Unter Heuschnupfen versteht man eine durch Allergene ausgelöste Erkrankung der oberen Luftwege, die jahreszeitabhängig gehäuft auftritt und eine Entzündung der Schleimhaut verursacht. Der Heuschnupfen gehört der Gruppe der Erkrankungen aus dem sogenannten atopischen Formenkreises, zu dem auch das allergische Asthma bronchiale und das atopische Ekzem (Synonym: endogenes Ekzem, besser bekannt als Neurodermitis) zählen.
Allergische Rhinokonjunktivitis, Rhinitis allergica und Pollenallergie
Bei Heuschnupfen handelt es sich um eine, durch inhalative Stoffe (Allergene) ausgelöste Erkrankung der oberen Luftwege, die saisonal gehäuft auftritt und Entzündungen der Schleimhäute verursacht.
Der Heuschnupfen gehört zur Gruppe der Erkrankungen des sog. atopischen Formenkreises, zu dem des weiteren noch das allergische Asthma bronchiale und das atopische Ekzem (Synonym: Neurodermitis) zählen.
Charakteristisch tritt der Heuschnupfen saisonal immer wieder zur selben Zeit auf. Er zeigt sich immer dann, wenn die Pollen fliegen, gegen die man allergisch ist.
Je nachdem gegen welche Pollen man allergisch reagiert, können die Beschwerden immer wieder im Frühjahr, Sommer oder sogar Herbst auftreten. Insbesondere nachts und in den Morgenstunden sind die Beschwerden ausgeprägter, da dies die Hochzeiten des Pollenflugs sind.
Es gibt einige Anzeichen und Verhaltensweisen, an denen man einen Heuschnupfen erkennen kann.
Beispielsweise hat man oft tränende und juckende Augen. Man reibt sich häufiger die Augen und einige beklagen sich auch über Licht- und Blendeempfindlichkeit. Außerdem können manche manchmal eine leichte Sehverschlechterung bemerken.
Kommt es im Rahmen des Heuschnupfens zu einer allergisch bedingten Bindehautentzündung, sind die Augen besonders morgens häufig verklebt. Manchmal ist dies so stark ausgeprägt, dass man die Augen nicht öffnen kann. Des Weiteren kann es sein, dass man eine verstopfte, mal ständig laufende Nasen hat. Das Nasensekret ist meist wässrig und durchsichtig bzw. farblos. Oft schnieft man und zieht die Nase hoch.
Manchmal berichten die Betroffenen auch, dass sie nicht mehr gut oder gar nicht riechen und /oder schmecken können.
Manche scheinen weniger Appetit zu haben. Dies kann durch den verminderten Geschmack begründet sein oder darauf beruhen, dass man Bauchschmerzen hat. Wenn die Pollen geschluckt werden, kann dies auch zu Magenproblemen und Durchfällen führen.
Auch nächtliches Schnarchen kann in den „Allergiezeiten“ mancher Betroffener vorkommen. Da sie häufig schlecht Luft durch die Nase bekommen, können sie durch einen offen stehenden Mund auffallen. Häufig hat man morgens besonders starken Durst, da in der Nacht die Schleimhäute verstärkt austrocknen. Überdies sind heftige Niesattacken nicht selten.
Manche sind weiterhin sehr aktiv, andere klagen über Müdigkeit und Abgeschlagenheit und suchen Ruhe. Im Rahmen des Heuschnupfens kann auch Fieber auftreten.
Zeigen sich die genannten Beschwerden das ganze Jahr über in dieser Art, dann sollte ein allergischer Schnupfen im Rahmen einer Hausstaubmilbenallergie ausgeschlossen werden. Wenn die Beschwerden auftreten, wenn der Betroffene mit einem bestimmten Tier bzw. Tierhaaren in Kontakt ist, sollte an eine Tierhaarallergie gedacht werden.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Symptome von Heuschnupfen
Husten tritt häufig bei Heuschnupfen auf. Es kann auf einen gereizten Rachen aufgrund der Mundatmung rückzuführen sein. So kann trockener Reizhusten entstehen. Es kann aber auch schleimiger Husten bestehen, wenn sich im Rachen Schleim ansammelt. Durch die Mundatmung und den gereizten Rachen wird man zudem anfälliger für Bakterien, die den Husten noch weiter verschlimmern können und man ist anfälliger für Erkältungen.
