Die neurologische Schlafstörung ohne organische Krankheitsursache wird als primäre Schlafstörung bezwichnet. Dagegen wird die Schlafsstörung mit einer nachweisbaren organischen oder psychiatrischen Ursache als sekundäre Schlafstörung bezeichnet.
englisch: sleep disturbances in neurologic disorders
Bitte beachten Sie auch unser Thema psychisch bedingte Schlafstörung
Die Schlafstörung wird in drei Bereiche unterteilt:
Schlafstörung ohne organische oder psychiatrische Krankheitsursache wird als primäre Schlafstörung definiert. Dagegen werden Schlafsstörungen mit einer nachweisbaren organischen oder psychiatrischen Ursache als sekundäre Schlafstörungen bezeichnet. Neurologisch bedingte Schlafstörungen werden primär durch eine neurologische Erkrankung verursacht wie z.B.:
Trotzdem gibt es nur wenige neurologische Erkrankungen, die sich unmittelbar durch die Schlafstörung definieren bzw. deren unmittelbare Folge eine Schlafstörung ist.
Weitere Informationen zu Folgen von Schlafmangel finden Sie hier: Folgen von Schlafmangel
Die Narkolepsie äußert sich in Tagesschläfrigkeit, plötzlichem Tonusverlust der Muskeln (Kataplexie), Schlaflähmung (Schlafparalyse) und kurz vor dem Einschlafen auftretende Halluzinationen (hypnagoge Halluzinationen).
Bei etwa 50 Prozent scheint die Ursache der Narkolepsie genetisch bedingt zu sein. Aber auch bei Tumoren, Hirnstamminfarkten und Hirnstamm-/Thalamusläsionen tritt die Narkolepsie auf. Als Ursache wird generell eine Störung des zentralen Nervensystems vermutet, d.h. eine Störung derjenigen Regionen, die für den Schlaf-/Wachrhythmus zuständig sind.
Bei etwa 40 Prozent der Betroffenen tritt die Erkrankung nicht anfallsartig auf, sondern es bestehen aufgrund der enormen Tagesmüdigkeit eine verminderte Aufmerksamkeit und Erinnerungslücken (Amnesie).
Tritt die Narkolepsie anfallsartig auf, so ist sie durch plötzlichen Tonusverlust der Muskeln (Kataplexie) gekennzeichnet. Gemütsbewegungen (z.B. Lachen) können solche „kataplektischen“ Anfälle auslösen, bei dem die Betroffenen unter einer starken Ausprägung des Narkolepsie-Kataplexie-Syndroms sogar blitzartig zu Boden stürzen können. Die Patienten sind sehr stark in ihrer Schlafperiodik einschränkt, d.h. besonders am Anfang der Nacht schlafen sie sehr schlecht und leiden besonders dann unter Halluzinationen.
Bei der Diagnostik der Narkolepsie ist das Elektroenzephalographie neben anderen wichtigen Laboruntersuchungen das Mittel der Wahl.
Neben einer medikamentösen Therapie zur Reduzierung der Symptome, z.B. L-Dopa, Antiepileptika und Imipramin oder Clomipramin zur Unterdrückung der kataplektischen Anfälle kommen besonders verhaltenstherapeutische Maßnahmen zur Geltung (Schlafhygiene, Umgang mit der Erkrankung).
Wichtig ist, dass das soziale Umfeld des Betroffenen / der Betroffenen Informationen über die Erkrankungen erhält, um Missverständnissen vorzubeugen und ggf. Hilfestellung bei einem Narkolepsieanfall zu leisten.
Narkoleptiker sollten auf Alkohol und beruhigende (sedierende) Medikamente verzichten und dürfen nicht Autofahren.
Als Schlafwandeln wird das Auftreten unbewusster psychomotorischer Aktivität während des Schlafs bezeichnet, ohne dass die betreffende Person über eine ausreichende Orientierung verfügt und anschließend an einer rückwirkenden Gedächtnislücke (retrograde Amnesie) leidet.
