Schnarchen - Ursachen & Therapie

Eine geruhsame Nacht kann durch das laute Atemgeräusch wie Schnarchen für alle Beteiligten zur Qual werden. Die sägenden Geräusche entstehen in den oberen Luftwegen. Schwingende Bewegungen des Gaumens, des Zäpfchens oder des Zungengrundes oder des tiefer gelegenen Rachens erzeugen solche Laute.

Schnarchen

Synonyme im weiteren Sinne

Medizinisch: Rhonchopathie

Englisch: snore

Einleitung zum Schnarchen

Schnarchen kann durch das laute Atemgeräusch für die Betroffenen zur Qual werden und zu Schlafstörungen führen. Die sägenden Geräusche entstehen in den oberen Luftwegen. Schwingende Bewegungen des Gaumens, des Zäpfchens oder des Zungengrundes oder des tiefer gelegenen Rachens erzeugen solche Laute.

Ursachen von Schnarchen

Schnarchen generell wird durch eine Erschlaffung der Atemmuskulatur beim Schlafen hervorgerufen.

Es wird im Besonderen durch flatternde Bewegungen des Gaumensegels und des Zäpfchens verursacht.
Das Gaumensegel kann entweder kurz und straff sein oder bei manchen Menschen auch eine lange schlaffe Struktur haben.

Normal ist das Schnarchen aber nicht, das heißt, es wird beim Schnarchenden dann verursacht, wenn die Atemwege verlegt sind. In manchen Fällen verlegt auch die Zunge die Atemwege in dem sie nach hinten in den Rachenraum rutscht.

Bei einigen Menschen macht auch die Schlafposition viel aus. So gibt es Personen, die auf dem Rücken liegend schlafen und vor allem in dieser Position schnarchen.
Wenn das Gehirn zu wenig Sauerstoff bekommt, reagiert der Körper von selbst in dem er die Position wechselt.

Es gibt auch noch zahlreiche andere Faktoren fürs Schnarchen. Zum Beispiel können die Rachenmandeln und die Gaumenmandeln zu groß sein und so die Atemwege verlegen.

Eine sehr gefährliche Ursache von Schnarchen kann auch die Schlafapnoe sein. Bei einer Schlafapnoe kommt es immer wieder zu Atemaussetzern. Die Sauerstoffversorgung ist vermindert und es kommt immer wieder zu Aufweckreaktionen, was den Patienten sehr schlecht schlafen lässt und der Betroffene immer weniger ausgeschlafen ist. Der obere Teil der Atemwege fällt in sich zusammen und verlegt diese. Die meisten Personen, die unter Schlafapnoe leiden schnarchen auch extrem.

Auch kommt Übergewicht in Frage der Verursacher von Schnarchen zu sein, denn man findet zahlreiche Fettablagerungen im Hals und Rachenbereich, welche die Atemwege verlegen.

Außerdem ist das Schnarchen bei manchen Menschen erblich bedingt.

Auch Alkoholtrinken führt bei manchen Menschen zu den Symptomen des Schnarchens. Denn hier erschlafft das Gaumensegel. Dies ist auch bei der Einnahme von manchen Schlafmitteln, Beruhigungsmitteln, Muskelrelaxantien, Antihistaminika und Psychopharmaka der Fall, besonders, wenn diese zu stark sind.

Auch Schnupfen oder Allergien zählen zu den möglichen Ursachen.

Außerdem kann eine schiefe Nasenscheidewand den Nasen- und Rachenraum so sehr verschließen, dass die Betroffenen auch hier anfangen können zu schnarchen. Anatomische Missverhältnisse der Kieferstellung (Okklusionsprobleme) oder eine vergrößerte Zunge können ebenfalls den Luftstrom behindern.

Man darf auch die weichen und gutartigen Nasenpolypen nicht außer Acht lassen. Auch sie können Schnarchen verursachen. Sie wachsen nicht direkt aus der Nase, sondern aus den Nasennebenhöhlen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter:

Wie entsteht das Schnarchgeräusch?

