Die Nase wird nach einem Nasenbeinbruch, mit Verschiebung der Knochenanteile, wieder repositioniert. Dies geschieht unter Lokalanästhesie oder Intubationsnarkose.
Bei einem Nasenbeinbruch handelt es sich um eine recht häufige Verletzung, welche zum Beispiel beim Sport oder körperlicher Arbeit vorkommen kann. Meist ist das Nasenseptum (Nasenscheidewand) gebrochen. Bei höherer Gewalt- und Krafteinwirkung können auch benachbarte Knochenstrukturen, wie das Siebbein, die Stirn oder der Oberkieferknochen beteiligt sein.
Ein Nasenbeinbruch kann auch ohne Operation wieder ausheilen. Sollten die Knochenteile nicht verschoben sein, wachsen die Nasenbeine von selbst wieder zusammen. Verschobene Brüche, bei denen die Nase schief steht, erfordern eine Reposition. Dabei wird die Nase in ihre ursprüngliche Form gerückt. Dies erfolgt unter Lokalanästhesie oder Intubationsnarkose. Die verschobenen Knochenteile werden dann von innen heraus in ihre anatomisch korrekte Lage verschoben und anschließend mithilfe von einer Metall- oder Gipsschiene fixiert. Es sind also keine Schnitte von außen nötig.
Die Reposition sollte spätestens acht Tage nach dem Bruch erfolgt sein, da sonst Formfehler wie eine Sattelnase oder eine schiefe Nase zurück bleiben können. Die Operation ähnelt der einer Septumplastik. Bei Trümmerbrüchen ist eine Freilegung von außen notwendig. Hier werden Schnitte von außen vorgenommen.
Eine Septumplastik ist ein Eingriff, der durchgeführt wird wenn die Nasenscheidewand über das natürliche Maß hinaus verbogen ist. Natürlicherweise ist die Nasenscheidewand nie ganz gerade, dies behindert weder die Atmung noch die Lebensqualität im Alltag. Bei einer ausgedehnten Nasenscheidewandverbiegung kann es jedoch zu Atembeschwerden, Schlafstörungen, Schnarchen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Rachenentzündungen führen. Auch das Entstehen von Mittelohrentzündungen, Riechstörungen, Nasenbluten und Kopfschmerzen können die Folgen einer gestörten Nasenbelüftung sein.
Ein Nasenbeinbruch ist eine mögliche Ursache für eine Verschiebung der Nasenscheidewand und kann so eine Semptumplastik erforderlich machen. Ob eine Septumplastik nötig ist, stellen die behandelnden Ärzte durch die Inspektion der Nase fest. Man kann zur genaueren Diagnostik die Endoskopie und das Röntgen hinzuziehen. Letzteres ist vor allem wichtig, wenn auch noch umliegende Knochenstrukturen, wie die Nasennebenhöhlen, begutachtet werden sollen. Der Eingriff als solcher erfolgt unter Erhaltung des Septumknorpels, was ihn von der Septumresektion abgrenzt. Die Knorpelstücke werden dabei schonend begradigt, wieder zusammengefügt und dann so in der Nase belassen. Zur Stabilisierung werden Kunsstoffplättchen, sogenannte Splints, oder Folien genommen, die beidseits an die korrigierte Nasenscheidewand genäht werden. Diese werden nach etwa 5-7 Tagen entfernt. Nach einer Operation an der Nasenscheidewand wird oft eine Nasentamponade in die Nase eingeführt. Sie stoppt die Blutung. Nach einigen Tagen wird auch diese gezogen.
