Cortisonspray enthält Glucocorticoide, die lokal entzündungshemmend, antiallergisch und immunsupressiv wirken. Es eignet sich vor allem zur Behandlung von Asthma bronchiale und chronischer Bronchitis.
Cortisonsprays gehören zu den häufig eingesetzten und gut verträglichen Arzneimitteln, die bei den verschiedensten Erkrankungen zum Einsatz kommen können. Sie enthalten inhalative Glucocorticoide, welche lokal entzündungshemmend, antiallergisch und immunsuppressiv wirken, wodurch sie sich zur Behandlung von Krankheiten, wie Asthma und chronischer Bronchitis eignen.
Cortisonsprays gehören zu den häufig eingesetzten und gut verträglichen Arzneimitteln, die bei den verschiedensten Erkrankungen zum Einsatz kommen können. Es existieren unter anderem Nasensprays, die häufig Allergikern empfohlen werden, inhalative Sprays, welche vor allem beim Asthma eingesetzt werden, und Sprays, welche auf die Haut aufgetragen werden. Der Begriff Cortisonspray meint dabei nicht nur Sprays, welche den Wirkstoff Cortison, sondern auch andere sogenannte Glucocorticoide enthalten. Dazu gehören beispielsweise die Wirkstoffe Budesonid oder Fluticason.
Gemeinsam ist den Glucocorticoiden eine entzündungshemmende und das Immunsystem unterdrückende Wirkung. Letzteres klingt für viele Menschen erst einmal eher negativ, dieser Effekt ist jedoch oftmals erwünscht, beispielsweise bei allergischen Reaktionen oder bei einer Autoimmunerkrankung.
Dennoch ist es nach der Anwendung des Sprays empfehlenswert, etwas zu essen oder den Mund mit Wasser auszuspülen, da es sonst zu Mundsoor oder Reizungen im Mundbereich kommen kann.
Der folgende Artikel befasst sich mit interessanten Fakten und Fragen rund um das Thema „Cortison-Sprays“ und versucht vor allem alltagsrelevante Informationen, wie Indikationen, Wirkungen und Nebenwirkungen, verschiedener Sprays kompakt und verständlich darzustellen.
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Glucocorticoide vereinen gemeinsame Wirkprinzipien, von denen vor allem die Entzündungshemmung und die Immunsuppression hervorzuheben sind. Mit „Immunsuppression“ ist eine hemmende Wirkung auf das körpereigene Immunsystem gemeint, die vor allem bei einem überempfindlichen Immunsystem oder einer Autoimmunerkrankung erwünscht ist. Entzündungshemmende Eigenschaften sind bei vielen Erkrankungen von Vorteil und können sowohl akute Beschwerden als auch chronische Folgen verbessern. Beim Asthma werden dadurch beispielsweise nicht nur die Atmung und das Wohlbefinden des Betroffenen verbessert, sondern auch langfristig negative Umbauprozesse im Lungengewebe verhindert.
Die Effekte sind teilweise kompliziert und wirken sich auf verschiedenen Ebenen im Organismus aus.
Glucocorticoide binden im Inneren der Zellen an Rezeptoren, die eine veränderte Genexpression (Bildung von Proteinen anhand der DNA) bewirken. Hierfür müssen sie lipophile (fettlösliche) Eigenschaften aufweisen, um die Zellmembran gut überwinden zu können.
Durch diese veränderte Genexpression kommt es dann zu den entzündungshemmenden, antiallergischen und immunsuppressiven Eigenschaften der Glucocorticoide.
Im Grunde wirken also alle Glucocorticoide ähnlich. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Wirkstärke.
Die Wirkstärke wird im Vergleich zu Cortisol, dem Hormon welches körpereigen vorkommt, angegeben. Häufig verwendete Wirkstoffe, wie Budesonid und Fluticason, sind im Vergleich zu Cortisol wirksamer.
Dieser Effekt ist erwünscht, da für die Behandlung von Krankheiten eine höhere Wirksamkeit notwendig ist.
Die Anwednungsgebiete für Cortisonsprays sind sehr vielfältig. Sowohl Erkrankungen aus dem Bereich der Haut- und Lungenkrankheiten, sowie Allergien werden mit Cortisonsprays behandelt. Der folgende Abschnitt stellt übersichtlich die wichtigsten Indikationen für ein Cortisonspray dar.
Zur Langzeitbehandlung des kindlichen Asthmas oder der rezidivierenden (spastischen) obstruktiven Bronchitis sind inhalative Glucocorticoide das Mittel der 1. Wahl.
Ein Husten, der aufgrund einer Grippe oder einer Erkältung auftritt, wird nicht mit Cortisonsprays behandelt.
Husten kann jedoch auch im Rahmen einer Asthmaerkrankung oder einer rezidivierenden obstruktiven Bronchitis auftreten. In diesem Falle kommen Cortisonsprays in der Langezeittherapie zum Einsatz und helfen nachhaltig, die Beschwerden zu lindern.
