Pfefferminze

Bereits in der Antike war man sich der Heilkraft der Pfefferminze bewusst. Sie enthält neben dem Menthol weitere ätherischen Öle, darüber hinaus auch Bitter- und Gerbstoffe, die heilende Wirkung aufweisen. Je nach Art der Verarbeitung kann die Pfefferminze sowohl innerlich als auch äußerlich zur Anwendung kommen.

Pfefferminze

Synonyme im weiteren Sinne

Pflanzliche Synonyme: die Pfefferminze gehört in die Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), wie die Melisse oder der Salbei. Man nennt sie auch Mutterkraut, Katzenkraut, Prominzen oder Schmecker, sowie Gartenminze oder englische Minze.

Lateinische Name: Mentha piperitae

Englisch: peppermint

Erklärung / Definition

Die Pfefferminze, auch lateinisch Mentha piperita genanntm wächst als ausdauerndes Kraut bis zu 90 cm hoch. Die Blätter sitzen an verzweigten, kahlen violett schimmernden Stängeln. Die Form der Blätter ist länglich bis eiförmig. Beim Zerreiben der Blätter entsteht der typische Mentholduft.
Die Blütenkrone besteht aus einem violetten vierspaltigen Kronlappen. Die Heilkraft der Pfefferminze steckt hauptsächlich in den Blättern. Die wichtigsten pharmakologischen, wirksamen Inhaltsstoffe sind die ätherischen Öle mit dem Hauptbestandteil Menthol, sowie die Gerbstoffe und Flavonoide.

Pflanzenbeschreibung

Die Pfefferminze ist ein Bastard aus zwei wilden Minzearten, der Wasserminze und der grünen Minze. Man vermehrt die arzneilich genutzte Pfefferminze durch Stecklinge in Kulturen. Es sind zwei Ernten im Jahr möglich.

Die Pflanze wird bis 80 cm hoch. Vierkantiger Stängel, gegenständig angeordnete Blätter, länglich und grob gezähnt. Die rosaroten Blüten stehen dicht in ährenartigen Blütenständen.
Wilde wachsende Verwandte der echten Pfefferminze sind Wasserminze und Rossminze.

Vorkommen: Die meist verwandte Sorte „Mitcham“ stammt aus England und wird bei uns in Kulturen angepflanzt.

Zusammenfassung

Die Heilkraft der Pfefferminze wurde bereits in der Antike von vielen Heilkundigen beschrieben.
Die ätherischen Öle, in erster Linie das Menthol, sowie die Bitterstoffe und die Gerbstoffe, tragen zur Heilwirkung der Pflanze bei.
Die Pfefferminze kam über Nordafrika nach England und ist heute noch unter dem Begriff Spearmint bekannt. Beim Zerreiben der Blätter entsteht der typische Spearmintgeruch.
In der Volks- und Klostermedizin hat die Pfefferminze deshalb eine große Bedeutung, weil sie ein sehr großes therapeutisches Spektrum bietet.

Historie

Die Pfefferminze (Mentha piperita) kann man heute als eine uralte Heilpflanze bezeichnen. In jahrtausendealten ägyptischen Gräbern wurde sie als Grabbeigabe gefunden.
In der jetzigen Kulturform wurde die Heilpflanze Pfefferminze im 17. Jahrhundert in England beschrieben. Vermutlich ist sie eine Kreuzung aus der Bachminze und der Ährenminze.
Der Biologe John Ray gab ihr den Namen Peppermint im Jahre 1696. Schon im Jahr 1705 wurde die heilende Wirkung der Pfefferminze durch den Schriftsteller Dale beschrieben. Für die Heilkunde verwendete man die Blätter und das daraus gewonnene Öl.

Herstellung

Die Pfefferminze wird in Nordamerika und Europa kultiviert.
Bei uns wird die Heilpflanze hauptsächlich in Bayern und Thüringen angebaut. Die wirkstoffreichen Substanzen der Heilpflanze Pfefferminze stecken in den Blättern.
Zur medizinischen Anwendung kommen getrocknete Pfefferminze Blätter, sowie das Öl, welches durch Wasserdampfdestination aus den frisch geernteten, blühenden Zweigspitzen gewonnen wird. Der Hauptinhaltsstoff ist das ätherische Öl mit dem Hauptbestandteil Menthol.
Allerdings nur in Verbindung mit den andern Inhaltsstoffen entfaltet die Pfefferminze ihre spezifische Wirkung. Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe und etwa 60% Menthol führen zu einer Heilwirkung und Linderung. Die Blätter sind das Ausgangsmaterial für Arzneimittel. Aus den Blattextrakten der Pfefferminze entstehen Dragees, Tabletten und Pfefferminze Öl.

