Eine Nasenscheidewandverkrümmung ist eine Veränderung der Nasenscheidewand (septum nasi). In den meisten Fällen ist die Nasenscheidewand von Geburt an seitlich verlagert oder wurde durch eine Verletzung der Nase (z.B. einem Schlag auf die Nase, Nasenbeinbruch) aus ihrer normalen Position verschoben.
Eine Nasenscheidewandverkrümmung ist eine Veränderung der Nasenscheidewand (septum nasi). In den meisten Fällen ist die Nasenscheidewand von Geburt an seitlich verlagert oder wurde durch eine Verletzung der Nase (z.B. einem Schlag auf die Nase) aus ihrer normalen Position verschoben.
Am häufigsten ist keine kausale Ursache für die Nasenscheidewandverkrümmung zu finden, sodass man von einer erblichen Komponente spricht. Somit sind die Meisten schon seit ihrer Geburt bzw. Kindheit von den jeweiligen Symptomen betroffen und finden nicht selten auf Nachfrage Familienmitglieder mit einer ähnlichen Problematik.
Verkrümmungen der Nasenscheidewand durch Unfälle mit Gewalteinwirkung sind eher die Minderheit. Dabei ist der Grad der Verkrümmung sehr variabel und hängt vom Grad der äußeren Krafteinwirkung ab. Typisches Beispiel für eine erworbene Verkrümmung wäre somit ein Schlag auf die Nase, der sowohl eine sofortige optische Veränderung der Nase zeigt als auch eine spürbar funktionelle Änderung der Atmung nach sich zieht.
Eine erworbene Nasenscheidewandverkrümmung kann ebenfalls durch chronifizierende Entzündungen der Nasenschleimhaut entstehen. Meistens sind dadurch auch auf einer Seite die Nasenmuscheln vergrößert (Hyperplasie der Conchae nasalis). Durch das betroffene Nasenloch ist eine freie Nasenatmung dann kaum noch möglich.
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Das Hauptsymptom der Nasenscheidewandverkrümmung ist die gestörte Nasenatmung, die vor allem subjektiv als sehr belastend empfunden wird. Dabei können nur ein oder beide Nasenlöcher betroffen sein und gegebenenfalls noch eine zusätzliche Schwellung der Schleimhaut Probleme machen. Häufig bemerken Betroffene zuerst, dass sie vermehrt durch den Mund atmen und dadurch einen trockenen Mund haben. Gerade bei Belastung oder Sport kann nur für sehr kurze Zeit effektiv durch die Nase geatmet werden bevor das Gefühl einer "verstopften Nase" entsteht und man automatisch durch den Mund atmet. Diese Vermutung, dass die Nase zu ist, erklärt auch warum manche Betroffene das Gefühl haben weniger zu riechen.
Aber auch Nachts kann es zu Beschwerden wie Schlafstörungen oder Schnarchen kommen, sodass die Nasenscheidewandverkrümmung vielfältige Symptome machen kann, die individuell interpretiert und untersucht werden müssen.
Im schlimmsten Fall, wenn die Nasenscheidewand besonders stark verkrümmt ist und die Nasenmuscheln dabei vergrößert sind, kann es sogar zu Luftnot (Dyspnoe) kommen.
Dabei sollte nicht vernachlässigt werden, dass eine Verkrümmung der Nasenscheidewand manchmal auch erst durch Folgeerkrankungen auffällt. Somit verursacht sie durch die mangelnde Belüftung der betroffenen Nasenseite oftmals Entzündungen der Nasennebenhöhlen, des Rachens oder des Mittelohres, die sich oft wiederholen (rezidivieren). Daher sollte man gerade bei wiederkehrenden "banalen" Infekten des Hals-Nasen-Ohren-Traktes immer an eine Nasenscheidenwandverkrümmung denken.
Um eine Nasescheidewandverkrümmung selbst zu erkennen sollte man als Erstes die Nase im Spiegel betrachten und gucken ob ein Schiefstand der Nase schon von außen zu sehen ist. Zur weiteren Feststellung kann man den Kopf nach hinten beugen und die Nasenspitze leicht nach oben ziehen, um besser vor dem Spiegel in die Nase gucken zu können. Hier sollte immer auf eine Seitengleichheit geachtet werden, da jede Unregelmäßigkeit bezüglich Größe der Nasenlöcher und sichtbare Durchgängigkeit Hinweise auf eine Verkrümmung sind. Neben der optischen Betrachtung sollte abschließend die Nasenatmung getestet werden, indem man ganz einfach sich jeweils ein Nasenloch für ein paar Sekunden zuhält und die Nasenatmung direkt vergleicht. Auch die Beobachtung der subjektiv empfundenen Symptome ist wichtig, um zum Beispiel eine Allergie als Auslöser einer gestörten Nasenatmung ausschließen zu können.