Beim Schnarcher kommen mehrere Faktoren zusammen. Eine Behinderung der Nasenatmung z.B. durch

kann die Strömungsgeschwindigkeit der Einatemluft erheblich erhöhen. Dadurch kommt es zu einem Unterdruck im Rachenraum. Der Unterdruck und die im Schlaf entspannte Rachenmuskulatur führen zum Kollaps bzw. einem Zusammenfallen des Rachens.

Man kann sich diesen Vorgang bildlich wie bei einem aufgeblasenen Luftballon vorstellen, aus dem man an seiner Öffnung langsam die Luft entweichen lässt. Manchmal schwingt auch nur das im Schlaf entspannte Gaumensegel mit dem Sog der Einatemluft.

Wenn Sie genauer wissen wollen, was das Schnarchgeräusch auslöst, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel: Ursachen von Schnarchen

Ist Schnarchen eine Krankheit?

Generell ist Schnarchen keine Krankheit und hatte in der frühen Menschheitsgeschichte sogar den Nutzen, wilde Tiere auch während seines eigenen Schlafes in die Flucht zu treiben.
Doch unsere Partner lassen sich ungern vertreiben, dulden das „nächtliche Bäumesägen“ nur ungern und leiden oft selber am geräuschbedingten Schlafstörung. In schweren Fällen wacht jedoch selbst der Schnarcher von seinem Geräusch auf.
Hier sollte der Arzt kontrollieren, ob die Atemwege durch eine Erkrankung behindert sind und ggf. behandeln.
Gerade bei Kindern sind Nasenpolypen die häufigste Ursache für das Schnarchen und müssen chirurgisch entfernt werden.

Kann Schnarchen gefährlich sein?

Nicht nur die Beziehung ist durch jahrelanges Schnarchen belastet. In schweren Fällen kollabiert der Rachen so stark, dass der Schnarcher seine Atemzüge bis zu 30 Sekunden und länger aussetzt.
Solche Atemstillstände können fast 100 Mal in einer Nacht auftreten und führen zwangsläufig zu einem erheblichen Sauerstoffmangel (Schlafapnoe; obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom; OSAS).
Durch den Atemstillstand und den damit verbundenen Sauerstoffmangel wacht der Schnarcher mehrmals in der Nacht mit Herzrasen und nach Luft schnappend auf.
Tagsüber fühlt man sich abgeschlagen und müde, reagiert gereizt und nervös auf seine Umwelt und ist durch plötzliches Einschlafen während des Autofahrens sehr gefährdet.
In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden um weitere Gefährdungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt) zu vermeiden.

Warum kommt es beim Atmen zu Atemaussetzern?

Beim Atmen während des Schlafen kann es aufgrund verschiedener Ursachen zu Atemaussetzern kommen. Die häufigsten Ursachen sind entweder das Zusammenfallen der Atemwege oder die Veränderung der Atemsteuerung. 

Beim Zusammenfallen der Atemwege, auch obstruktive Apnoe genannt, handelt es sich um eine Krankheit, die einen ernsthaften und dringlichen Behandlungsbedarf vorsieht. In Form dieser Krankheit kommt es im Bereich des Gaumens zu kurzzeitigem Zusammenfallen der Atemwege, wodurch jeglicher Luftstrom unterbunden wird. Meist wacht der Betroffene während dieser Luftzufuhrunterbindung kurzzeitig auf.

Außerdem können Atemaussetzer durch Veränderungen der Atemsteuerung, auch zentrale Apnoe genannt, verursacht werden. Normalerweise wird die Atmung im Wachzustand zu einem großen Teil bewusst vom der Person gesteuert. Im Schlaf erfolgt die Steuerung der Atmung über Sensoren, die verschiedene Parameter innerhalb des Blutes registrieren können und dadurch die Atmung verstärken und vermindern können. Wird diese Steuerung auf unterschiedlichste Weisen behindert, kann dies zu Atemproblem während des Schlafens führen.