Ein sehr häufig verwendeter Wirkstoff ist das Budesonid. Es existieren nicht nur Inhalatoren, sondern auch Cortison-Nasensprays, die zur Behandlung des Asthmas eingesetzt werden können.
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Diese verbessern bei frühzeitigem Einsatz und einer konsequenten Therapie die Prognose, die Lungenfunktionswerte und verringern die Häufigkeit schwerer Asthmaanfälle.
Sie sind aber sind nicht zur akuten Behandlung eines Asthmaanfalls oder einer obstruktiven Bronchitis geeignet.
Erkältungen werden nicht mit Cortisonsprays, auch nicht mit Cortison-Nasensprays, behandelt.
Eine Erkältung kann durch den Einsatz von Cortisonsprays weder verbessert noch geheilt werden.
Man unterscheidet verschiedene Arten einer Bronchitis. Eine akute Bronchitis ist meist durch eine virale Infektion bedingt und heilt von selbst wieder aus. Cortisonsprays sind in diesem Falle nicht indiziert.
Einen Sonderfall stellt die Bronchiolitis (RSV-Infektion) dar, die häufig im Säuglings- und Kleinkindalter auftritt. Diese Erkrankung kann auch mit Cortisonsprays behandelt werden. Bei einer obstruktiven Bronchitis hingegen, einem Asthma bronchiale oder einer COPD kommen Cortisonsprays regelhaft therapeutisch zum Einsatz.
Bei einem kindlichen Pseudokrupp, der vor allem mit nächtlichem, bellenden Husten und Atembeschwerden einhergeht, können ebenfalls Cortisonsprays zum Inhalieren angewendet werden.;
Das Kürzel COPD steht für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Bei der weit verbreiteten COPD kommen ebenfalls inhalative Cortisonsprays zum Einsatz.
Diese werden in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung eingesetzt. Gängige Wirkstoffe sind Budesonid, Fluticason und Beclometason.
Die allergische Rhinitis oder Rhinokonjunktivitis ist den meisten Menschen in ihrer saisonalen Form als Heuschnupfen bekannt. Die nicht-saisonale Rhinitis wird häufig auch als Hausstauballergie bezeichnet. Diese Allergien sind bei Asthmatikern häufige Auslöser für einen Asthmaanfall, daher sollten sie behandelt werden.
Beide Allergien können mit Cortison-Nasensprays behandelt werden. Ein häufiger Wirkstoff ist Budesonid.
Solche Nasensprays sind durchaus auch zur Langzeittherapie geeignet.
Verschiedenen Hauterkrankungen, brennende Hautausschläge, so wie Sonnenbrände oder allergische Ekzeme können auf ein schwaches Cortison-Spray (meist Hydrocortison) ansprechen.
Die Entscheidung ist individuell zu treffen und sehr stark abhängig von dem individuellen Krankheitsbild und der Empfindlichkeit der Haut.
Die Sprays werden direkt auf die Haut aufgetragen und sind zur kurzfristigen Anwendung geeignet. Nicht jede Dermatose (Hautkrankheit) lässt sich mit einem solchen Spray behandeln,
daher ist die Entscheidung sehr individuell in Absprache mit einem Hautarzt zu treffen.
Häufig muss ausprobiert werden, ob unter der Behandlung eine Besserung eintritt.
Die Dosierung für ein Cortisonspray hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann daher nicht pauschal angegeben werden.
Cortisonsprays werden bei den verschiedensten Erkrankungen und bei Menschen unterschiedlichen Alters angewendet. Weiterhin finden sich auch unterschiedliche Wirkstoffe, die ebenfalls unterschiedlich dosiert werden. Daher können an dieser Stelle keine Dosierschemata angegeben werden. Insbesondere bei Langzeittherapien müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, um die richtige Dosierung zu finden.
Das Medikament wird gemäß der Verordnung des behandelnden Arztes angewendet. Wichtig ist eine regelmäßige Anwendung, nicht nur bei Bedarf!
Verwendung für die Inhalation finden unter anderem Pulverinhalatoren, Lösungen oder sogenannte Dosieraerosole.
Die Inhalation sollte nach Möglichkeit direkt vor dem Essen durchgeführt werden. Andernfalls sollte nach der Inhalation der Mund direkt mit Wasser ausgespült werden (anschließend ausspucken), damit die Entstehung eines Mundsoors nach bester Möglichkeit verhindert werden kann.
Durch diese Maßnahmen können auch Reizungen des Rachens sowie systemische Nebenwirkungen der Glucocorticoide reduziert werden.
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Nicht angewendet werden sollte das Cortisonspray, wenn eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Inhaltsstoffe des Sprays besteht oder während der Behandlung auftritt. Weitere, teilweise eingeschränkte, Kontraindikationen sind:
Auch wenn die meisten Cortisonsprays sehr gut verträglich sind, können bei Arzneimitteln immer Nebenwirkungen auftreten.