Wenn es zu den oben genannten Beschwerden kommt, rät der Hals-Nasen-Ohrenarzt zu einer Korrektur der Nasenscheidewand (Nasenseptumplastik, Septumresektion). Dabei werden die störenden, verkrümmten Anteile der Nasenscheidewand (Septumknorpel und Septumknochen) entfernt und in einer begradigten Position wieder eingesetzt.
Je nach Schweregrad der Nasenscheidewandverkrümmung wird dies ambulant oder in einer Klinik mit ein paar Tagen stationärer Liegedauer durchgeführt.
Muss der Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) zusätzlich neben dem Knorpelgewebe auch Knochengewebe verlegen, ist in der Regel eine stationäre Aufnahme erforderlich.
Zur Behandlung einer gestörten Nasenatmung, wie sie bei einer Nasenscheidewandverkrümmung vorkommt, verwendet man gerne Nasensprays. Dabei wird die verbesserte Nasenatmung dadurch hervor gerufen, dass der Wirkstoff im Nasenspray die Gefäße in der Schleimhaut eng macht und somit eine Abschwellung dieser aufgrund einer geringeren Durchblutung bewirkt. Dies erklärt aber auch, dass das Nasenspray nur symptomatisch wirkt und nicht die Ursache behebt.
Daher sollte es nur überbrückend (d.h. für maximal 10-14 Tage mit Anwendung nach Beipackzettel) und bei starker Symptomatik eingesetzt werden. Denn das Risiko von Nasenspray abhängig zu werden ist und bleibt ein Problem.
Lesen Sie hierzu auch unser Thema: Abhängigkeit von Nasenspray
Die größte Gefahr neben der körperlichen und psychischen Abhängigkeit durch Gewöhnungseffekte ist die irreversible Zerstörung der Nasenschleimhaut. Der dahinter stehende Mechanismus ist, dass übermäßig angewendetes Nasenspray durch die verminderte Durchblutung zuerst zum Austrocknen der Schleimhaut führt, dies kleine Einrisse begünstigt und dies wiederum zur Entwicklung von entzündlichen Prozessen führt. Im schlimmsten Fall hat dies die Zerstörung von Gewebe zur Folge, was dann als unangenehmer Geruch wahrgenommen wird und dann als Krankheitsbild der sogenannten "Stinknase" bezeichnet wird.
Erfahren Sie hier mehr über die Stinknase
Daher sollte Nasenspray immer nur in Maßen benutzt werden und auf Frühsymptome eines zu starken Gebrauchs wie eine schmerzhaft ausgetrocknete Schleimhaut oder häufiges Nasenbluten geachtet werden. Auch der Einsatz von homöopathischen Mitteln wie eine Nasenspülung oder ein Nasenspray auf Meerwasser-Basis sollte als Alternative bei langem Gebrauch erwogen werden.
Eine Nasenscheidewandverkrümmung (Septumdeviation), also eine Abweichung der Nasenscheidewand zur Seite hin, liegt bei knapp 80% der Menschen in einer mehr oder weniger ausgeprägten Form vor.
Meistens bleibt diese Verformung jedoch symptomfrei.
Sollten allerdings Symptome auftreten, wie zum Beispiel:
dann ist eine Korrektur der Nasenscheidewandverkrümmung notwendig.
Lesen Sie mehr zum Thema: Nasenscheidewand OP
Diese Korrektur erfolgt operativ. Die Voraussetzung dafür, dass eine Operation an der Nasenscheidewand durchgeführt werden kann ist, dass das Wachstum des Patienten bereits abgeschlossen ist, weil sonst ein hohes Risiko besteht, dass sich die Nasenscheidewand im Laufe der Zeit wieder verschiebt. Nach oben hin sind dem Alter keine Grenzen gesetzt, da die Einschränkung durch eine symptomatische Nasenscheidewandverkrümmung in jedem Alter als sehr erheblich eingeschätzt wird. Man sollte allerdings wissen, dass die Gefahr für Komplikationen durch den Eingriff beim Vorliegen weiterer Erkrankungen wie:
Raucher und Gelegenheitstrinker haben zudem ein höheres Risiko für Thrombosen.
Prinzipiell kann die Korrektur einer Nasenscheidewandverkrümmung in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose erfolgen.
Die meisten Patienten entscheiden sich jedoch für die Vollnarkose, um die Geräusche nicht zu hören und die Operation nicht bewusst miterleben zu müssen. Der Nachteil der Vollnarkose ist jedoch, dass hierzu immer ein stationärer Aufenthalt von mindestens 1 bis 2 Tagen notwendig ist.