Jedoch tritt bei einigen Menschen Heuschnupfen gepaart mit asthmatischen Beschwerden auf. Im Rahmen der asthmatischen Beschwerden treten neben dem Husten zudem noch pfeifender Atem und Kurzatmigkeit auf. Tritt bei Heuschnupfen zusätzlich Husten auf, sollte man achtsam sein, ob zusätzlich Asthma besteht, welches behandelt werden sollte.
Bei Heuschnupfen sind zwar in erster Linie Nase und Augen betroffen, Beschwerden im Hals können sich aber auch äußern. Zum einen kann ein unangenehmes Kratzen und ein trockener Hals bestehen. Des Weiteren treten noch ein juckender und wunder Rachen auf.
Eine Ursache hierfür ist, dass aufgrund der zu geschwollenen Nase durch den offenen Mund geatmet wird. Dadurch trockenen die Schleimhäute aus. Zusätzlich fehlt die Filterfunktion der Nasenschleimhäute. So können sich leichter Bakterien oder Viren im Rachen ansiedeln und so zu weiteren Beschwerden führen. Im Laufe der Zeit können Entzündungen auftreten und Halsschmerzen entstehen.
Die Beschwerden im Hals können als sehr unangenehm empfunden werden - vor allem dann, wenn sie besonders stark auftreten und zu Schluckbeschwerden führen. Um gegen die Trockenheit im Rachen vor zu gehen, hilft es viel zu trinken oder mit Salzwasser zu gurgeln.
Durch Heuschnupfen muss es nicht zu Müdigkeit kommen. Bei starken Allergien ist das Immunsystem jedoch stark aktiv und raubt dem Körper viel Kraft und Energie, wie es auch bei einer normalen Erkältung der Fall ist.
Dadurch kommt es zu Müdigkeit und Schlappheit. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt. Daher sollte man beim Sport darauf achten, sich nicht zu überlasten.
Falls man unter Heuschnupfen und Müdigkeit leidet und zugleich Medikamente gegen Heuschnupfen einnimmt, also z.B. so genannte Antihistaminika, lohnt es sich einen Blick auf die Nebenwirkungsliste des Medikamentes zu werfen. Denn Müdigkeit ist eine mögliche Nebenwirkung von Antihistaminika. Jedoch gibt es unter den Antihistaminika Unterschiede, wie stark sie zu Müdigkeit führen. Gegebenenfalls ist ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt zur Abklärung empfehlenswert.
Durch die geschwollene Nasenschleimhaut und Augenlieder kommt es zu einem Druckgefühl, so dass Kopfschmerzen häufig den Heuschnupfen begleiten. Die Kopfschmerzen können sich als drückende Schmerzen hinter den Augen oder im Kopfinneren zeigen.
Manchmal kann ein Heuschnupfen auch Migräne auslösen. Der genaue Zusammenhang ist nicht geklärt. Die Kopfschmerzen sind dann sehr stark und gehen mit weiteren Beschweren, wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, einher.
Durch abschwellende Medikamente für die Nasenschleimhaut kann der Druck und damit auch die Kopfschmerzen gemindert werden.
Hautausschläge und Juckreiz sind ein sehr häufiges und typisches Symptom bei Allergien. Im Rahmen eines Heuschnupfens können diese auch auftreten. Manchmal kann es sich auch zu Nesselsucht kommen. Hier entstehen flache rote Erhabenheiten auf der Haut, die stark jucken. Menschen die bereits von Nesselsucht oder Neurodermitis betroffen sind, leiden während der Pollensaison stärker darunter.
Außerdem gibt es auch Kontaktallergien, bei welchen bei Hautkontakt mit bestimmten Gräsern mit einem Hautauschlag reagiert.
Heuschnupfen ist eine der häufigsten Allergien im Kindesalter. Das Robert-Koch-Institut berichtete, dass die Anzahl von Allergikern im Kindesalter weiter ansteigt. Ab dem 10. Lebensjahr stellt die Allergie sich meist schon ein. Häufig zeigen sich die Beschwerden jedoch erst verstärkt im jugendlichen Alter. Aber es gibt auch Kleinkinder und sogar Säuglinge, die bereits einen Heuschnupfen entwickeln.
Nicht nur die unangenehmen bis quälenden Beschwerden eines Heuschnupfens machen dem Kind zu schaffen, es ist dadurch auch stark in seinem Alltag eingeschränkt. Seine körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeiten können durch den Heuschnupfen enorm vermindert sein. Laut Statistiken geht die Tendenz immer mehr zu jüngeren Betroffenen.
Je früher ein Heuschnupfen auftritt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Folgeerkrankungen entstehen können.