Ausführliche Informationen zu Atemaussetzern lesen Sie in diesem ArtikelSchlaflosigkeit durch Atemaussetzer

Therapie

Ein kurzer Überblick der „Schnarchapparate“:

  • Nasenpflaster (Breath Right®)
    Wird über beide Nasenflügel geklebt und soll die Naseneingänge weiter öffnen, wodurch die Nasenatmung erleichtert wird.
  • Nasenklammer (Schnarchclip® Sandox)
    Hält die Nasenlöcher offen und erleichtert die Einatmung über die Nase
  • Kiefer-Protrusionsschiene
    Hält den Unterkiefer beim Schlafen in einer Position, in der die Zunge nicht zurückfallen kann und dabei die Atemwege blockieren könnte.
  • Kinnbinde:
    Hält wie eine Kiefer-Protrusionsschiene den Unterkiefer beim Schlafen in einer Position, in der die Zunge nicht zurückfallen kann.

Lesen Sie mehr zum Thema: Schnarchen Therapie

Erste Maßnahmen

Verschiedene Verhaltensregeln können das Schnarchen positiv beeinflussen. Zunächst sollte einige Stunden vor dem Schlafengehen auf Alkoholkonsum verzichtet werden. Wenn möglich, sollten ebenfalls Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Antihistaminika und Psychopharmaka weggelassen werden. Wenn der Oberkörper in etwas erhöhter Position liegt, bleibt die Rachenmuskulatur straffer und kollabiert nicht plötzlich. Ebenso sollte der Schnarcher versuchen, die Rückenlage zu vermeiden. Ein in den Rückenteil des Schlafanzugs eingenähter Tennisball kann daran erinnern, auf der Seite oder den Bauch liegen zu müssen.

Apotheken bieten diverse Mittel an, die das Schnarchen positiv beeinflussen sollen (Nasenpflaster, Nasenklammern, Kiefer-Protrusionsschiene, Kinnbinden). Hier sollte man sich individuell vom Apotheker und seinem Arzt beraten lassen, da keine allgemeine Empfehlung ausgesprochen werden kann.

Im nächsten Artikel geht es um die Gaumenspange, welche gegen Schnarchen helfen kann. Wenn Sie weiteres Interesse daran haben, lesen Sie unser nächstes Thema unter: Gaumenspange - Wie wird sie eingesetzt?

Kann man Schnarchen verhindern?

Das Schnarchen kann unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen kann das Schnarchen durch die Zunge ausgelöst werden, die die Atemwege blockiert. Zum anderen kann sich der Gaumenboden und das Zäpfchen in Richtung der Zunge hinunter senken, sodass hierdurch die Atemwege teilweise blockiert werden. 

Das Schnarchen geschieht also nicht bewusst und kann daher auch nicht aktiv verhindert werden. Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, Operationen und Hausmittel die dem Schnarchen entgegen wirken können. 

Möchte man das Schnarchen vermeiden, kann man verschiedene Vorsorgemaßnahmen treffen. So kann man beispielsweise für eine offene Nase sorgen (siehe auch: Geschwollene Nase). Atmet der Betroffene durch die Nase und nicht durch den Mund, stellen eine zurückgefallene Zunge und einer abgesenktes Gaumensegel keinerlei Blockierungen des Atemwegs dar, da der Atemweg in diesem Fall nicht durch den Mund sondern die Nase führt. So gilt es als Vorsorgemaßnahme immer eine freie Nase zu haben.
Auch Allergien oder ähnliches sollten die Nasenatmung nicht beeinträchtigen. Auch kann durch gezielt reduzierte Mahlzeiten am Abend sowie ein durchschnittliches Körpergewicht ein mögliches Schnarchen vorgebeugt werden. Eine weitere Möglichkeit dem Schnarchen entgegen zu wirken kann das leichte Anheben des Bettkopfteils sein, sowie das Vermeiden der Rückenschlafposition. 

