Cortison

Synonyme

Kortison, Glucocorticoide, Cortisontherapie, Nebenwirkungen von Cortison

Was ist ein Hormon?

Cortison (Kortison) ist ein Hormon. Hormone sind körpereigene Substanzen, die an verschiedenen speziellen Orten gebildet werden. Sie werden durch die Blutbahn zu ihrem jeweiligen Bestimmungsort transportiert. Dort lösen sie durch ihre Anwesenheit oder auch durch ihre Abwesenheit bestimmte Reaktionen aus. Deshalb bezeichnet man Hormone auch als Botenstoffe. Welche Reaktionen Cortison (Kortison) im menschlichen Körper auslöst, und weshalb es so wichtig ist, wird im Folgenden beschrieben.

Was ist Cortison?

Cortison (auch: Kortison) ist in der Umgangssprache eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Substanzen, die sich in ihrer Struktur und ihrer Wirkung ähneln, die so genannten Glucocorticoide.
Vielen Menschen ist „Cortison“ als Medikament ein Begriff. Glucocorticoide lassen sich chemisch herstellen und dienen dem Körper als wirkungsvolle Medikamente bei einer Vielzahl von Krankheiten. Weniger bekannt ist, dass die Glucocorticoide körpereigene Substanzen sind und im menschlichen Körper als Botenstoffe (Hormone) lebensnotwendige Funktion haben. Im medizinischen Sprachgebrauch steht die Bezeichnung Cortison weiterhin für ein ganz bestimmtes körpereigenes Hormon, den zuerst entdeckten Vertreter der Glucocorticoide.

Warum ist Cortison unverzichtbar für den Körper?

Cortison (Kortison) beeinflusst als Hormon den Stoffwechsel. Es bewirkt die Freisetzung von Energie aus den Körperreserven. In manchen Situationen braucht der Körper schnell Energie. Am schnellsten verfügbar, aber nur in begrenzter Menge vorhanden, ist der Blutzucker (Glucose). An erster Stelle steht die Versorgung von Herz, Gehirn und Muskeln. Cortison veranlasst die anderen Organe ihren Energieverbrauch vorübergehend umzustellen. Diese beziehen ihre Energie nun primär aus Körperfett oder Eiweiß anstelle von Blutzucker. Durch ihre Wirkung auf den Glucosegehalt (Zuckergehalt) des Blutes erhielten die Glucocorticoide ihren Namen.

Besonders wichtig ist „Cortison“ bei Entzündungsreaktionen. Eine Entzündung kann unter anderem durch Verletzungen, Bakterien oder intensive Sonnenstrahlung (Sonnenbrand) entstehen. Erkennbare und spürbare Reaktionen des Körpers sind meist Rötung (Rubor), Schwellung (Tumor), Wärmeentwicklung (Calor) und Schmerzen (Dolor) in der betroffenen Region. Die Entzündungsreaktion ist für den Körper aber wichtig, da so beispielsweise eingedrungene Krankheitserreger vernichtet werden sowie geschädigtes Gewebe erneuert wird. Nebeneffekt jeder Entzündung ist, dass immer umliegendes, vorher gesundes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen wird.

Die zentrale Rolle zur Entstehung einer Entzündung spielt das Molekül NF-KB. Es leitet u. a. Reaktionen wie eine vermehrte Durchblutung der betroffenen Region (Rötung), Engstellung der Gefäße (Schwellung) und Schmerzempfinden in die Wege. Hier kommt Cortison ins Spiel. Es setzt NF-KB außer Gefecht. Ohne NF-KB kann es zu keiner ausgeprägten Entzündung kommen. Somit halten sich die zerstörerischen Ausmaße und die meist damit verbundenen Schmerzen in Grenzen. Deshalb ist der Einsatz von Cortison als Medikament besonders bei Entzündungen aller Art von großer Bedeutung.

Weiterhin spielt Cortison eine wichtige Rolle bei der Funktionalität des körpereigenen Abwehrsystems. Steht der Mensch längere Zeit unter Stress und muss voll einsatzfähig bleiben, darf sich sein Körper keine Krankheit erlauben. Aus diesem Grund kann Cortison in gewissem Umfang das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) unterdrücken. Es können sich zwar Krankheitserreger im Körper befinden, jedoch werden sie vom Abwehrsystem verzögert erkannt.

Weiterhin hat Cortison unter anderem auch Einfluss auf den Blutdruck (Bluthochdruck), den Schlaf-Wach-Rhythmus und ist deshalb lebensnotwendig für den Menschen.

