungen zu. Entzündungsparameter im Blut deuten auf eine akute Entzündung hin. Die wichtigsten hierbei sind CRP, Leukozyten und Blutsenkungsgeschwindigkeit. Sind sie erhöht oder verändert deutet das auf eine Entzündung im Körper hin. Weitere Werte weisen besonders auf den Muskel als Ursprung hin, dazu zählen sogenannte „LDH, Transaminasen, Creatinkinase und Myoglobin“. Diese Moleküle kommen hauptsächlich im Muskel vor und zeigen eine Zerstörung von Muskelzellen an, wenn sie vermehrt im Blut zu finden sind.
Zur sicheren Diagnosestellung bei dem Verdacht auf eine Muskelentzündung zählt die Biopsie. Mit einer kleinen Nadel sticht man in den betroffenen Muskel, um Gewebe zu entnehmen und genau untersuchen zu können. Erreicht man eine Gewebeprobe von der richtigen Stelle, was nicht immer möglich ist, lässt sich häufig die genaue Diagnose stellen und die Art der Myositis ermitteln.
Bei dem Gefühl von anhaltenden Muskelschwächen und starken Schmerzen sollte ein Arzt konsultiert werden. Da eine Muskelentzündung eine eher seltene Erkrankung in unseren Regionen darstellt, fällt es nicht immer leicht die Diagnose eindeutig zu stellen.
Gibt es jedoch einen Verdacht auf eine Entzündung und wird dieser, zum Beispiel durch eine Gewebeprobe bestätigt, muss sofort eine Therapie begonnen werden, um den entzündlichen Prozess zu stoppen. Andernfalls kann es zu chronischen, schmerzhaften Entzündungen kommen, die auf Dauer zu einem starken Abbau der Muskelmasse führen.
Eine sofortige Schonung ist wichtig für die betroffene Muskelregion. Medikamentös wird der Arzt Kortison-Präparate verschreiben. Diese wirken nach einigen Tagen bis Wochen, bei manchen Patienten kann es bis zu 6 Wochen bis zu einer Besserung dauern. Kontrolliert wird die Therapie mit ständigen Blutkontrollen, bis sich die Entzündungswerte und die muskelspezifischen Enzyme im Blut wieder normalisieren.
In schweren Fällen bei denen auch Kortison-Präparate nicht helfen, können Immunsuppressiva eingenommen werden. Sie senken das Immunsystem und vermindern damit auch die körpereigene Entzündungsreaktion. Das macht den Körper allerdings für alle möglichen Erreger empfindlicher.
Bei bestimmten Muskelgruppen bietet sich auch schon während der akuten Phase der Entzündung eine Krankengymnastik an. Vor allem bei Beteiligung der Schluck- oder Atemmuskulatur ist das wichtig, damit diese nicht zu viel von ihrer Funktion einbüßen.
Eine allgemeine Rehabilitation ist erst möglich, wenn die Entzündung abgeheilt oder nicht mehr in einer akuten Phase ist. Zu langes Schonen geht mit einem Verlust von noch bestehenden Muskelfunktionen ein. Das Ziel der Reha ist es, so viele Funktionen wie möglich zu erhalten und nach Abklingen einer Entzündung Muskelfunktionen so gut es geht wieder aufzubauen.
Eine Muskelentzündung im Bereich des Armes und insbesondere des gesamten Oberarmes ist nicht selten. Häufig wird sie durch rheumatische Entzündungen ausgelöst. Ein Symptom bei einer Myositis im Arm ist die Muskelschwäche. Vor allem bei rumpfnaher Muskulatur kommt es schnell zu Schwäche und Erschlaffungen.
Häufig fällt den betroffenen Patienten die Muskelentzündung des Armes auf, wenn sie ein Gefühl des Muskelkaters ohne Ursache haben. Der Muskelkater lässt sich dann nicht auf vorhergegangene sportliche Aktivität zurückführen. Schnell führt es dazu, dass die Patienten die Arme kaum noch über ein bestimmtes Niveau anheben können.
Nach genauer Diagnosestellung muss umgehend eine Therapie eingeleitet werden, bevor es zu degenerativen Veränderungen des Muskels kommt. Vor allem Schonung und medikamentöse Therapien müssen zunächst eingehalten werden. Nach Abheilung kann eine Physiotherapie nötig werden.