Ansonsten kann die Operation auch ambulant erfolgen, wobei eine pflegerische Betreuung zu Hause über mindestens 2 bis 4 Tage angeraten wird.
Je nach Ausprägung der Verlagerung der Nasenscheidewand dauert der Eingriff etwa 30 bis 120 Minuten.
Man unterscheidet:
Diese können allerdings auch kombiniert zum Einsatz kommen können.
Der chirurgische Zugang erfolgt im Regelfall über die Nasenlöcher, seltener durch den Mund. Es wird in folgenden Schritten vorgegangen:
Andere Komplikationen, die nach der Operation auftreten können, sind:
Ob die Korrektur erfolgreich war, lässt sich erst einige Zeit nach der Operation beurteilen, wenn alles wieder abgeschwollen ist.
Wenn die Operation ein Erfolg gewesen ist, so muss sich der Betroffene für den Rest seines Lebens keiner weiteren Korrektur unterziehen.
Im Anschluss an die Korrektur einer Nasenscheidewandverkrümmung sollte sich der Patient nach Absprache mit seinem Arzt einige Zeit lang schonen. Das bedeutet, dass man sehr vorsichtig bei Tätigkeiten sein sollte, die eine Bewegung der Nase beinhalten, also zum Beispiel:
Eine Arbeitsfähigkeit ist im Regelfall nach zwei bis vier Wochen wieder gegeben.
Wenn durch eine Nasenscheidewandverkrümmung gesundheitliche Beeinträchtigungen bestanden, wird deren Korrektur normalerweise von den Krankenkassen übernommen.
Um sicherzugehen, ist es jedoch ratsam, sich vorher darüber informieren zu lassen. Sollte ein Eingriff aufgrund kosmetischer Aspekte ausschließlich auf den Wunsch des Betroffenen hin erfolgen, so muss dieser in der Regel die Kosten selbst übernehmen, die sich je nach Umfang der Operation meist im unteren vierstelligen Bereich befinden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: OP einer Nasenscheidenwandverkrümmung
Wenn bereits eine Nasenscheidewandverkrümmung besteht, kann es zu einer Verschlechterung im Sinne eines Teufelskreislaufes kommen. In der weniger belüfteten, engen und warmen Nase sammeln sich nämlich automatisch mehr Keime an. Es handelt sich dabei meist um Viren und Bakterien.
Die Nasenschleimhaut reagiert darauf mit einer vermehrten Schleimproduktion. Es kommt zu einem Schnupfen (Rhinitis). In diesem feuchten Milieu wuchern jetzt auch gerne die wenigen Bakterien und treiben die Schleimproduktion der Nasenschleimhaut immer mehr an.
Dauert der Schnupfen bzw. die Erkältung zu lange, entzünden sich auch bald die benachbarten Schleimhäute im Rachen und den Nasennebenhöhlen. Es kommt jetzt zu einer Rachenschleimhautentzündung (Pharyngitis) bzw. zu einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Wer jetzt vor dem Spiegel seinen Rachen anschaut sieht eine starke Rötung und manchmal weißlichen Schleim, der die Rachenwand hinunter läuft.
Wird dieser Zustand jetzt nicht behandelt, leidet der Patient darunter, dass er über Tage und Nächte kaum durch die Nase atmen kann und zum Atmen ständig seinen Mund leicht geöffnet hat. Hierdurch ergibt sich wieder ein neues Problem. Die durch den Mund eingeatmete Luft ist weder erwärmt noch gefiltert und gelangt so zu den Gaumenmandeln (Tonsillen), den Rachen (Pharynx) und in die Bronchien der Lunge.
Zusammen mit dem schleimigen Rachen, den Viren und Bakterien in den Atemwegen verursachen kann die kalte und staubige Luft noch eine neue Entzündung in den Nachbargeweben hervorrufen. Wer jetzt Schluckbeschwerden bemerkt, hat bereits eine Entzündung der Gaumenmandel (Tonsillitis), ein leichter Husten deutet bereits auf eine Reizung oder Entzündung der Bronchien (akute Bronchitis) hin.
Das ohnehin schon erschwerte Nasenatmen führt zu erschwertem Ein- und Durchschlafen und nachts ggfs. zum Schnarchen. Am Tag fühlt man sich dann gerädert, müde oder hat Kopfschmerzen.
Wenn man alle Menschen darauf untersuchen würde, wie ihre Nasenscheidewand beschaffen ist, würde sich bei 80% der Menschen eine leichte Verkrümmung der Nasenscheidewand (Septumdeviation) zeigen.
Eine geringfügige Verlagerung der Nasenscheidewand kann also als normal (physiologisch) betrachtet werden und beeinträchtigt den Menschen in der Regel nicht.
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