Haben Sie an diesem Thema weiteres Interesse? Dann lesen Sie unseren nächsten Artikel unterWie kann man Schnarchen verhindern?

Therapieentscheidung

Vor allem im Internet findet man zahlreiche Mittel gegen das Schnarchen, da sehr viele Menschen unmittelbar davon betroffen sind.

Leider betrifft es ja auch die Angehörigen, vor allem die Partner, welche direkt im selben Zimmer mit schlafen. Am wichtigsten ist es die individuelle Ursache zu kennen, um genau diese zu Bekämpfen.
Es ist in vielen Krankenhäusern möglich auf der Pneumologiestation (Lungenstation) eine Nacht in einem Schlaflabor zu verbringen. Hier wird der Patient während er schläft genau beobachtet und überwacht. So kann man auch einer Schlafapnoe und Atemaussetzern auf die Spur kommen. Bei manchen Menschen ist dies denkbar einfach.

Hat man zum Beispiel Übergewicht, dann hilft es schon ungemein, wenn der Betroffene etwas abnimmt. Auch die Ursachen Schlafmittel, Muskelrelaxantien und Beruhigungsmittel kann man leicht als Ursachen minimieren oder ganz los werden, in dem man sie komplett weglässt oder sie noch einmal richtig dosiert. Für vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln kommt natürlich eine Operation in Frage.
Ebenso verhält es sich bei den Nasenpolypen.

Natürlich kann man auch eine schiefe Nasenscheidewand operieren, was bei einigen Patienten sicherlich das Schnarchen eindämmen würde.
Bei jenen, die in Rückenlage schnarchen, kann man empfehlen, dass sie sich möglichst auf die Seite legen oder immer wieder anstoßen im Schlaf, damit sie sich zur Seite drehen.

Ansonsten gibt es noch einige weitere Hilfsmittel wie die Aufbissschiene. Sie sieht aus wie ein Gebiss und wird in den Mund geschoben und festgeschraubt. Der Unterkiefer wird nach vorne geschoben und so der Rachenraum erweitert. Der Patient kann so wieder leichter atmen, ohne dass die Atemwege verlegt sind.
Man findet im Internet auch bestimmte Pflaster, die man auf die Nase oder in die Nase klebt und die dann das Schnarchen eindämmen sollen. Eine weitere Maßnahme gegen das Schnarchen ist der Atemschutz. Dies ist eine Atemmaske, die während der Nacht getragen wird und die durch den Atemwegsdruck, den man variabel oder konstant einstellen kann, verhindert, dass die Atemwege in sich zusammen fallen. So sind die Atemwege immer frei, damit man gut schlafen und atmen kann.

Dies hilft auch sehr gut, wenn man unter Schlafapnoe leidet. Dennoch gibt es auch hier ein Problem. Das Gerät ist nicht ganz leise. Und es ist etwas unangenehm, wenn man diesen Apparat am Gesicht tragen muss.

Das Schnarchen beeinträchtigt den Schlaf-Wach-Rhythmus erheblich. Welche Konsequenzen dies trägt, lesen Sie im nächsten Artikel unter: Folgen von Schlafmangel

Diese Hausmittel sollen helfen

Um dem Schnarchen entgegen zu wirken, können oftmals schon Hausmittel einen großen Beitrag leisten. Dazu gibt es sogenannte „Anti-Schnarch-Öle“ oder auch „Anti-Schnarch-Sprays“, die auf pflanzlicher Basis hergestellt sind. Diese Öle beziehungsweise Sprays werden direkt auf den Gaumen aufgetragen. Dadurch soll der Gaumen künstlich befeuchtet werden, wodurch die Spannung des Gewebes erhöht wird. Durch den Luftstrom, der während der Atmung durch die Atemwege im Mundbereich strömt, kann folglich der Gaumen und im Besonderen das Gaumensegel nicht mehr so stark in Schwingung versetzt werden. Es kommt also zu einem abgeschwächten oder keinem Schnarchen mehr. Die verwendeten Öle werden in der Regel aus Olivenöl und Raute hergestellt.  