Auch die Wadenmuskulatur kann von einer Muskelentzündung betroffen sein. Schnell betroffen sind Muskelpartien, die rumpfnah liegen. Oberschenkel und Waden sind deshalb nicht selten betroffen.
Bei einer anfänglichen Myositis entwickelt sich über einen längeren Zeitraum eine Muskelschwäche, die von einem lokalen Schmerz begleitet werden kann. Auch das Gefühl von Muskelkater kann auftreten, ohne dass die Beinmuskulatur aktiv beansprucht wurde. Kommt es in der Wade zusätzlich zu einer Schwellung und Rötung liegt eine Entzündung nahe.
Den Patienten macht vor allem die Muskelschwäche im Alltag zu schaffen. Einfache alltägliche Aufgaben wie Treppensteigen werden bei einer schweren Muskelentzündung zur Qual. Häufig breitet sich die Entzündung vom Rumpf symmetrisch aus. Selten sind nur die Beine betroffen.
Ein seltenes Phänomen bei Muskelentzündungen ist im Bereich der Wade zu beobachten. Es kommt bei langwierigen entzündlichen Prozessen zu einer „Pseudohypertrophie“ der Wadenmuskulatur. Die Wade verdickt sich dabei, als hätte sich in kurzer Zeit viel Muskelmasse aufgebaut. Effektiv baut der Körper jedoch Muskel ab und ersetzt es durch Bindegewebe und Fettgewebe. Die Wade wird somit größer, die Muskelkraft verringert sich aber.
Besonders die Schulter stellt ein häufig betroffenes Muskelgebiet bei entzündlichen Veränderungen dar. Sie grenzt unmittelbar an die Rumpfmuskulatur von der viele Entzündungen ausgehen.
In den meisten Fällen sind beide Schultern symmetrisch betroffen. Die Schultermuskulatur spielt nicht nur eine Rolle bei Bewegungen der Schulter zum Rumpf, sondern auch bei Rotationen und Anheben des Armes. Betroffene Patienten beklagen häufig eine Muskelschwäche mit Schmerz bei dem Versuch die Arme anzuheben. Auch in der Schultermuskulatur kann es bei langwierigen Entzündungen zum Abbau von Muskelmasse kommen, welche vor allem durch Fettgewebe ersetzt wird.
Zusammen mit der Armmuskulatur benötigt die Schulterpartie bei einer durchgemachten Entzündung häufig Krankengymnastik zur Regeneration der Muskelkraft.
Bei einer Muskelentzündung in der Brust lassen sich häufig kleine verhärtete Knötchen tasten. Dabei handelt es sich um Entzündungsherde. Die Entzündung in der Brustmuskulatur tritt zumeist auch symmetrisch auf und kann akut oder chronisch verlaufen. Vor allem wenn sie durch Erreger verursacht ist, hat sie oft einen akuten, schmerzhaften aber vollständig abklingenden Verlauf. Viele bakterielle oder virale Erreger kommen in Frage. Entzündungen durch Parasiten sind ausgesprochen selten.
In der Brust entsteht die Entzündung zumeist ohne Ursache, also idiopathisch.
Bei langen chronischen Verläufen kommt es auch hier zu sogenannten „Atrophien“ des Muskels, also einem Abbau der Muskelmasse. Die Brustmuskulatur findet ihren Ansatz am Oberarm und sorgt hauptsächlich für die Rotation des Armes. Dabei treten bei Entzündungen Schwächegefühle, brennnender Muskelkater oder bei akuten Entzündungen vor allem stechende Schmerzen auf.
In vielen Fällen breitet sich eine Muskelentzündung vom Rumpf auf die Halsmuskulatur aus. Die Myositis im Hals ist besonders unangenehm im Alltag. Die Halsmuskulatur ermöglicht jede Bewegung des Kopfes, sowohl Rotationen als auch ein einfaches Aufrechthalten.
Starke Muskelschmerzen und Schwächegefühle führen dazu, dass der Patient den Kopf sehr eingeschränkt bewegen kann. Alltägliche Dinge, wie beispielsweise das Autofahren werden dadurch beinahe unmöglich.
Ebenfalls im Hals lokalisiert sind Schlund- und Rachenmuskeln. Bei schweren Muskelentzündungen kommt es zu Einschränkungen dieser Muskelgruppen. Schluckbeschwerden sind eine häufige Folge. Jede Bewegung ist schmerzhaft und wird zur Qual für den Patienten. Eine sofortige Schonung, sofern das im Halsbereich möglich ist und eine medikamentöse Behandlung durch den Arzt werden notwendig.
