Hausstauballergie

Die Hausstauballergie

Definition

Unter einer Hausstauballergie versteht man eine allergische Reaktion des Körpers auf feinste Staubpartikel, die im Haushalt und saisonal begrenzt oder ganzjährig vorkommen.
Eine Hausstauballergie müsste richtigerweise als "Hausstaubmilbenallergie" bezeichnet werden. Das Allergen, also der die Allergie auslösende Stoff, ist nämlich der Kot der Hausstaubmilbe welcher sich im Staub befindet. Hausstaubmilben kommen primär in menschlichen Wohnungen vor, ein Überleben im Freien ist kaum möglich.

Symptome & Diagnose

Symptome einer Hausstauballergie

Zunächst können die Patienten beim Kontakt mit Milben oder Hausstaub völlig beschwerdefrei sein. Sobald sich aber oben beschriebene Immunabwehr ausgebildet hat, kann es zu einer schnellen Antwort des Körpers auf erneut eingedrungene Allergene kommen. Diese bestehen in harmloseren Fällen aus tränenden Augen und laufender Nase. Bei stärkeren Immunreaktionen kann es auch zu Hautrötungen kommen. Diese können lokal begrenzt sein und nur an bestimmten Stellen des Körpers vorkommen oder auch am gesamten Körper sichtbar werden (bei besonders starken allergischen Reaktionen). Durch eine entsprechende Histaminausschüttung kommt es zu einer Verengung der Atemwege. Diese Reaktion findet aber nur bei sehr starken allergischen Reaktionen statt. Zunächst kommt es hierbei nur zu leichtem Husten und Jucken sowie Kratzen im Hals.

Auch kann es neben einer starken Augenrötung zu einem Anschwellen der Augenlider kommen. Die Augen selbst sind meistens bei einer allergischen Reaktion empfindlich und jucken. Fremdkörper, wie z.B. Kontaktlinsen werden nicht toleriert.

Bei sehr starken Reaktionen kann es zur Verengung der Bronchien mit begleitender Luftnot kommen. In diesem Fall muss schnell reagiert werden, um diesen lebensbedrohlichen Zustand abzuwenden. Das Vollbild dieser Symptome wird auch als anaphylaktische Reaktion bezeichnet. Ein lebensbedrohlicher Zustand, der daraus resultiert, wird auch als anaphylaktischer Schock bezeichnet.

Des Weiteren können allergische Reaktionen dieser Art auch mit einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes einhergehen. Die Patienten sind oft geschwächt, nicht belastbar und müde. Des Weiteren können sich länger anhaltende allergische Reaktionen, wie langes Hautjucken etc. auch negativ auf die psychische Situation auswirken. Je stärker die allergischen Reaktionen von statten gehen, desto unruhiger werden die Patienten. Besonders wenn es zu einer Einschränkung der Ventilation durch eine Engstellung der Bronchien kommt, geraten die Patienten oft in Panik.

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Symptome an der Haut

Eine Hausstauballergie kann sich an der Haut durch Rötungen, Schwellungen und Ausschlag zeigen. Auch Juckreiz kann auftreten. Daneben kommt es häufig zu juckenden, tränenden Augen, vermehrtem Husten und Niesen und einer laufenden Nase.

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So sieht ein Ausschlag bei Hausstauballergie aus

Der Ausschlag bei der Hausstauballergie stellt sich mit einer Symptomatik dar, welche aber auch auf andere Allergien zutreffen könnte. Auf der Haut bildet sich eine Nesselsucht aus. Die Nesselsucht stellt sich mit flächigen Quaddeln dar. Diese Quaddeln sind durch die Schwellung über das Hautniveau erhaben und rötlich gefärbt.

Auch bei Kontaktallergien können sich diese Quaddeln ausbilden. Neben der Schwellung tritt ein starker Juckreiz an den betroffenen Hautarealen auf. Die Lokalisation des Ausschlages hängt davon ab, welche Hautstellen Kontakt zu den Hausstaubmilben und besonders ihrem Kot hatten.