Eine weitere Möglichkeit das Schnarchen zu vermeiden, ist es vor dem Schlafen gehen zu inhalieren. Eine verstopfte Nase ist eine sehr häufige Ursache für das Schnarchen und kann dadurch behoben werden. Die Inhalation kann entweder mit Hilfe eines Inhalators oder einfach einem Topf Wasser durchgeführt werden. Mittels beider Techniken gelangt warmer Wasserdampf in die Nase und oberen Atemwege wodurch die Verstopfung effektiv gelöst werden kann. In den Topf beziehungsweise in den Inhalator werden ätherische Öle wie beispielsweise Eukalyptus-, Latschenkiefer- oder Teebaumöl hinzugeben. 

Allgemein kann dem Schnarchen auch das Tee trinken vor dem zu Bett gehen entgegenwirken. Dabei gelten besonders die Sorten Brennnessel, Lindenblüten, Salbei oder Arnika als geeignet. 

Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie mehr hierzu unter: Aromatherapie

Inwieweit kann ein Schlaflabor helfen?

Ein Schlaflabor stellt in der Regel eine spezialisierte Form einer Krankenhausstation dar. Operationen oder Therapien werden hier jedoch kaum durchgeführt. Der Aufenthalt in einem Schlaflabor soll verschiedenen Untersuchungsformen des Schlafens dienen.
So wird beispielsweise während des Schlafens die Hirnaktivität aufgezeichnet, die Atmung wird gemessen und ein EKG geschrieben. Auf diese Weise können die Schlafphasen und verschiedene Körperfunktionen während des Schlafens präzise verfolgt werden, sodass mögliche Ursachen des Schnarchens aufgedeckt werden können. 

Chirurgische Therapie

Große Erfolge gegen das Schnarchen versprechen chirurgische Eingriffe. Allerdings handelt es sich in den meisten Fällen um irreversible Eingriffe, deren Ergebnisse ohne weiteres nicht mehr rückgängig zu machen sind. Einige Methoden werden vornehmlich in den USA praktiziert und sind im deutschen Medizinsystem noch umstritten. Dennoch findet man die ein oder andere Operationsmethode jetzt auch schon an deutschen HNO-Kliniken.