Vielfach tritt diese Erkrankung in der Kindheit auf, relativ selten im Erwachsenenalter.
Schlafwandeln bezieht sich dabei nicht nur auf das „Wandeln“ im Schlaf, sondern kann sich auch lediglich durch Situation kennzeichnen, in denen der Betroffene bzw. die Betroffene aufwacht und bei verminderter Orientierung z.B. den Raum betrachtet oder das Bettzeug ordnet. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass während ihres nächtlichen Wandelns absolut sicher und zielgerichtet vorgehen bzw. „wandeln“, sollte berücksichtigt werden, dass Schlafwandler dabei besonders verletzungsgefährdet sind, besonders wenn sie während des Schlafwandelns erwachen.
Als Ursache für das Schlafwandeln wird bei Kindern die noch nicht ausreichend entwickelte Hirnregion für den Schlaf-/Wachrhythmus angesehen, was besonders durch externe Ursachen begünstigt wird (z.B. unregelmäßige Schlafzeiten).
Bei Erwachsenen kann Schlafwandeln genetisch bedingt sein, aber auch hier kommen als Ursache besonders externe Ursachen (Alkohol, Medikamente, Stress) in Betracht.
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Das Restless-Legs-Syndrom ist durch einen starken Bewegungsdrang in den Beinen gekennzeichnet. Darüber hinaus treten starke Missempfindungen (Schmerzen, Kribbeln) auf. Diese Symptomatik tritt besonders in den Abendstunden und in der Nacht auf und führt daher zu Ein- und Durchschlafstörungen.
Ursache dieser Erkrankung sind Hormon- oder Stoffwechselstörungen, Polyneuropathien oder Eisenmangel. Man nimmt an, dass das Restless-Legs-Syndrom durch eine Störung des Dopaminhaushalts hervorgerufen wird (Dopamin ist ein Neurotransmitter, also ein Botenstoff zur Übermittlung von Informationen einer Nervenzelle).
Zur Feststellung werden oft die Geschwindigkeit der Nerven (Elektroneurographie, ENG), Schlafanalysen und eine Blut-/Urinuntersuchung durchgeführt. Eine dopaminerge und/oder opioide Behandlung dieses Syndroms wird oft als therapeutische Maßnahme durchgeführt.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch unter unserem Themen Restless-Legs-Syndrom, Zuckungen beim Einschlafen
Abgekürzt als SAS ist das Schlaf- Apnoe- Syndrom (auch „obstruktives Schlaf-Apnoe- Syndrom“, OSAS) besonders durch Atemstillstände (Apnoen) während des Schlafes gekennzeichnet. Dieses Syndrom zieht sowohl Schlafstörungen nach sich, aber tritt auch als Folge von neurologischen Erkrankungen auf.
Die häufigsten Symptome sind kurze Schlafepisoden (10-20s) mit Atemstillständen, deutliches Übergewicht, Atemstillstände während des Schlafes von 10-40s, Verminderung des Sauerstoffanteils (O2) und gleichzeitig Vermehrung des Kohlendioxidgehalts (CO2) im Blut mit kompensatorischer Gegenmaßnahme (d.h. Hyperventilation mit Steigerung der Herzfrequenz) und später eine Enzephalopathie mit psychoorganischer Veränderung.
Die Therapie des Schlaf-Apnoe-Syndroms als internistische Erkrankung setzt in sehr leichten Fällen an der Änderung der Schlafposition und der Schlafhygiene (kein Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen, geregelte Bettzeiten) an. Viele Patienten benötigen entweder atmungsstimulierende Mittel oder sogar eine externe Beatmungshilfe. Dabei sorgt ein entsprechendes Beatmungsgerät während der Nacht für die ausreichende Belüftung der oberen Atemorgane. Bevor Therapiemaßnahmen eingeleitet werden, sollten die Patienten auf Veränderungen in den Atemorganen (z.B. Rachenmandeln) untersucht werden und dementsprechend behandelt werden.
Das OSAS kann nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (2005) auch als Folge von verschiedenen neurologischen Erkrankungen auftreten:
auftreten.
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