Reaktionen des Körpers

Es gibt zahlreiche Reaktionen des Körpers auf eingedrungene Partikel und Fremdkörper bei der Hausstauballergie. Eine von ihnen ist die Bildung von sogenannten Immunglobulinen. Diese werden bei der allergischen Reaktion durch Hausstaub als IgE bezeichnet. Beim Eindringen von Staubpartikeln über die Luftwege werden vom Körper zahlreiche IgE gebildet. Diese binden an sogenannte Mastzellen. Kommt es erneut zu einem Eindringen von Hausstaubpartikeln oder Milben, nähert sich ein Mastzell-IgE Komplex und bindet an diesen Fremdkörper. Ziel dieses Manövers soll sein, den Eindringling zu binden und unschädlich zu machen.

Was allerdings zusätzlich geschieht ist die Bildung und Aussendung von Histamin. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die zahlreiche Reaktionen im Körper auslösen kann u.a. auch das Zusammenziehen der Bronchien. Dies führt zu den klassischen, bei allergischen Reaktionen beschriebenen Atemnöten.

Des Weiteren kommt es durch Histamin zur Weitstellung von Blutgefäßen, was einen Mehreinstrom von Blut mit sich zieht. Dies führt dann zu den klassischen Rötungen im Bereich der Haut oder in den Bindehäuten der Augen.

Des Weiteren führt Histamin auch zu einem Anschwellen der Schleimhäute und zur Mehrproduktion von körpereigenem Schleim und Sekret. Dies hat zur Folge, dass die Allergiker bei einer allergischen Reaktion unter einer laufenden Nase, Schnupfen und tränenden Augen zu leiden haben.

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Diagnose

In der Regel lässt sich die Diagnose einer Hausstauballlergie schnell stellen bzw. rasch vermuten, wenn oben genannte Symptome beschrieben werden bzw. sichtbar sind. Des Weiteren soll die Krankenbefragung Einzelheiten klären, wie z.B. Dauer der Reaktion, ob es das erste mal zu einer allergischen Reaktion gekommen ist, ob die allergische Reaktion in geschlossenen Räumen war oder draußen, ob bereits andere allergische Erkrankungen bekannt sind, wie z.B. Neurodermitis oder Asthma Bronchiale. Der Hintergrund liegt darin, dass Patienten, die unter einer dieser Erkrankung leiden, auch ein hohes Risiko haben, unter einer Hausstauballergie zu leiden. Man nennt diese Patienten auch Atopiker.

Welche Art von Allergie aber vorliegt, ist in den meisten Fällen zunächst nicht klar.

Klagen die Patienten über Atemnot, muss von einer anaphylaktischen Reaktion ausgegangen werden, die durchweg auch nur einmal vorkommen kann, z.B. nach dem Essen von chinesischen Speisen etc.

Je nachdem, zu welcher Jahreszeit die Beschwerden angegeben werden, muss auch immer von einem Heuschnupfen ausgegangen werden, wenn die Augenrötungen, das Augenjucken und die laufende Nase beim Aufenthalt draußen begonnen haben.

Sind Hautrötungen an einer oder mehreren Flächen auf der Haut zu sehen, kann es sich auch um eine allergische Reaktion auf eine Hautseife oder Pflegelotion bzw. neu angewandtes Waschmittel handeln.

All dies gilt es zu erfragen, um die Art der Allergie entsprechend einstufen zu können. Sollte die Untersuchung und die Befragung keine weiterführenden Hinweise bringen, sollte ein Allergietest durchgeführt werden. Bei diesem Test soll der Körper mit zahlreichen Substanzen in Kontakt kommen und provoziert werden, eine allergische Reaktion auszubilden. Hierzu werden die gängigsten, in der Natur und im Haushalt vorkommenden und allergie-auslösenden Substanzen auf einem Klebestreifen präpariert und auf einem Hautareal, z.B. am Rücken etc., des Patienten geklebt.

Hier bleiben die Klebestreifen einige Tage kleben oder solange, bis der Patient nicht mehr aushaltbare Beschwerden, wie starkes Jucken, äußert. Danach werden die Klebestreifen entfernt und angesehen, welche Reaktionen ausgelöst wurden. Kam es zu Rötungen oder Pustelbildung ist der Patient gegen das an dieser Stelle befindliche Antigen allergisch.

Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, eine Blutuntersuchung des Patienten durchzuführen. Hierbei wird in einem aufwendigen Verfahren vor allem die Menge des gebildeten Immunglobulins IgE festgestellt, das bei allergischen Reaktionen besonders stark gebildet wird. Auch kann versucht werden, eine erhöhte Histaminbildung nachzuweisen, die bei einer Hausstauballergie ebenfalls stark erhöht ist.

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Welche Tests gibt es?

Um das Vorliegen einer Hausstauballergie zu bestätigen, kommt vor allem der sogenannte Prick-Test in Frage. Dieser kann vom ambulanten Allergologen durchgeführt werden. Hierbei wird das Allergen auf die Haut gegeben. Die Haut in diesem Bereich wird dann mit einer kleinen Nadel ein wenig eingepiekst, sodass der Stoff unter die Haut dringen kann. Im Anschluss wird nach einigen Minuten nachgeschaut, ob sich an der getesteten Stelle eine Rötung oder Schwellung der Haut zeigt. Dies spricht für das Vorliegen einer allergischen Reaktion auf den aufgebrachten Stoff.

Weiterhin gibt es eine Blutuntersuchung, um spezielle Antikörper nachzuweisen, die auf das Vorliegen einer Hausstauballergie hinweisen können. Hierbei wird das Blut vom Patienten in Kontakt mit dem Allergen gebracht (also beispielsweise Milben oder Milbenkot). Liegen im Blut Antikörper gegen diese Allergene vor, so binden diese. Diese Bindung kann dann nachgewiesen werden. Ein Vorliegen von Antikörpern gegen die Allergene im Blut ist gleichbedeutend mit Vorliegen einer Hausstauballergie.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Allergiediagnostik ​​​​​

Behandlung

Therapie einer Hausstauballergie

Ist eine Hausstauballergie bei dem Patienten festgestellt worden, sollte auf jeden Fall versucht werden, den Kontakt mit dem die Allergie auslösenden Stoff zu vermeiden oder stark zu reduzieren. Diese Maßnahme stellt, wie bei jeder Allergiebehandlung, die effektivste Maßnahme dar und sollte soweit es geht konsequent durchgeführt werden.

Wenn eine Kontaktvermeidung nicht möglich ist, kann mit entsprechenden Medikamenten versucht werden, die allergische Reaktion des Körpers zu drosseln. Da Hausstaub in allen Haushalten vorhanden ist, ist eine Vermeidung meistens nicht möglich.

In starken allergischen Fällen sollten Tabletten zum Einsatz kommen, die die Histaminausschüttung im Körper hemmen. Die Gruppe der sogenannten Antihistminika ist eine häufig zum Einsatz kommende Medikamentengruppe. Meistens wird sie bei der Behandlung des Heuschnupfens jahreszeitspezifisch eingenommen. Das Medikament kann prophylaktisch oder im Falle eines allergischen Anfalls genommen werden. Zu beachten sind aber die Nebenwirkungen, die sich vor allem in einer ausgeprägten Müdigkeit äußern. So sollte bei einer Langzeiteinnahme auf Autofahren verzichtet werden. Die Einnahme von Tabletten bewirkt eine systematische Behandlung im gesamten Körper.

Kommt es nur zu Hautrötungen oder Augenjucken, kann auch mit Salben oder Tropfen, in denen ebenfalls ein Antihistaminikum enthalten ist, versucht werden, die allergische Reaktion lokal zu behandeln.

Bei schwächeren allergischen Reaktionen, kann versucht werden, eine Hyposensibilisierung durchzuführen. Hierbei handelt es sich um eine Gewöhnungssituation, die erreicht werden soll. Dafür wird dem Patienten in regelmäßigem Abstand das entsprechende Antigen in den Körper appliziert. Die Dosis sollte so gering sein, dass es zu keiner Vollausprägung der allergischen Reaktion kommt. In einigen Fällen tritt tatsächlich nach wiederholten Maßnahmen ein Gewöhnungseffekt ein, d.h. der Körper reagiert in Zukunft, wenn er mit dem Antigen in Kontakt , nicht mehr so stark.