Häufig kann aus einem Heuschnupfen ein allergisches Asthma entstehen. Daher ist eine frühzeitige Auseinandersetzung äußerst wichtig. Ein adäquater Umgang und eine geeignete Behandlung des Heuschnupfens bei Kindern können Folgeschäden verhindern.
Jedes dritte Kind mit Heuschnupfen entwickelt ein allergisches Asthma, welches wiederum das Risiko für weitere Erkrankungen erhöht.
Um dies zu verhindern, ist das frühzeitige Erkennen der Allergie notwendig. Eine wichtige Rolle spielen hierbei natürlich die Eltern.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema: Heuschnupfen bei Kindern
Die Basis jeder guten Behandlung von Heuschnupfen ist der adäquate Umgang mit den Pollen, dem Pollenflug und dem Pollenflugkalender.
Der erste Schritt ist also, dass man möglichst die Pollen, gegen die man allergisch ist, meidet.
Dies bezeichnet man als Allergenkarenz.
Reicht dies nicht aus, können Hausmittel, eine homöopathische oder eine medikamentöse Behandlung unterstützend wirken.
Die medikamentöse Behandlung von Heuschnupfen ist bei Erwachsenen und Kindern im Prinzip ähnlich. Jedoch sind bei den Medikamenten nicht alle Präparate für Kinder geeignet.
Sogenannte Mastzellstabilisatoren werden vorbeugend vor dem Ausbruch des Heuschnupfens empfohlen. Sie werden nur lokal angewendet, das heißt in Form von Inhalationen, Augentropfen oder Nasensprays. Der Wirkmechanismus der Mastzellstabilisatoren ist noch nicht vollständig erforscht.
Um die Beschwerden einer bereits ausgebrochenen Allergie zu lindern, werden antiallergische Medikamente in Form von Tabletten, Salben, Augen- oder Nasentropfen angewendet. Man bezeichnet diese als systemische und lokale Antihistaminika.
Sie hemmen das sogenannte Histamin und können damit die allergischen Beschwerden minimieren. Hierbei können bestimmte Substanzen allerdings sehr müde machen. Dies kann die Konzentration und den Schulalltag eines Kindes beeinflussen.
Bei Heuschnupfen werden auch Augentropfen mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Antihistaminika eingesetzt, um die Beschwerden an den Augen zu lindern, Hierzu gehören Livocab® Augentropfen. Lesen Sie mehr dazu unter: Livocab® Augentropfen gegen Heuschnupfen
Auch können lokale Kortisonpräparate, beispielsweise in Form von Salben entzündungshemmend wirken. Systemische Kortisonpräparate können als Stoßtherapie kurzzeitig eingesetzt werden. Diese können insbesondere bei längerer Anwendung einige unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Eine weitere Schleimhautaustrocknung und Nasenbluten können schon nach kurzzeitiger Anwendung auftreten. Überdies können sogenannte alpha-Sympathomimetika kurzzeitig bei verstopfter Nase und sogenannte Anticholinerigka gegen das Nase laufen, unterstützend wirken. Beide können aber auch zu allerlei unerwünschten Nebenwirkungen führen. Entscheidend ist die Dosis, die Art und Dauer der Behandlung und sollte gut überlegt und gezielt und achtsam ausgewählt sein.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Therapie von Heuschnupfen
Heuschnupfen stellt vermutlich das häufigste Einsatzgebiet von Vividrin® Augentropfen dar. Bei dieser allergisch bedingten Erkrankung kommt es zu Beschwerden an den Augen und der Nase, wenn die verantwortlichen Pollen durch die Luft verteilt werden. Lesen Sie mehr zum Thema unter: Vividrin akut Augentropfen und Vividrin akut Nasenspray
Eine Desensibilisierung, auch als Hyposensibilisierung bezeichnet, ist wahrscheinlich einer der wenigen Möglichkeiten die Beschwerden eines Heuschnupfens dauerhaft zu lindern.
Bei der Desensibilisierung werden nicht die Beschwerden des Heuschnupfens behandelt, sondern die Ursache wird bekämpft. Wenn die Allergie auslösende Substanz durch Allergietests herausgefunden wurde, kann diese genutzt werden.
Der allergieauslösende Stoff wird als stark verdünnte Lösung dem Betroffenen zunächst einmal wöchentlich, dann meist einmal im Monat über 3 Jahre lang, gespritzt.