Cortison als Medikament

Aufgrund seiner Wirkung auf das Immunsystem und auf Entzündungsreaktionen sind die Glucocorticoide sehr wirksame Medikamente bei einer Vielzahl von Erkrankungen, die mit Entzündungen, Schmerzen oder einer Überreaktivität des Immunsystems einhergehen.

Dem Körper von außen als Medikament zugeführt, verstärken Glucocorticoide die Wirkung des körpereigenen Cortisons. Je höher die Dosis, umso stärker die Wirkung.

Wirkung von Cortison

Cortison wirkt auf die DNS und aktiviert oder hemmt bestimmte Gene, die Vorgänge im Körper steuern. Bis die gewünschte Wirkung am Zielort eintritt, braucht es deshalb ein wenig Zeit. Dies ist beim Einsatz von Cortison als Medikament zu bedenken. Abhängig vom Präparat kann der Wirkeintritt zwischen 15 min bis zu Tagen betragen. Dafür ist die Wirkung umso nachhaltiger.

Übersicht: Anwendungsgebiete

Hinweise zur Anwendung

Am besten sollte das Medikament in den frühen Morgenstunden (6 – 9 Uhr) eingenommen werden. Dies entspricht dem natürlichen Rhythmus, da in dieser Zeitspanne die körpereigene Hormonproduktion am höchsten ist.

Die Therapie mit Cortison (Kortison), besonders eine Langzeittherapie, sollten Sie niemals ohne Rücksprache mit dem Arzt abbrechen. Der Grund ist zum einen, dass durch die Zufuhr von außen die körpereigene Cortisonproduktion zurückgehen kann. Wird die Behandlung mit Cortison abrupt abgebrochen, kann der Körper seine Produktion nicht so schnell wieder hochfahren. Meistens kommt es deshalb zu einer Verschlimmerung der Erkrankung. Je nach Gesundheitszustand des Patienten können bei schlagartigem Absetzen Herzrhythmusstörungen und Kreislaufproblemen auftreten.

Was sollte man zur Cortisoneinnahme wissen?

Cortison (Kortison) ist ein sehr wirkungsvolles Medikament. Seit seiner Entdeckung und den damit verbundenen durchschlagenden Erfolg bei der Therapie vieler bisher nicht behandelbarer Krankheiten ist Cortison besonders aufgrund seiner gravierenden Nebenwirkungen in die Schlagzeilen geraten. Heutzutage hat man erkannt, dass die Dosierung und die Behandlungsdauer entscheidend für das Auftreten von Nebenwirkungen sind.

Info: Absetzen von Cortison

Das Absetzen eines Cortisonpräparates erfolgt ausschleichend, um den Körper wieder zur Produktion anzuregen und Absetzerscheinungen vorzubeugen.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass ihr Cortison-Präparat nicht das richtige für Sie ist oder Probleme bei der Anwendung / Dosierung haben, lassen Sie sich bitte von Ihrem Arzt beraten!

Lesen Sie dazu auch unser Thema: Absetzen von Cortison

Wann sind Nebenwirkungen zu erwarten?

Allgemein gilt für die Behandlung mit Cortison (Kortison): So viel wie nötig, so wenig wie möglich! Das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen steigt,

  • je länger der Behandlungszeitraum
  • je größer die Verteilung im und auf dem Körper
  • je höher die Dosierung

Eine kurzfristige Behandlung (3 – 4 Wochen) ist meist unbedenklich. Ebenso verhält es sich mit einer langfristigen (d.h. mehr als 4 Wochen), aber niedrig dosierten Anwendung. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten unerwünschter Begleiterscheinungen ist verhältnismäßig gering. Das Risiko steigt, wenn je nach Schweregrad der Erkrankung eine Langzeitanwendung in hoher Dosierung erforderlich ist.

Bei der Gabe von Cortison in Tablettenform oder als Spritze in die Blutbahn ist es erwünscht, in vielen Bereichen des Körpers eine Wirkung zu erzielen. Jedoch können durch die großflächige Verteilung Nebenwirkungen auftreten. Bei einer äußerlichen Anwendung von Cortisonpräparaten gilt dies ebenso. Deshalb sollte eine Cortisoncreme nur auf die betroffenen Hautpartien und nicht großzügig auf die Randgebiete aufgetragen werden.

Bei der Cortisonbehandlung ist es deshalb wünschenswert, eine möglichst geringe, aber wirkungsvolle Dosis exakt in die erkrankte Region zu platzieren. Heutzutage steht eine Vielzahl moderner Anwendungsformen zur Verfügung, die dies ermöglichen und die Therapie effizient machen.