Des Weiteren gibt es noch zahlreiche Sprays, die inhaliert werden können und vor allem Atemwegsbeschwerden vermindern und reduzieren können.

Kommt es zur vollen Ausprägung eines allergischen Anfalls (anaphylaktische Reaktion), muss unbedingt ärztliche Hilfe unter Umständen notärztlich in Anspruch genommen werden. Je nach Schwere der Ausprägung kann es auch notwendig werden, Kortison zu spritzen. Hierbei kann eine Dosierung von 500 mg gewählt werden und nach Legen eines venösen Zugangs die Substanz gespritzt werden. Die Patienten mit sehr starken Atembeschwerden haben auch immer die Gefahr, in einen lebensbedrohlichen Schock zu geraten. Aus diesem Grund sollten die Patienten zunächst intensivmedizinisch überwacht werden. Weitere Notfallmedikamente, die in solchen Fällen appliziert werden können sind Fenistil und Ranitidin (auch als 3-er Kombination mit Kortison).

In ganz starken Fällen einer allergischen Reaktion kann es notwendig werden, dem Patienten Adrenalin zu spritzen, um die lebensnotwendigen Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Auch kann es notwendig werden, den Patienten durch eine Maske oder durch Intubation mit notwendigem Sauerstoff zu versorgen, da die Atmung insuffizient zu werden droht. Kam es zu einer so starken allergischen Reaktion, sollte unbedingt die Suche nach der Ursache forciert werden, um entsprechende Wiederholungen zu vermeiden.

Mehr zu diesem Thema: Therapie einer Allergie

Was hilft noch bei einer Hausstauballergie?

Der erste und wichtigste Schritt bei einer Hausstauballergie ist die Sanierung des Haushalts. Hierbei wird versucht, den Haushalt möglichst milbenarm zu bekommen. Gerade Matratzen sind ein Aufenthaltsort von Milben. Daher sollten Matratzen mit speziellen Überzügen versehen werden die die Freisetzung des Milbenkots in die Luft deutlich verringern. Auch sollte die Bettwäsche sehr regelmäßig gewaschen werden.
Auch das regelmäßige Säubern der Wohnung inklusive Staubwischen ist wichtig. Es sollte regelmäßig nass gewischt werden, um möglichst viele der Allergene zu beseitigen. Bei Kindern sollten die Kuscheltiere regelmäßig saniert werden, entweder durch Wäsche oder durch kurzfristige Lagerung in der Tiefkühltruhe.
Ist dies nicht ausreichend, kommen Medikamente wie beispielsweise Cortisonsprays oder – seltener – Antihistaminika in Frage. Ist all das nicht ausreichend kann in einigen Fällen eine Hyposensibilisierung sinnvoll sein bei der der Körper so lange mit dem Allergen in Kontakt gebracht wird bis er nicht mehr allergisch reagiert.

Tabletten

Normalerweise werden bei Vorliegen einer Allergie häufig sogenannte Antihistaminika eingesetzt. Das sind Medikamente, die die allergischen Symptome wie Augentränen, Husten, Niesen und Laufen der Nase deutlich verringern. Sie müssen dazu täglich eingenommen werden. Nicht selten schlagen sie jedoch bei einer Hausstauballergie deutlich schlechter an als beispielsweise bei Heuschnupfen. Daher kommen bei einer Hausstauballergie auch Cortisonsprays (Nasensprays) zum Einsatz, da diese häufig eine bessere Symptomlinderung erreichen können.

Cetirizin ist ein Medikament das zur Gruppe der oben erwähnten Antihistaminika zählt. Es wird also eingesetzt um die Symptome einer Allergie zu lindern. Wie bereits erwähnt, hilft es bei einer Hausstauballergie jedoch oftmals nicht so gut wie bei anderen Allergien, beispielsweise Heuschnupfen. Eine mögliche Nebenwirkung von Cetirizin ist Müdigkeit.