Die Konzentration wird wöchentlich individuell gesteigert. Ziel ist es, dass das Immunsystem sich langsam an den Auslöser für die Allergie gewöhnt und dadurch seine überschießenden Reaktionen abstellt.
Auch bei Kindern ist diese Methode möglich. Sie gilt als erfolgsversprechend bei Kindern, da ihr Immunsystem noch stark lernfähig und flexibel ist. Des Weiteren leiden die Kinder meist zunächst nur an einer Allergie, sodass die Behandlung einfacher ist, als wenn in späteren Jahren mehrere Allergien sich aufsummiert haben. Allerdings wird die Desensibilisierung in der Regel erst ab dem 5. Lebensjahr ausgeführt, da es noch keine fundierten Studien zu den Wirkungen und Nebenwirkungen der Desensibilisierung bei Kindern unter fünf Jahren gibt.
Außerdem kann das monatliche Spritzen für die jüngeren Kinder problematisch sein. Es gibt zwar eine Alternative zu den Spritzen, die sogenannte sublinguale Immuntherapie, aber diese wird kontrovers diskutiert. Bei dieser Methode wird das Allergen täglich über 3 Jahre lang als Lösung oder Tablette unter der Zunge getropft bzw. gegeben. Einige Studien zeigten nur eine mittelmäßige Wirksamkeit. Wie diese zu erklären ist und welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt, wird noch erforscht.
Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Thema: Hyposensibilisierung bei Heuschnupfen
Der Wirkungseintritt der Antihistaminika in Tablettenform erfolgt nach etwa ein bis zwei Stunden und hält ungefähr 24 Stunden an, somit reicht eine Einnahme einmal täglich aus. Es empfiehlt sich das Medikament abends vor dem Schlafen einzunehmen, da Antihistaminika in seltenen Fällen müde machen können.
Neben den Antihistaminika in Tablettenform existieren auch lokal anwendbare Arzneistoffe zur Einnahme bei akuten Beschwerden und zur schnellen Beschwerdelinderung, die meist den Wirkstoff Azelastin enthalten. Verwendet wird dieser in Form von Augentropfen und Nasensprays. Durch die lokale Verwendung des Medikamentes treten Nebenwirkungen weitaus seltener ein als bei oralen Antihistaminika und der Wirkungseintritt wird schon nach wenigen Minuten erreicht, dafür aber hält die Wirkung auch nicht so lange an.
Bei den lokal anwendbaren Antihistaminika sollte darauf geachtet werden, Mittel zu kaufen, die keine Konservierungsstoffe enthalten, da auch diese Allergien auslösen können.
Die Eignung der jeweiligen Wirkstoffe und die richtige Dosierung für Kinder sollten im Beipackzettel nachgelesen werden.
Kontraindikationen für die Gabe von Antihistaminika der ersten Generation sind eine bestehende Prostatahypertrophie und ein Engwinkelglaukom, da diese die Symptomatik verschlimmern können.
Weitere Nebenwirkungen können sein: Mundtrockenheit, eventuell in Kombination mit Reizhusten und allergische Reaktionen auf Antihistaminika.
Bei allen hier aufgeführten Antihistaminika sollte beachtet werden, dass sie während Schwangerschaft und Stillzeit im Regelfall nicht verwendet werden sollten.
Bei Heuschnupfen werden auch Augentropfen mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Antihistaminika eingesetzt, um die Beschwerden an den Augen zu lindern, Hierzu gehören Livocab® Augentropfen. Lesen Sie mehr dazu unter: Livocab® Augentropfen gegen Heuschnupfen
Kortikoide werden bei Heuschnupfen für gewöhnlich in Form von Nasensprays angewendet, die die Entzündungsreaktion vor Ort bessern. Da diese Sprays allerdings kaum bei juckenden und tränenden Augen helfen, empfiehlt sich in diesem Falle eine Kombination mit Antihistaminika. Kortikoide in Spritzen- oder Tablettenform können bei sehr schweren Fällen kurzfristig zur Therapieeinleitung gegeben werden, stellen jedoch aufgrund der erhöhten Nebenwirkungsgefahr keine empfohlene Standardmedikation dar.
Die Wirkung der lokal verwendeten Kortikoide setzt allerdings erst mit einer gewissen Verzögerung ein, also erst nach Stunden bis hin zu Tagen.
Zu Beginn der Therapie mit Kortison und bei sehr stark ausgeprägten Symptomen kann für die ersten zwei Wochen ausnahmsweise auch die doppelte Dosis verwendet werden. Mögliche Nebenwirkungen bei der Anwendung kortisonhaltiger Nasensprays sind trockene Nasenschleimhäute mit vermehrtem Nasenbluten und Kopfschmerzen.