Ob man eine Dosierung als „hoch“ einzuschätzen hat, ist abhängig von der Art des zur Therapie gewählten Glucocorticoids. Inzwischen ist eine große Auswahl an Glucocorticoiden künstlich hergestellt worden. Somit ist es Ihrem Arzt möglich, die medikamentöse Therapie exakt auf Ihre Erkrankung abzustimmen und damit die Nebenwirkungen gering zu halten.

Anwendungsformen

Die Anwendung kann innerlich und äußerlich erfolgen als

Cortisonsalbe

Cortisonsalbe kommt bei zahlreichen Hauterkrankungen zur Anwendung. Allerdings handelt es sich bei der umgangssprachlich als Cortisonsalbe bezeichneten Creme meist um eine Salbe die nicht Cortison sondern andere Wirkstoffen aus der Gruppe der Kortikosteroide enthält.
Ein Beispiel für einen solchen Wirkstoff ist Mometason. Salben die Mometason enthalten werden bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte oder einem Ekzem  angewendet und dienen der Linderung. Beispielhaft sei hier Momecutan 1mg/g Salbe erwähnt, die rezeptpflichtig in der Apotheke erworben werden kann.
Salben die tatsächlich Hydrocortison enthalten kommen bei leichten Hautirritationen zum Beispiel bei leichten allergischen Reaktionen zum Einsatz. Mögliche Nebenwirkungen von Salben die Cortison oder stärkere Mittel aus der Gruppe der Kortikoide enthalten sind leichtes Brennen beim Auftragen im betroffenen Areal, ein Ausdünnen der Haut bei regelmäßiger Anwendung, Kribbelmissempfindungen im Bereich in dem die Salbe aufgetragen wurde sowie rote Flecken oder Streifen auf der Haut. Auch eine Verfärbung der Haut (violett oder dunkelblau) kann auftreten.
Weiterhin kann es zu bakteriellen Superinfektionen kommen. Das bedeutet, dass sich nach einiger Zeit der Anwendung zusätzlich zu der Entzündung Bakterien in dem Bereich ansiedeln und es zu einer Infektion kommt. Zudem kann die Haut austrocknen und es kann zu vermehrtem Haarwachstum kommen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Cortisonsalbe

Nasenspray mit Cortison

Bei Nasensprays gibt es, ähnlich wie bei Salben, verschiedene Wirkstoffe aus der Gruppe der Kortikosteroide in Sprayform. Beispielsweise Mometason Nasenspray, besser bekannt unter seinem Handelsnamen Nasonex®. Es kann zur Behandlung von allergischem Schnupfen, beispielsweise im Rahmen von Heuschnupfen oder bei Polypen im Bereich von Nase und Nasennebenhöhlen zum Einsatz kommen. Bei Polypen sollten 2 Mal täglich 2 Sprühstöße pro Nasenloche vorgenommen werden, bei Heuschnupfen 1 Mal täglich zwei Sprühstöße pro Nasenloch.
Ein weiteres Beispiel für einen Cortison-Abkömmling in Nasensprayform ist Fluticason. Es kommt bei Heuschnupfen zum Einsatz. Auch hier werden 1 Mal täglich 1-2 Sprühstöße empfohlen. Das Nasenspray ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Bei der Anwendung von Nasenspray mit Cortison-ähnlichen Inhaltsstoffen kann es zu Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören Reizerscheinungen im Bereich von Nase und Rachen, Austrocknung der Nasen- und Rachenschleimhaut, Nasenbluten, Bildung von Geschwüren im Nasen-Rachen-Raum, Kopfschmerzen sowie Geruchs- oder Geschmacksstörungen. Die Anwendung sollte nicht erfolgen bei bekannten Überempfindlichkeiten gegen einen der Inhaltsstoffe. 

Lesen Sie mehr zum Thema: Nasenspray mit Cortison

Cortison zur Behandlung von Allergien

Cortison wird vor allem eingesetzt, um Entzündungsreaktionen zu behandeln. Aber auch bei einigen Allergieformen kommt es zum Einsatz. In lokaler Form werden Cortison oder ähnliche Wirkstoffe beispielsweise bei allergischen Hautreaktionen als Hautsalbe oder als Nasenspray bei Heuschnupfen eingesetzt. Dies bewirkt allerdings keine Heilung der Grunderkrankung sondern dient dazu, die Symptome einzudämmen wie beispielsweise Juckreiz, brennende Augen und allergischen Schnupfen.
Cortison-Abkömmlinge kommen auch zum Einsatz, um starke akute allergische Reaktionen einzudämmen. Ein Beispiel hierfür ist der allergische Schock. Auslöser hierfür kann beispielsweise ein Insektenstich oder ein Nahrungsmittel sein. In solchen Situationen ist rasches Handeln erforderlich da es zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock kommen kann der lebensbedrohlich ist. Bei starken allergischen Reaktionen können Cortison oder Prednisolon in hoher Dosis angwandt werden.
Außerdem kommen Antihistaminika und gegebenenfalls Adrenalin zum Einsatz. Bei einmaliger Anwendung von Cortison-Präparaten in hoher Dosis treten in der Regel keine Nebenwirkungen auf.