Eine Nasenbeinfraktur kann gewisse Komplikationen nach sich ziehen oder mit Beteiligung der umliegenden Knochenstrukturen einhergehen. Eine wichtige und häufige Folge der Nasenbeinfraktur ist das Septum- oder Nasenscheidewand-Hämatom. Dabei handelt es sich um eine Einblutung zwischen Perichondrium (Knorpelhaut) und Knorpel, die z.T. lebensgefährliche Folgen haben kann. Darunter fallen zum Beispiel, das Hirnhautentzündungen, Sinusthrombosen, Abszesse und Infektionen. Das Septumhämatom wird mittels der Rhinoskopie (Nasenspiegelung) aufgesucht und dann meist chirurgisch saniert. Es erfolgt ein Schnitt (Inzision) in die Nasenscheidewand, über welchen das Hämatom dann abgesaugt wird. Nach der Operation wird auch hier oft eine Nasentamponade in die Nase eingeführt, um die Blutung zu stillen. Diese wird nach einigen Tagen entfernt. Sollte das Hämatom bereits zu einer Infektion oder einem Abszess geführt haben, ist eine Antibiose indiziert.
Vor der Operation einer Nasenbeinfraktur sind gewisse Dinge zu beachten. Medikamente, die in die Blutgerinnung eingreifen (bspw. Marcumar) müssen vorher abgesetzt werden. Der behandelnde Arzt klärt einen jedoch im Genauen darüber auf. Es kann sonst zu erhöhten Blutungen während der Operation kommen. Bei einem ambulanten Eingriff darf i.d.R. vier Stunden vorher nichts mehr gegessen werden und zwei Stunden vorher nichts mehr getrunken werden. Auf das Rauchen vor der OP sollte man verzichten. Bei stationären Eingriffen erhöhen sich die Zeitabstände.
Es ist ganz normal, dass nach der Operation die Nase für ein paar Tagen geschwollen und gerötet ist. Auch Schmerzen können auftreten. Es können darüber hinaus Blutungen, Blutergüsse und Nachblutungen auftreten. Sollten bei der Operation Nerven verletzt worden sein, so sind sensible Missempfindungen oder ein Taubheitsgefühl möglich. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff kann es zu Wundheilungsstörungen oder Infektionen kommen. Außerdem können das ästhetische Aussehen und die Form der Nase durch übermäßige Narbenbildungen oder Schiefstellungen beeinträchtigt werden. Nach der OP können die Nasenatmung sowie das Riechvermögen eingeschränkt sein. Sehr selten kann als Komplikation die sogenannte Rhinitis atrophicans auftreten, welche man im Volksmund auch als „Stinknase“ bezeichnet“. Dabei handelt es sich um ein Absterben der Nasenschleimhaut, das mit verminderter Belüftung dieser und einer zunehmenden Erregerbesiedlung eben dieser einhergeht. Meist lässt sich diese Komplikation nicht rückgängig machen. Abschließend kann es natürlich auch zu allergischen Reaktionen auf das OP-Material kommen.
In der Regel haben Nasenbeinfrakturen eine gute Prognose, sodass ein zufriedenstellendes Ergebnis, sowohl in ästhetischer als auch in funktioneller Hinsicht, erzielt werden kann. Genau lässt es sich oft jedoch erst nach ein paar Wochen abschätze, wenn die Nase abgeschwollen ist. Sollte es zu Verformungen und Behinderungen der Atmung gekommen sein, kann eine weitere Korrekturoperation nach einiger Zeit vorgenommen werden.
Nach der Operation ist die Nase sehr empfindlich. Um Komplikationen zu vermeiden muss sie unbedingt geschont werden. Der Patient sollte sie nach Möglichkeit für mehrere Tage nicht schnäuzen, um die frisch operierten Strukturen nicht zu schädigen. Beim Niesen sollte der Mund besonders weit geöffnet werden. Der Kopf sollte nicht vornübergebeugt werden. Auch Wärmeeinwirkungen (z.B. beim Baden) auf die Nase sind zu vermeiden. Generell ist von körperlichen Belastungen oder gar Gewalteinwirkungen auf das Gesicht (z.B. beim Sport) abzusehen. Beim Schlafen empfiehlt es sich, sich auf den Rücken zu legen. Brillen sollten nicht zu lange auf der Nase gelassen werden, da auch ihr Gewicht die operierte Nase belastet. Um die Schwellung zu lindern, ist es sinnvoll, die Augenlider mehrmals am Tag sanft zu kühlen. Sollte es dennoch zu Komplikationen oder übermäßigen Schmerzen kommen, muss unverzüglich ein Arzt konsultiert werden.
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