Um eine Schädigung der Nasenschleimhaut von Vornherein zu vermeiden, wird empfohlen, diese Sprays nicht über einen längeren Zeitraum anzuwenden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Nasenspray mit Cortison
Es kann allerdings nach Inhalation zu einem schlechten Geschmack im Mund und einer Reizung der Nase, des Rachenraumes und der Luftröhre kommen, die mit Hustenreiz und einer reflektorischen Verengung der Atemwege einhergehen kann.
Mastzellstabilisatoren werden ausgesprochen schlecht durch den Darm in den Körper aufgenommen, weshalb nur eine lokale Anwendung, zum Beispiel in Form von Sprays, sinnvoll ist. Der dabei verschluckte Anteil wird beinahe völlig durch den Stuhl wieder ausgeschieden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Medikamente gegen Heuschnupfen
Bei trockenen, brennenden, juckenden und schmerzenden Augen kann es lindern sein, die Augen feucht zu halten. In diesem Fall können Augentropfen lindernd wirken.
Hier empfiehlt es sich Augentropfen möglichst mit natürlichen Wirkstoffen anzuwenden.
Desweiteren gibt es, ähnlich wie bei den Nasentropfen, eine große Bandbreite verschiedener antiallergischer Augentropfen.
Dabei werden gerade bei Kindern, aufgrund von Dosierungsproblemen von einigen Inhaltsstoffen in Augentropfen- und Nasentropfenform abgeraten.
Bei Heuschnupfen werden auch Augentropfen mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Antihistaminika eingesetzt, um die Beschwerden an den Augen zu lindern, Hierzu gehören Livocab® Augentropfen. Lesen Sie mehr dazu unter: Livocab® Augentropfen gegen Heuschnupfen
Manchen hilft bei verstopfter, zugeschwollener Nase Nasensprays oder –tropfen, die Nasenschleimhaut wieder abschwellen zu lassen.
In der Regel sollte 3-mal täglich ein Sprühstoß in jedes Nasenloch gegeben werden.
Wichtig ist, auf die Inhaltsstoffe zu achten, bestenfalls sollten Nasensprays mit physiologischer Salzlösung genutzt werden. Es gibt auch eine große Bandbreite von antiallergischen Nasentropfen mit verschiedenen Inhaltsstoffen. Es sollten nicht mehrere Mittel hintereinander eingenommen werden.
Desweiteren ist von einer dauerhaften Anwendung von Nasensprays abzuraten, insbesondere wenn sie chemische Substanzen enthalten. Bei einer Anwendung länger als eine Woche können die Nasenschleimhäute austrocknen und sich entzünden.
Lesen Sie hier mehr zu: Nasensprays
Es gibt einige Hausmittel, die bei Kindern und bei Erwachsenen die Beschwerden eines Heuschnupfens lindern können.
Beispielsweise kann ein Dampfbad mit Kochsalzlösung den Juckreiz von Nase und Augen reduzieren.
Ein feuchtes Tuch oder ein feuchter Waschlappen auf den Augen kann den Juckreiz der Augen abmildern. Hierfür kann einfach kaltes Wasser genutzt werden oder Wasser mit etwas Augentrost.
Außerdem kann eine Nasenspülung mit Kochsalz den Juckreiz der Nase lindern, indem die Pollen in der Nase ausgespült werden.
Auch kann eine feuchte Raumluft wohltuend für eine trockene Nasenschleimhaut sein. Manche Betroffene empfinden außerdem ätherische Öle, wie Pfefferminzöl als duftende Raumbefeuchtung angenehm.
Da die Pollen sich in den Haaren sammeln, kann eine Dusche mit intensiver Kopfreinigung vor dem Zubettgehen lindernd sein.
Wenn auch die Bronchien betroffen sind, kann ein Bad mit Eukalyptus-, Fenchel- oder Dillöl beruhigend auf diese wirken. Auch eine gesunde Ernährung, die vitamin- und abwechslungsreich ist, Zink und Histidin enthält, kann die Allergie-Beschwerden reduzieren.
Auch ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zur Befeuchtung der Schleimhäute wichtig. Falls eine Sehschwäche besteht, ist in der Allergiezeit das Tragen einer Brille anstatt von Kontaktlinsen ratsam.