Stoßtherapie mit Cortison

Eine Cortison-Stoßtherapie bedeutet, dass über einige Tage sehr hohe Dosen an Cortison verabreicht werden. Bei der klassischen Cortison-Stoßtherapie sind das in der Regel 1000 Gramm Methylpredisolon. Prednisolon ist ein Wirkstoff aus derselben Medikamentengruppe wie Cortison. Diese Art der Cortison-Stoßtherapie kommt beispielsweise zur Behandlung der multiplen Sklerose zum Einsatz. Doch auch niedrigere Dosen an Cortison-Abkömmlingen die über einige Tage verabreicht werden, können als Stoßtherapie im weiteren Sinne bezeichnet werden.
ndikationen sind hier beispielsweise Lungenerkrankungen, rheumatische Erkrankungen, chronisch entzündliche Erkrankungen des Darms wie der Morbus Crohn oder allergische Hauterkrankungen. Hier kommen in den ersten Tagen meist Dosen wie beispielsweise 100 mg Prednisolon zum Einsatz. In den nachfolgenden Tagen wird die Dosis dann relativ rasch reduziert und dann entweder ganz abgesetzt oder in einer sehr niedrigen Dosis fortgesetzt.
Cortison-Präparate verursachen zwar bei längerer Anwendung zahlreiche Nebenwirkungen, bei kurzer Anwendung sind sie allerdings, auch in hoher Dosierung, relativ gut verträglich. Es kann jedoch zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Unruhe kommen. Insbesondere bei sehr hohen Dosen sind derartige Nebenwirkungen möglich.

Nebenwirkungen

Das Auftreten von Nebenwirkungen und ihre Ausprägung sind stark abhängig von der Art Ihrer Erkrankung, der Behandlungsdauer, des zur Therapie gewählten Glucocorticoids und der erforderlichen Dosierung. Sie lassen sich aber meist gut behandeln. Die Art der Nebenwirkungen ist meist eng mit der eigentlichen Funktion des Cortisons im Körper verknüpft. Im Zusammenhang mit einer Glucocorticoidtherapie wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Mögliche Nebenwirkungen bei innerlicher (systemischer) Anwendung:

  • Schlafstörungen, Nervosität, Stimmungsschwankungen
  • Kopfschmerzen
  • Erhöhter Blutzuckerspiegel, Diabetes: Cortison fördert den Abbau von Körperreserven zu Blutzucker. Manchmal ist die Bauchspeicheldrüse überfordert und kann nicht ausreichend Insulin bereitstellen um den Blutzucker abzubauen. Achten Sie deshalb auf verstärkten Durst und Harndrang und suchen Sie ggf. Ihren Arzt auf!
  • Gewichtszunahme: Eine Langzeiteinnahme kann gesteigerten Appetit mit sich bringen. Um einer Gewichtszunahme vorzubeugen, haben Sie ein Augenmerk auf ihr Gewicht und eine ausgewogene Ernährung.
  • Osteoporose: Hier können Sie vorbeugen, indem sie auf eine calciumreiche Ernährung achten. Bei einer langfristigen Cortisontherapie ist die zusätzliche Einnahme von Calciumtabletten sowie Vitamin D3 sinnvoll.
  • erhöhte Infektionsanfälligkeit
  • Magen- und Darmgeschwüre

Nebenwirkungen bei Anwendung von Inhalatoren:

  • Heiserkeit
  • Infektionen: Bei Langzeitanwendung von Inhalatoren können in Mund- und Rachenraum Pilzinfektionen und/oder bakteriellen Infektionen auftreten. Vorbeugend sollten Sie nach der Verwendung eines Inhalationssprays den Mund spülen.

Nebenwirkungen bei Anwendung auf der Haut:

  • die Hautschicht wird dünner und empfindlicher (Hautatrophie)
  • kleine Blutgefäße direkt unter der Haut erweitern sich und werden sichtbar (Teleangiektasien)
  • Steroidakne, ähnlich der gewöhnlichen Akne
  • verzögerte Wundheilung

Nebenwirkungen bei Anwendung am Auge:

Bei langzeitiger hoch dosierter Anwendung suchen Sie bitte gelegentlich einen Augenarzt auf.

