Erkrankungen Ohr

Erkrankungen des Ohres

Erkrankungen des Ohres äußern sich in den meisten Fällen entweder in Schmerzen im Bereich des Ohres oder auch in Störungen des Hörens. Die Ursachen sind vielfältig. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht und kurze Erklärung zu den wichtigsten Erkrankungen des Ohres.

Im Folgenden finden Sie die häufigsten Erkrankungen des Ohres geordnet nach:

  1. Erkrankungen des äußeren Ohres
  2. Erkrankungen des Mittelohres
  3. Erkrankungen des Innenohres

Anatomische Einteilung des Ohres

Das Ohr wird anatomisch in drei Abschnitt eingeteilt.

  • Äußeres Ohr: von der Ohrmuschel bis zum Trommelfell, enthält den Gehörgang
  • Mittelohr: enthält die Paukenhöhle mit den Gehörknöchelchen
  • Innenohr: enthält das Gleichgewichtsorgan und das Labyrinth

Erkrankungen des äußeren Ohres

Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen sind eines der häufigsten Leitsymptome in der HNO. Sie können zum Beispiel durch eine Mittelohrentzündung oder auch eine Gehörgangsentzündung entstehen. Nervenreizungen können ebenfalls zu Ohrenschmerzen führen. Ein HNO-Arzt kann die Ursache der Ohrenschmerzen herausfinden und eine passende Therapie einleiten.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Ohrenschmerzen

Eingerissenes Ohrläppchen

Ein eingerissenes Ohrläppchen ist meist eine harmlose kleine Verletzung. Diese kann entweder traumatisch entstehen oder auf Grund anderer Erkrankung, die eine trockene Haut bewirken. Ein eingerissenes Ohrläppchen heilt ohne Therapie wieder. Sollte es jedoch gehäuft vorkommen, sollte an eine zugrundeliegende Erkrankung gedacht werden und ein Arzt konsuliertiert werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Eingerissenes Ohrläppchen

Entzündung der Ohrläppchen

Auch eine Entzündung der Ohrläppchen ist meist harmlos und heilt von alleine ab. Eine häufige Ursache ist eine Kontaktallergie auf Bestandteile von Modeschmuck wie zum Beispiel Nickel. Es kann auch sein, dass durch eine Verletzung am Ohrläppchen Keime eindringen und diese zu einer Entzündung des Ohrläppchens führen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Entzündung der Ohrläppchen

Entzündung eines Ohrloches

Eine Entzündung eines Ohrloches entsteht am häufigsten kurz nach dem Stechen des Ohrloches. Durch die kleine Verletzung ist es möglich, dass Erreger in die Wunde eindringen und hier eine Entzündung hervorrufen. Daher ist es essentiell nach dem Stechen auf Hygiene zu achten und das neue Ohrloch regelmäßig zu desinfizieren.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Entzündung eines Ohrloches

Entzündung des Ohres

Bei einer Entzündung des Ohres kann zwischen einer Entzündung des äußeren Ohres und des Gehörganges und einer Mittelohrentzündung unterschieden werden. Bei allen Formen kommt es zu starken Ohrenschmerzen. Die genaue Ursache und die Lokalisation der Entzündung kann ein HNO-Arzt feststellen und die passende Therapie einleiten.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Entzündung des Ohres

Schwellung hinter dem Ohr

Gerade bei einer Erkältung kommt es häufig zu einer Lymphknotenschwellung, auch hinter dem Ohr. Dies ist harmlos und geht nach einigen Tagen wieder von alleine weg. Eine weitere Ursache für eine Schwellung hinter dem Ohr ist das sogenannte Atherom, eine verstopfte Talgdrüse.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Schwellung hinter dem Ohr

Ringerohr

Unter dem Begriff Ringerohr versteht mein einen Erguss zwischen dem Ohrknorpel und der Knorpelhaut. Dieser Erguss entsteht meistens durch eine äußere Gewalteinwirkung, wie zum Beispiel beim Ringen. Es ist sehr wichtig der Erguss durch einen kleinen Schnitt zu entlasten da es sonst zu einer Entzündung des Knorpels oder zu einer Deformierung des Ohres kommen kann.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Ringerohr