Gegen Müdigkeit und Schlappheit kann Ginseng helfen, welchen man in heißem Wasser ziehen lässt. Um die Exposition mit den Pollen gering zu halten, ist häufiges Haarewaschen und Putzen empfehlenswert. Auch frische Luft mildert die Beschwerden. In der Stadt sollte am besten morgens und auf dem Land abends gelüftete werden, da zu dieser Uhrzeit die wenigsten Pollen unterwegs sind. Zudem ist es ratsam Stress zu vermeiden, auf eine gesunde Ernährung zu achten und viel Wasser zu trinken.
Eine homöopathische Behandlung kann bei Heuschnupfen unterstützend wirken. Je nach Beschwerden werden unterschiedliche Substanzen empfohlen.
Es wird beispielsweise Allium cepa angwendet, wenn die Beschwerden sich bei Wärme verschlechtern. Stattdessen wird Arsenicum album empfohlen, wenn die Beschwerden sich bei Kälte verschlechtern. Außerdem wird Aralia racemosa empfohlen, wenn Niesattacken und Reizhusten mit Atembeschwerden auftreten. Es wird geraten in den ersten 12 Stunden 5 Globuli in der Potenz D 6 alle 2 Stunden zu nehmen. Danach sollten 3mal täglich 5 Globuli eingenommen werden.
Bei ausgeprägtem Fließschnupfen mit wässrigem Sekret wird in manchen Fällen zur Potenz D12 geraten. Auch können homöopathische Mittel vorbeugend wirken. Beispielsweise wird Thryallis glauca in der Potenz D4 oder D6 3-mal täglich empfohlen.
Auch wird vorbeugend, vor Allergiesaison, einmal wöchentlich zu 5 Globuli Pollen C30 geraten. Die homöopathische Behandlung sollte stets individuell geschehen und von einer Fachperson angeleitet werden.
Viele Menschen leiden unter Heuschnupfen, doch nur ein Bruchteil davon wird angemessen behandelt. Viele ertragen die Symptome auch einfach, da sie die Erkrankung bagatellisieren oder als erträglich empfinden.
Heuschnupfen ist allerdings nicht ganz so harmlos, wie allgemein angenommen wird, da er das Risiko birgt, in ein allergisches Asthma überzugehen, wenn er nicht adäquat therapiert wird.
Es ist nicht genau bekannt, weshalb manche Menschen eine allergische Asthmaerkrankung, andere eine allergische Rhinitis (Heuschnupfen) ausbilden, vermutlich spielt eine genetische Disposition zumindest eine Rolle. Ebenfalls weiß man nicht, weshalb bei einigen der Heuschnupfen in ein allergisches Asthma übergeht, bei anderen hingegen nicht. Heuschnupfen gilt jedoch als der größte Risikofaktor zur Entwicklung eines allergischen Asthmas.
Man spricht in diesem Falle von einem Etagenwechsel: Die Entzündung der oberen Atemwege bei Kontakt zum auslösenden Allergen breitet sich allmählich in Richtung der unteren Atemwege aus.
Dabei reichen die Symptome von Husten, über Atemnot und im schlimmsten Falle sogar bis zu einem Atemstillstand. Die Entzündung, die im oberen Bereich der Atemwege eine Schwellung und Sekretproduktion der Schleimhäute auslöst, vermag dies auch im unteren Bereich der Luftwege, den Bronchien. In diesen jedoch ist der Durchmesser oftmals relativ gering. Dadurch geschieht es, dass einige Abschnitte durch die Entzündungsreaktion komplett zuschwellen und/oder zusätzlich durch Sekret verlegt werden, auch Verkrampfungen der Muskulatur, die um die Atemwege herum liegt, sind möglich. Somit werden die angeschlossenen Lungenbereiche von der Luftzufuhr abgeschnitten und die verbliebene Luft kann nicht oder nur schwer ausgeatmet werden. Dies führt zu Attacken von Luftnot, die besonders häufig in der Nacht auftreten.
Ein solcher Asthmaanfall sollte sogleich behandelt werden, da er im schlimmsten Falle lebensbedrohlich werden kann.
Neben der Vermutung, dass die Entzündung entlang der Atemwege nach unten wandert, ist noch eine weitere Erklärung plausibel: Durch die geschwollenen Nasenschleimhäute atmen die betroffenen Patienten häufiger durch den Mund ein, die Allergene und insbesondere Pollen gelangen tiefer in die Luftwege hinein, wodurch diese möglichen Allergenen im Vergleich zu vorher verstärkt ausgesetzt sind.