Lesen Sie mehr zum ThemaAugensalbe mit Cortison

Nebenwirkungen bei Injektion in Gelenke (intraartikuläre Injektion) z.B. bei Kniearthrose, Rückenschmerzen, Facettensyndrom und an Sehnen und Bänder z.B. Tennisarm, Fersensporn:

  • Druckgefühl in der Injektionsstelle
  • Verletzung von Nerven und Gefäßen durch die Injektion
  • Verletzung von Bändern und Sehnen (Gefahr eines Risses)
  • Entstehung einer Infektionen im behandelten Gelenk

Lesen Sie mehr zum Thema: Nebenwirkungen von Cortison

Absetzen von Cortison- Was ist zu beachten und welche Folgen hat es?

Das Absetzen von Cortison wird in erster Linie dann zum Problem, wenn die Einnahme über einen längeren Zeitraum und in hoher Dosierung sowie systemisch stattgefunden hat. Systemisch meint, dass die Anwendung so erfolgt, dass sie den ganzen Körper betrifft. Dies ist zum Beispiel bei der Einnahme von Cortison-Präparaten in Tablettenform der Fall.
Bei lokaler Anwendung, beispielsweise als Nasenspray oder Salbe, ist das Absetzen kein so großes Problem.
Wenn jedoch Cortison-Präparate über einen längeren Zeitraum und in höherer Dosis als Tablette eingenommen wurden, sollten die Tabletten nicht sofort abgesetzt sondern die Dosis langsam reduziert werden.
Das hat folgenden Grund: Der Körper produziert selbst Cortisol und zwar in der Nebennierenrinde. Wenn nun noch zusätzlich zu der körpereigenen Produktion Cortison von außen, also in Tablettenform, zugeführt wird, glaubt der Körper es sei zu viel bzw. genug Cortison vorhanden und meldet das an eine Steuerzentrale im zentralen Nervensystem. Diese Meldung führt dazu, dass die körpereigene Cortisol-Produktion deutlich reduziert wird.
Wenn dies über einen längeren Zeitraum der Fall ist wie beispielsweise bei einer Cortison-Therapie über Monate oder Jahre bildet sich die Nebennierenrinde langsam zurück weil die Zellen die Cortisol produzieren immer weniger werden. Es kommt also zu einer sogenannten Nebennierenrindenatrophie.
Wird die Cortison-Tablette nun plötzlich abgesetzt kommt es zu einem akuten Mangel an Cortison da die „schlafende“ Nebennierenrinde nicht so schnell reagieren kann. Dies kann lebensgefährlicher Folgen haben. Daher ist es wichtig, die Nebennierenrinde sozusagen wieder daran zu gewöhnen, dass sie ihre Eigenproduktion wieder aufnehmen muss. Dafür wird die Cortison-Tabletten Dosis langsam und schrittweise reduziert.
Wie und in welchen Abständen die Dosis reduziert wird, muss der behandelnde Arzt entscheiden. Wird Cortison ausreichend langsam ausgeschlichen sollte es im Rahmen des Absetzens zu keinen unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Wird es zu schnell ausgeschlichen oder gar abrupt abgesetzt, kann es zu Kreislaufkrisen mit möglicher Todesfolge kommen. Daher sollten Patienten die über einen längeren Zeitraum Cortison-Präparate eingenommen haben ihre Tabletten nie eigenmächtig abetzen.

Cortison und Alkohol - Verträgt sich das?

Grundsätzlich gilt die Regel, dass bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten der Alkoholkonsum nur sehr kontrolliert erfolgen sollte.
Bei Medikamenten aus der Gruppe der Kortikosteroide, hierzu zählt Cortison, gilt je höher die Cortison-Dosis desto niedriger sollte der Alkoholkonsum sein da es sonst zu unerwünschten Wirkungen oder einer Wirkungsabschwächung vom Cortison kommen kann.
Da die längerfristige Einnahme von höherdosiertem Cortison ohnehin schon mit zahlreichen möglichen Nebenwirkungen behaftet ist, sollte der Alkoholkonsum daher möglichst vermieden oder stark eingeschränkt werden. Außerdem berichten viele Patienten die Cortison oder Prednisolon einnehmen müssen, dass ihnen der Alkohol plötzlich gar nicht mehr schmeckt oder sie ihn nicht mehr gut vertragen. Grundsätzlich sollte der behandelnde Hausarzt dazu befragt werden, ob ein Alkoholkonsum in Maßen erlaubt ist, da es zusätzlich auch immer eine Rolle spielt, welche Medikamente noch zusätzlich zum Cortison eingenommen werden.

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Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.09.2008 - Letzte Änderung: 18.09.2024