Mastoiditis

Eine Mastoiditis ist eine Entzündung des Warzenfortsatzes des Schädelknochens. Die Symptome der Mastoiditis sind Ohrenschmerzen, eine schmerzhafte Schwellung hinter dem Ohr und ein reduzierter Allgemeinzustand. Da es zu schweren Komplikationen kommen kann ist eine Therapie im Krankenhaus unumgänglich. Hier wird eine antibiotische Therapie über die Vene eingeleitet und, bei ausgedehnten Befunden, eventuell eine chirurgische Intervention durchgeführt.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Mastoiditis

Zoster oticus

Der Zoster oticus ist ein Befall des siebten und/oder achten Hirnnervens mit dem Varizella-Zoster-Virus. Da diese Nerven den Bereich des Ohres sensibel versorgen kommt es zu den typischen schmerzhaften Bläschen auf der Ohrmuschel und im äußeren Gehörgang. Zusätzlich haben die Patienten Fieber und einen schlechten Allgemeinzustand. Es werden antivirale Medikamente im Rahmen einer stationären Therapie gegeben, um Komplikationen wie zum Beispiel einen Hörverlust, zu vermeiden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Zoster oticus

Fremdkörper im Ohr

Fremdkörper im Ohr sind vorallem bei Kindern häufig. Sie stellen keine Gefahr dar, sollten aber dennoch entfernt werden. Dies kann entweder vorsichtig mit einer Pinzette zu Hause versucht werden. Ist der Fremdkörper jedoch tiefer in das Ohr hineingerutscht empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen und den Fremdkörper fachmännisch entfernen zu lassen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Fremdkörper im Ohr

Erkrankungen des Mittelohres

Mittelohrentzündung

Hierbei handelt es sich um eine akute Entzündung des Mittelohres. Vor allem Kinder sind von einer Mittelohrentzündung betroffen. Sie äußert sich zunächst mit einem dumpfen Druck- und Spannungsgefühl. Innerhalb weniger Stunden kommt es dann zu stechenden Schmerzen auf dem betroffenen Ohr, die durch einen Sekretstau und entzündliche Reaktionen im Mittelohr bedingt sind. Die Therapie der Mittelohrentzündung erfolgt sowohl symptomatisch als auch kausal. Zunächst sollten die Schmerzen im Ohr mit Schmerzmitteln behandelt werden. Zusätzlich verschreibt der HNO-Arzt abschwellende Nasentropfen, um das Abfließen des im Ohr befindlichen Sekrets zu erleichtern. Die definitive Therapie erfordert oft den Einsatz von Antibiotika.

Weitere Informationen zu diesem Thema finde Sie unter: Mittelohrentzündung

Paukenerguss

Ein Paukenerguss beschriebt eine Flüssigkeitsansammelung in der Paukenhöhle. Diese entsteht vorallem bei Kindern häufig durch eine Vergrößerung der Rachenmandeln. Beim Erwachsenen geht ein Paukenerguss auch im Rahmen eines Tumors im Nasen-Rachenraum entstehen. Symptomatisch äußert sich der Erguss durch ein Druckgefühl im Ohr und eine Schwerhörigkeit. Bei Kindern hilft es meistens die vergrößerten Rachenmandeln zu entfernen. Bei Erwachsenen ist eine genaue Ursachensuche wichtig um eine eventuell bösartige Genese auszuschließen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Paukenerguss

Cholesteatom

Beim Cholesteatom kam es vor Geburt zu einer Zellverschleppung vom äußeren Ohr in das Mittelohr. Die Zellen beginnen im Verlauf des Lebens zu wachsen und den Gehörgang zu verlegen. Es können Schmerzen und Hörstörungen daraus resultieren. Das Cholesteatom kann durch eine CT oder MRT diagnostiziert und durch eine Operation behandelt werden. Meistens wird diese Operation durch das äußere Ohr des Patienten durchgeführt.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Cholesteatom

Gerissenes Trommelfell

Das Trommelfell ist ein dünnes Häutchen, dass zwischen Außenohr und Mittelohr liegt. Gründe für einen Einriss sind zu große Druckschwankungen, wie z.B. beim Tauchen oder Fliegen. Die Symptome eines Trommelfellrisses sind ein starker, stechender Schmerz mit folgender Hörminderung. Kleinere Risse heilen von alleine wieder zu. Bei größeren Defekten kann das Loch mit einer Silikonfolie geschient werden. Bei starken Schmerzen oder einer bestehenden Entzündung kommen Schmerzmittel oder Antibiotika zum Einsatz.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Gerissenes Trommelfell