  • Straffung der Gaumen- und Rachenschleimhaut (Uvula-Palato-Pharyngo-Plastik, UPPP)
    Hierbei handelt es sich um eine der ältesten operativen Maßnahmen, um das Schnarchen bzw. das Schlafapnoesyndrom (Schlafapnoe; obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom; OSAS) zu behandeln.
    Bei mehr als der Hälfte aller operierten Patienten bringt diese Methode eine Besserung. Dabei wird unter Vollnarkose die Gaumen- und Rachenmuskulatur gestrafft bzw. verengt, einem Kollabieren und einem dadurch entstehenden Schnarchgeräusch entgegengewirkt. Zusätzlich entfernt man das Zäpfchen, damit es mit den Turbulenzen bei der Einatmung nicht mehr mitschwingen kann. In der Regel werden auch die Gaumenmandeln (Tonsillen) entfernt (Tonsillektomie), weil diese beim Schnarcher meist vergrößert sind und zu einer unnötigen Einengung des Rachenraumes führen. Die Komplikationen nach einem solchen Eingriff sind relativ gering. Hin- und wieder kommt es zu Nachblutungen an der Stelle der entfernten Gaumenmandeln, die heute aber gut behandelt werden kann. Durch die Raffung (Verengung) des Rachens (Pharyngoplastik) kommt es in den ersten Tagen zu Schluckbeschwerden, die mit der Heilung der Operationswunden in der Regel wieder verschwinden. Da heute aber modernere Methoden zur Verfügung stehen, wird diese Radikal-Operation nur noch in wenigen Fällen durchgeführt.
  • Uvula-Palato-Plastik mit dem Laser (Laser-assistierte Uvula-Palato-Plastik, LAUP)
    Diese Methode ähnelt der konventionellen Technik wie bei der Straffung der Gaumen und Rachenschleimhaut (Uvula-Palato-Pharyngo-Plastik, UPPP). Allerdings wird bei der Entfernung des Zäpfchen und der Straffung des Gaumens ein feiner Laserstrahl benutzt. Der Laser schneidet und verschließt gleichzeitig die Wundränder. Diese schonendere Technik kann in örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt werden (USA). Dennoch wird hierzulande eine stationäre Phase empfohlen. In über 60 Prozent bessert sich der Zustand komplett oder die Patienten berichteten von einem erheblichen Nachlassen des Schnarchens.
  • Künstliches Vernarben und Verengen des Rachens (Radiofrequenztherapie)
    Wer große Angst vor operativen Eingriffen hat, kann sich für eine Therapie ohne Messer oder Laser entscheiden. Mit der Radiofrequenztherapie versucht man, den Rachen künstlich zum Schrumpfen, also zu einer Verengung, anzuregen. Mit einer kleinen Sonde, die kurz einen elektrischen Strom abgibt, wird an einigen Stellen des Rachens eine künstliche Narbe erzeugt, die den Rachen letztendlich verengt. Diese Methode ist noch sehr neu. Der Patient kann nach der Behandlung gleich nach Hause gehen und hat in der Regel keine Schmerzen. Die einzigen Nachteile bestehen darin, dass die Radiofrequenztherapie derzeit nicht von den Krankenkassen bezahlt wird und man bis zu vier Sitzungen brauch, um den vollen Effekt zu erreichen.
  • Künstliches Vernarben mit einer fremden Substanz (Injection Snoreplasty)
    Dieses Verfahren wird lediglich in den USA durchgeführt. Ähnlich wie bei der Radiofrequenztherapie versucht man, ohne Schnitte und Verletzungen den Rachen zu Straffen, damit er beim Einatmen nicht kollabieren und zum Schnarchen führen kann. Es gibt einige Flüssigkeiten (3% Natrium(Sodium)tetradecylsulfat (STS), Alkohol), auf die körperliches Gewebe mit einer Vernarbung und Schrumpfung reagiert, wenn man sie ins Gewebe spritzt. Diese körperliche Reaktion macht man sich bei dieser Methode zu nutze. Nach Hineinspritzen einer solchen Substanz tritt innerhalb einiger Wochen eine Versteifung des Gaumens durch Vernarbung auf. Bei ausbleibendem Therapieerfolg ist eine Wiederholung möglich.
  • Stifte in den flatternden Gaumen einsetzen
    Da das Schnarchgeräusch auch durch den „schlappen“ Gaumen nahe des Rachens (weicher Gaumen, Palatum molle) entsteht hat man sich überlegt, diesen einfach zu schienen. Es handelt sich dabei um ein recht neues minimal-invasives Verfahren. Zur Schienung des weichen Gaumens werden drei Implantate von zylindrischen Stiften aus Kunststoff verwendet. Durch diese Implantate wird der weiche Gaumen versteift und damit das Schnarchen reduziert bzw. beseitigt. Auch dieses Verfahren findet in örtlicher Betäubung statt und kann ambulant durchgeführt werden. Wenn man den HNO - Arzt darauf anspricht, was er von diesem Verfahren hält, wird es ihm wahrscheinlich schwer fallen, Ihnen weder eine Empfehlung auszusprechen noch davon abzuraten. Nicht viele Schnarcher haben sich für dieses Verfahren entschieden und so fällt es den Ärzten schwer, über langfristige und zufriedenstellende Ergebnisse eine Aussage zu treffen.
  • Hochklappen des schwingenden Zäpfchens (Uvula Flap)
    Um das Zäpfchen davon abzuhalten, mit den Turbulenzen der Atmung mitzuschwingen, wird es bei dieser Methode hochgeklappt und an den Gaumen genäht. Einige Patienten klagten nach diesem Eingriff allerdings über Schluck- und Sprechbeschwerden.
  • Verschiebung des weichen Gaumens zum harten Gaumen (Transpalatal advancement Pharyngoplasty, TAP)
    Diese Methode wird selten durchgeführt und hat zum Ziel, den Rachen zu straffen, um einem Kollabieren und damit verbundenem Schnarchgeräusch vorzubeugen.
    Hierbei wird die untere Kante des weichen Gaumens verengt und ein Teil des harten Gaumens, der aus Knochen besteht, entfernt. Anschließend wird der Kontakt des weichen Gaumens mit dem harten Gaumen durch eine Naht wiederhergestellt. Operiert wird in Vollnarkose. Der weiche Gaumen (Pallatum molle) ist das Dach unserer Mundhöhle, das wir mit unserer Zungenspitze gerade noch erreichen können. Der harte Gaumen (Pallatum durum) liegt zwischen dem weichen Gaumen und der vordere Zahnreihe. Unter der Schleimhaut befindet sich Knochen.
  • Verbesserung der Nasenatmung mit Korrektur der Nasenscheidewandverkrümmung und Nasenmuschel- verkleinerung (Nasenseptumplastik, Septumresektion).
    Falls die Ursache des Schnarchens in einer Verengung der Nasengänge zu finden ist, empfiehlt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) zu einer Korrektur der Nasenscheidewandverkrümmung und einer Nasenmuschelverkleinerung.
    Dabei werden die störenden, verkrümmten Anteile der Nasenscheidewand (Septumknorpel und Septumknochen) entfernt und in einer begradigten Position wieder eingesetzt. Gleichzeitig werden die Nasenmuscheln verkleinert.
    Je nach Schweregrad der Nasenscheidewandverkrümmung wird dies ambulant oder in einer mit ein paar Tagen stationärer Liegedauer durchgeführt. Muss der Hals-Nasen-Ohren-Arzt zusätzlich neben dem Knorpelgewebe auch Knochengewebe verlegen, ist i.d.R. eine stationäre Aufnahme erforderlich.
    Die Durchlässigkeit der Nasenatmung wird bei diesem Eingriff erheblich verbessert. Der Unterdruck wird in den Atemwegen geringer und ein Kollabieren des Rachens unwahrscheinlicher