Ein weiterer Erklärungsansatz geht davon aus, dass sich die Allergenzusammensetzung mittlerweile verändert hat. So sind neue Pflanzen in unsere Breitengrade eingeschleppt worden, wie beispielsweise Ambrosia, die starke Allergene freisetzen, welche mit den Pollen anderer Pflanzen, wie zum Beispiel Beifuß, Kreuzreaktionen hervorrufen können und somit aggressivere Verläufe zur Folge haben. Zusätzlich ist die Allergenfracht durch die veränderte Lebensweise verstärkt.
Luftschadstoffe, wie Feinstaub und insbesondere Dieselruß heften sich an die Pollen und können zu einer verstärkten und häufigeren Allergenantwort führen. So können sich die zu Beginn erträglichen Symptome eines Heuschnupfens zu einer sehr unangenehmen Erkrankung entwickeln, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann.
Durch eine frühzeitige und während der Heuschnupfenzeit andauernde Therapie des Heuschnupfens jedoch kann man der Entstehung eines allergischen Asthmas auf diesem Wege vorbeugen. Man kann zwar beides meist nicht heilen, doch beim Heuschnupfen besteht zumindest die Möglichkeit einer Immunisierung. Durch eine Behandlung wird der Entstehung schwerwiegenderer Komplikationen, wie zum Beispiel der späteren Entwicklung eines chronischen Asthma bronchiale Einhalt geboten.
Lesen Sie mehr zum Thema: Asthma bronchiale
In der Schwangerschaft ist die Konzentration von dem sogenannten Östrogen erhöht.
Dieses Hormon bewirkt unter anderem, dass die Nasenschleimhäute anschwellen und die Nase dadurch verstopft ist.
Wenn nun ein vorhandener Heuschnupfen dazu kommt, werden die Beschwerden noch verstärkt. Jede 4-5. Frau leidet in der Schwangerschaft unter Heuschnupfen.
Zunächst sollte versucht werden möglichst die Allergene zu meiden. Vor dem Zubettgehen sollten die Haare gewaschen werden, um die Pollen zu beseitigen.
Da Stress häufig die Allergiebeschwerden verstärkt, sollte dieser möglichst reduziert werden.
Wenn die Beschwerden der Allergie sehr stark ausgeprägt sind und keinerlei Hausmittel Linderung schaffen, können eventuell auch bestimmte antiallergische Medikamente eingenommen werden. Dies sollte jedoch als letzte Maßnahme in Erwägung gezogen werden. Eine ausführliche Beratung vom Frauenarzt ist ratsam. Inwieweit eine antiallergene Ernährung der Schwangeren, auf das ungeborene Kind, Allergie vorbeugend wirken kann, wird noch erforscht und wird kontrovers diskutiert.
Auslöser des Heuschnupfens sind Pollen von jenen Pflanzen, die nicht durch Insekten, sondern durch Wind bestäubt werden- letztere werden in der botanischen Fachsprache aus „anemophil“ bezeichnet.
Im Frühjahr sind vor allem die Pollen von Erle, Hasel und Birke als Hauptverursacher zu nennen; im Sommer sind es die Pollen von Gräsern und Roggen.
Bei entsprechender genetischer Veranlagung (medizinisch: Disposition) sind die Schleimhäute so empfindlich (medizinisch: „sensibilisiert“, dass nur wenige, im Extremfall 5-50 einzelne Pollen die für Heuschnupfen typischen Beschwerden (siehe unten) verursachen können.
Dabei ist zu beachten, dass täglich ein Vielfaches dieser Menge eingeatmet wird (mehr als 5000 Pollen), was die einzige am Grundproblem bei Allergien ansetzende Behandlungsform (medizinisch: „kausale Therapie“), d.h. die Vermeidung des auslösenden Allergens erschwert bzw. unmöglich macht –so enthält eine einzige Ähre Roggen bereits mehr als 4 Millionen Pollen!
Auch im Herbst kann Heuschnupfen auftreten: Hier handelt es sich bei den verursachenden Pollen um Kräuter wie Beifuß und Wegerich.
Der Wegerich ist in der Medizin auch aufgrund einer anderen Wirkung auf den menschlichen Organismus bekannt: Die Blätter dieses ein- oder mehrjährigen, u.a. in Europa heimischen Krauts wirken blutstillend und fördern die Wundheilung. Teilweise werden sie sogar als Nahrungsmittel in Form von Salat oder Salatbeilagen genutzt.
