Die Brennnessel ist nicht nur das Unkraut im Garten, sondern ebenso eine wohl schmeckende und in vielerlei Hinsicht anerkannte Heilpflanze. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin A. und E, Magnesium, Natrium, Eisen, Kalium und Silizium, sowie viele andere Pflanzenwirkstoffe machen ihre Wirksamkeit aus.
Synonyme:
Lateinischer Name:
Gattung: Brennnesselgewächse
Bitte beachten Sie auch unser Thema in der homöopathischen Anwendung der Brennnessel als Urtica.
Die Heilpflanze Brennnessel hat heute eine lange Tradition. Die Extrakte von den frischen und getrockneten Blättern und getrockneten Wurzeln des Heilkrautes werden heute vielfältig eingesetzt.
Pharmakologisch wichtige Inhaltsstoffe der Blätter sind die Aminosäuren, Flavonoide, Kaffesäurederivate und Mineralien (wie z. B. Eisen).
Die Wurzel der Brennnessel enthält Lectine, Lignane, Gerbstoffe und wasserlösliche Polysaccaride.
Zur medizinischen Anwendung kommen hauptsächlich die Pflanzenteile der großen Brennnessel.
Die Heilpflanzen Brennnessel gehört zu der Familie der Brennnesselgewächse der Urticaceae.
Sie ist eine 30 cm bis 150 cm hohe Pflanze mit einem winterharten Wurzelstock.
Die Brennnessel ist eine zweihäusige Pflanze, das heißt: sie besitzt weibliche und männliche Blüten. In der Blütezeit von Mai bis Juli hängen die grünlich-weißen Blüten in kleinen Rispen an den oberen Blattständen.
Die Blätter sind länglich und an den Rändern groß gesägt. Das ganze Heilkraut ist mit Brennhaaren überzogen. Nur die jungen Triebe und Blätter, von März bis Mai, bilden eine Ausnahme. Ihre Brennhaare sind noch nicht ausgebildet. Die Brennnessel bevorzugt nährstoffreiche Böden, kann sich schnell ausbreiten und ist fast weltweit zu finden. Sie wächst auf Auwäldern und an Ufern von Gewässern.
Bei der Berührung der Brennnessel brechen die Spitzen der Brennhaare ab und ihre Inhaltsstoffe werden in der Haut freigesetzt. Eine Quaddelbildung und ein Brennen setzen ein. Neben der großen Brennnessel (Urtica dioica) gibt es noch die kleine Brennnessel (Urtica urens). Beide haben eine heilende Wirkung.
Historisch gesehen hat die Brennnessel eine lange Tradition.
Der botanische Name "Urtica" leitet sich vom lateinischen Namen "urere" (brennen) Art. Vor Einführung der Baumwolle war die Brennnessel die bedeutendste Faserpflanze in Europa.
Der griechische Arzt " Dioskurides" behandelte im ersten Jahrhundert nach Christie bereits einige Krankheiten mit der Heilpflanzen Brennnessel. Weit verbreitet war das Peitschen des Rückens mit Brennnessel Stängeln, das ein mehrstündiges Wärmegefühl erzeugte und gegen Ischiasbeschwerden, Rheuma oder Hexenschuss helfen sollte.
Im Mittelalter legte man die Brennnessel zur Prognose in den Harn eines Kranken.
Blieb sie Tag und Nacht grün, war dies ein Zeichen baldiger Genesung; schrumpfte aber die Brennnessel, so war alle Hoffnung verloren.
In der Volksmedizin verwendet man die Brennnessel als Absud der kleingeschnittenen Wurzel vermischt mit Weinessig als Haarwuchsmittel oder bei Haarausfall.
Bei Magenbeschwerden oder Sodbrennen wird in der Volksmedizin ein Brennnessel Schnaps hergestellt.
Die jungen Brennnesselblätter können im Frühjahr als Vitaminspender in den Salat und in der Suppe verwendet werden. Zur medizinischen Anwendung kommen die Extrakte aus den Blättern und den Wurzeln der Heilpflanzen Brennnessel. Tees und Frischpflanzenpresssäfte der Brennnessel sind in der Apotheke erhältlich.
Außerdem gibt es Tropfen und Kapseln und alkoholische Tinkturen zur äußerlichen Anwendung.
Die medizinische Wirksamkeit von Zubereitungen aus Brennnesselblättern oder Brennnesselwurzeln wurden in vielen Studien bestätigt.
Die heilende Wirkung bei Arthritis und Rheuma kommt aus dem Inhaltsstoff der Brennnesselblätter der großen Brennnessel, die die Bildung von Entzündungsstoffen hemmt.
Die Caffeoyläpfelsäure und ungesättigten Fettsäuren tragen dazu bei, Rheuma zu lindern. Sowohl bei rheumatoiden Beschwerden, als auch bei Harnwegsentzündungen kann das Brennnesselkraut angewendet werden.
Die Brennnessel Teezubereitungen wirken wasserausscheidend und durchspülend bei Harnwegserkrankungen und Nieren- und Harngrießbildung.