Lesen Sie ebenfalls unser Thema: Diese Medikamente helfen gegen eine Allergie

Rezeptfreie Medikamente bei Hausstauballergie wie Nasenspray

Gängige Antihistaminika in Tablettenform, wie zum Beispiel Cetirizin, bekommt man in der Apotheke ohne ein Rezept. Man kann das Antihistaminikum auch lokal in Form von Augentropfen verwenden. Auch diese bekommt man rezeptfrei in der Apotheke. Bei den Augentropfen unterscheidet man zwei Wirkstoffe.

Der eine verhindert, dass Histamin, welches maßgeblich für die allergischen Symptome ursächlich ist, freigesetzt wird.
Der andere Wirkstoff, das klassische Antihistaminikum, besetzt die Rezeptoren des Histamins. So kann das Histamin nicht binden und es entstehen auch keine Symptome.

Zusätzlich gibt es auch Nasensprays, die ein Antihistaminikum enthalten. Der Vorteil hier ist, dass der Wirkstoff direkt am richtigen Ort ist und nicht erst durch das Blut dort hingelangen muss. Bei Nasensprays mit Wirkstoff sollte man grundsätzlich vorsichtig sein, da die Nasenschleimhaut schnell davon abhängig werden kann. Man sollte sie also nur über kurze Zeiträume verwenden. Eine gute alternative hierzu sind Nasensprays, die nur Kochsalzlösung enthalten.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier:

Diese Hausmittel können helfen

Bei einer Hausstauballergie muss vorerst auf eine gründliche Hygiene im Haushalt geachtet werden, damit sich die Hausstaubmilben erst gar nicht ausbreiten können. Zeigen sich dennoch Symptome einer Hausstauballergie, kann man besonders bei leichter Symptomatik eine Reihe von Hausmitteln zurate ziehen.

Ein Tee aus frischen Brennnesselblättern lindert Symptome, die durch die gereizte Schleimhaut im Nasen-Rachen-Bereich ausgelöst wurde. Er kann auch prophylaktisch getrunken werden. 

Zudem kann durch das Inhalieren die Schleimhaut beruhigt und befeuchtet werden. Hierfür kann man gut eine Kochsalzlösung verwenden. Für diese löst man eine kleine Menge an Salz in Wasser auf und atmet anschließend den heißen Wasserdampf ein.

Steht vor allem ein Hautausschlag mit Juckreiz im Vordergrund, kann ein Bad mit Meersalz versucht werden. Meersalz kann auch als Nasenspülung oder als Spray wirkungsvoll sein. Es führt zu einem Abschwellen der Nasenschleimhaut und lindert so die Symptomatik.

Auch eine Einnahme von Schwarzkümmelöl über einen Zeitraum von zwei Wochen kann sich positiv auf die allergische Reaktion auswirken.

Darauf sollte man bei der Bettwäsche achten

Das Bett ist der bevorzugte Aufenthaltsort der Hausstaubmilben. Für Allergiker gibt es spezielle Bezüge, welche für die Milben undurchlässig sind. Für die Matratze kann man einen Schutzüberzug kaufen. So bleiben die Hausstaubmilben in der Matratze und kommen nicht mehr auf die Haut. Andersherum können auch keine Hautschuppen mehr in die Nähe der Milben gelangen. Diese Bezüge sollten gut luftdurchlässig sein, damit in der Matratze keine Feuchtigkeit gestaut wird.

Ähnliche Überzüge gibt es auch für Kopfkissen und Bettdecke. Man kann sie einfach als Schutzschicht unter dem eigentlichen Bettzeug um Decke und Kissen hüllen. Diese Schutzbezüge sollte mindestens alle sechs bis acht Wochen bei 60 Grad gewaschen werden.

Die normale Bettwäsche sollte sogar jede Woche gewechselt und auch bei 60 Grad gewaschen werden. Durch die hohe Temperatur beim Waschen sterben die Hausstaubmilben ab und es entfernt auch ihren Kot.

Ein richtiges Kissen spielt auch eine wichtige Rolle für einen Allergiker. Über deren Stoff, Kosten und vieles mehr erfahren Sie unter: Kissen für Allergiker

Eine alternative zu den speziellen Schutzbezügen stellen Kissen und Decken aus synthetischen Materialien dar, welche man bei mindestens 60 Grad waschen kann. Sollte hier kein Schutzüberzug verwendet werden, müssen Kopfkissen und Bettdecke in regelmäßigen Abständen heiß gewaschen werden.