Inhaltsstoffe

Gerbstoff, Bitterstoff, viel ätherisches Öl mit dem Hauptbestandteil Menthol

Therapie / Anwendungsgebiete / Wirkung

Die Pfefferminze ist universell einsetzbar.
Bei uns hat sie als Naturmittel und Arzneimittel die größte Bedeutung.
Als Kosmetikmittel, Lebensmittel oder Hausmittel findet man die Pfefferminze in fast jedem Haushalt.
Die Pfefferminzeblätter wurden in der Volksheilkunde bei

Heute gibt es viele wissenschaftliche Studien die die Wirksamkeit der Pfefferminze belegen. Die medizinische Anwendung der Heilpflanze Pfefferminze (Mentha piperitae) wird empfohlen zur symptomatischen Behandlung von

Das Pfefferminzeöl, welches aus der Heilpflanze Pfefferminze gewonnen wird, zeigt positive Wirkung bei der inneren Anwendung auch bei

Zur äußeren Anwendung kann das Pfefferminze Öl beim Muskelverspannungen und Nervenschmerzen zum Einsatz kommen.

Die krampflösende und antibakterielle Wirkung des Pfefferminzöls und der Pfefferminzblätter wurde im klinischen Versuch bestätigt. Spannungskopfschmerzen / Kopfschmerzen konnten in Studien mit Pfefferminze Öl bei der äußerlichen Anwendung beseitigt werden.
Auch bei Migräne können gute erfolge erzielt werden.
Bei Infektionen der oberen Atemwege wird Pfefferminze Öl in ein warmes Wasserbad gegeben. Anschließend wird der Dampf, mit einem Handtuch über dem Kopf, eingeatmet. Die Atemwege werden wieder frei.

Die Droge regt den Gallenfluss an. Das enthaltene Menthol wird durch die Galle ausgeschieden und entfaltet hier seine entzündungshemmende Wirkung. Menthol wirkt auch auf die kälteempfindlichen Nervenendigungen.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Pfefferminzeöl darf nicht auf die Brust oder das Gesicht von Babys oder Kleinkindern aufgetragen werden!
Pfefferminztee wird durch den hohen Mentholgehalt nicht gut von Kindern vertragen.
Vorsicht bei Allergien!

Bei Überdosierung kann es zu Entzündungen im Verdauungstrakt kommen. Außerdem kann es bei innerer Anwendung des Pfefferminze - Öls zu Sodbrennen kommen.
In der Schwangerschaft sollte man die Heilpflanze Pfefferminze zurückhaltend benutzen.
Bitte sprechen Sie immer vor der Anwendung der Heilpflanze Pfefferminze mit ihrem Arzt!!!

Darreichungsform und Dosis

Anwendung findet die Pfefferminze hauptsächlich im Tee (neben der Kamille).
Viele Tees werden miteinander vermischt und verstärken dadurch die Wirkung. Für die Zubereitung eines Tees werden zwei bis drei Teelöffel Pfefferminze Blätter mit 150 ml heißem Wasser überbrüht, 10 Minuten ziehen lassen, dreimal täglich trinken.
Pfefferminze Öl wird innerlich bei Verdauungsbeschwerden angewendet. Man nimmt ein bis vier Tropfen bis zu dreimal täglich ein.
Bei Reizdarm in Form von magensaftresistenten Kapseln.
Bei allgemeinen Verdauungsstörungen und fetten Speisen, Appetitlosigkeit, Menstruationsbeschwerden und Übelkeit kann das Trinken von einer Tasse Pfefferminztee schon die Beschwerden lindern.

Äußerliche Anwendung des Pfefferminze Öls:

  • zur Inhalation 3 bis vier Tropfen in heißes Wasser
  • bei Hautproblemen als Salbe mit Menthol.
  • bei Spannungskopfschmerzen/Kopfschmerzen, Migräne und Wetterfühligkeit als 10% Lösung.
  • bei den Gelenksschmerzen (Arthralgie), Muskelverspannungen und Neuralgien (Nervernschmerzen)

Hersteller / Handelsnamen

Hersteller sind beispielhaft genannt und wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Wir haben mit keinem Hersteller eine persönliche Verbindung!

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Die Liste der umsatzstärksten Pflanzenpräparate führte mit Abstand die Ginkgo an:

  1. Ginkgo
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  3. Teufelskralle
  4. Rosskastanien
  5. Artischocke
  6. Mariendistel
  7. Brennnessel
  8. Umckaloabo
  9. Weißdorn
  10. Efeu

Eine Liste aller Heilkräuter / Heilpflanzen, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Medikamente A-Z.

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Autor: Dr. Nicolas M. Gumpert Veröffentlicht: 20.05.2007 - Letzte Änderung: 18.09.2024