Erkrankungen des Innenohres

Hörsturz

Als Hörsturz wird in der HNO eine Minderung oder ein Verlust der Hörfähigkeit auf einem Ohr ohne erkennbare Ursache bezeichnet. Es handelt sich um ein plötzliches Phänomen, das meist aus völliger Beschwerdefreiheit auftritt. Zu den Risikofaktoren gehören z.B. Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen und vor allem Stress. Die Therapie des Hörsturzes besteht meist in der Gabe hochdosierter Cortison-Präparate. Andere Ansätze verfolgen die Gabe von Vitamin-C oder Sauerstoff.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Hörsturz

Durchblutungsstörung des Ohres

Die Ursachen für eine Durchblutungsstörung des Ohres sind die gleichen wie in anderen Körperteilen. Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck beeinflusse nicht nur die großen Gefäße, sondern auch die Gefäße im Ohr. Als Symptome treten häufig Ohrgeräusche oder eine Hörminderung auf. Wenn das Gleichgewichtsorgan betroffen ist, kann es zu Schwindelattacken kommen. 

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Durchblutungsstörung des Ohres

Morbus Menière

Der Morbus Menière ist eine Erkrankung des Innenohres, bei der es zu einer vermehrten Flüssigkeitsansammelung im Innenohr führt. Die typischen Symptome sind ein Tinnitus, einseitiger Hörverlust und ein Drehschwindel. Da die genaue Ursache der Erkrankung noch nicht ausreichend geklärt ist, gestaltet sich auch die Therapie schwierig. Allgemein wird eine gesunde Lebensweise und eine Reduktion von Stress, Alkohol- und Nikotinkonsum empfohlen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Morbus Menière

Schwerhörigkeit

Die Schwerhörigkeit wird eingeteilt in Schallleitungs- (Ursache im Mittelohr) oder Schallempfingungsschwerhörigkeit (Ursache im Innenohr oder Hörnerv). Die Schwerhörigkeit wird mittels Audiometrie untersucht. Hier wird für verschiedene Frequenzen die gerade hörbare Tonschwelle ermittelt. Weitere Diagnostik für die Ursachenforschung schließt sich an. Mit zunehmendem Alter ist eine gewisse Schwerhörigkeit normal und wird als Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit) bezeichnet.

Weitere Informationenzu diesem Thema finden Sie unter: Schwerhörigkeit

Tinnitus / Ohrgeräusche

Ein Tinnitus bezeichnet das Vorhandensein von dauerhaften Ohrgeräuschen, die von außen nicht zu hören sind und im Ohr bzw. dem Hörorgan entstehen. Sie sind für die Betroffenen oft sehr belastend und können sich als Pfeifen, Piepsen oder Brummen äußern. Über die Ursachen ist nichts Genaues bekannt. Jedoch spielen Faktoren wie Stress und Überlastung eine Rolle. Therapeutisch kommen durchblutungsfördernde Medikamente und Cortison zum Einsatz, worunter man sich eine Besserung der Beschwerden erhofft. Zur Prognose lässt sich sagen, dass bei einem großen Teil der Betroffenen der Tinnitus von alleine abheilt.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Tinnitus oder Ohrgeräusche

Anatomie des Ohrs

A - Außenohr - Auris externa
B - Mittelohr - Auris media
C - Innenohr - Auris interna

  1. Ohrleiste - Helix
  2. Gegenleiste - Antihelix
  3. Ohrmuschel - Auricula
  4. Ohrecke - Tragus
  5. Ohrläppchen -
    Lobulus auriculae
  6. Äußerer Gehörgang -
    Meatus acusticus externus
  7. Schläfenbein - Os temporale
  8. Trommelfell -
    Membrana tympanica
  9. Steigbügel - Stapes
  10. Ohrtrompete (Tube) -
    Tuba auditiva
  11. Schnecke - Cochlea
  12. Hörnerv - Nervus cochlearis
  13. Gleichgewichtsnerv -
    Nervus vestibularis
  14. Innerer Gehörgang -
    Meatus acusticus internus
  15. Erweiterung (Ampulle)
    des hinteren Bogengangs -
    Ampulla membranacea posterior
  16. Bogengang -
    Ductus semicircuralis
  17. Amboss - Incus
  18. Hammer - Malleus
  19. Paukenhöhle -
    Cavitas tympani

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.05.2007 - Letzte Änderung: 18.09.2024