Bei der Inhalation (lat. inhalare= einhauchen) werden Tröpfchen eingeatmet und so in die oberen und teilweise auch in die weiter unten liegenden Atemwege transportiert. Inhalationen werden häufig bei Erkältungskrankheiten angewandt und dienen hierbei zum Beispiel der Schleimlösung und steigern zusätzlich das Wohlbefinden.
Das Wort Inhalation hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet so viel wie „einhauchen“. Bei der Inhalation werden Tröpfchen eingeatmet und so in die oberen und teilweise bis in die weiter unten liegenden Atemwege transportiert. Inhalationen sind beispielsweise bei Erkältungskrankheiten weit verbreitet. Sie dienen hierbei der Schleimlösung.
Bei der typischen Inhalation von Dampf werden relativ große Tröpfchen inhaliert. Aufgrund der Größe gelangen diese nur in den Bereich von Mund und Rachen bis hin zu den Stimmlippen. Diese Art der Inhalation dient also vor allem der Befeuchtung der trockenen Schleimhäute.
Eine Inhalation kann mit einfachen Mitteln erfolgen. Die älteste Variante ist wohl die mit einem Topf heißen Wassers und einem Handtuch über dem Kopf. Das Wasser sollte nicht kochen sondern etwa 60-80°C warm sein. Alternativ gibt es in Drogeriemärkten und Apotheken einfache Plastikinhalatoren für kleines Geld zu kaufen. Hier wird warmes Wasser unten eingefüllt und über die Öffnung eingeatmet.
Als Zusatzstoffe eignen sich ätherische Öle wie Thymian, Salbei oder Lavendel. Hierbei gibt man einige Tropfen (etwa 3-6) auf 1-2 Liter Wasser, je nach Anleitung. Auch Kamillen- oder Salbeitee kann hinzugegeben werden. Am besten 1-2 Esslöffel auf 2 Liter.
Als einfachste Variante gilt die Inhalation mit Kochsalz. Hierbei können etwa 2 Esslöffel Salz auf 2 Liter gegeben werden. Inhaliert werden kann mehrmals täglich. Die jeweilige Dauer ist auch von den Zusatzstoffen abhängig. 10-15 Minuten bei Kochsalz und Tees, nur 5-8 Minuten bei Zugabe von ätherische Ölen.
In der Inhalationstherapie haben sich verschiedene Inhalationsgeräte etabliert, die unterschiedliche Wirkungsweisen haben und für verschiedene Erkrankungen geeignet sind.
Die therapeutische Bandbreite der Inhalation kann vom simplen Befeuchten der oberen Atemwege bis hin zum Akuteinsatz bei Erkrankungen der Lunge reichen, weshalb ein bestimmtes Inhalationsgerät gezielt auf eine Erkrankung zugeschnitten sein muss. Die meisten käuflich erhältlichen Geräte bezwecken, dass der Wirkstoff auch in die Bronchien und kleineren Lungenbestandteile reicht.
Hierzu zählen Düsen- oder Ultraschallvernebler, die auf einer Inhalation mit Nebel basieren. Der Düsenvernebler verwandelt den Wirkstoff in einen feinen Nebel durch Druckluft, wohingegen der Ultraschall mittels schneller mechanischer Schwingungen wirkt. Beide Methoden können mit unterschiedlichen Wirkstoffen versehen werden und somit zur Behandlung von Erkältungen, Mandelentzündungen, Lungenentzündungen, Asthma oder einer Bronchitis eingesetzt werden.
Bei der Therapie von Atemwegserkrankungen wie dem Asthma bronchiale oder der COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) kommen Sprays zum Einsatz, die inhaliert werden. Die Sprays sind in der Regel in Form von sogenannten Dosieraerosolen erhältlich und oftmals noch mit einem Spacer versehen. Das sorgt dafür, dass die zu inhalierenden Tröpfchen stark zerkleinert werden. Hierdurch ist es den Tröpfchen möglich, deutlich weiter in die Atemwege zu gelangen, als reiner Dampf.
Sie gelangen durch die Luftröhre bis in die Bronchien. Das ist wichtig, da sie vor allem dort angreifen müssen, um die Symptomatik bei Asthma oder COPD zu lindern.
Auch Düsen- oder Ultraschallvernebler können bei diesen Atemwegserkrankungen zum Einsatz kommen. Dazu können dem Nebel geeignete Medikamente zugesetzt werden, welche dann inhaliert werden.
Zur Erleichterung der Inhalation können sogenannte „Spacer“ eingesetzt werden. Sie werden zwischen dem Mund und dem Inhalationsgerät angebracht und vereinfachen die Koordination zwischen Sprühstoß und Inhalation.
Sie finden insbesondere bei der Therapie der COPD in Kombination mit Dosieraerosolen Anwendung. Durch die Dosieraerosole können bei feinen Sprühköpfen besonders kleine Flüssigkeitstropfen entstehen, die ein enorm tiefes Eindringen in die Lunge ermöglichen. Zum Einbringen von antientzündlichen Mitteln bei der COPD kann diese Eindringtiefe erforderlich sein.