Diese unterscheiden sich von Präparat zu Präparat voneinander und sind auch von den individuellen Eigenschaften des Patienten abhängig. Einige Patientengruppen, welche beispielsweise viele Vorerkrankungen besitzen, haben meist ein höheres Risiko für Nebenwirkungen als ansonsten gesunde Patienten.
Im Allgemeinen können Cortisonsprays, die inhaliert werden, zu einem Pilzbefall der Mundschleimhaut führen. Weiterhin kann die langfristige Anwendung inhalativer Cortisonsprays zu einer Schädigung der Stimmbänder und damit einhergehend einer Heiserkeit führen. Nur in sehr seltenen Fällen können systemische Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören Reizbarkeit, Unruhe, Grüner oder Grauer Star, eine Abnahme der Knochenmineraldichte und eine verminderte Tätigkeit der Nebennierenrinde.
Cortison-Nasensprays können zu Nebenwirkungen wie Nasenbluten, Reizungen des Rachens und der Nase, Rachenentzündungen, Brennen der Schleimhäute, Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen oder Geschwüre der Nasenschleimhaut führen.
Im Allgemeinen sind sie jedoch sehr gut verträglich, sodass Nebenwirkungen eher seltenere Erscheinungen sind.
Auch Cortison-Hautsprays können Nebenwirkungen haben. Die häufigste Nebenwirkung ist eine allergische Hautreaktion. Dabei handelt es sich aber insgesamt ebenfalls um eine seltene Nebenwirkung. Noch seltener, und auch nur bei langfristigem Gebrauch des Sprays, kann es zu einem Dünnerwerden der Haut (Hautatrophie), dem Sichtbarwerden von Hautkapillaren, einer Steroidakne,
einer übermäßigen Behaarung der Haut (Hypertrichose) oder Austrockungserscheinungen der Haut kommen. Weiterhin können Dehnungsstreifen entstehen.
Die Menge an Glucocorticoiden, die durch ein Cortisonspray in den Blutkreislauf des Körpers aufgenommen wird und somit systemische Nebenwirkungen verursachen kann, ist sehr gering und somit ist die Anwendung von Glucocorticoiden per Spray wesentlich verträglicher als die systemische Anwendung, zum Beispiel als Tabletten.
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Glucocorticoide werden in der Leber von speziellen Enzymen (CYP450) verstoffwechselt und abgebaut.
Daher können Medikamente, die ebenfalls über diese Enzyme verstoffwechselt werden, deren Aktivität hemmen oder verstärken. So kann es zu Wechselwirkungen mit Cortisonsprays kommen.
Viele Pilzmittel wie Itraconazol, Ketoconazol oder auch HIV-Medikamente wie Ritonavir und Nelfinavir, Antibiotika wie Troleandromycin und Erythromycin und das Medikament Ciclospoprin A hemmen dieses wichtige Enzym und verhindern so den Abbau der Glucocorticoide. Nicht nur Medikamente, sondern auch zum Beispiel Grapefruitsaft führt zu einer Hemmung des CYP450- Enzyms.
Durch diese so genannten CYP-Hemmer reichern sich die Glucocorticoide im Körper an und ihre Wirkung, aber leider auch ihre Nebenwirkungen, können verstärkt werden.
Abgesehen von den Verstärkern existieren auch Wirkstoffe, die den Abbau von Cortisonsprays in der Leber fördern.
Das sind beispielsweise das Antiepileptikum Carbamazepin und das Antibiotikum Rifampicin. Dadurch kann gegebenenfalls eine höhere Dosis des Cortisonsprays notwendig sein.
Bei Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel einnehmen – abgesehen von der Minipille – kann die Konzentration des Cortisonsprays ebenfalls erhöht sein, die Wirkung wird somit verstärkt und das Risiko für Nebenwirkungen kann steigen.
Glucocorticoide können sich weiterhin auf die Ausscheidung von Kalium auswirken und einen Kaliummangel (Hypokaliämie) verursachen.
Dieser Kaliummangel fördert die Wirkung und auch mögliche Nebenwirkungen von Digitalispräparaten.
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Der Preis für Cortisonsprays ist ganz unterschiedlich und richtet sich nach dem jeweiligen Präparat. Viele Sprays sind verschreibungspflichtig, etwa bei Asthmaerkrankungen oder COPD.
Die Kosten für solche Sprays werden jedoch auch von der Krankenkasse getragen, da es sich um notwendige Medikamente handelt. Ein Beispiel für solch ein Präparat ist ein Budesonid-Inhalationsspray.
Dieses kostet circa 40-50 Euro und enthält meist 200 Einzeldosen.
Frei verkäufliche Cortisonsprays, die privat bezahlt werden müssen, sind beispielsweise manche Nasensprays oder Hautsprays.
Der Preis für ein Cortison-Nasenspray beträgt meist zwischen 5 und 10 Euro. Hautsprays finden sich bereits ab einem Preis von 3 Euro.
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