Osteopathie beim Schnarchen

Osteopathie stellt eine Heilkunst dar, bei der ein Osteopath den Betroffenen nur mit seinen Händen untersucht und behandelt

Wenn ein Osteopath aufgrund des Schnarchens aufgesucht wird, gibt es verschiedene Art und Weisen die Untersuchung und Behandlung anzugehen. Dabei liegt das Hauptaugenmerk darin, die Nase von Verstopfungen oder anderen Verengungen und Blockaden zu befreien. Das sogenannte Nasenweiten behandelt dabei mögliche Blockaden, enge Nasenöffnungen oder Nasenschleimhautverklebungen. Es kommt häufig vor, dass der Osteopath die Nase nicht beim ersten Mal vollständig befreien kann, sodass eine oder zwei weitere Behandlung nötig sind. 

Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Osteopathie Behandlung

Welcher Arzt behandelt das Schnarchen?

Leidet man an starken Schnarchen und möchte genauer über Ursachen und mögliche Behandlungsweisen informiert werden, stehen dem Betroffenen mehrere Ärzte zur Verfügung, die gegebenenfalls Hilfe leisten können. Der erste Ansprechpartner stellt der Schlafmediziner, meist in Form eines Lungenarztes, dar. Dieser kann in Absprache mit einem HNO-Arzt, einem Internisten oder auch einem Zahnarzt mögliche Ursachen und Behandlungsansätze diskutieren und ausarbeiten. 

Bei Bedarf kann der Schlafmediziner den Betroffenen in ein Schlaflabor überweisen. Dort wird der Betroffene über die Nacht bei seinen Schlafaktivitäten beobachtet und analysiert. So können meist die Ursache und weiteren Therapieansätze festgelegt werden. 