Diese haben den Vorteil, dass die Tröpfchen zerstäubt und damit verkleinert werden, sie gelangen also tiefer in die Atemwege als bei einer reinen Dampfinhalation. Dies kann beispielsweise bei einer Bronchitis von Nutzen sein. Düsen- oder Ultraschallvernebler produzieren in der Regel keinen warmen Dampf sondern Nebel, der nicht erwärmt ist. Das kann zum Beispiel für Kinder von Vorteil sein.
Für Kinder gibt es auch für die klassische Inhalation Dampfinhalatoren, die eine angenehmere Variante zum Befeuchten der Schleimhäute darstellen.
Gelegentliche Inhalationen im Rahmen von Erkältungen können problemlos mit einer Schüssel und einem Tuch durchgeführt werden. Eine Inhalationsmaske hat den gleichen Effekt, ist jedoch für viele einfacher zu handhaben und stellt insbesondere für Kinder eine angenehmere Alternative dar.
Die Maske bedeckt den Mund und die Nase und kann mit einem Gummiband befestigt werden. Sie kann also insbesondere Kindern ohne Aufwand angezogen werden, ohne sie korrigieren zu müssen. Bei der klassischen Inhalation gelangt der Wasserdampf neben dem Mund und der Nase auch in das Gesicht und gelegentlich in die Augen. Dies kann sehr unangenehm sein und sogar zu ungewollten Schleimhautreizungen führen.
Aus diesem Grund bietet sich die Anschaffung einer Inhalationsmaske insbesondere bei überdurchschnittlich häufiger Therapie an. Auch bei der Behandlung eines chronischen Asthmas, langwieriger Bronchien- oder Lungenentzündungen, sowie bei der COPD bietet sich eine Inhalationsmaske an. Sie erleichtert das Inhalieren, kann die Wirkstoffe zuverlässiger zu den Schleimhauten transportieren und lässt sich sehr gut mit Verneblern kombinieren.
Die Basis einer herkömmlichen Inhalation zur Befeuchtung der Schleimhäute besteht aus Wasserdampf. Bereits dadurch werden die Schleimhäute befeuchtet und Reizungen gelindert, was die Symptomatik bei Erkältungen, Schleimhautentzündungen und einer Bronchitis mildern kann.
Mit Kräutern, Ölen und anderen Zusätzen wird oft versucht, die Wirkung noch zu verstärken. Beliebte Zusätze sind dabei
Ätherische Öle sollten nur vorsichtig zum Einsatz kommen, da sie die Schleimhäute selbst reizen können.
Chronische Erkrankungen der Atemwege und der Lunge bedürfen oft einer medikamentösen Therapie über die Inhalation. Hierfür sind auch professionellere Inhalationsgeräte notwendig, um sicherzustellen, dass der Wirkstoff im betroffenen Teil der Lunge angelangt.
Die Asthmaerkrankung erfordert abhängig vom Schweregrad eine inhalative Therapie mit bronchienerweiternden Medikamenten oder auch kortisonähnlichen, antientzündlichen Mitteln. Das klassische Asthmaspray befördert einen kurzwirksamen Wirkstoff in die Bronchien, der diese entspannt und durch die Bronchienerweiterung den Asthmaanfall schnell unterbrechen kann. Auch in der Behandlung der COPD müssen häufig kortisonähnliche Mittel inhaliert werden, um die Entzündung der Atemwege aufzuhalten.
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Häufig wird bei der einfachen Dampfinhalation Speisesalz hinzugegeben. Das kann man machen, die Wirkung ist jedoch marginal da das im Wasser gelöste Salz kaum in den Dampf gelangt und somit keine Wirkung entfaltet.
Bei Inhalationsgeräten mit Vernebler gelangt ein deutlich größerer Anteil des Salzes in den Dampf und somit auch in die Atemwege. Am sinnvollsten ist eine Zugabe von 0,9%iger Kochsalzlösung, zur Herstellung einer isotonischen Kochsalzlösung. Diese ist in der Apotheke erhältlich. Salzzugabe sorgt für eine Befeuchtung der gereizten Atemwege bei Erkältungen und Husten, sowie Schleimlösung.
Kamille ist der beliebteste Zusatz einer klassischen Inhalation bei Erkältungskrankheiten oder Entzündungen der Bronchien.
Die Kamille kann den Wasserdampf dabei unterstützen, den hartnäckigen Schleim, der sich in den Schleimhäuten festgesetzt hat, zu verflüssigen und Schleimhautreizungen zu verringern. Kamille wirkt zusätzlich entzündungshemmend und antibakteriell, sodass die Heilung vorangetrieben wird. Sie kann auch krampflösend wirken und so Hustenreize und Atembeschwerden bei einer Bronchitis und einem hartnäckigen Husten verringern.