Für ausführlichere Informationen zur Bettwäschenwahl lesen Sie gerne unseren Artikel zu: Bettwäsche für Allergiker

Staubsaugen, Luftreiniger und co. - Was kann ich tun, um die Symptome zu mildern?

Das Schlafzimmer ist besonders dafür prädestiniert, viele Hausstaubmilben zu enthalten. Daher sollte die Zimmertemperatur möglichst nicht über zwanzig Grad steigen und die Luft sollte möglichst trocken sein. Der Zielwert liegt ungefähr unter 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Um dieses Klima aufrecht zu erhalten, sollte regelmäßig gelüftet werden.

Zimmerpflanzen im Schlafzimmer sollten vermieden werden, denn sie spenden Feuchtigkeit. Zusätzlich sollte zumindest im Schlafzimmer auf Gardienen und offene Bücherregale verzichtet werden. Hier kann sich viel Staub ansammeln, was zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann.

Der Fußboden sollte alle paar Tage gesaugt und zudem feucht gewischt werden, damit der Staub nicht bei jedem Schritt aufgewirbelt wird.

Bei den Staubsaugerbeuteln muss darauf geachtet werden, dass sie einen sogenannte Mikrofilter enthalten, welcher auch den feinen Kot der Hausstaubmilben zurückhalten kann.

Es gibt auch spezielle Luftfilter, welche die Luft im Raum von kleinsten Partikeln reinigen können. Die Filter arbeiten dabei nach verschiedenen Methoden. Bevor man sich einen solchen Luftfilter kauft, sollte man sich fachkundig beraten lassen, da diese Filter mitunter sehr teuer sein können.

Mehr zu diesem Thema: Luftreiniger bei Allergien

Hyposensibilisierung bei Hausstauballergie

Bei einer Hausstauballergie ist eine Hyposensibilisierung möglich, wenn durch andere Maßnahmen keine ausreichende Linderung der Beschwerden erzielt werden kann. Bei dieser Methode wird dem Patienten das Allergen zunächst in einer sehr geringen Dosierung unter die Haut gespritzt. Danach wird die Dosis langsam gesteigert bis zu der sogenannten Erhaltungsdosis. Diese bekommt man dann alle vier bis sechs Wochen vom Arzt gespritzt.

Durch die Hyposensibilisierung soll das Immunsystem geschult werden, nicht die Allergie-auslösenden IgE-Antikörper zu bilden, sondern schützende IgG-Antikörper. In der Regel verläuft die Hyposensibilisierung über drei Jahre.

Auch danach müssen die Hygiene-Maßnahmen im Haushalt eingehalten werden, da man weiterhin Hausstaubmilben so gut wie möglich meiden sollte.

Homöopathie bei einer Hausstauballergie

Die Homöopathie kann bei einer leichten Hausstauballergie als symptomatische Therapie zum Einsatz kommen. Durch die Globuli können nur die akuten Symptome beeinflusst werden. Eine Verbesserung der Allergie an sich kann damit nicht erreicht werden.

Vor der Einnahme von homöopathischen Präparaten sollte ein fachkundiger Arzt mit Erfahrungen in der Homöopathie aufgesucht werden. Dieser kann dann beraten, welches Präparat am Besten helfen kann und welche Dosierung man einnehmen sollte. Zudem kann er die Symptomatik der Allergie beurteilen und eventuell gefährliche Situationen abwenden. Die Wahl des Präparates hängt maßgeblich von der individuellen Symptomatik ab. Eine Auswahl der möglichen Präparate sind zum Beispiel Sabadilla, welches bei Schnupfen, Niesen und tränenden Augen gewählt wird oder Acidum formicicum. Das Letztere kommt zum Einsatz, wenn der Patient über juckende und tränende Augen klagt und eine Quaddelbildung an der Haut festzustellen ist.

Die Wirksamkeit der Homöopathie bei einer Hausstauballergie ist bisher nicht wissenschaftlich belegt worden. Die Behandlung zeigt aber gleichzeitig wenige Nebenwirkungen, sodass eine homöopathische Behandlung erwogen werden kann. Trotzdem sollte weiterhin ein Augenmerk auf die hygienischen Maßnahmen zur Vermeidung von Hausstaubmilben gelegt werden.

Ursache & Prophylaxe

Ursachen und Formen

Es gibt zwei unterschiedliche Formen, die zu einer Hausstauballergie führen:

Staubpartikel: Die Staubpartikel sind teilweise sichtbar, teilweise können sie vom menschlichen Augen nicht wahrgenommen werden. Sie befinden sich die ganze Zeit zu tausenden in der Luft, in geschlossenen, vor allem Wohnräumen. Die Luftbelastung dieser Partikel wird drastisch erhöht, wenn die Wohnung gereinigt wird und es zu Aufwirbelungen von Staubpartikeln kommt, die auf glatten Flächen oder in Polstern gelegen haben. Diese kleinsten Staubpartikel werden unbewusst mit jedem Atemzug inhaliert und können entweder zu sofortigen Beschwerden führen oder erst nach chronischer Inhalation zu einer allergischen Reaktionen führen.

Hausstaubmilben: Sie sind etwa 0,1 mm groß und befinden sich vor allem in Polstermöbeln, Betten oder Teppiche. Die Größe macht sie für das menschliche Auge nicht sichtbar. Im Laufe der Zeit sammeln sich die Milben im Bett und in den Polstermöbeln an. Besonders bei alten Polstern kann der Anteil von Milben stark erhöht sein. Der Kot der Milben ist leicht und kann in die Umgebungsluft gelangen. Dort wird er verwirbelt und es besteht die Gefahr, dass dieser inhaliert wird. Dies kann ähnlich dem Hausstaub zu entsprechenden allergischen Reaktion und Beschwerden führen.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel: Milbenallergie.

Weitere Informationen

Was zahlt die Krankenkasse, wenn man unter einer Hausstauballergie leidet?

Wenn man an einer Hausstauballergie leidet, sollte man mit der Krankenkasse absprechen, welche Medikamente oder Hilfsmittel von ihr übernommen werden. Dies kann von Krankenkasse zu Krankenkasse variieren. In der Regel übernehmen die Krankenkassen alle Medikamente, die von einem Arzt gegen die Hausstauballergie verschrieben wurden. Ein Beispiel sind die Antiallergika (Antihistaminika). Rezeptfreie Medikamente werden oftmals nicht von der Krankenkasse übernommen und müssen selbst bezahlt werden.

Bei einer Hausstauballergie werden von vielen Patienten spezielle Schutzbezüge für Matratzen, Bettdecke und Kopfkissen benötigt. Diese können als Hilfsmittel ebenfalls vom Arzt verschrieben werden und die meisten Krankenkassen erstatten dann auch die Kosten. Man sollte dabei aber vorher mit der Krankenkasse Rücksprache halten, welche Hilfsmittel bezahlt werden und welche nicht.

Hausstauballergie bei Kindern

Eine Hausstauballergie kommt bei Kindern wie bei Erwachsenen vor. Die Symptome sind meist ähnlich: Juckende Augen, Husten, eine verstopfte und häufig laufende Nase, häufiges Niesen und Hauterscheinungen wie Rötung oder Schwellung.

Eine Allergie gegen Hausstaubmilben entwickelt sich oft schon früh, nämlich in den ersten 5-6 Lebensjahren. Das bedeutet, dass relativ viele Kinder unter einer Hausstauballergie leiden. Die Symptome entwickeln sich jedoch teilweise erst Jahre später, also im Jugend- oder Erwachsenenalter.

Eine unbehandelte Hausstauballergie kann im Verlauf zur Entwicklung eines Asthmas führen. Daher ist eine Behandlung, beziehungsweise eine bestmögliche Vorbeugung durch bestimmte Vorkehrungen im Haushalt wichtig.
Therapeutisch kann gerade bei Kindern eine sogenannte Hyposensibilisierung in Frage kommen. Hierbei wird der Körper immer wieder dem Allergen in sehr kleinen Dosen ausgesetzt. Dies geschieht so lange, bis der Körper sich sozusagen daran gewöhnt hat und nicht mehr allergisch reagiert. Die Hyposensibilisierungsphase dauert bis zu 3 Jahre.

Doch am wichtigsten ist zunächst, die Umgebung des Kindes möglichst milbenarm zu gestalten. Man spricht von einer "Sanierung des Haushalts". Insbesondere die Matratze des Bettes ist ein wichtiger Tummelort für Milben. Es gibt speziell beschichtete Matratzenbezüge, die vermeiden, dass der Milbenkot in die Luft entweichen kann. Sie haben eine spezielle Beschichtung. die als Encasing bezeichnet wird. Außerdem sollten die Bettbezüge regelmäßig gewaschen werden, ebenso die Kuscheltiere. Sind diese nicht waschbar so können sie – in eine Plastiktüte verpackt – für einige Stunden ins Tiefkühlfach gelegt werden. Auch regelmäßiges Saubermachen, insbesondere auch nasses Wischen, ist unverzichtbar. Oftmals reicht eine solche Milbensanierung des Haushalts aus, um die Symptome des betroffenen Kindes deutlich zu reduzieren.

Bestehen weiterhin Symptome, so können diese mit Medikamenten behandelt werden, beispielsweise Mitteln aus der Gruppe der Antihistaminika, hierzu zählen beispielsweise Cetirizin und Loratidin. Diese Medikamente hemmen die allergischen Symptome. Nachteilig ist, dass sie bei einigen Menschen als Nebenwirkung eine starke Müdigkeit auslösen. Sie sind bei einer Hausstauballergie jedoch oftmals weniger wirksam als beispielsweise bei Heuschnupfen.

Daher kommen auch Cortisonpräparate zum Einsatz, beispielsweise in Form von Nasenspray. Besteht bereits ein Asthma, so sollten entsprechende Sprays für die Atemwege eingesetzt werden. Wenn auch das nicht hilft, kann die oben erwähnte Hyposensibilisierung in Betracht gezogen werden. Hierbei wird dem Kind etwa alle 6 Wochen das Allergen unter die Haut gespritzt um den Körper langsam daran zu gewöhnen. Die Behandlung dauert etwa 3 Jahre, die Erfolgsaussichten sind relativ gut, eine solche Therapie hilft jedoch nicht bei jedem Betroffenen.

Zusammenfassung

Hausstauballergien treten sehr häufig auf. Sie werden zum einen durch kleinste Staubpartikel ausgelöst, die in der Umgebungsluft vorhanden sind und unbewusst inhaliert werden, zum anderen durch Hausstaubmilben, die sich in Polstern und in Betten befinden. Von ihnen produzierter Kot wird in die Luft geschleudert und kann eingeatmet werden.

Im Körper kommt es zu einer immunologischen Reaktion, die dazu führt, dass über mehrere Zwischenschritte Histamin gebildet und ausgeschüttet wird. Histamin führt zu einem Zusammenziehen der Bronchien, das Luftnot zur Folge haben kann. Des Weiteren werden die Blutgefäße weitgestellt, was ein Mehreinstrom an Blut zum Ziel hat und zur klassischen Hautrötung führt. Auch kann es zu starkem Jucken an der Haut oder an den Bindehäuten der Augen kommen. Des Weiteren kommt es zum Anschwellen der Schleimhäute der Nase, was ein beginnendes Naselaufen zur Folge hat.

Die Therapie richtet sich zum einen nach den Beschwerden, zum anderen nach dem Schweregrad. Lokale Hautrötungen können mit Salben behandelt werden. Systemische Probleme, wie starkes Augentränen und Hautrötungen sollten mit Tabletten der Gruppe Antihistaminikum behandelt werden. Kommen Atmungs- und Luftprobleme hinzu, sollte immer mit Kortison gearbeitet werden. Dieses kann entweder mittels Tablette oder als Infusion dem Patienten zugeführt werden. Wichtig ist es, den Patienten entsprechend zu überwachen. Auch können Medikamente wie Fenistil und Ranitidin gegeben werden. Kommt es zu lebensgefährlichen Zuständen, sollte die Gabe von Adrenalin erwogen werden. In harmloseren Verläufen kann eine Hyposensibilisierung versucht werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 23.09.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024