In ernsten Fällen kann sich die Entzündung bis zur Atemmuskulatur ausbreiten, was mitunter lebensgefährlich werden kann. Hochdosis Cortisontherapien müssen dann vom betreuenden Arzt angesetzt werden.
Eine Form der Muskelentzündung stellt die sogenannte „Myositis ossificans“ dar. Hierbei kommt es im Rahmen von Unfällen zu Verletzungen, in deren Folge sich Gewebe an falschen Stellen verknöchert. Dies kann einerseits erblich auftreten, mit immer weiter fortschreitender Verknöcherung von Bindegewebe, oder in Folge von Verletzungen oder Operationen.
Vor allem im Ellbogengelenk ist die ossifizierende Muskelentzündung eine seltene Begleiterscheinung bei Verletzungen, wozu auch Operationen zählen.
Die Verknöcherung kann sich unter Umständen über die Oberarmmuskulatur ausbreiten. Eine sofortige Therapie, mitunter mit Operationen muss sofort begonnen werden, um den Prozess zu stoppen. Eine dauerhafte Schädigung und Beeinträchtigung der Gelenksfunktion ist eine mögliche Folge. Das Gelenk wird durch die zunehmenden knöchernen Strukturen dann immer steifer und unbeweglicher.
Häufig fällt die Myositis auf, wenn nach einer Verletzung und erfolgter Behandlung nach einigen Tagen bis Wochen dennoch starker Schmerz auftritt. In radiologischen Aufnahmen lässt sich die Verknöcherung leider erst feststellen, wenn sie längst aktiv ist.
Ähnlich wie in der Wadenmuskulatur kann sich eine Myositis auch in den Muskeln um das Schienbein herum ausbreiten. Bewegungseinschränkungen, Muskelschwächen und Schmerzen sind die Folge. Ein direkter Schmerz im Schienbein ist eher selten. Spürbar wird der Schmerz erst bei lokalem Druck auf die betroffene Stelle oder bei Bewegung der Unterschenkelmuskulatur. Eine Schonung ist dann indiziert.
Bei dem Gefühl von anhaltenden Muskelschwächen und starken Schmerzen sollte ein Arzt konsultiert werden. Da eine Muskelentzündung eine eher seltene Erkrankung in unseren Regionen darstellt, fällt es nicht immer leicht die Diagnose eindeutig zu stellen.
Gibt es jedoch einen Verdacht auf eine Entzündung und wird dieser, zum Beispiel durch eine Gewebeprobe bestätigt, muss sofort eine Therapie begonnen werden, um den entzündlichen Prozess zu stoppen. Andernfalls kann es zu chronischen, schmerzhaften Entzündungen kommen, die auf Dauer zu einem starken Abbau der Muskelmasse führen.
Eine sofortige Schonung ist wichtig für die betroffene Muskelregion. Medikamentös wird der Arzt Kortison-Präparate verschreiben. Diese wirken nach einigen Tagen bis Wochen, bei manchen Patienten kann es bis zu 6 Wochen bis zu einer Besserung dauern. Kontrolliert wird die Therapie mit ständigen Blutkontrollen, bis sich die Entzündungswerte und die muskelspezifischen Enzyme im Blut wieder normalisieren.
In schweren Fällen bei denen auch Kortison-Präparate nicht helfen, können Immunsuppressiva eingenommen werden. Sie senken das Immunsystem und vermindern damit auch die körpereigene Entzündungsreaktion. Das macht den Körper allerdings für alle möglichen Erreger empfindlicher.
Bei bestimmten Muskelgruppen bietet sich auch schon während der akuten Phase der Entzündung eine Krankengymnastik an. Vor allem bei Beteiligung der Schluck- oder Atemmuskulatur ist das wichtig, damit diese nicht zu viel von ihrer Funktion einbüßen.
Eine allgemeine Rehabilitation ist erst möglich, wenn die Entzündung abgeheilt oder nicht mehr in einer akuten Phase ist. Zu langes Schonen geht mit einem Verlust von noch bestehenden Muskelfunktionen ein. Das Ziel der Reha ist es, so viele Funktionen wie möglich zu erhalten und nach Abklingen einer Entzündung Muskelfunktionen so gut es geht wieder aufzubauen.