Weitere Informationen hierzu: Die heilende Wirkung von Kamille
Die klassische Erkältung kann von Viren und Bakterien ausgelöst werden und beinhaltet Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Abgeschlagenheit, Schwächegefühl und ggf. Fieber. Im Gegensatz zur Bronchitis liegen die betroffenen Atemwege oft oberhalb der Stimmlippen und schließen die Nase, die Nasennebenhöhlen, den Rachen und die Luftröhre mit ein. Diese Abschnitte der Atemwege können bei der klassischen Inhalation problemlos von den Tröpfchen des Wasserdampfes erreicht werden ohne den Einsatz von Verneblern.
Bei Erkältungen mit oder ohne Husten kommen Inhalationen gerne zum Einsatz. Insbesondere um die etwas ausgetrockneten Schleimhäute wieder ausreichend zu befeuchten und ein Abschwellen der Schleimhäute des Nasen- / Rachenraums zu erreichen. Hierfür reicht oftmals die Inhalation mit einem schlichten Dampfinhalator aus Plastik, welcher für wenig Geld in der Apotheke oder Drogerie zu erstehen ist.
Auch hierbei kann eine reine Wasserdampftherapie bereits gute Erfolge erzielen und die Schleimhäute ausreichend befeuchten. Aber auch Zusätze wie entzündungshemmende Kräuter oder ätherische Öle sind beliebte Ergänzungen der klassischen Inhalationstherapie. Auch Salz wird häufig hinzugefügt, obwohl dieses bei der klassischen Inhalation nicht in den Wasserdampf aufgeht und somit auch keine Wirkung erzielen kann.
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Bei der Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der oberen Atemwege, die insbesondere in den Wintermonaten durch virale und bakterielle Erreger verursacht auftritt.
Sie kann mit Heiserkeit, Fieber, Halsschmerzen, Husten und starken Schleimhautreizungen einhergehen, was sie sehr unangenehm werden lässt. In der Regel heilt eine Bronchitis innerhalb einiger Tage bis weniger Wochen aus.
Bei einer Bronchitis ist es notwendig, dass die inhalierten Tröpfchen bis in die Bronchien gelangen. Dies ist bei der normalen Dampfinhalation nicht möglich. Man benötigt hier ein Inhalationsgerät mit einem Vernebler. Dieser sorgt für eine ausreichend Zerkleinerung der Tröpfchen, sodass sie weiter in die Atemwege vordringen können.
Hierfür eignen sich beispielsweise Dampfinhalatoren, sowie Ultraschall- und Düsenvernebler. Die Inhalation kann schleimlösend wirken und den Hustenreiz mindern, dient aber nicht zuletzt auch der Steigerung des Wohlbefindens durch Inhalation der warmen, feuchten Luft.
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Die COPD ist eine chronische Lungenerkrankung, die mit Entzündungen der kleinen Atemwege einhergeht und oft ein Leben lang behandelt werden muss. Die Erkrankung wird nach der Symptomatik und dem Schaden an der Lunge in 4 Stadien eingeteilt, die mit unterschiedlichen inhalativen und medikamentösen Therapien einhergehen.
Zu Beginn der Erkrankung reicht oft bereits wie bei der Asthmaerkrankung eine Inhalation kurzwirksamer bronchienerweiternder Medikamente ein, die bei Bedarf eingesetzt wird. In späteren Stadien können sich langwirksame Mittel zur Entspannung der Bronchien anschließen.
In schweren Fällen muss sich eine Therapie mit sogenannten „Glukokortikoiden“ anschließen, die dem Kortison ähnlich sind. Auch sie können über eine Inhalation mit Dosieraerosolen verabreicht werden und auch in den tiefen Bereichen der Lunge ihre Wirkung entfalten.
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Gerade bei (Klein)kindern ist eine normale Inhalation von Dampf oftmals nicht das Mittel der Wahl. Es besteht die Gefahr der Verletzung durch das heiße Wasser und den warmen Dampf im Sinne von Verbrühungen oder Reizung der Schleimhäute. Außerdem ist es den meisten Kindern unangenehm, warmen Dampf zu inhalieren.
Als Alternative kommen hier beispielsweise Ultraschall- oder Düsenevernebler zum Einsatz, welche Nebel produzieren, der nicht erwärmt ist. Das erleichtert das Inhalieren für Kinder oftmals. Diese Geräte kommen vor allem für Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen, wie einem Asthma bronchiale, in Frage.
Bei Kindern, die häufig an Erkältungen und/oder Husten leiden, können Dampfinhalatoren zum Einsatz kommen. Diese produzieren warmen Dampf, der jedoch durch Aufsätze für Kinder vor Auslaufen geschützt ist. Bei Kindern sollte bei der Inhalation zumeist auf den Zusatz von ätherischen Ölen verzichtet werden. Besser ist die Zugabe einer niedrigprozentigen Kochsalzlösung welche in der Apotheke erhältlich ist. Aber auch ganz ohne Zusatz ist die Inhalation wirksam.
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