Schnarchen während der Schwangerschaft

Schwangere schnarchen sehr oft. Während der Schwangerschaft klagen überdurchschnittlich viele Schwangere über Schnarch-Probleme. Es sind fast 50 % aller werdenden Mütter, die so ab dem 5. Schwangerschaftsmonat mit dem Schnarchen beginnen. Dieses Phänomen stellt jedoch keine Außergewöhnlichkeit dar, sondern ist weit verbreitet.
Vor allem das zunehmende Körpergewicht spielt hierbei eine große Rolle. Viele werdende Mütter nehmen in der Schwangerschaft an Gewicht zu (siehe auch: Gewichtszunahme in der Schwangerschaft). 

Das vermehrte Gewicht hat eine ähnliche Wirkung wie bei einem übergewichtigen Menschen. Im Halsbereich findet man vermehrt Ansammlungen von Fett, welches die Atemwege verlegt und weniger Luft passieren kann.
Außerdem nimmt das Kind im Bauch der Mutter, je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, immer mehr Platz ein.
Es kann auch auf die Atemwege und die Lunge drücken, weswegen weniger Luft in den Körper gelangt. Außerdem sind oft die Schleimhäute in der Nase und im Rachenraum geschwollen, weil sie besonders gut durchblutet sind.
Dies wird zusätzlich zu einer Barriere für die Atemluft.

Eine Abhilfe kann hier sein, dass die betroffenen Frauen einfach höher oder auf der Seite schlafen. Das heißt, dass man sich noch ein zusätzliches Kissen unter den Kopf legt. Viele hören dann auf zu schnarchen, da so besser Luft in die Lungen gelangen kann.

Dennoch sollte man immer auf Nummer sicher gehen, wenn man in der Schwangerschaft schnarcht und sich selbst und seinen Körper gut beobachten.Das Schnarchen während der Schwangerschaft kann auch die ein oder anderen Folgen und Gefahren mit sich bringen. Man sollte das Ausmaß also nicht unterschätzen. Das Schnarchen kann nämlich auch Ursache von Bluthochdruck in der Schwangerschaft sein und für Präklampsie. Hier hat die Frau auch einen zu hohen Blutdruck und scheidet aber mit dem Harn noch zusätzlich Eiweiß aus.

Falls die Hausmittel gegen den das Schnarchen also keinerlei Wirkung zeigen, sollte gegebenenfalls der Frauenarzt aufgesucht und nach Rat gefragt werden. 

Lesen Sie an dieser Stelle unseren Artikel bezüglich des Schnarchens in der Schwangerschaft und erfahren Sie, welche Folgen das Schnarchen auf Ihr Kind haben könnte: Schnarchen in der Schwangerschaft

Schnarchen bei Kindern

Bei den meisten Kindern die Schnarchen findet man die Ursachen eher leicht.

Viele Kinder haben Nasenpolypen, die das Atmen in der Nacht deutlich erschweren. Auch andere Ursachen wie vergrößerte Mandeln im Gaumen- und Rachenbereich können die Ursachen sein. Aber auch bei Kindern kann die Schlafapnoe die Ursache für das Schnarchen sein. Auf alle Fälle ist es wichtig, dass die Eltern ihr Kind einem Arzt vorstellen, damit man heraus finden kann, woran die Kleinen leiden. Vor allem die Schlafapnoe kann sehr gefährlich sein, da die Kinder deutlich schlechter schlafen und sie im schlimmsten Fall Entwicklungsstörungen aufweisen.
Fehlender oder schlechter Schlaf wirkt sich dann auch auf die Schule oder andere Aktivitäten aus, bei denen Kinder sich weniger konzentrieren können, da sie müde sind. Leider wird das Thema Übergewicht bei Kindern immer aktueller. So kann auch dies eine mögliche Ursache sein. Es wurde auch berichtet, dass es Kinder gibt, die alleine durch das passive Mitrauchen bei den Eltern zu schnarchen beginnen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Polypen in der Nase

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.05.2007 - Letzte Änderung: 18.09.2024