Brennnesselwurzelextrakte bessern Beschwerden bei einer altersbedingten, gutartigen Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata). Die Probleme beim Wasserlassen als Folge einer vergrößerten Prostata, wurden bei einer Studie mit Brennnesselwurzelextrakten verbessert.
Der nächtliche Harndrang wurde nach der Einnahme von Brennnesselextrakten reduziert und der Urinfluss nahm zu. Der in der Blase zurückbleibende Restharn nahm ab.
Als Urtica urens, gewonnen aus dem frischen blühenden Kraut. In den Potenzen D2 bis D6 angewendet bei Nesselsucht und anderen brennenden und juckenden Hautausschlägen. Auch bei leichten Verbrennungen und Sonnenbrand. Außerdem bei Rheuma und bei Gicht zur besseren Ausscheidung der Harnsäure. Wirkt auch den Milchfluss fördernd bei stillenden Müttern.
Die Brennnessel ist nicht nur ein so genanntes Unkraut, sondern eine wohl schmeckende Heilpflanzen.
Wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin A. und E, Magnesium, Natrium, Eisen, Kalium und Silizium, sowie viele andere Pflanzenwirkstoffe machen ihre Wirksamkeit aus.
Verwendet werden Fertigpräparate (Kapseln) mit verschiedenen Trockenextrakten, der Frischpflanzenpresssaft oder Zubereitungen aus den Blättern oder dem Kraut der Brennnessel.
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 8 bis 12 g getrocknete Blätter, verteilt auf zwei bis drei Portionen am Tag.
Man kann aber auch 3 x 15 Milliliter Presssaft verwenden. Bitte beachten Sie immer die Angaben des Herstellers. Für die Zubereitung eines Tees benötigt man drei bis vier Teelöffel fein geschnittenes Kraut.
Dieses wird mit 150 ml kochendem Wasser überbrüht und nach 10 Minuten abgeseiht.
Man trinkt davon zwei bis drei Portionen am Tag. Fertigpräparate aus den Wurzeln der Brennnessel sind als Kapseln, Filmtabletten oder Tropfen erhältlich. Sie bestehen aus Flüssig- oder Trockenextrakten und Teezubereitungen. Empfohlen wird eine Tagesdosis von 4 bis 6 g Brennnesselwurzel. Bitte beachten Sie die Angaben des Herstellers. Zur Herstellung eines Tees aus Brennnesselwurzeln benötigt man einen Teelöffel zerkleinerter Wurzel.
Diese wird mit 150 ml kaltem Wasser 1 Minute aufgekocht und anschließend nach 10 Minuten abgeseiht. Man trinkt davon 2 bis drei Tassen Brennnessel-Wurzeltee.
Zur äußeren Anwendung kommen Brennnessel Tinktur im Verhältnis 1:10 mit Spiritus. Brennnessel Haarwasser gilt als altes Hausmittel gegen fettiges Haar, Haarausfall und Schuppen.
Zur Zubereitung eines Brennnessel Haarwassers benötigt man 250 g gehackte Wurzel.
Diese wird in einem Liter Wasser und 0,5 l Weinessig 30 Minuten lang gekocht. Daraus entsteht ein Haarwasser mit dem man das Haar 1-mal wöchentlich massiert. Man sollte allerdings beachten, dass Fertigpräparate oft hochwertiger sind als einfache Teemischungen.
Brennnesselblätter oder Brennnesselwurzeln sind beliebter Bestandteil von Teemischung mit harntreibender, „blutreinigender Wirkung“, bei Rheuma, degenerativen Gelenkerkrankungen, Nieren- oder Gallensteinen.
Beispiel für eine Teemischung:
Brennnesselblätter 20,0 g
Löwenzahnwurzel mit Kraut 20,0 g
Schachtelhalm 10,0 g
Birkenblätter 5,0 g
Hagebutten mit Samen 5,0 g
2 gehäufte Teelöffel dieser Mischung mit ¼ l kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, abseihen. 3-mal täglich eine Tasse trinken, auch kurmäßig über 6 Wochen, davor den Arzt befragen.
Bei der innerlichen Anwendung kann es bei Zubereitungen aus Brennnesselblättern oder Brennnesselwurzeln zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Außerdem beobachtete man allergische Reaktionen nach der Einnahme von Brennnesselextrakten. Wichtig ist vor der Einnahme der Heilpflanzen Brennnessel, die diagnostische Abklärung!
Bitte fragen Sie immer vor der Anwendung von Brennnesselextrakten ihren Arzt!!
Zubereitungen aus Brennnesselblättern sollten nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden, da zu wenig wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen.
Bei Ödemen, wegen eingeschränkter Tätigkeit von Herz und Niere darf keine Durchspülungstherapie durchgeführt werden!!
Die Brennnessel ist nicht wirksam bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Die Liste der umsatzstärksten Pflanzenpräparate führte mit Abstand die Ginkgo an:
Eine Liste aller Heilkräuter / Heilpflanzen, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Medikamente A-Z.
Lesen Sie auch alles über die Homöopathische Anwendung der Brennnessel unter: Urtica.
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