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Zwischen 15% und 25% der Bevölkerung sind in den westlichen, „zivilisierten“ Ländern betroffen. Unter Jugendlichen ist die Erkrankung mit über 30 % noch verbreiteter.
Bedingt durch eine veränderte Lebensweise nehmen Heuschnupfen und allergische Erkrankungen stark zu.
Grundsätzlich erfolgt der Nachweis von Heuschnupfen wie bei jeder Allergie nach einem bis zu vierstufigen Schema:
Wegweisend für den Arzt bei der Erkennung eine Pollenallergie ist zunächst die Krankengeschichte (Anamnese) des Patienten, der die obig genannten Beschwerden schildert.
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Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, die insbesondere die Betrachtung des Nasen-Rachenraums und der Augen umfasst.
Eine bestehende Allergie kann des weiteren durch verschiedene Tests bewiesen werden: Das Prinzip des Prick-Tests besteht darin, eine kleine Menge des vermutlichen Allergens im Form einer standardisierten, im Labor hergestellten Lösung auf eine, durch eine feine Lanzette auf der Innenseite des Unterarms herbeigeführte Einstichstelle, aufzubringen und nach einer Viertelstunde die Hautreaktion zu beurteilen.
Als „positiv“ im Sinne einer vorhandenen Allergie (nicht als Wertung!) gilt der Test dann bei Auftreten einer relevanten Rötung und Schwellung (Quaddel). Der Prick-Test ist der heute routinemäßig und bei weiten am häufigsten verwandte Test; Alternativen wie der Scratchtest (Verwendung des unveränderten Allergens, keiner standardisierten Extraktlösung) oder der deutlich weniger zuverlässige Reibetest (das unveränderte Allergen wird über die intakte Haut der Unterarminnenseite gerieben) werden nur noch selten angewandt.
Der Prick-Test stellt gleichermaßen einen unspezifischen Suchtest bei Verdacht auf eine Erkrankung dar, wie er auch zur Bestätigung bei begründetem Verdacht auf eine Allergie gegen ein oder mehrere bestimmte Stoffe durchgeführt wird.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite: Prick-Test
Für alle Hauttests gilt jedoch, dass eine auf diesem Wege nachgewiesene Empfindlichkeit (medizinisch: Sensibilisierung) für sich noch keinen Krankheitswert besitzt; allein das Bestehen von Beschwerden bei einem positiven Testergebnis erlaubt die Diagnose einer Allergie.
Ist ein Hauttest nicht eindeutig oder nicht durchführbar (z.B. bei Säuglingen) kann ein Bluttest weitere Klarheit bringen: Das Prinzip besteht dabei im Nachweis der durch das Immunsystem gebildeten Eiweißstoffe, die speziell gegen das auslösende Allergen gerichtet sind (und dann als sog. spezifische IgE Antikörper bezeichnet werden).
Dafür stehen zahlreiche verschiedene Methoden zu Verfügung. Die bekannteste ist der RAST (Abkürzung für Radioallergo- Sorbent Test). Vorhandene IgE Antikörper werden dabei mittels mit einer radioaktiven Substanz markierten, strukturell dem Allergen ähnelnden, anderen Eiweißstoffen, nachgewiesen. (Die chemische Ähnlichkeit ist dabei i.d.R. auf bestimmte Abschnitte, sog. Epitope beschränkt und ist die Ursache für die spezifische Bindung der gesuchten IgE- Antikörper.)
Im Einzelnen läuft dies folgendermaßen ab: Der Arzt nimmt dem Patienten Blut ab. Das vom festen Bestandteilen gereinigte Serum wird auf eine industriell vorgefertigte, mit dem nachzuweisenden Allergen beschichteten Scheibe aufgebracht (medizinisch: inkubiert, d.h. unter den erforderlichen Umgebungsbedingungen wie ausreichend Wärme, geringe Luftfeuchtigkeit etc.). Nun können die eventuell im Patientenblut vorhandenen Antikörper mit den auf die Scheibe aufgebrachten Antigenen (hier also die Allergene) reagieren und Komplexe, d.h. stabile chemische Verbindungen bilden.
Anschließend werden diese Komplexe durch Reaktion mit den radioaktiv markierten Eiweißen nachgewiesen, indem die Radioaktivität der gesamten Probe gemessen wird. (Dazu werden die radioaktiven Eiweiße, die nicht mit einem der nachzuweisenden Komplexe aus Allergen und Patienten-Antikörper reagiert haben, entfernt).
Weiterführende Informationen finden Sie auch unter unseren Themen: