Husten bei einer Allergie

Gerade Allergien, die hauptsächlich die Nase betreffen, also z.B. Pollenallergie oder Hausstauballergie, werden häufig auch von Husten begleitet. Während Husten im Rahmen einer Erkältung oder Asthma bronchiale von schleimigem Auswurf begleitet wird, ist allergischer Husten trocken.

Husten bei einer Allergie

Einleitung

Der sogenannte allergische Husten kann als Begleitsymptom bei bestimmten Allergien auftreten. Oftmals ist es schwierig, einen solchen allergischen Husten von einem Husten, der beispielsweise im Rahmen einer Erkältung oder eines grippalen Effekts auftritt, zu unterscheiden. Abzugrenzen ist der allergische Husten vom Husten, der bei einem Asthma bronchiale als Begleitsymptom auftreten kann. Sowohl die Ursache,  Diagnostik als auch die Therapie dieser beiden Hustenarten unterscheidet sich deutlich.

Was tun gegen allergischen Husten?

Husten, der im Rahmen einer Allergie auftritt, wird mit denselben Maßnahmen behandelt wie die anderen Allergiesymptome auch.

  • In der Akutphase kommen sogenannte Antihistaminika zum Einsatz. Das sind Medikamente, die die Histaminwirkung im Körper eindämmen und so die allergischen Symptome lindern. Die Einnahme erfolgt in Tablettenform.
     
  • Bei lokalen Symptomen wie Schnupfen und juckenden, tränenden Augen kann auch eine lokale Anwendung von Cortisonpräparaten hilfreich sein.
     
  • Inhalationen mit Kochsalz können lindernd auf den Husten einwirken. Auf ätherische Öle als Zusatz sollte allerdings verzichtet werden, da sie die ohnehin schon gereizten Schleimhäute noch zusätzlich reizen können.
     
  • Beim allergischen Asthma bronchiale kommen häufig Medikamente zum Einsatz, welche die verengten Atemwege erweitern. Diese können als Spray oder als Zusatz zur Inhalation genutzt werden. Hierdurch kommt es oftmals auch zu einer Besserung des im Rahmen des Asthma auftretenden Hustens.
     
  • Neben den Wirkstoffen welche die Atemwege erweitern, gibt es auch Cortison-haltige Präparate die bei längerfristiger Anwendung antientzündlich wirken.
     
  • Als langfristige Therapie des allergischen Hustens gibt es die Möglichkeit der Hyposensibilisierung. Hierbei werden in regelmäßigen Abständen kleinste Allergendosen unter die Haut gespritzt. Die Allergendosen werden langsam erhöht bis der Körper irgendwann „immun“ gegen das Allergen ist und nicht mehr so stark reagiert.

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Wann braucht man Cortison?

Cortisonhaltige Präparate kommen bei allergischem Husten selten zum Einsatz, weil sie meist nicht notwendig sind. Bei manchen Formen des allergischen Hustens, insbesondere bei Husten der im Rahmen eines Asthma bronchiale auftritt, können sie jedoch sehr hilfreich sein. Das Cortison wird dann jedoch nicht in Tablettenform sondern als Spray oder als Zusatz zu einer Inhalation angewendet.

Ist die Anwendung eines Cortison-Präparats notwendig, dann ist es wichtig, dass das Präparat regelmäßig zum Einsatz kommt. Denn inhalative Cortison-Präparate entfalten ihre Wirkung nicht sofort sondern erst bei regelmäßiger Anwendung. Der behandelnde Arzt entscheidet, ob bei allergischem Husten die Anwendung eines Cortison-Präparats notwendig ist. 

Lesen Sie weiter unter: Nasenspray mit Cortison

Was kann man tun, um allergischen Husten zu vermeiden?

Um einen allergischen Husten zu vermeiden, muss der Kontakt mit dem Allergie auslösenden Stoff  konsequent unterbunden werden. Bei manchen Allergien ist eine solche Vermeidung möglich, beispielsweise bei bekannten Nahrungsmittelallergien, Tierhaarallergien oder einer bekannten Hausstauballergie.

Bei einer Pollenallergie hingegen, ist eine solche Vermeidung in der Regel nicht möglich. Hier kann nur die regelmäßige saisonale Einnahme von Medikamenten oder eine Hyposensibilisierung Abhilfe schaffen.

Begleitende Symptome

Im Rahmen einer Allergie können verschiedene Symptome auiftreten.

Bei einer Pollenallergie oder einer Hausstauballergie treten häufig Beschwerden wie tränende, juckende, gerötete Augen, eine verschnupfte Nase (Rhinitis) und vermehrtes Niesen auf. Auch allergiebedingte Halsschmerzen sind nicht unüblich.

Bei Lebensmittelallergien können begleitende Symptome wie eine Schwellungen im Bereich von Mund und Rachen, juckende Schleimhäute, juckender Ausschlag im Bereich der Haut sowie Durchfall und Erbrechen auftreten.

Schleim

Husten, der im Rahmen einer Allergie auftritt, ist meist trocken. Im Vergleich dazu kommt es bei Infekten der Atemwege wie Bronchitis oder Lungenentzündung oftmals zu Husten mit Schleimauswurf, man spricht dann von produktivem Husten. Auch beim Asthma bronchiale kommt es im Rahmen eines Asthmaanfalls häufig zu einer vermehrten Schleimproduktion.
Somit ist Husten ohne Schleimauswurf ein Zeichen für allergisch bediingten Husten. 

Asthma

Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch eine Überempfindlichkeit der Bronchien entsteht. Bei vielen Patienten sind bestimmte Allergene Auslöser eines Asthmaanfalls, man spricht dann von einem allergischen Asthma.

Im Vergleich zu einer „normalen“ Pollenallergie mit tränenden Augen und laufender Nase treten beim Asthma zusätzlich Anfälle mit akuter Luftnot auf. Auch Husten ist ein sehr häufiges Symptom. Im akuten Asthmaanfall kann der Husten produktiv, also mit Schleimauswurf, sein. Zwischen den Anfällen leiden Asthmatiker häufig unter trockenem Reizhusten.

Errfahren Sie mehr unter: Asthma bronchiale

Atemnot

Atemnot kann ein Begleitsymptom einer allergischen Reaktion sein. Bei Allergien, die in normaler Ausprägung auftreten ist Atemnot jedoch eher selten. Ausgenommen hiervon ist das allergische Asthma bronchiale. Hier tritt im akuten Anfall häufig Atemnot auf, welche durch eine Verengung der Atemwege entsteht.

Auch bei einer überschießenden allergischen Reaktion, dem sogenannten anaphylaktischen Schock, kann es zu akuter Luftnot kommen. Diese entsteht durch ein rasches Zuschwellen der Atemwege als Reaktion auf ein auslösendes Allergen. Tritt eine solche Atemnot im Rahmen einer Allergie auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, da eine allergisch verursachte Verengung der Atemwege lebensbedrohlich werden kann.

Warum kommt es bei einer Allergie zum Husten?

Im Rahmen einer Allergie reagiert der Organismus auf einen Stoff, der eigentlich harmlos ist, vom Körper aber als potentiell gefährlich eingestuft wird. So wird dieser Stoff zum Allergen und löst eine Immunreaktion aus. Bei vielen Allergien, beispielsweise dem Heuschnupfen (Pollenallergie) oder Lebensmittelallergien, spielt der Botenstoff Histamin, der in körpereigenen Zellen gebildet wird, eine wesentliche Rolle. Neben Histamin werden weitere Botenstoffe produziert, die an Rezeptoren von Körperzellen binden. Hier lösen sie dann die Allergie-Symptome aus.

Je nachdem, über welchen Weg das Allergen „eindringt“ können sich die Allergie-Symptome an verschiedenen Körperbereichen zeigen. Bei der Pollenallergie gelangt das Allergen über Mund und Nase in die Atemwege. Das Immunsystem des Körpers reagiert hierauf überschießend mit der Ausschüttung verschiedener Botenstoffe in diesem Körperbereich. Es kommt dann unter anderem zu einer Reizung der Bronchien, welche sich durch eine Verengung der Atemwege (Luftnot) und durch Husten äußern kann.

Welche Allergien verursachen häufig Husten?

Allergischer Husten tritt als Begleitsymptom relativ häufig bei

auf.

Woran erkennt man, dass der Husten durch eine Allergie ausgelöst wurde?

Ob Husten durch eine Allergie ausgelöst wird oder nicht, ist leider gar nicht so einfach zu unterscheiden. Ein allergischer Husten hat keine spezifischen Merkmale, die eine sichere Differenzierung möglich machen.

Allergischer Husten ist in den meisten Fällen trocken und nicht produktiv, es wird also kein Sekret (Schleim) mit abgehustet. Außerdem tritt er immer dann auf, wenn Kontakt zu dem Allergen stattgefunden hat. Oftmals ist der Prozess der Diagnosestellung langwierig.

Husten, der nur in bestimmten Jahreszeiten gehäuft auftritt, kann beispielsweise Hinweis auf einen allergischen Husten im Rahmen einer Pollenallergie sein. Husten der im Rahmen einer Hausstauballergie auftritt, macht sich vor allem in den Nacht- und frühen Morgenstunden bemerkbar da sich im Bett die auslösenden Allergene, sogenannte Milben, befinden. Tritt der Husten immer wieder kurz nach dem Konsum eines bestimmten Lebensmittels auf, so kann dies ein Hinweis auf eine Allergie auf dieses Lebensmittel sein.

Dauer

Wie lange ein allergischer Husten andauert, hängt maßgeblich von der auslösenden Ursache ab. Solange das Allergen präsent ist, so lange dauert in der Regel auch der Husten an.
Allergischer Husten der im Rahmen einer Pollenallergie auftritt, kommt saisonal vor. Je nachdem, welche Pollen allergen wirken, beginnen die Symptome im Frühjahr, Sommer oder Herbst und dauern in der Regel 1-3 Monate an.

Tritt der allergische Husten aufgrund einer Hausstauballergie auf, so können die Beschwerden dauerhaft bestehen bleiben, wenn die Allergenquellen nicht entsorgt werden.
Bei einer Lebensmittelallergie tritt der Husten meist nur in den Stunden nach Verzehr des auslösenden Nahrungsmittels auf.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.05.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024